Vom Tod zum Leben (Teil 5)

Als Nächstes schauen wir uns die Lösung dieses Problems an, wie Gott sie für uns bereitgestellt hat und wie sie in der Schrift offenbart ist. Gott sei Dank gibt es ein Wunder, durch das der Geist des Menschen vom Tod wieder ins Leben zurückgeholt werden kann. Dieses Wunder bezeichnet man als "Wiedergeburt". Jesus selbst war der erste, der klar und deutlich über dieses Wunder sprach und Er unterstrich, dass es etwas absolut Wesentliches sei und dass es keine andere Möglichkeit gibt, wie sich der Mensch jemals von den Auswirkungen seiner Rebellion erholen könne. Diesen Auswirkungen kann man nur durch die Wiedergeburt entrinnen. Diese Tatsache wird sehr deutlich in der Unterhaltung zwischen Jesus und dem Pharisäer Nikodemus formuliert.

 

Johannes 3,3-7

"Jesus antwortete und sprach zu ihm [Nikodemus]: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren [bzw. „wiedergeboren“] wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von neuem geboren werden [oder: „ihr müsst wiedergeboren werden“]"

 

Jesus unterstreicht hier, dass diese Erfahrung etwas absolut Wesentliches und Unerlässliches ist. Es gibt keinen Ersatz dafür; es gibt keine Alternative. Nikodemus war ein guter und religiöser Mann, aber er verstand überhaupt nicht, worüber Jesus hier sprach. Er dachte, Jesus spreche vielleicht über eine zweite physische Geburt. Aber die Antwort Jesu weist darauf hin, dass er sich nicht auf eine physische Geburt bezog, sondern auf eine geistliche Wiedergeburt, bei der es darum geht, dass man aus dem Geist geboren wird, dass man von neuem geboren wird. Und das ist die Erfahrung, durch die der tote Geist des Menschen wieder Leben von Gott bekommt.

 

Vergleichen wir damit die Worte des Paulus an die Epheser:

 

Epheser 2,4-5

"Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns geliebt hat, auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren [Beachtet: Wir waren geistlich tot], mit dem Christus lebendig gemacht [d.h. uns wieder geistlich lebendig gemacht mit Christus] - durch Gnade seid ihr errettet! [d.h. die Errettung, die Tatsache, dass wir mit Christus geistlich lebendig gemacht werden, geschieht aus Gnade]"

 

Und wir müssen verstehen - und es ist sehr wichtig, dies hervorzuheben und zu unterstreichen -, dass kein System aus Gesetzen und keine Religion dies bewerkstelligen kann. Kein System aus Gesetzen, keine Religion, so gut sie auch sein mag, so fundiert sie auch sein mag, kann einem Menschen, der in seinen Vergehungen geistlich tot ist, geistliches Leben geben. 

Die Bibel lässt darüber keinen Zweifel:

 

Galater 3,21 

"Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig machen könnte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus Gesetz"

 

Ein toter Mensch braucht eins mehr als alles andere, nämlich Leben, keine Regeln, keine Religion, sondern geistliches Leben. Und die Bibel offenbart, dass man dieses Leben nur durch Glauben empfängt.

 

Wie geschieht nun diese Wiedergeburt? Wie sieht dieser Prozess aus? Ich möchte ihn euch ganz kurz vor Augen malen. 

Zunächst einmal ist es so, dass das neue Leben aus einem Samen herauskommt. Dieser Same ist das Wort Gottes:

 

1. Petrus 1,23

"Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes"

 

Und Jesus sagt:

 

Lukas 8,11

"Der Same ist das Wort Gottes"

 

Das Wort Gottes, das wir im Glauben in unser Herz aufnehmen, ist also wie ein Same. Und das Leben, das aus diesem Samen hervor kommt, entspricht von seinem Wesen her dem Wesen des Samens. Der Same ist göttlich, also ist auch das Leben göttlich. Der Same ist ewig, also ist auch das Leben ewig. Das Same ist unvergänglich und genauso ist von seinem Wesen her auch das Leben, das aus diesem Samen hervor kommt. Aber es ist die übernatürliche Wirkung des Heiligen Geistes erforderlich, um diesen Samen zum Keimen zu bringen. Er wird durch Glauben in das Herz des Menschen aufgenommen, aber man braucht den Heiligen Geist, um das Leben hervor zu bringen, das latent in diesem Samen verborgen ist.

 

Und deshalb sagt Jesus – wie wir bereits gehört haben – in Johannes 3,6:

 

"Was aus dem Geist [also aus dem Heiligen Geist] geboren ist, ist Geist"

 

Es ist also der Heilige Geist, der dort, wo das Wort Gottes im Glauben aufgenommen worden ist, tätig wird und diesen Samen dazu bringt, das Leben hervor zu bringen, das latent in ihm vorhanden ist. Im natürlichen Bereich wissen wir ja auch, dass ein Same potenziell Leben enthalten kann, aber dieses Leben beginnt vielleicht nie zu keimen, wenn sich an ihm nicht die richtigen Prozesse vollziehen. Genauso enthält auch der Same des Wortes Gottes potenziell das Leben Gottes, aber es ist die übernatürliche Wirkung des Heiligen Geistes erforderlich, um dieses Leben hervor zu bringen.

 

Sobald dieser Same dazu gebracht worden ist zu keimen und das Leben aus ihm herauskommt, reproduziert dieses Leben das Wesen Jesu. Jesus, das Wort in Person, wird aus dem gepredigten Wort hervorgebracht, wenn dieses durch den Heiligen Geist lebendig gemacht und zum Keimen gebracht wird. Es ist also sehr, sehr wichtig zu sehen, dass das neue Leben, die neue Natur, das neue geistliche Wesen, das aus der Wiedergeburt hervor kommt, das ureigenste Wesen Jesu selbst ist, das Wort Gottes in Person, das durch das gepredigte Wort Gottes empfangen wird.

 

Vergleichen wir damit, was Paulus in Römer 8,9-10 sagt:

 

"9 Ihr aber seid nicht im Fleisch [d.h. ihr seid nicht unter der Kontrolle der alten, rebellischen Natur], sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein."

 

Was durch die Wiedergeburt in uns hervorgebracht wird, ist der Geist Christi. Und ohne den Geist Christi gehören wir nicht zu ihm. Wir sind vielleicht religiös, aber wir haben kein Leben.

 

Dann sagt Paulus:

 

"10 Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen"

 

Der Körper steht unter dem Todesurteil. Er steuert auf den Tod zu. Das ist das letztendliche Ende des physischen Körpers bis zur Auferstehung. Aber der Geist in diesem Körper wird lebendig gemacht wegen der Gerechtigkeit Jesu Christi, die uns durch Glauben verliehen wird. Ich möchte diese Worte noch einmal lesen, weil sie so wichtig sind:

 

"9 Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. [Wir sind also nicht länger unter der Kontrolle der alten, fleischlichen Natur] Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. [Das ist das Einzige, das uns zu wahren Christen macht.] 10 Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen"

 

Das Alte stirbt, aber in uns wird neues geistliches Leben von neuem geboren.

 

Paulus beschreibt diese neue Beziehung mit Gott, die aus dieser neuen geistlichen Wiedergeburt heraus entsteht, sehr anschaulich, aber auch sehr leicht verständlich:

 

1. Korinther 6,17

"Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm"

 

Aus diesem Grund ist es so wichtig, den Unterschied zwischen Geist und Seele zu verstehen. Es ist niemals die Seele, die dem Herrn anhängt und mit ihm eins wird. Es ist der Geist des Menschen, der zur Einheit mit Gott geschaffen wurde, der starb, als seine Einheit mit Gott zunichte gemacht wurde, und der durch die Wiedergeburt wieder die Fähigkeit verliehen bekommt, mit Gott eins zu sein. Der wiedergeborene Geist wird also in einer direkten Einheit und Gemeinschaft mit Gott wiedervereinigt.

 

Vergleichen wir damit die Worte Jesu aus Johannes 6,57:

 

"Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen [oder wegen mir]"

 

Das ist eine Art Verkettung: Der Vater sandte Jesus und Jesus war vom Vater abhängig in Bezug darauf, anhaltend Leben zu haben und permanent eins mit dem Vater zu sein. Aber Jesus sagt: "Derjenige, der an mich glaubt, wird, was sein anhaltendes geistliches Leben anbelangt, von mir abhängig sein, so wie ich vom Vater abhängig bin".

 

Es ist also die durch Christus wiederhergestellte Einheit des wiedergeborenen Geistes des Menschen mit Gott, die ihm dieses neue, ewige Leben verleiht. Das Endziel der Wiedergeburt besteht also darin, die Einheit des Geists des Menschen mit Gott wiederherzustellen. Als er von Gott abgeschnitten wurde, starb er. Wenn seine Beziehung mit Gott wiederhergestellt wird, wird er wieder lebendig gemacht und er hat - in seiner Abhängigkeit von Jesus - Anteil am ewigen Leben Gottes, so wie Jesus seinerseits vom Vater abhängig ist.


Quellen:

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen