Die Rolle der Frau in der Gemeinde (Kirche) – Darf eine Frau lehren oder predigen? Muss eine Frau eine Kopfbedeckung tragen?

Sprüche 19,14

Haus und Habe vererben die Eltern; aber eine verständige Frau kommt vom HERRN

 

1. Timotheus 2,12

Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht über den Mann zu herrschen, sondern ⟨ich will⟩, dass sie sich in der Stille hält

 

1. Korinther 11,5

Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt; es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre!

 

Epheser 5,25 

Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben


Darf eine Frau in der Gemeinde (Kirche) lehren oder predigen? Muss sie sogar schweigen? Muss eine Frau in der Gemeinde eine Kopfbedeckung tragen?

 

Diese Fragen, bezüglich der Rolle der Frau in der Gemeinde, welche immer wieder gestellt werden, sorgen insbesondere im 21. Jahrhundert, in der Zeit der Gleichstellung und Toleranz, für rege Diskussionen und Spaltungen im Leib Christi. Die Bibel ist hier jedoch sehr deutlich und als Christen müssen wir uns an dem Wort Gottes orientieren.

 

Das Regierungsinstrument Gottes: Die Gemeinde

Die Gemeinde ist Gottes Regierungsinstrument auf Erden. Der Schlüssel zum Verständnis dieser Aussage liegt im Begriff „Gemeinde“, im Griechischen „ekklesia“.

 

Im griechischen Kulturkreis beschrieb der Begriff „ekklesia“ die Regierung eines griechischen Stadtstaats. Dieses Wort spricht im Grunde von Regierung. Damit wird deutlich, dass Gott die Menschheit in hohem Maß durch seine Gemeinde regiert.

 

Regierungsautorität oder Herrschaft ist ein außerordentlich wichtiges Thema für den Leib Christi. Man kann sagen: Wo es keine Herrschaft gibt, gibt es Chaos und Verwirrung. In der Welt gibt es unter anderem deshalb so viel Verwirrung, weil niemand wirklich regiert. Ebenso gibt es im Leib Christi unter anderem deshalb so viel Verwirrung, weil niemand wirklich regiert.

 

Die letzte Gemeinde in Offenbarung 2 und 3 heißt Laodizea. Diese Gemeinde ist ein ziemlich gutes Bild für den Leib Christi am Ende der Zeit, also unseres Zeitalters. Die Christen in Laodizea dachten, sie wären reich und hätten sich viele Güter und Wohlstand angehäuft, doch Jesus sagte zu ihnen: „Ihr seid arm und blind und elend und bemitleidenswert und nackt.“ (Offb 3,17) Das Erstaunliche daran ist, dass die Leute arm und blind und elend und bemitleidenswert und nackt sein konnten, ohne es zu wissen. Dies ist deshalb relevant, weil der Begriff „Laodizea“ übersetzt „die Volksgerechte“ (die, die allen Recht gibt, die es allen recht macht) oder „die Rechte der Menschen“ heißt. Das ist die demokratische Gemeinde, die Gemeinde, in der jeder etwas zu sagen hat, und in der es im Grunde keine göttliche Autorität oder Disziplin gibt. Dies erinnert an den Leib Christi in vielen Teilen der Welt. Gott selbst nimmt das Thema Herrschaft, Autorität und Regierung weitaus wichtiger als viele Christen unserer Zeit.

 

Doch bevor wir auf die Einzelheiten der Rolle der Frau in der Gemeinde zu sprechen kommen, ist es wichtig eine biblische Grundlage zu legen, um wirklich verstehen zu können, was die Bibel sagt.

 

Der Sündenfall

Heutzutage sieht man immer mehr, dass Frauen Männern gegenüber Bitterkeit, Empörung und Wut hegen. Sie haben das Gefühl, sie würden betrogen, unterdrückt und schlecht behandelt. Zweifellos sind im Laufe der Jahrhunderte viele, viele Frauen unterdrückt worden. Darüber besteht kein Zweifel. Doch die Frauen müssen wissen, dass sie nicht die einzigen sind, denen Unterdrückung widerfuhr. Leider ist die Geschichte der Menschheit seit dem Sündenfall im Grunde eine Geschichte der Unterdrückung und Unfairness. In der Regel unterdrücken die Starken die Schwachen, die Reichen die Armen, die Gebildeten die weniger Gebildeten. Es gibt Ausnahmen, aber es sind eben nur Ausnahmen. Wenn man als Frau nun der Meinung ist, dass Frauen oft schlecht behandelt würden, dann stimmt das vermutlich auch. Aber das ist nur eines von vielen dunklen Kapiteln. Der Grund für all das ist der Sündenfall des Menschen.

 

Wir leben in einer gefallenen Welt. All unsere Probleme sind darauf zurückzuführen, dass wir von der Gnade Gottes abgefallen und der Sünde verfallen sind. Wir befinden uns im Krieg mit unserem Schöpfer. Dennoch steckt in uns irgendwie die Vorstellung, wie die Dinge eigentlich laufen sollten und deshalb sind wir immer wieder frustriert, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie unserer Meinung nach laufen sollten. Dabei ist eines nicht zu vergessen: Das liegt daran, dass wir in einer gefallenen Welt leben. Es gibt mehr, ja weitaus mehr Ungerechte als Gerechte. Wenn wir ganz ehrlich sind, erleben wir im Laufe unseres Lebens mehr traurige als schöne Tage. Es gibt viele, viele Dinge, die immer wieder nicht funktionieren.

 

Wenn man als Frau nun der Meinung ist, man sei nicht fair behandelt worden, dann ist nicht zu vergessen, dass das auch auf viele andere zutrifft.

 

Der prophetische Hintergrund

Petrus sagt in 2. Petrus 1,19:

Und so besitzen wir das prophetische Wort um so fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern euren Herzen aufgeht

 

Dieses Wort richtet sich an alle Christen. Wir haben das prophetischen Wort; wir tun gut daran, darauf zu achten. Es ist eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet. Wenn wir nicht auf das prophetische Wort achten, werden wir im Finstern und ohne Licht wandeln. Mindestens ein Drittel der ganzen Bibel ist prophetisch. Wenn man Prophetie ignoriert, sie beiseite lässt, und man sich nicht damit beschäftigt, ignoriert man mindestens ein Drittel des Wortes Gottes. Wie kann man dann erwarten, dass es einen gut geht? Wenn man das Licht, das einem durch das prophetische Wort gegeben wurde, nicht nutzt, wird man unweigerlich in Finsternis wandeln. Das hat zwei Auswirkungen:

 

1. Zunächst einmal wird man nicht wissen, wohin man geht;

2. Außerdem wird man nicht verstehen, was um einen herum geschieht.

 

Nur jene, die das Licht der prophetischen Schrift haben, haben eine klare Vorstellung davon, worauf wir zusteuern, und können einige der höchst verwirrenden Dinge verstehen, die sich um uns herum abspielen.

 

Apostasie: Der Abfall

Deshalb greifen wir zunächst eine spezielle prophetische Passage heraus, die viel mit unserem eigentlichen Thema zu tun hat. Der zweite Thessalonicherbrief beschäftigt sich mit dem Kommen des Antichristen. Paulus sagt hier, der Antichrist werde erst dann kommen, wenn vorher etwas anderes geschehen sei. Solange dieses andere nicht zuerst geschehen ist, wissen wir, dass der Antichrist nicht auf der Stelle kommen wird. Hier sagt Paulus über den Tag der Ankunft des Antichristen:

 

2. Thessalonicher 2,3

Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens

 

Die Aussage „Mensch der Gesetzlosigkeit“ ist einer der Titel des Antichristen. Doch Paulus sagt, wir sollen nicht glauben, dass der Antichrist kommt, bevor zuvor der, wie es hier heißt, „Abfall“ gekommen ist. Es wird also vor der letztlichen Offenbarung des Antichristen eine Abtrünnigkeit geben. Die beste Übersetzung dieses Begriffs ist „Abtrünnigkeit“ oder „Apostasie“, denn das griechische Wort, das dahintersteckt lautet „apostasia“.

 

Dieses Wort erscheint nur an einer anderen Stelle im Neuen Testament, und zwar in Apostelgeschichte 21,21, wo Paulus von seinen Mitjuden der Apostasie bezichtigt wird, weil er Ungehorsam gegenüber dem Gesetz des Mose gelehrt hätte. Dieses Wort bedeutet demnach „sich in Rebellion und Ungehorsam von der offenbarten, göttlichen Wahrheit abkehren“. Solange das nicht geschehen ist, wird Paulus zufolge auch der Antichrist nicht kommen.

 

Die Abtrünnigkeit innerhalb des Leibes Christi wird dem Antichrist den Weg bahnen, weil Gott es so eingerichtet hat, dass er in großem Ausmaß durch seine Gemeinde, die ja sein Regierungsinstrument auf Erden ist, die Gesetzlosigkeit der Menschen im Zaum halten wird. Doch wenn die Gemeinde die Grenze überschreitet und gesetzlos wird, gibt es nichts mehr, was die Gesetzlosigkeit auf Erden zurückhalten könnte. Wir sehen immer mehr Gesetzlosigkeit auf Erden, weil der Leib Christi im Großen und Ganzen abtrünnig geworden ist. Er hat sich von der klaren, offenbarten Wahrheit des Wortes Gottes abgewandt und ist in Rebellion gegangen.

 

Die heutige Apostasie: Humanismus und Feminismus

Paulus sagte, es werde eine Apostasie geben, einen Abfall, ein bewusste Ablehnung der offenbarten göttlichen Wahrheit. Die Apostasie heißt heute „Humanismus“. Die weibliche Form von Humanismus lautet „Feminismus“. Das sind die männliche und weibliche Erscheinungsform der Apostasie. Sie geht zurück auf die erste Versuchung Adams und Evas durch Satan, als er sagte: „sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ (1Mo 3,5). Diese Versuchung unserer beiden Vorfahren bestand darin, selbst die Verantwortung dafür zu übernehmen, beurteilen zu können, was gut und böse ist. Das ist der Kern des Humanismus. Er nimmt Gott das Recht, absolute Maßstäbe in Bezug auf Moral und Gerechtigkeit und Wahrheit festzusetzen, und sagt: „Wir setzen unseren eigenen Maßstab fest. Wir entscheiden, was gut, was böse, was Wahrheit, was Lüge, was richtig und was falsch ist.“

 

Heutzutage ist Humanismus eine mächtige satanische Macht, die in dieser Zeit auf die Welt losgelassen wird. Das Problematische am Humanismus ist, dass er unterschwellig wirkt und auf Anhieb nicht so böse erscheint, wie er tatsächlich ist.

 

Warum überlegt sich Satan keine neue Versuchung? Weil die alte immer wieder funktioniert. In einer Generation nach der anderen ist es ihm immer gelungen, den Menschen dazu zu überreden, sich Verantwortung zu nehmen, die allein Gott gehört. Dabei nutzt er immer dieselbe Charakterschwäche. Stolz! Der Stolz ist das Gefährlichste, was man in seinem Leben überhaupt haben kann.

 

Infolge der Apostasie und Gesetzlosigkeit innerhalb des Leibes Christi sucht Gesetzlosigkeit die gesamte Menschheit heim. Jesus hat es so vorausgesagt. In Matthäus 24 erwähnt Jesus zahlreiche Dinge, die für die Endzeit charakteristisch sein werden. Er spricht davon, dass Christen verfolgt werden, dass viele Christen vom Glauben abfallen, dass viele falsche Propheten auftreten, und in Vers 12 sagt er: „Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der meisten erkalten.“

 

Der griechische Begriff, der hier für „Liebe“ steht, lautet „agape“ und bezieht sich normalerweise nur auf die Liebe der Christen untereinander. Jesus warnt uns, dass auf Erden eine solche Atmosphäre der Gesetzlosigkeit herrschen wird, dass sogar Christen davon in Mitleidenschaft gezogen werden und ihre Liebe ins Wanken gerät und erkaltet. Wir werden heute mit genau dieser Situation der Gesetzlosigkeit konfrontiert.

 

In Römer 12,2 heißt es:

Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene

 

Das ist eine sehr ernste und feierliche Warnung. Wohin man auch geht, sieht man, wie der Leib Christi in ein weltliches Denkschema hineingepresst wird. Wenn wir falsch denken, werden wir letztlich auch falsch leben.

 

Die Beziehung zwischen Mann und Frau sowie Eltern und Kinder

Es gibt zwei fundamentale menschliche Beziehungen, von denen alle anderen abhängen: die Beziehung zwischen Mann und Frau sowie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Die grundlegenden Ordnungen Gottes setzen fest, in welcher Beziehung Männer und Frauen und Eltern und Kinder zueinander stehen sollen. Wenn diese Ordnungen überschritten werden, werden das Böse und die Gesetzlosigkeit in verheerende Weise über uns hereinbrechen. Wenn wir uns mit der Ordnung, der Beziehung zwischen Männern und Frauen und Eltern und Kindern beschäftigen, dürfen wir nie vergessen, dass dies ein außerordentlich ernstes und wichtiges Thema ist. Unser Wohlergehen hängt davon ab, in diesen Punkten Gottes willen zu tun. Heutzutage wird viel über Kultur gesprochen. Dinge sind in Ordnung, weil sie kulturell bedingt sind. Unsere Kultur hat sich verändert. Dies stimmt zweifellos. Doch es ist darauf hinweisen, dass Jesus, als er über diese Beziehungen sprach, zum Grundplan Gottes bei der Schöpfung zurückging. Schlagen wir Matthäus 19,3-5 auf:

 

3 Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist’s erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet? 4 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang schuf als Mann und Frau 5 und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«?

 

Jesus sagte: „Habt ihr nicht gelesen...?“ und „am Anfang“. Vielleicht wissen einige nicht, dass der hebräische Titel des ersten Buches Mose genauso lautet: „Am Anfang“. Jesus verwies die Pharisäer also ganz bewusst auf den Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose und sagte: „Das ist der Anfang. Das ist der Maßstab.“

 

Auch als Paulus über Familienbeziehungen sprach, und vor allem über Frauen und Männer, gründete er seine Ausführungen auf die ewigen Beziehungen innerhalb der Dreieinigkeit.

 

In 1. Korinther 11,3 lesen wir:

Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau [oder Ehefrau] aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott...

 

Paulus ging sogar noch weiter zurück als Jesus. Sein Vorbild sind die Beziehungen innerhalb der ewigen Dreieinigkeit. Er zeichnet hier die Funktion des Hauptes nach, angefangen mit Gott Vater über Christus, den Sohn, bis hin zum Ehemann und zur Ehefrau. Es ist undenkbar, dass eine dieser Konstanten jemals durch kulturelle Faktoren verändert werden könnte. Es sind ewige, unveränderliche Tatsachen. Es ist lächerlich, alle möglichen Veränderungen immer nur kulturell zu begründen. Die Menschen sagen: „Nun, das ist eine kulturelle Frage.“ Doch wenn man die Kulturen in aller Welt analysiert, stellt man fest, dass die meisten auf dämonischen Praktiken und Aberglauben beruhen. Wie können wir etwas Dämonisches als Muster für unser Leben als Christen heranziehen?

 

Die Schöpfung: Mann und Frau

Wir beschäftigen uns bei diesem Thema mit dem Muster, das ganz am Anfang festgelegt wurde. Wir müssen dort beginnen, wenn wir die Zusammenhänge verstehen und eine solide, zuverlässige Grundlage haben wollen. Gehen wir zum Bericht über die Schöpfung von Mann und Frau:

 

1. Mose 1,26-27

26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! [Es war also eine Entscheidung des dreieinigen Gottes – Vater, Sohn und Heiliger Geist. Sie gemeinsam sagten: 'Lasst uns...'] Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! 27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie...

 

Das ist der Bericht von der Schöpfung des Menschen, von Mann und Frau. Sie wurden geschaffen, um Herrschaft auszuüben. Wir wissen kaum etwas Konkretes über die Beziehung, die sie zueinander hatten, doch der ursprüngliche Plan sah vor, dass Mann und Frau gemeinsam über die Erde herrschen sollten.

 

Als nächstes finden wir den Grund für die Schöpfung der Frau:

 

1. Mose 2,18

Und Gott, der Herr, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht

 

Man könnte auch übersetzen mit: „die ihn ergänzt“, also „eine Hilfe, die ihn ergänzt“.

 

Das ist das erste Mal in der Schöpfung, dass es nicht heißt, es wäre gut gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles „gut“ gewesen, doch die Tatsache, dass Adam allein war, war „nicht gut“. Er brauchte eine Hilfe, die ihn ergänzte.

 

Wie schuf nun Gott diese Hilfe. Das ist absolut wunderbar:

 

1. Mose 2,21

Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen [das ist die erste Narkose der Menschheitsgeschichte], so dass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch; und Gott, der Herr, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau...

 

Wie hat Gott das getan? Es ist ein Geheimnis. Wir sehen nur das Resultat. Es ist geschehen.

 

Die Rolle der Frau seit der Schöpfung

Was war nun die Rolle der Frau? Nun kommen wir zu den Grundlagen. Wozu wurde sie geschaffen. Um eine Hilfe zu sein. Das ist der Schlüssel zum Verständnis dafür, worin eine Frau Erfüllung findet. Eine Frau ist von ihrem Wesen her eine Hilfe. So wie die Menschen heute denken, ist das eine Abkanzelung. Sie denken: „Da haben wir's wieder. Sie degradieren uns. Wir müssen Helfer sein.“

 

Hier eine wunderbare Ermutigung: In Johannes 16,7 bezeichnet Jesus den Heiligen Geist als „Helfer“. Frauen haben denselben Titel wie der Heilige Geist. Glaubt ihr, der Heilige Geist fühlt sich gegenüber dem Vater und dem Sohn minderwertig, weil er der „Helfer“ ist? Glaubt ihr, Jesus fühlt sich gegenüber dem Vater minderwertig, weil er der „Sohn“ ist? Gott sagte über Jesus, als er noch hier auf Erden war: „Siehe mein Knecht, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Mt 12,18). Glaubt ihr, Jesus ist im Vergleich zum Vater minderwertig, weil er der „Knecht“ ist? Man denkt hier in eine total falsche Richtung. Viele unsrer Probleme sind darauf zurückzuführen, dass wir es für etwas Minderwertiges halten, ein Knecht zu sein. Das stimmt nicht. Es ist nichts Minderwertiges. Jesus ist der Knecht des Vaters. Der Heilige Geist ist der Knecht des Vaters und des Sohnes. Entscheidend ist, den eigenen Platz zu finden und ihn auszufüllen. Diskutiere nicht mit Gott. Er hat dich so gemacht, ob du nun ein Mann oder eine Frau bist, ob schwarz oder weiß oder welche Hautfarbe auch immer. Genauso sollst du sein. Warum machst du nicht gleich jetzt das Beste daraus? Kämpfe nicht dagegen an und diskutiere nicht darüber.

 

Frauen haben in erster Linie kein Problem mit Männern, sondern mit Gott. Aber Gott wird sich nicht ändern. Er ist souverän. Ihr könnt mit ihm diskutieren, ihr könnt ihn anflehen, ihr könnt zornig auf ihn sein, aber wird sich nicht ändern. Gott sei Dank, denn er ist vollkommen.

 

Der Fluch des Sündenfalls

Was wir heute sehen, ist das Ergebnis des Sündenfalls. Wir wissen nicht genau, wie das Leben heute aussehen würde, wenn der Mensch nicht gefallen wäre. Aber wir leben, wie gesagt, in einer gefallenen Welt. Es ist etwas Wunderbares, dass Christus uns von dem Fluch befreite (Gal 3,13), der durch die Übertretung des mosaischen Gesetzes auf uns kam. Wenn ihr wissen wollt, wie sich dieser Fluch äußert, könnt ihr euch die letzten 54 Verse von 5. Mose 28 ansehen. Dort sind zahllose Flüche aller Art aufgelistet, die auf die Übertretung des Gesetzes zurückzuführen sind. Gott sei Dank wurde Jesus am Kreuz zum Fluch, damit wir von jedem einzelnen dieser Flüche befreit werden können. Aber wir sind noch nicht von jenen Fluch befreit, der durch den Sündenfall auf uns kam. Er ist immer noch in Kraft. Sehen wir uns kurz den vom Sündenfall ausgelösten Fluch an. Ihr werdet sehen, dass er sehr wohl noch in Kraft ist. Gott sagt in 1. Mose 3,16:

 

Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären...

 

Es gibt viele Theorien über eine schmerzfreie Geburt, doch die meisten Frauen wissen, dass sie nicht funktionieren. Sie funktionieren nicht, weil Gott gesagt hat, dass es schmerzhaft sein wird. Es wird schmerzhaft sein, bis dieser Fluch gebrochen ist. Es ist aber noch in Kraft. Dann sagte er zu Adam:

 

So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen.“

 

Solange ihr Dornen und Disteln seht, wisst ihr, dass dieser Fluch noch immer in Kraft ist. Er wird widerrufen werden, ist es aber noch nicht.

 

Wir sprechen hier über Gottes Ordnung für eine Schöpfung, die einem Fluch unterliegt. Wir wissen, wie gesagt, nicht genau, wie die Beziehung zwischen Mann und Frau vor dem Sündenfall aussah. Wir wissen jedoch, wie die Beziehung nach dem Sündenfall aussieht. Das finden wir in 1. Mose 3,16:

 

Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen.

 

Wir fanden bereits heraus, dass Schwangerschaft und Geburt mit Schmerzen verbunden sind. Dann heißt es: „Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein.“ Hiermit ist nicht so sehr sexuelles Verlangen gemeint, sondern vielmehr der Ausdruck des Wunsches jeder Frau, Kinder zu bekommen (der nicht immer erfüllt wird). Man kann aus Sex Homosexualität machen, doch bisher hat noch niemand eine Möglichkeit gefunden, wie eine Frau ohne einen Mann Kinder kriegen kann. Dieses grundlegende Verlangen der Frau hat zur Folge, dass sie immer vom Mann abhängig ist.

 

Der nächste Satz ist von entscheidender Bedeutung und macht viele Leute zornig:

 

1. Mose 3,17

Er [der Ehemann] aber wird über dich [die Ehefrau] herrschen.

 

Die Präposition (das Verhältniswort, das Wörter zueinander in Beziehung setzt und ein bestimmtes räumliches, zeitliches o. ä. Verhältnis angibt) „über“ entspricht nicht dem, was hier im Hebräischen steht. Das Wort „über“ verbinden manche Menschen mit unterdrücken und beherrschen. Die hebräische Präposition besteht nur aus einer Silbe, die man mit „in“ oder „mit“ oder „durch“ oder vielem anderen übersetzen kann. Es ist eine der vielseitigsten Präpositionen des Hebräischen überhaupt, und drückt im Grunde etwas anderes aus als das, was die deutsche Präposition „über“ vermittelt.

 

Interessanterweise ist das Verb, das hier mit „herrschen“ wiedergegeben wird, mit dem hebräischen Hauptwort für „Regierung“ verwandt. Im modernen Hebräisch lautet die Bezeichnung für den Premierminister „Haupt der Regierung“. Die Vorstellung des Regierens und Herrschens hängt also eng mit dem Konzept des Hauptes zusammen.

 

Man könnte diese Passage demnach so übersetzen: „Er wird dein Oberhaupt sein“, „Er wird dein Herrscher sein“, „Er wird dein Haupt sein“ oder „Er wird dein Beschützer sein.“ Die damit verbundenen Assoziationen sind ganz anders als die, die wir im heutigen Deutsch damit verbinden. Frauen brauchen wirklich einen Beschützer, und die, die das für überflüssig halten, brauchen ihn am allermeisten.

 

Wir alle brauchen Schutz. In der Bibel ist der Mensch geschützt, der unter Autorität steht. Man brauch sich deshalb nicht minderwertig fühlen. Es gibt ein Gefühl der Sicherheit.

 

Das ist das Grundmodell der Beziehung zwischen Mann und Frau. Immer wenn die Bibel ein besonders wichtiges Konzept vorstellt, sind die Grundgedanken bereits am Anfang darin enthalten. Dies gilt auch hier: „Er wird über dich herrschen, er wird dein Haupt sein, er wird dein Regierungsoberhaupt sein.“

 

Die Regierungsautorität oder Herrschaft

Gehen wir nun einen Schritt weiter zur Auslegung. Was bislang erörtert wurde, waren deutliche, fest verankerte biblische Fakten. Wir wissen, dass es viele Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Wir greifen nun einen Aspekt davon heraus. Wir sprechen nun über die Regierungsautorität oder Herrschaft. Im Dienst des Wortes Gottes erfordert Regierungsautorität ein umfassendes Verständnis von Gottes Heilsplan und die Fähigkeit, seiner wichtigsten Elemente richtig zuzuordnen. Es gibt eine sehr interessante, aber heutzutage in der charismatischen Bewegung selten zitierte Bibelstelle:

 

Jakobus 3,1

Werdet nicht viele Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein schwereres Urteil empfangen werden...

 

Das ist ein wichtiger Gedanke. Viele Leute haben den Ehrgeiz, Lehrer zu werden. Sie kennen diesen Vers nicht. Weshalb heißt es hier, wir sollen nicht alle Lehrer werden? Weil die Verantwortung so groß ist und weil man für das, was man lehrt, Gott gegenüber Rechenschaft ablegen muss. Nimm dir nicht vor, ein Lehrer zu werden, wenn Gott dich nicht zum Lehrer berufen hat.

 

Männer und Frauen denken ganz unterschiedlich. Deshalb gibt es diese Unterscheidung in jene, die für den Lehrdienst in Frage kommen und jene, die nicht dafür in Frage kommen. Ihr könnt das bezweifeln, doch bei Männern und Frauen arbeitet der Verstand auf unterschiedliche Weise. Männer können besonders gut das große Ganze überblicken, Frauen haben mehr den Blick für die Details.

 

Wir brauchen beides. Ein Mann braucht eine Frau, und eine Frau braucht einen Mann. Das ist kein Wettkampf. Keiner der beiden ist überlegen und keiner der beiden ist unterlegen – wir sind einfach unterschiedlich. Warum sind wir unterschiedlich? Weil Gott uns unterschiedlich geschaffen hat, und dieser Unterschied kann und wird niemals aufgehoben werden. Wir können dagegen ankämpfen und darüber diskutieren, doch das ändert nichts. Gott hat das letzte Wort. Gott hat immer recht und macht nie Fehler. Kannst du das aus ganzem Herzen sagen? Gott hat immer recht! Er macht nie Fehler! Amen. Wenn du das begriffen hast, hast du schon ein gutes Stück Weg zurückgelegt.

 

Dienste der Frauen in der Gemeinde

Wir kommen nun zu einem etwas kontroversen Thema. Wir werden über die Dienste sprechen, die für Frauen in Frage kommen, und die Dienste, die für Frauen, seien sie ledig oder verheiratet, nicht in Frage kommen.

 

Immer wieder taucht in den Gemeinden die Frage auf, ob Frauen ordiniert werden sollen oder nicht. Aber diese Form der Fragestellung ist zu ungenau. Ordiniert wozu? Jesus sagte: „Ich habe euch erwählt und (wie es manchmal heißt) ordiniert. Ich habe euch abgesondert. Ihr gehört mir.“ Das ist das Entscheidende. Eine „Ordination“ meint eine Weihe eines Gläubigen zum geistlichen Amt, wobei er gesegnet, ausgesondert und gesandt wird. Wir sagen nicht, eine Ordinationsfeier sei überflüssig, aber sie steht hinter der Ordination Gottes zurück. Bei der Frage nach der Ordination von Frauen fragt man also zurück: „Ordiniert wozu?“ Ordiniert, um manche Dinge zu tun und manche nicht. (...).

 

Im Folgenden nun vier Aufzählungen von Diensten im Neuen Testament, welche einer Frau offenstehen, und welche nicht. Dabei behalten wir im Hinterkopf, dass Frauen nicht für Regierungsautorität in Frage kommen.

 

1. Vom Prinzip her ist geistliche Leiterschaft Männersache. In manchen Kreisen ist dies nicht sehr beliebt. Regierungsautorität steht Frauen in der Regel nicht offen. Schauen wir in den Römerbrief. Hier werden verschiedene Dienste aufgezählt:

 

Römer 12,6-8

6 Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns verliehenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen: es sei Weissagung, nach dem Maß des Glaubens; 7 es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre: 8 es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der [gibt], in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.

 

Hier werden insgesamt sieben Dienste erwähnt. Fünf davon kommen für Frauen in Frage: Weissagung, Dienen, Ermahnung, Geben und Barmherzigkeit üben. Die zwei, die für eine Frau normalerweise nicht in Frage kommen, sind lehren und vorstehen bzw. leiten.

 

Wenn hier von „Lehre“ gesprochen wird, ist damit „Lehre“ gemeint, die eine Ausübung von Regierungsautorität ist. Wenn man diesen Grundgedanken nicht richtig begreift, wird man immer ein verschwommenes Bild haben.

 

2. In 1. Korinther 11,5 sagt Paulus:

Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehrt ihr Haupt...

 

Lassen wir die Frage nach der Kopfbedeckung hierbei beiseite. Zunächst geht es uns darum, dass es in Ordnung ist, wenn eine Frau betet und weissagt, vorausgesetzt, sie hat die Anforderungen erfüllt. Diese beiden Dienste kommen also für eine Frau in Frage: Prophetie und Gebet.

 

3. In 1. Korinther 12,28-30 nennt Paulus eine ganze Reihe von Diensten:

28 Und die einen hat Gott in der Gemeinde gesetzt erstens zu Aposteln, zweitens [andere] zu Propheten, drittens zu Lehrern, sodann Wunder-Kräfte, sodann Gnadengaben der Heilungen, Hilfeleistungen, [Verwaltungen], Arten von Sprachen. 29 Sind etwa alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle Wunder-Kräfte? 30 Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus?

 

Nach einer Analyse dieser Auflistung stehen Frauen folgende Dienste offen: Prophetie, Wunderkräfte, Heilungen, Hilfeleistungen, Verwaltungen, Sprachen und Auslegungen. In der Regel kommen die Funktionen des Apostels und des Lehrers für sie nicht in Frage.

 

4. Die vierte Auflistung in Epheser 4,11 lautet:

Und er [Christus] hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer...

 

Von diesen fünf Diensten kommen der Dienst des Propheten und der des Evangelisten für eine Frau in Frage. Apostel, Hirte und Lehrer stehen Frauen in aller Regel nicht offen, weil dabei Regierungsautorität ausgeübt wird.

 

Nun kommt eine Stelle, die viele wahrscheinlich schwer verdaulich finden. In 1. Korinther 14,34 sagt Paulus:

Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist, sollen eure Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.

 

Wie erwähnt, sagt Paulus im selben Kapitel, einige Verse vorher, dass eine Frau beten oder weissagen könne. Er sagt also nicht, eine Frau müsse die ganze Zeit über mit geschlossenem Mund dasitzen. 

 

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Passage liegt im Begriff „Gemeinde“ was im Griechischen „ekklesia“ heißt. Im griechischen Kulturkreis beschrieb das Wort ekklesia die Regierung eines griechischen Stadtstaats. Dieses Wort spricht im Grunde von Regierung. Damit wird erneut deutlich, dass Gott die Menschheit in hohem Maß durch seine Gemeinde regiert. Doch in den Regierungsversammlungen, sollen Frauen schweigen. Sie sollen keine Regierungsfunktion übernehmen. So ist diese Stelle zu verstehen.

 

Gehen wir noch etwas weiter, denn all diese Stellen sind in sich schlüssig. Paulus sagt in 1. Timotheus 2,12:

Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, noch über [einen Mann Autorität zu haben], sondern ich will, dass sie sich in der Stille halte...

 

Zu beachten ist: Lehre hängt unmittelbar mit Autorität zusammen. Deshalb sagt Paulus: „Da Lehre die Ausübung von Autorität oder Regierung in sich birgt, gestatte ich sie Frauen nicht.“ Das ist die persönliche Meinung des Paulus, aber wir sollten auf das achten, was er sagt, denn wenn wir seine Resultate, mit denen der Feministinnen vergleichen, ist er doch ungleich erfolgreicher.

 

Als nächstes noch 1. Timotheus 3,2-4:

Der Aufseher...

 

Ohne näher darauf einzugehen, gibt es drei verschiedene Worte für ein und dasselbe Amt: Aufseher, Pastor und Ältester. Wir reden hier also von einem Pastor.

 

2 Der Aufseher nun muss untadelig sein, Mann einer Frau [aber es heißt nie: 'die Frau eines Mannes'] ... 4 der im eigenen Haus gut herrscht...“ [beachtet auch hier wieder das Wort 'herrschen']

   

Wir sind davon überzeugt, dass der Mann in jeder Familie das Oberhaupt oder der Herrscher sein sollte. Diese Ansicht ist nicht überall populär, doch Gott hat sich nicht geändert. Herrschen ist eine gewaltige Verantwortung. Bewerbt euch nicht dafür, wenn ihr nicht dafür qualifiziert seid. Ein Mann, der in seiner Familie herrscht, hat drei Funktionen. Er repräsentiert Christus vor seiner Familie in der Ausübung drei zentraler Dienste: Prophet, Priester und König. Als Prophet spricht er im Namen Gottes zur Familie; als Priester spricht er im Namen der Familie zu Gott; und als König herrscht er im Namen Gottes in seiner Familie.

 

Erinnert euch: Der erste Mann überhaupt, den Gott für sich selbst erwählte, war Abraham. Warum erwählte Gott Abraham? Weil er sicher sein konnte, dass dieser in Bezug auf seine Familie und seine Kinder die Herrschaft fest in Händen hielt. Das war die erste Anforderung an Abraham.

 

Nun gab es schon etliche eigenartige Theorien über Phoebe. Beschäftigen wir uns kurz mit Phöbe. Paulus sagt in Römer 16,1-2:

1 Ich empfehle euch aber unsere Schwester Phöbe, die eine Dienerin der Gemeinde in Kenchreä ist [sie war also eine Diakonisse, eine Dienerin], 2 damit ihr sie im Herrn aufnehmt, der Heiligen würdig, und ihr beisteht, worin immer sie euch braucht; denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst...

 

Manche behaupten, Phöbe hätte für Paulus Verantwortung übernommen und ihn gelehrt, was er predigen solle. Das steht nicht in dieser Bibelstelle. Die beste Übersetzung für „Beistand“ ist „Beschützerin“. Phöbe war also eine „Beschützerin“. Paulus bekam fünfmal 39 Schläge. Wahrscheinlich brauchte er manchmal jemanden, der sich um ihn kümmerte, eine Frau, die ihn bei sich aufnahm und ihn pflegte und ihm zu Essen gab. Vielleicht war Phöbe so eine Frau. Aber sie sagte ihm nicht, was er predigen solle. Man hört die seltsamsten Argumente, mit denen man zu begründen versucht, warum Frauen Dinge tun sollten, die sie nicht tun sollen. Diese Argumente stammen von Männern, doch meistens steht hinter dem Mann eine Frau.

 

Kommen wir nun zu dem, was von verheirateten Frauen gefordert wird. An sie werden spezielle Anforderungen gestellt:

 

Epheser 5,22

Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter als dem Herrn

 

Das ist sehr klar, nicht wahr? Das kann man gar nicht falsch verstehen. Vielleicht gefällt es uns nicht, aber, was es bedeutet, liegt auf der Hand. Man entgegnet vielleicht: „Aber Paulus war ja ledig. Er kannte sich eigentlich gar nicht aus.“ Wir möchten darauf hinweisen, dass Petrus, ein verheirateter Mann, sogar noch weiter ging. Schauen wir kurz 1. Petrus 3,1-2 an:

1 Ebenso ihr Frauen: Ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden, 2 indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben.“

 

Petrus beginnt dieses Kapitel mit dem Wort „ebenso“. Deshalb müssen wir herausfinden, worauf er sich bezieht. Gehen wir zurück zu Kapitel 2, wo es heißt:

 

1. Petrus 2,21-23

21 Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt; 22 der keine Sünde getan hat, noch ist Trug in seinem Mund gefunden worden, 23 der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet...

 

Das nächste Kapitel beginnt dann mit dem Wort „ebenso“ (in manchen Übersetzungen: Desgleichen, Gleicherweise etc.). Ebenso wie? Ebenso wie Jesus. Das ist eine recht hohe Berufung, nicht wahr? Aber damit geht auch eine große Verantwortung einher: „Ordnet euch euren Männern unter, ob sie gläubig sind oder nicht.“

 

Nun gibt es viele Probleme mit dem Begriff 

„Unterordnung“. Wir müssen in diesem Zusammenhang zwei Dinge unterscheiden:

 

1. Unterordnung im konkreten Fall und;

2. die Grundhaltung der Unterordnung.

 

Wir glauben nicht, dass eine Frau ihrem Mann gehorchen muss, wenn er etwas von ihr fordert, das der Bibel oder ihrem Gewissen widerspricht. Wir denken, sie hat das Recht zu sagen: „Ich ehre dich als meinen Mann, aber was du von mir verlangst, kann ich aus folgenden Gründen nicht tun...“ Sie kann dennoch in ihrem Herzen eine Grundhaltung der Unterordnung beibehalten. Eine Frau kann auch dann, wenn Unterordnung in einem konkreten Fall unmöglich erscheint, ihre Grundhaltung der Unterordnung beibehalten.

 

Ist man bereit sich unterzuordnen? Denn wenn man will, dass der Mann das Haupt ist, muss man sich unterordnen. Wo auch immer diese Frage diskutiert wird, steht die Unterordnung der Frau im Vordergrund, doch die Tatsache, dass der Mann das Haupt ist, im Hintergrund. Warum? Ein Mann kann nicht das Haupt einer Frau sein, die sich nicht unterordnet; dann wäre er ein Diktator. Wenn man als Frau ein Haupt haben will, muss man sich als Frau unterordnen. Man hat die Wahl.

 

Hier noch eine andere wichtige Frage. Ihr Frauen, die ihr vielleicht geistlicher seid als eure Männer, betet viel für eure Männer. Seid ihr zufrieden, wenn sich das Gute, das ihr tut, im Leben eines anderen Menschen zeigt? Hierzu ein Beispiel: Eine sehr geistliche Frau hat einen sehr ungeistlichen Mann. Die geistliche Frau betet stundenlang für ihren Mann und letztendlich betet sie ihn in einen Dienst hinein, in dem er Erfolg hat. Jedermann sieht das Gute, das der Mann tut, und nur sehr wenige erkennen das Gute, das die Frau tut. Wärst du damit zufrieden oder verlangst du, dass deine guten Taten anerkannt werden? Hierzu noch ein Nachtrag. In der Ewigkeit werden sie anerkannt werden. Dessen könnt ihr euch sicher sein. Wenn dieser Mann und seine Frau vor dem Thron ankommen, um ihren Lohn zu empfangen, bekommt er eine Krone, doch ihre Krone strahlt doppelt so hell als seine. Ein Engel sagt zum anderen: „Warum bekommt sie die schönere Krone als er?“ Der andere Engel erwidert: „Wenn sie keine Krone hätte, hätte auch er keine.“ Warte deshalb mit deiner Krone bis zur Ewigkeit.

 

Wir kommen nun zum Schluss. Wir wiederholen etwas, was bereits gesagt wurde. Frauen sind anders, aber nicht minderwertig. Es gibt Bereiche, in denen Frauen ganz ausgezeichnet sind. Sie erkennen den Heiligen Geist sehr schnell und reagieren rasch auf ihn – oft viel schneller als Männer. Häufig sind sie auch hervorragende Evangelisten. Der Fortschritt der Gemeinde in China in unserer Zeit ist zum großen Teil auf Mädchen im Teenageralter zurückzuführen, die als Evangelisten tätig sind und ganzen Dörfern das Evangelium bringen. Evangelisation kann eine vorrangige Berufung für Frauen sein. Sie sind barmherzig, mutig und loyal. Hier vier Beispiele für die Loyalität von Frauen.

 

Beispiel 1:

Im Johannes-Evangelium, Kapitel 19, verfolgen wir die letzten Momente Jesu am Kreuz:

 

Johannes 19,25 

Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Frau und Maria Magdalena

 

Mit Ausnahme von Johannes waren drei Marias dem Kreuz näher als irgendjemand anderer.

 

Beispiel 2:

Dann lesen wir in Matthäus 27 über die Kreuzigung:

 

Matthäus 27,55-56

55 Es sahen aber dort viele Frauen von fern zu, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; 56 unter ihnen waren Maria Magdalena und Maria, des Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.“

 

Viele Frauen. Die meisten Männer waren gegangen, doch die Frauen waren immer noch da.

 

Beispiel 3:

Dann Markus 16. Das ist eine der aufregendsten Passagen in der ganzen Bibel. Es war eins der größten Vorrechte, das je einem menschlichen Wesen gewährt wurde, der erste Zeuge der Auferstehung Jesu zu sein:

 

Markus 16,9

Als er aber früh am ersten Wochentag auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte...

 

Kein Mensch hatte je ein größeres Vorrecht, als der erste Zeuge der Auferstehung zu sein. Wem wurde es gewährt? Keinem Apostel, sondern Maria Magdalena. Hier wird auch noch ausdrücklich erwähnt, dass Jesus sieben Dämonen aus ihr ausgetrieben hatte. Alle die von Dämonen befreit wurden brauchen sich nicht zu schämen und nie den Kopf hängen lassen, denn Maria Magdalena gab stolz das Zeugnis: „Jesus hat sieben Dämonen aus mir ausgetrieben!“ Und als er von den Toten auferstand, erschien er ihr zuerst.

 

Beispiel 4:

Noch eine letzte Passage aus Matthäus 28. Wiederum geht es hier um die Auferstehung:

 

Matthäus 28,5-7

5 Der Engel aber begann und sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht, denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht die Stätte, wo der Herr gelegen hat, 7 und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern...

 

Die Frauen brachten also den Aposteln die Neuigkeit. Versteht ihr, es geht hier nicht um Rang oder Position, sondern um deine Funktion, deine Berufung, und um deine Treue. Und viele, viele Frauen sind weitaus treuer als viele, viele Männer. Wie gesagt, dies ist eine Charaktereigenschaft, die an Frauen ganz besonders auffällt – ihre Loyalität. Sie halten durch, wenn alle Männer von der Bildfläche verschwunden sind.

 

In diesem Beitrag sollen Frauen nicht abgekanzelt werden; vielmehr soll Frauen geholfen werden, ihren gottgegebenen Platz einzunehmen und darin tätig zu werden.

 

In diesem Zusammenhang werden immer Ausnahmen genannt. Eine der beliebtesten Ausnahmen für Frauen in Leiterschaft ist Deborah. Nun, das stimmt. Sie war eine Leiterin, weil es keinen Mann gab, der das übernommen hätte. Schande über die Männer, nicht über Deborah! Doch vergesst nicht, dass sie eine Ausnahme war. Im Buch Richter und 1. Samuel werden 13 Richter erwähnt. Darunter war nur eine Frau. Das Problem ist folgendes: Wenn man die Ausnahme zur Regel macht, steht man außerhalb des Segens Gottes.

 

Oft gibt es zwei zentrale Probleme:

 

1. Männer auf der Flucht, Männer, die sich ihrer Verantwortung entziehen;

2. Rebellische Frauen.

 

Das Problem ist, dass das eine das andere nur noch verschlimmert. Jedes Mal, wenn ein Mann flieht, wird die Frau rebellisch. Und jedes Mal, wenn eine Frau rebellisch ist, hat der Mann einen Vorwand zu fliehen. Das ist das entscheidende Problem.

 

Schlagen wir abschließen Maleachi 3 auf, die, rein chronologisch gesehen, letzten beiden Verse des Alten Testaments. Euch wird auffallen, dass der letzte Vers ein Fluch ist. Wir danken Gott für das Neue Testament. Wenn das Alte Testament das Ende wäre, wäre Gottes letztes Wort an uns ein Fluch. Gott sagt:

 

Maleachi 3,23-24

23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. 24 Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhnen zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage

 

Das Wort, das hier mit „Bann“ übersetzt wird, heißt „etwas, das von Gott völlig abgelehnt wird“. Man kann nichts mehr dagegen unternehmen. Es ist vorbei. Und wenn wir unsere Probleme in den Familien nicht lösen, wenn es keine Versöhnung zwischen Männern und Frauen und Eltern und Kindern gibt, wird das einen Fluch nach sich ziehen. Das ist ein ernstes Thema. Wir müssen das ernst nehmen.

 

Was die Lehre in der Gemeinde betrifft

Bibelstellen: 1. Korinther 11,3-16; 14,34-38; 1. Timotheus 2,11-15; Titus 2,3-4

 

Wenn wir hier über Lehre sprechen, dann von „regierender Lehre“, also von Lehre, bei der Regierungsautorität ausgeübt wird. Regierende Lehre ist Lehre, welche die Ausübung von Regierungsautorität beinhaltet und mit einschließt. Nicht jeder kann diese Form von Lehre bringen. Das heißt jedoch nicht, dass alle anderen Formen von Lehre nicht jedermann offenstehen würden. 

 

Lehre hängt unmittelbar mit Autorität zusammen. Deshalb sagt Paulus sinngemäß in 1. Timotheus 2,12: „Da Lehre die Ausübung von Autorität oder Regierung in sich birgt, gestatte ich sie Frauen nicht.

Das allgemeine biblische Prinzip lautet, dass Leiterschaft bzw. Regierung – soweit möglich – in der Hand von Männern sein sollte. In Hauskreisen oder Kleingruppen ist das nicht immer möglich. Doch wo es möglich ist, sollte ein Mann die geistliche Leitung übernehmen. Wenn der Kreis beispielsweise im Haus eines Ehepaars stattfindet, ist es nicht wünschenswert, dass die Frau den Kreis leitet und ihr Mann entweder gar nicht teilnimmt oder seiner Frau untersteht. Das ist nicht gesund. Frauen sind zu ehren, die Verantwortung übernehmen, wo sich die Männer dieser Verantwortung entzogen haben, aber es sollte nicht als ständige Praxis sein. Es läuft jedoch nicht immer alles genau so, wie es sein sollte, deshalb müssen wir mit Situationen leben, die nicht perfekt sind. Wie viele von uns wissen, dass der Leib Christi nicht perfekt ist? Wie viele von uns wissen, dass sie keiner Gemeinde beitreten könnten, die perfekt ist?

 

Derek Prince, einer der vertrauenswürdigsten Bibellehrer des zwanzigsten Jahrhunderts, antwortete einmal auf die Frage, ob es denn ein „Prophetenamt“ gibt, das Regierungsautorität miteinschließt und somit für Frauen nicht in Frage kommt, folgendes:

„Das Neue Testament spricht von Propheten, die in Gemeinden reisten und dort Botschaften überbrachten. Ich glaube nicht, dass die Frauen, die prophezeiten und von denen im Neuen Testament die Rede ist, in diese Kategorie fallen. Für mich ist das ein Grenzfall...“ „...Ich habe wirklich große Bedenken gegen das, was ich als „charismatische Wahrsagerei“ bezeichne. Ich habe Bedenken, wenn Leute herumgehen und sagen: „Ich bin ein Prophet und ich habe ein Wort für dich“, denn es gibt alle möglichen schwachen und instabilen Christen, die ein Wort haben möchten. Ich will dazu sagen, dass man seine Führung und Leitung in erster Linie aus der Bibel bekommt. Dort bekommen wir unsere wichtigste Wegweisung. Jeder, der die Bibel ignoriert und sich nicht der Leitung der Bibel unterstellt, aber die Leitung eines Propheten haben möchte, ist vom Kurs abgekommen.“

 

Weiter sagte Derek:

„Ich denke, dass vom Prinzip her geistliche Leiterschaft Männersache ist. In manchen Kreisen ist es nicht sehr beliebt, aber ich denke, es ist die Wahrheit. Ich bin der Auffassung, dass Regierungsautorität Frauen in der Regel nicht offensteht. In Römer 12,6-8 werden sieben Dienste aufgezählt. Ich würde sagen, dass fünf davon für Frauen in Frage kommen: Weissagung, Dienen, Ermahnung, Geben und Barmherzigkeit üben. Die zwei, die für eine Frau normalerweise nicht in Frage kommen, sind lehren und vorstehen bzw. leiten. Wenn ich von „Lehre“ spreche, meine ich „Lehre“, die eine Ausübung von Regierungsautorität ist. Wenn wir diesen Grundgedanken nicht richtig begreifen, werden wir immer ein verschwommenes Bild davon haben.“

 

Die Frage ist also nicht, was der Unterschied zwischen Predigt und Lehre sei, sondern was der Unterschied zwischen Lehre, die Regierungsautorität in sich birgt, und Lehre, die das nicht tut. Regierungsautorität erfordert ein umfassendes Verständnis von Gottes Erlösungsplan und muss dessen Hauptbestandteile in richtiger Weise vermitteln können. Eine Verantwortung, die wenigen übertragen ist – üblicherweise nicht Frauen (vgl. Jak 3,1).

 

Viele Frauen zeichnen sich durch die Gaben der Gastfreundschaft, der Barmherzigkeit, der Lehre, der Evangelisation und des Helfens/Dienens aus. Ein großer Teil des Dienstes in der Ortsgemeinde hängt von Frauen ab. Frauen in der Gemeinde sind nicht daran gehindert, öffentlich zu beten oder zu prophezeien (1Kor 11,5), sie dürfen nur keine geistliche Lehrautorität über Männer haben. Die Bibel schränkt Frauen nirgends in der Ausübung der Gaben des Heiligen Geistes ein (vgl. 1Kor 12). Frauen sind genauso wie Männer dazu berufen, anderen zu dienen, die Frucht des Geistes zu zeigen (vgl. Gal 5,22-23) und den Verlorenen das Evangelium zu verkünden (vgl. Mt 28,18-20; Apg 1,8; 1Petr 3,15).

 

Gott hat vorgesehen, dass nur Männer in der Gemeinde geistliche Lehrautorität ausüben sollen. Das liegt nicht daran, dass Männer zwangsläufig die besseren Lehrer sind oder dass Frauen minderwertig oder weniger intelligent sind (was nicht der Fall ist). Es ist ganz einfach die Art und Weise, wie Gott die Gemeinde konzipiert hat. Männer sollen in der geistlichen Leitung mit gutem Beispiel vorangehen – in ihrem Leben und durch ihre Worte.“

 

Jede Prophetie muss geprüft werden. Es sollte keine Situation geben, in der jemand eine Prophetie gibt, aber nicht bereit ist, sie prüfen zu lassen. Hierzu sagte Derek:

 

„Ich hatte vor mehr als zwanzig Jahren einmal einen Streit mit den Christlichen Geschäftsleuten. Damals ermutigten sie die Leute, die Geistesgaben auszuüben. Die Leute – vor allem Frauen – prophezeiten und sagten dabei die verrücktesten Dinge, die man sich nur vorstellen kann, doch niemand unternahm etwas dagegen. Ich ging zu den Leitern und sagte: "Wenn ihr andere Menschen, die in diesem Punkt nicht unterwiesen sind, in dem Glauben lasst, diese Prophetien seien vom Herrn, lasst ihr es zu, dass sie in die Irre geführt werden." Ich möchte euch das anhand meiner eigenen Erfahrung veranschaulichen. Vor Jahren gehörte ich der Leitung einer Gemeinde in Chicago an. Ich saß mit einem oder zwei anderen Leitern auf der Bühne, aber ich war nicht der Pastor. Eines Sonntag morgens nahm ein Mann im hinteren Teil des Saals Platz; mitten im Gottesdienst stand er auf und gab eine sehr laute, nicht gesalbte Prophetie, die fast nur aus Verdammnis bestand. Er wartete, was geschehen würde, doch niemand unternahm etwas. Zu meiner Rechten, ganz vorne, saß eine Gruppe von Studenten, und ich konnte ihrem Gesichtsausdruck entnehmen, dass sie diese Worte für lächerlich hielten und ihnen nicht glaubten. Ich dachte mir: "Wenn wir, die Leiterschaft, ihnen den Eindruck vermitteln, dass wir uns von diesem Wort täuschen lassen, werden sie in Zukunft nichts mehr von dem, was wir sagen oder tun, respektieren." Also stand ich auf und sagte: "Die Bibel sagt, jede Prophetie soll geprüft werden. Ich bitte die Männer hier, die dazu qualifiziert sind, Prophetien zu beurteilen, uns zu sagen, ob sie diese Prophetie als vom Herrn annehmen oder nicht." Drei oder vier Männer, die in der Gemeinde anerkannt waren, standen auf und sagten: "Wir nehmen das nicht als Wort vom Herrn an." Damit war dieser Mann mundtot gemacht, und genau das war nötig. Doch wenn man nichts unternommen hätte, wären viele Menschen in die Irre geführt worden. Ich bin der festen Überzeugung, dass Prophetie theoretisch immer geprüft werden muss, aber nicht, dass immer jeder jeden Propheten beurteilen soll.

 

Etwas anderes ereignete sich in einer Gemeinde in Jerusalem. Der Pastor ist ein guter Freund von uns. Eines Sonntags stand zu meiner Rechten im hinteren Teil des Saals ein Mann auf und gab eine ähnlich verdammende und wenig ansprechende Prophetie. Der Pastor stand auf und sagte: "Ich möchte, dass Sie schweigen. Wir nehmen das nicht als Wort vom Herrn an." Doch der Mann prophezeite weiter. Der Pastor sagte: "Seien Sie ruhig oder verlassen Sie im Namen Jesu den Saal." Und der Mann ging. Wir alle atmeten erleichtert auf. Gott sei Dank hatte jemand etwas dagegen unternommen. Anschließend sagte der Pastor zu mir: "Ich habe das noch nie zuvor in meinem Leben getan." Aber es war ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit, Prophetie zu prüfen.“

 

▪︎ Warum lehren manchmal Frauen, wenn sie nicht lehren sollen?

Eine Charaktereigenschaft, die an Frauen ganz besonders auffällt ist ihre Loyalität. Sie halten durch, wenn alle Männer von der Bildfläche verschwunden sind. Frauen sollen hierbei nicht abgekanzelt werden; vielmehr soll Frauen geholfen werden, ihren gottgegebenen Platz einzunehmen und darin tätig zu werden. In diesem Zusammenhang werden immer Ausnahmen genannt. Eine der beliebtesten Ausnahmen für Frauen in Leiterschaft ist Deborah. Im Buch Richter und 1. Samuel werden 13 Richter erwähnt. Darunter war nur eine Frau. Das Problem ist folgendes: Wenn man die Ausnahme zur Regel macht, steht man außerhalb des Segens Gottes. Sie war eine Leiterin, weil es keinen Mann gab, der das übernommen hätte. Doch es ist zu beachten, dass sie eine Ausnahme war. Sie war eine bemerkenswerte Frau in einer sehr schwierigen Situation. Sie trat auf den Plan, da es zur damaligen Zeit keinen Mann gab, der in der Lage gewesen wäre, Richter über Israel zu sein. Es ist tragisch, dass es keinen fähigen Mann gab. Dort wo es fähige Männer in einer Gemeinde gibt, brauch eine Frau diese Rolle nicht übernehmen.

 

▪︎ Was ist der Unterschied zwischen Lehre einerseits und dem Erklären von Bibelstellen im Rahmen von Evangelisation anderseits?

Es gibt kein Problem mit Evangelisation, bei der gelehrt wird. Bei dieser Art Lehre gibt es keine Regierungsautorität die ausgeübt wird. Es gibt einen Unterschied zwischen regierender Lehre, also Lehre, bei der Regierungsautorität ausgeübt wird und anderer Form von Lehre. Es ist in Ordnung, wenn eine Frau über Themen wie Heilung, Fürbitte, sexuelle Reinheit oder viele, viele andere Dinge lehrt. Dabei übt sie keine Regierungsautorität aus. Wir glauben, dass Frauen begabte Evangelisten sind. Das belegt die Kirchengeschichte der vergangenen hundert Jahre.

 

▪︎ Was ist der Unterschied zwischen Lehre und Predigt? Predigt ein Evangelist oder lehrt er? Kann eine Frau eine Pastorin für Frauen und Kinder sein? Kann eine Frau lehren, indem sie ein Buch schreibt?

Das ist irrelevant. Die Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen Lehre, die Regierungsautorität in sich birgt, und Lehre, die das nicht tut.

 

▪︎ Gott schuf den Menschen als Mann und Frau in seinem Bild. Er sagt: „In der Ewigkeit, auf der geistlichen Ebene, gibt es weder Grieche noch Jude, weder Mann noch Frau, weder Sklaven noch Freien...“. Wie passt es zusammen, dass es bei dem Thema Lehre einen Unterschied gibt?

Die Aussage „Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau...“ finden wir im Galaterbrief. Das ist die einzige dieser Aufzählungen, in der es heißt: „...nicht Mann und Frau...“ In einer anderen Aufzählungen steht nur: „...nicht Sklave noch Freier noch Grieche noch Skythe...“ (Kol 3,11), aber nicht: „...nicht Mann und Frau...“ Schauen wir diese Bibelstelle an. Der Kontext macht den Sinn klar:

 

Galater 3,26

...denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus. [Das heißt, nebenbei bemerkt, dass die Frauen genauso Söhne sind wie die Männer...] Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheißung Erben

 

Hierbei geht es um das Erbe: Es gibt in Bezug auf das Erbe keinen Unterschied. Was das Erbe betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen Griechen und Juden, zwischen Männern und Frauen, zwischen Sklaven und Freien. Doch wer sagt, es gebe generell keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, führt den Rest des Neuen Testaments ad absurdum. Wir müssen die Schriftstellen in ihrem Kontext betrachten.

 

▪︎ Ich verstehe, was Unterordnung bedeutet, da wir uns Gott und einander unterordnen, aber ich verstehe nicht, warum Frauen nicht lehren oder leiten können, wenngleich sie sich der Gefahr Isebels bewusst sind?

Es ist gut, dass man sich dessen bewusst ist. Hoffentlich sind wir das alle. Schauen wir im Zusammenhang mit dem Thema Unterordnung den Epheserbrief auf. Das geht etwas über das eigentliche Thema hinaus, doch lesen wir mal Epheser 5:

 

Epheser 5,18-20

18 Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voll [Heiligen] Geist, 19 indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. 20 Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi, die Frauen den eigenen Männern als dem Herrn!

 

Das ist eine sehr interessante Passage, denn sie nennt die charakteristischen Eigenschaften von Menschen, die wirklich mit den Heiligen Geist erfüllt sind. Die erste Eigenschaft ist: zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern reden und dem Herrn mit dem Herzen singen und spielen. Kontinuierlicher Lobpreis ist eine Auswirkung der Erfüllung mit den Heiligen Geist.

 

Im nächsten Vers heißt es: „Sagt allezeit für alles... Dank...“ Das zweite Merkmal der Geisterfüllung ist somit kontinuierliche Dankbarkeit. Wie viele von uns können aus ehrlichem Herzen sagen: „Das sind in meinem Leben die Indizien für eine Erfüllung mit den Heiligen Geist – mein Leben ist ein einziges Loblied und ich bin immer dankbar'?“ Denk dran: Jedes Mal, wenn du aufhörst, dankbar zu sein, bekommst du ein Leck (durch das der Heilige Geist abfließt).

 

Der nächste Punkt ist: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi...“

 

Das dritte Merkmal der Geisterfüllung ist Unterordnung. Beachtet jedoch, dass an erster Stelle die gegenseitige Unterordnung steht. Wir alle müssen uns einander unterordnen.

 

Im vierten Merkmal heißt es weiter: „Frauen [ordnet euch] den eigenen Männern [unter] als dem Herrn...“ Mit anderen Worten: Wir Christen sollen ausnahmslos eine Haltung der gegenseitigen Unterordnung haben.

 

Derek sagte hierzu einmal:

Ich erzähle euch eine kleine Geschichte, die das sehr gut veranschaulicht. Vor etlichen Jahren hatte ich Gemeinschaft mit einem sehr bekannten Baptistenprediger. Damals war er noch Pastor einer Gemeinde, und ich wurde von ihm als Sprecher eingeladen. Ich registrierte erhebliche Spannungen zwischen ihm und seiner Frau. Die Frau sagte: "Eines Abends hatten wir in unserem Schlafzimmer einen Streit, und er sagte: 'Du musst dich mir unterordnen.' Sie erwiderte: 'Dazu bin ich nicht bereit. Du machst deine Sache nicht besonders gut.'" Sie sagte: "In diesem Augenblick war es, als würde ein kalter Wind durch unser Schlafzimmer wehen, und es kamen uns die Worte in den Sinn: "Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi!" Seht ihr, ohne die Furcht Gottes funktioniert es nicht. Das ist ein Ausdruck der Furcht des Herrn im Leben eines Menschen.

 

Was das Tragen einer Kopfbedeckung in der Gemeinde betrifft

Bibelstellen: 1. Korinther 11,1-11

 

Sollen Frauen heutzutage in der Gemeinde eine Kopfbedeckung tragen? Jede gläubige Frau sollte ernstlich vor Gott erwägen, wie sie der Passage aus 1. Korinther 11 am besten gerecht wird. Dazu sollten die oben untersuchten Argumente eine Hilfestellung bieten. Unser Ziel ist es nicht, Forderungen zu stellen oder Gesetze anzuordnen sowie Frauen abzukanzeln.

 

Derek und Ruth Prince gaben diesbezüglich einmal in einer Frage- und Antwort-Runde folgende Aussage:

 

▪︎ Antwort von Ruth Prince:

„Als junge Gläubige kam ich in eine Gemeinde; ich unterstand damals noch keiner menschlichen Autorität und verstand es so, dass Jesus mein Haupt ist, bis ich meinen Platz gefunden habe. An einem Sonntagmorgen war ich gerade aufgestanden, um ein prophetisches Wort weiterzugeben. Ich setzte mich wieder, und der Pastor lehrte aus 1. Korinther 10; mein Blick schweifte auf die andere Seite zu 1. Korinther 11,5: "Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehrt ihr Haupt..."

 

Ich dachte: "Herr Jesus, habe ich dich entehrt, als ich mit unverhülltem Haupt prophezeite?" Ich konnte an jenem Abend erst dann wieder am Gottesdienst teilnehmen, als ich mein Haupt bedeckt hatte, denn ich hatte den starken Eindruck, dass ich mein Haupt bedecken musste. Ich studierte jenes Kapitel, in dem sich Paulus mit diesem Thema beschäftigt. Er sagt in Vers 10: "Darum soll die Frau ein [Autoritätssymbol] auf dem Haupt haben, um der Engel willen."

 

Heute trage ich das Kopftuch als Symbol dafür, dass ich mich der Autorität meines Ehemanns unterordne. 

 

Weil die Bibel lehrt, dass eine Frau sich ihrem Mann unterordnen soll, haben einige Frauen die Vorstellung, dass es Unterlegenheit impliziert. Dem ist nicht so. Unterordnung bedeutet nicht Unterlegenheit, weil Christus Sich dem Vater zwar unterordnet, Er dem Vater aber nicht unterlegen ist. Tatsächlich sagt Er: „Ich und mein Vater sind eins.“ (Joh 10,30). Unterordnung bedeutet nicht Unterlegenheit, sondern Platzierung; es bedeutet, an der Stelle zu sein, wo man sein soll.

 

Noch ein Wort zu diesem Nebensatz "um der Engel Willen": Ich möchte gerne an Gottesdiensten teilnehmen, in denen Engel erscheinen. Ich habe sie schon ein oder zweimal gehört und möchte nichts tun, was bei einem Engel Anstoß erregen könnte. Das ist ein Grund, warum ich mein Haupt bedecke. Es heißt in Vers 7, die Frau sei die Herrlichkeit des Mannes. Das ist ein weiterer Grund, warum ich biblischer Autorität unterstehen möchte, so gut ich nur kann.

 

Ich wollte noch weitererzählen: Eine Zeitlang war ich in einer Gemeinde, deren Leiter nicht glaubte, dass Frauen ihr Haupt bedecken sollten. Hätte ich damals mein Haupt bedeckt, hätte ich damit zu verstehen gegeben, dass ich der Meinung wäre, ich wüsste es besser als er; das wäre Rebellion gewesen. In dieser Situation bedeckte ich mein Haupt nicht. Doch als Derek in mein Leben kam und wir erkannten, dass Gott uns zusammenstellte, fragte ich ihn, was er über die Kopfbedeckung denke. Er sagte: "Ich glaube, die Bibel meint es genauso wie sie es sagt." Ich erwiderte: "Gott sei Dank."

 

Ich denke, ich sollte noch etwas zum kulturellen Aspekt sagen. Ich wuchs vor dem Zweiten Weltkrieg auf, als man die Dinge noch anders handhabte. Damals trugen die Frauen immer Hüte. Wenn ich zum Einkaufen in die Stadt ging, trug ich einen Hut. Ohne Hut hatte ich das Gefühl, als fehlte mir etwas. Ich möchte noch weiter zurückgehen. In diesem Jahrhundert hat sich so viel verändert, dass die jüngeren unter euch das gar nicht mehr verstehen können. Meine Mutter ließ sich 1920 zum ersten Mal die Haare schneiden; sie hatte damals schon vier kleine Kinder. Das war die Zeit, in der Frauen die Haare kurz trugen. Sie sagte, sie hätte geweint, als sie sich die Haare schneiden ließ, denn jahrhundertelang ließen die Frauen ihr Haar wachsen. Das kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf, und erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gingen Frauen auch ohne Kopfbedeckung auf die Straße.

 

Ich war in der Synagoge, als sich der Stil änderte und die Frauen keine Hüte mehr trugen. Ich kam einmal ohne Kopfbedeckung zur Tür herein, und der Mann, der den Männern ihre Kippas aushändigte, sagte zu uns Frauen: "Wenn ihr keinen Hut tragt, könnt ihr eine von diesen tragen." Natürlich sahen wir etwas komisch aus, weshalb wir auch unsere Hüte wieder aufsetzten. 

 

Ich muss leider sagen, dass das heute in vielen Synagogen anders ist; auch dort hat man sich der Welt angepasst. Der Stil und die Mode der Welt haben den Leib Christi beeinflusst, und wir Frauen haben den Maßstab der Bibel verlassen. Ich glaube nicht, dass wir seltsam aussehen sollen, aber ich glaube, dass wir mit Kopfbedeckung hübsch aussehen können, sei es mit einem Hut oder etwas anderem.“

 

▪︎ Antwort von Derek Prince:

„Ich möchte das etwas weiterführen. Paulus sagt in den eben zitierten Vers: "Jede Frau aber, die mit unverhülltem Haupt betet oder weissagt, entehrt ihr Haupt..." Wenn eine Frau betet, spricht sie mit Gott. Wenn eine Frau weissagt, spricht sie für Gott. Gott sagt somit: "Ob du mit mir oder für mich sprichst - ich möchte, dass du dein Haupt bedeckst."

 

Du entgegnest vielleicht: "Gott, warum?" Ich bin mir nicht sicher, ob Gott dir darauf eine Antwort geben muss. Ich gebe euch ein kleines Beispiel. Jeden Juni veranstaltet die Königin von England eine Gartenparty im Buckingham Palast und lädt dazu bestimmte Leute ein. Dabei wird ihr Geburtstag gefeiert, der eigentlich nicht im Juni ist, aber das tut nichts zur Sache. Nehmen wir an, du wärst zur Teeparty der Königin eingeladen und es hieß in der Einladung, Frauen sollten Hüte und keine Hosenanzüge tragen. Würdest du dann sagen: "Die Königin hat kein Recht, mir vorzuschreiben, was ich anziehen soll." Ich glaube niemand von euch würde sich dieser Vorschrift widersetzen. Es wäre eine Beleidigung der Gastgeberin.

 

Gott sagt: "Wenn du zu mir betest oder prophetisch für mich sprichst, sollst du dein Haupt bedecken." Können wir zu Gott sagen: "Gott, da bin ich anderer Meinung. Ich denke, das ist altmodisch." Seht ihr, das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema. Im Grunde geht es dabei um deinen Respekt gegenüber Gott. Oder glaubst du, Gott hat seine Meinung geändert? Das ist das kulturelle Argument, doch in 1. Korinther finden wir keine Aussagen zur Kultur. Diese Worte sind nicht kulturell bedingt, sondern enthalten die Anforderungen Gottes. Ich sage: Lasst Gott Gott sein!

 

Ich möchte nicht einseitig wirken, aber ich denke, dieses Thema ist weitaus wichtiger als die meisten Christen unserer Zeit meinen. Im Grunde geht es um unseren Respekt gegenüber Gott. Du sagst: "Das verstehe ich nicht." Vielleicht verstehst du nicht, warum die Königin von England nicht möchte, dass du einen Hosenanzug trägst, doch wenn sie es nicht will, dann tust du es auch nicht. Wenn du schon die Königin von England respektierst, um wieviel mehr solltest du dann den allmächtigen Gott respektieren?

 

Was Ruth sagt, stimmt voll und ganz: Die Christen gehen in puncto Mode mit der Welt. Du brauchst keine Hut zu tragen. Ruth trägt auch keinen Hut. Ich persönlich finde, sie sieht gut aus. Sie sieht überhaupt nicht komisch aus. Um ganz ehrlich zu sein: Ich finde, sie sieht hübscher aus als viele Frauen, die sich ihr Haupt nicht bedecken.

 

Ich neige zu der Anschauung, dass ein Respekt gegenüber Gott, der sein Wort ernst nimmt, ein Faktor sein wird, der den Segen Gottes im Leib Christi freisetzt. Ich denke in diesen Dingen nicht sehr eng. Was Kleidung betrifft, bin ich recht leger. Als Ruth und ich heirateten, sagte unsere afrikanische Tochter zu ihr: "Ich hoffe, du schaffst es, dass sich mein Vater anders kleidet." Ich bin also kein steifer Brite vom alten Schlag. Es geht vielmehr um die Frage, wie ernst ich die Bibel nehme? Ich denke, wir können nicht mehr dazu sagen.

 

Ach, sagen wir alles, wenn wir schon dabei sind. Paulus sagt, das Haar der Frau sei ihre Herrlichkeit. Ist das altmodisch? Wird es so formuliert, als bezöge es sich nur auf das damalige römische Reich? Dieser Schluss ist nicht zulässig. Du schneidest dein Haar. Weißt du, was du damit tust? Du schneidest dir deine Herrlichkeit ab. Ich sage nicht, wie lang dein Haar sein soll, aber ich sage, du solltest nicht vergessen, dass dein Haar deine Herrlichkeit ist. 

 

Ich sage euch ganz unverblümt, dass es für Ruth ein ganz beträchtlicher Aufwand ist, langes Haar zu tragen. Es dauert viel länger, es zu waschen; es ist viel aufwendiger zu pflegen. Warum tut sie es dennoch? Weil es ihre Herrlichkeit ist. Wenn sie sich die Spitzen schneiden lässt, geht sie in Israel und hier in Fort Lauderdale jeweils zu einem sehr guten Friseur. Der Mann, der uns, also auch mir, die Haare schneidet, war früher Spitzenfriseur für Elisabeth Arden. Er tut es jetzt für uns aus Gefälligkeit und es hat sich eine Beziehung zwischen uns entwickelt. Jedes Mal sagen die Friseure zu Ruth: "Wir danken Gott für eine Frau, die kein Abziehbild anderer Frauen ist."“

 

Wie kann man wissen, dass man göttlicher Autorität untersteht? Vielleicht ist man nicht in der Gemeinde, in der Gott einen haben möchte?

Man muss selbst einen Schritt tun, und sich einer Autorität unterstellen. Man muss zu einem Hauskreisleiter oder Pastor gehen und sagen: "Ich möchte mich gerne unterordnen" und sich dann von ihnen zeigen lassen, was man konkret tun soll. Dann der Nachsatz: "Vielleicht bin ich nicht in der Gemeinde, in der er mich haben möchte?" Man sollte Gott bitten, dass er einen dorthin stellt, wo er einen haben möchte. Er wird es tun. Wenn man bereit und sensibel für seine Führung ist, dann muss man vielleicht ein paar verschiedene Orte besuchen, aber er wird es einen zeigen.

 

Wie findet man seine Berufung?

Die beste Antwort ist: Gehorche der Bibel, wo auch immer sie in dein Leben hineinspricht. Ein Gehorsamsschritt wird zum nächsten führen. Doch wenn du dem, was Gott dir bereits in seinem Wort gezeigt hat, nicht gehorsam bist, wird er dir auch nicht mehr zeigen. Du solltest auch der Leitung deiner Gemeinde sagen, dass du dich zur Verfügung stellst. Vielleicht wird sie dir dann helfen, deine Berufung zu finden.

 

Vielleicht bist du als Leser nicht in allem gleicher Meinung, was in diesem Beitrag steht, aber such selbst Gott und bitte ihn, dir zu zeigen, was deine Rolle ist, und bitte ihn, dir für die Ausübung dieser Rolle Treue zu schenken.


Quellen:

  • Dieser Beitrag gründet auf einer Offenbarungslehre von Derek Prince „Frauen in der Gemeinde“
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

 1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen