Holocaust-Gedenken – Erinnern und Handeln für ein besseres Heute und Morgen


Amos 5,14

Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt!


Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee, gedenken wir den Millionen Opfern des Holocaust und des Nationalsozialismus. Dieser Tag ist weit mehr als ein Moment der Erinnerung – er ist ein Aufruf an unser Gewissen, an unsere Verantwortung und an unser Handeln.

 

Auschwitz steht als Symbol für das unfassbare Grauen des industriellen Massenmordes, für die systematische Ermordung von 6 Millionen Juden sowie unzähligen weiteren Menschen, die den Wahnvorstellungen von Rassenhass und Antisemitismus zum Opfer fielen. Doch das Erinnern allein genügt nicht.

 

„Nie Wieder!“ – Diese Worte hallen jedes Jahr weltweit. Politiker, Würdenträger und Vertreter der Gesellschaft erheben ihre Stimmen. Doch im Angesicht eines wieder zunehmenden Antisemitismus und einer erschreckenden Verharmlosung von Nazi-Verbrechen bleiben sie oft nur Worte. Auschwitz ist nicht allein ein Mahnmal der Vergangenheit, sondern eine Verpflichtung für die Gegenwart.

 

Erinnerung verpflichtet

Die Erinnerung an die Scho’a ist keine einfache Aufgabe. Sie tut weh. Sie erschüttert. Sie lässt uns verstummen und gleichzeitig aufschreien. Doch gerade dieses schmerzhafte Erinnern ist unverzichtbar – für die Opfer, für ihre Nachkommen und für uns selbst. Es zeigt uns, dass eine Gesellschaft ohne Gedenken keine Zukunftsfähigkeit besitzt.

 

Das unvorstellbare Leid, die millionenfach ausgelöschten Schicksale, dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Es ist nicht die Schuld der heute lebenden Generationen, doch es ist ihr Erbe. Dieses Erbe fordert von uns, die Lehren der Geschichte in ein besseres Heute und Morgen umzusetzen.

 

Ein Ruf zum Handeln

Die Scho’a war nicht allein das Resultat von Ideologien und Machthabern. Sie war auch das Ergebnis von Wegsehen, Schweigen und Gleichgültigkeit. Wenn wir heute „Nie Wieder!“ sagen, dann müssen wir auch bereit sein, aufzustehen und aktiv zu handeln.

 

Gegen Antisemitismus: In Deutschland und weltweit nimmt Judenhass wieder zu. Es ist unsere Pflicht, ihn zu erkennen, ihm entgegenzutreten und ihn zu bekämpfen – in unseren Schulen, in unseren Gemeinschaften und in den sozialen Medien.

 

Für die Opfer eintreten: Die wenigen Überlebenden und ihre Nachkommen tragen das Erbe der Scho’a meist schwer auf ihren Schultern. Sie verdienen unsere Unterstützung, unsere Solidarität und unsere Anerkennung.

 

Verantwortung übernehmen: Das Erinnern ist kein Selbstzweck. Es ist eine aktive Verpflichtung, die Geschichte wach zu halten und daraus eine Welt zu formen, in der solche Verbrechen nie wieder möglich sind.

 

Gedenken heißt Handeln

Erinnerung ohne Konsequenzen wird zu einem leeren Ritual. Die Worte „Nie Wieder!“ müssen von jedem Einzelnen in die Tat umgesetzt werden. Das beginnt bei den kleinen Dingen: Respekt und Solidarität im Alltag, der Mut, Ungerechtigkeiten anzusprechen, und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

 

Der Holocaust mahnt uns, dass Menschen zu unfassbarem Grauen fähig sind, aber auch zu unglaublichem Mitgefühl und Stärke. Lassen wir uns von den Worten inspirieren, die im Warschauer Ghetto geschrieben wurden:

 

„Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.

Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre.

Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.“

 

Ein Vermächtnis für die Zukunft

Der 27. Januar erinnert uns daran, dass wir die Wächter der Erinnerung sind. Unser Handeln entscheidet, ob diese Erinnerung lebendig bleibt und ob wir den Opfern der Scho’a und ihren Nachfahren gerecht werden.

 

Niemals vergessen! Erinnern und Gedenken heißt Handeln! Lassen wir diesen Tag ein Mahnmal für unsere Verantwortung und ein Aufruf zum Handeln sein.


Falls Sie durch unseren Dienst und diesen Beitrag gesegnet wurden, oder uns einfach unterstützen möchten, können Sie Ihre Dankbarkeit und Wertschätzung in Form einer finanziellen Segnung ausdrücken, worüber wir uns sehr freuen und äußerst dankbar sind.

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen