Alle Jahre wieder – Das Feiern von Weihnachten


1. Korinther 10,31

Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut — tut alles zur Ehre Gottes!


Ist das Feiern von Weihnachten heidnisch oder christlich? Darf ein Christ Weihnachten feiern und einen Weihnachtsbaum aufstellen?

Diese Fragen werden immer wieder gestellt und sorgen für Diskussionen unter Christen. Um sie zu beantworten, lohnt es sich, sowohl die Bibel als auch die geschichtlichen Hintergründe genauer zu betrachten.

 

Ist Weihnachten biblisch?

Die Daten von Weihnachten haben sich vor allem durch kirchliche Tradition und kulturelle Entwicklungen etabliert. Die Bibel gibt kein Datum für die Geburt Jesu an, und der 24.–26. Dezember selbst hat keine spezifische biblische Grundlage. Der Ursprung dieser Daten ist historisch und kirchengeschichtlich begründet. Hier die Hintergründe:

 

Der 24. Dezember als Heiligabend

In der christlichen Tradition beginnt ein liturgischer Tag bei Sonnenuntergang des Vorabends, basierend auf der jüdischen Zeitrechnung (vgl. 1Mo 1,5: „Es wurde Abend und Morgen: der erste Tag“). Diese Praxis führte dazu, dass der Abend des 24. Dezember als der Beginn des Weihnachtsfestes angesehen wurde. Der Heiligabend ist also der liturgische Beginn des Festes, das am 25. Dezember gefeiert wird.

 

Heiligabend als Feier der Christnacht

Bereits im frühen Mittelalter wurde die Geburt Jesu traditionell in der Nacht zum 25. Dezember gefeiert. Die Mitternachtsmesse (auch „Christmette“ genannt) hat hier eine zentrale Bedeutung. Der Abend des 24. Dezember wurde daher immer stärker als Vorbereitungszeit wahrgenommen, insbesondere für die Feier der Geburt Jesu in der Nacht.

 

Kulturelle Bedeutung des Heiligabends

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der 24. Dezember in vielen christlichen Ländern zu einem Tag der familiären Feierlichkeiten, Bescherungen und Andachten. Diese kulturelle Ausprägung hat sich vor allem im deutschsprachigen Raum stark verbreitet.

 

Die Festlegung des 25. Dezember als Weihnachtsfest

Das Datum des 25. Dezember stammt nicht aus der Bibel, sondern wurde von der Kirche im 4. Jahrhundert festgelegt. Im Jahr 336 n. Chr. wurde der 25. Dezember erstmals offiziell als Festtag der Geburt Jesu in Rom gefeiert. Dieses Datum wurde vermutlich gewählt, um den heidnischen Feiertag „Sol Invictus“ (die Geburt der unbesiegbaren Sonne) zu überlagern. Die Christen sahen darin eine Möglichkeit, Jesus als das „wahre Licht der Welt“ (Joh 8,12) zu feiern. Das Ziel war vermutlich, das Christentum in der römischen Gesellschaft zu festigen.

 

Manche argumentieren daher, dass Weihnachten heidnische Wurzeln hat. Allerdings hat die Kirche das Fest bewusst christlich umgedeutet, indem sie die Geburt Jesu in den Mittelpunkt stellte.

 

Es gibt zahlreiche Mutmaßungen, Legenden und Geschichten über die Ursprünge von Weihnachten, doch es bleibt unklar, welche davon historisch fundiert sind und welche eher auf Traditionen oder Interpretationen beruhen.

 

Der Christ- oder Weihnachtsbaum – ein Götze?

Der Christ- oder Weihnachtsbaum wird oft mit Jeremia 10,2-4 in Verbindung gebracht, wo es heißt:

 

So spricht der HERR: Gewöhnt euch nicht an den Weg der Nationen […] Denn die Bräuche der Völker sind nichtig: Ein Holz wird im Wald gehauen, mit dem Beil bearbeiten es die Hände des Werkmeisters. Man schmückt es mit Silber und Gold, befestigt es mit Hammer und Nägeln, damit es nicht wackelt.“

 

Dieser Text beschreibt jedoch keine Weihnachtsbäume, sondern hölzerne Götzenbilder, welche die Heiden anbeteten. Der Kontext deutet darauf hin, dass es um geschnitzte und verehrte Standbilder geht, nicht um dekorative Bäume.

 

Ein Weihnachtsbaum hat in der christlichen Tradition keine religiöse Bedeutung, sondern ist ein kulturelles Symbol, das im 16. Jahrhundert in Europa aufkam. Solange er nicht als Objekt der Anbetung dient, ist er kein Götze (vgl. 2Mo 20,3-5), sondern einfach ein Dekorationsobjekt aus christlicher Tradition.

 

Heidnische Elemente im Christentum?

Es ist richtig, dass einige Elemente von Weihnachten (z.B. das Datum, der Baum) kulturellen oder sogar heidnischen Ursprungs sein könnten. Doch die Bibel zeigt, dass kulturelle Praktiken, die nicht ausdrücklich sündhaft sind, in einen christlichen Kontext überführt werden können, solange sie Christus verherrlichen (vgl. 1Kor 10,31).

 

Ein Beispiel ist Paulus' Umgang mit Fleisch, das Götzen geopfert wurde (1Kor 8). Solange ein Christ mit reinem Gewissen handelt und Gott ehrt, ist die Herkunft einer Tradition weniger entscheidend.

 

Was sagt die Bibel zu Festen und Feiern?

Die Bibel verbietet Christen nicht, Feste zu feiern. Paulus schreibt in Kolosser 2,16-17:

 

So lasst euch nun von niemandem ein Urteil fällen über Essen und Trinken oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats. Diese Dinge sind ein Schatten dessen, was kommen sollte; der Leib aber ist Christus

 

Paulus betont hier die Freiheit der Christen, solange Christus im Zentrum steht. Auch Römer 14,5-6 unterstreicht diese Freiheit:

 

Der eine hält einen Tag höher als den andern, der andere hält alle Tage gleich. Jeder sei in seiner Meinung gewiss. Wer einen bestimmten Tag ehrt, der tut es für den Herrn

 

Es kommt also auf die persönliche Herzenshaltung an:

 

1. Samuel 16,7

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“

 

Wird Weihnachten gefeiert, um Jesus Christus zu ehren, oder wird es auf eine bloße Tradition reduziert?

 

Was ist das persönliche Motiv?

 

Fazit – Dürfen Christen Weihnachten feiern?

Auch wenn Jesus nicht im Zeitraum vom 24.–26. Dezember geboren wurde, bedeutet das nicht, dass Christen kein Weihnachten feiern dürfen. (Anm.: Jesus wurde eigentlich zur Zeit von Sukkot – dem Laubhüttenfest – geboren). Die Advents-/ Weihnachtszeit ist der Zeitraum, in dem Jesus von Maria durch den Heiligen Geist empfangen wurde (wahrscheinlich sogar zu Chanukka). Deshalb ist es gut sich in dieser Zeit daran zu erinnern, dass der himmlische Vater Jesus Christus auf die Erde sandte, um als Licht zu leuchten und viele Menschen mit seinem Licht zu entzünden (vgl. Joh 8,12 i.V.m. Mt 5,14).

 

Johannes 8,12

Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben

 

Matthäus 5,14

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein

 

Niemand ist verpflichtet, Weihnachten zu feiern, aber wer möchte, kann es zu Ehren Gottes feiern. Wichtig ist: Niemand sollte dem anderen verbieten, Weihnachten zu feiern, und niemand sollte dem anderen vorschreiben, Weihnachten zu feiern. Wir können unsere eigene Ansicht für uns haben, aber wir dürfen kein Gesetz für andere daraus machen, denn das wäre Gesetzlichkeit. Jeder Christ sollte gemäß seinem Gewissen handeln (vgl. Röm 14,12).

 

Klar ist: Eine Teilnahme an heidnischen Kulten ist absolut falsch, aber das Feiern von Weihnachten in unserer traditionellen Kultur ist etwas völlig anderes. Weihnachten ist nicht heidnisch, solange es im Geist des christlichen Glaubens gefeiert wird. Der Baum ist kein Götze, es sei denn, er wird zu einem Objekt der Anbetung. Es gibt keinen Grund, warum Christen Weihnachten nicht feiern sollten, solange der Fokus auf der Ehrung von Jesus Christus liegt. Die kulturellen Bräuche wie die Bescherung oder das familiäre Beisammensein können als Ausdruck der Freude über Jesu Geburt verstanden werden, sofern sie nicht den eigentlichen Anlass – die Menschwerdung Gottes – verdrängen.

 

Die entscheidende Frage ist: Ehrt die Art und Weise, wie man Weihnachten feiert, Gott?

 

Der bessere Liebesdienst – Das Evangelium verkünden

Als Heilige in Jesus Christus sollten wir uns besonders in dieser Zeit an die Liebe Gottes, die JESUS ist, erinnern, dankbar sein und davon zeugen. Die Weihnachtszeit ist eine wunderbare Zeit, um Gottes Liebe zu feiern.

 

So können sich viele Gelegenheiten in unserem Umfeld ergeben, das Evangelium zu Weihnachten zu verkünden. Gerade in dieser Zeit sind viele Menschen sensibel und empfänglich für die rettende Botschaft. Diese Chance zu nutzen und ein klares christliches Zeugnis zu geben, ist der bessere Liebesdienst zu Weihnachten, als es abzulehnen oder einfach nur im Konsumrausch mitzuschwimmen.


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen