Am Tag nach Purim wird Schuschan Purim gefeiert. Es wird auch "Purim der Städte" genannt, auf Grund der Tatsache, dass es nur in den früher von einer
Mauer umgebenen Städten gefeiert wird, – im Gegensatz zum Purim der Provinzstädte, das in offenen Städten begangen wird.
Das Buch Ester erklärt den 14. Adar (gewöhnlich im März) als den Tag, an dem Purim gefeiert werden soll. Allerdings gelang es den Juden in Schuschan (Susa), einer der Hauptstädte des
persischen Reiches (neben Parsa/ heutige Persepolis), erst am nächsten Tag, sich ihrer Feinde zu entledigen, und somit feierten sie Purim am 15. Adar (Est 9,20-22). Im Buch Ester wird zwischen den Juden, die in einer befestigten, und denen, die in einer unbefestigten Stadt wohnen,
unterschieden. Da Schuschan eine befestigte Stadt war (d.h. von Mauern eingeschlossen), feiern alle Städte, die seit der Zeit des Josua befestigt wurden, Purim am 15. Adar, demselben Tag
also, an dem in Schuschan gefastet wurde (Est 9,18).
Ester 9,18
"Doch die Juden, die in Susa wohnten, hatten sich am Dreizehnten des Monats und am Vierzehnten des Monats versammelt. Und sie ruhten am Fünfzehnten des Monats aus und machten ihn zu einem Tag
des Festmahls und der Freude."
Schuschan, heute als Schusch شوش bekannt, ist nur noch eine kleine unbedeutende Distrikthauptstadt in der Provinz Chusestan im Südwesten des Iran mit etwa 70.000 Einwohnern.
Jerusalem, das schon seit der Antike mit einer Stadtmauer umgeben war, feiert noch heute Purim am 15. Adar (in den übrigen Teilen Israels und in der Diaspora wird es am 14. Adar
gefeiert).
In Städten, in denen Zweifel in Bezug auf das Datum ihrer Entstehung und auf Mauern um sie herum bestehen – z. B. Akko, Tiberias, Jaffa – wird Purim sowohl am 14. wie am 15. Adar gefeiert.
Wenn im jüdischen Schaltjahr sich der Monat Adar wiederholt (Adar II od. Adar Beth), dann wird Purim (an diesen Daten)
zweimal gefeiert, wobei das Fest im Adar I (Adar Alef) bescheidener ausfällt. Man nennt es daher Purim Katan, das kleine Purim.
Schaltjahre ergeben sich nur sieben Mal innerhalb eines Zyklus von 19 Jahren (im 3., 6., 8., 11., 14., 17. und 19. Jahr). Daher ist Purim Katan ein nicht
sehr häufiges Ereignis.
Purim wird in Ester 9 eingesetzt. Der gesamte Monat Adar, der sich den Juden von Kummer zur Freude und von Trauer zum Festtag verwandelte, ist deshalb von einer fröhlichen Stimmung durchzogen,
die an Purim ihren Höhepunkt findet.
Hintergrund von Purim:
Um 480 v.Chr. plant der Großwesir Haman (ein vom Herrscher eingesetzter Regierungschef und somit zweiter Mann im Staate vgl. Est
3,1) einen Pogrom (vgl. Est 3,13) gegen die in Persien (dem heutigen Iran) lebenden Juden, dessen Tag das Los bestimmen
soll, an dem die Juden im Lande vernichtet werden sollten. Das Los fiel auf den 13. Adar. Doch Ester, ein jüdisches Waisenmädchen, wird Königin von Persien. Mit Hilfe ihres Vetters Mordechai
(Cousin; Anm.: Mordechai ist auch der Vormund Esters vgl. Est 2,7) kann sie den Pogrom abwenden, indem sie durch Fasten und
Gebet den Perserkönig Ahasveros zur Aufhebung des Befehls Haman bewegt und so das jüdische Volk vor der Vernichtung bewahrt. Unter Einsatz ihres eigenen Lebens und mit großem Glauben setzte sich
Ester beim König für ihr Volk ein, woraufhin Hamans mörderischer Plan scheiterte. So wurden die Juden im persischen Exil nicht ausgerottet, sondern Haman und seine Familie endeten an dem Galgen,
den er selbst für Mordechai errichtet hatte und Mordechai wurde an Stelle Hamans in das höchste Regierungsamt eingesetzt. "Da verwandelten sich ihre Schmerzen in Freude und die Tage der
Verzweiflung wurden zu Festtagen, an denen einer dem anderen Geschenke und den Armen Gaben schicke" (vgl. Est 9,22), damit alle das Fest fröhlich feiern können.
"In einem Meer von Leid, Sorgen und Pogromen an den übrigen Tagen des Jahres bildet das Purimfest eine einsame Insel der Lebensfreude, des Humors und der Freude am Leben, die typisch für das
jüdische Volk sind."
Im Gedenken an diese große Wende feiert man heute Purim. Durch den mutigen Einsatz von Ester und die Gebete ihres Volkes wurde der Völkermord verhindert. Die Not des jüdischen Volkes verwandelte
sich in Freude. Deshalb ist Purim ein sehr fröhliches Fest.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"
Amen