Chanukka – Das Tempelweihe und Lichterfest


Psalm 18,29

Ja, du machst hell meine Leuchte, der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht

 

Johannes 10,22-23

22 Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter. 23 Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos

 

Aus der Chanukka-Liturgie

Diese Lichter zünden wir an wegen der Wunder, Siege und allmächtigen Taten, die du für unsere Väter durch deine heiligen Priester vollbracht hast...


Chanukka ist ein acht Tage dauerndes, fröhliches Fest, das jährlich an den mutigen Widerstand der Makkabäer gegen das mächtige hellenistische Königreich der Seleukiden erinnert. Es gedenkt der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem unter Judas Makkabäus im Jahr 164 v. Chr. im Monat Kislew. Dieser Sieg war nicht nur ein gewaltiger militärischer Erfolg, sondern vor allem ein geistlicher Triumph des jüdischen Glaubens über den Hellenismus, der die kulturelle und geistliche Identität Israels bedrohte.

 

Chanukka steht sinnbildlich für das Wunder, dass jüdisches Leben trotz einer feindlichen Gesellschaft und militärischer Übermacht nicht ausgelöscht wurde. Doch das Fest feiert weniger den militärischen Kampfgeist der Makkabäer, sondern vielmehr den geistlichen Sieg über die Ideologie des antiken Griechenlands. Es betont die Bewahrung des Glaubens und die Kraft Gottes, Licht in der Dunkelheit zu schaffen.

 

In der talmudischen und rabbinischen Literatur steht daher das Ölwunder im Mittelpunkt, nicht die kriegerischen Heldentaten. Dieses Wunder – dass ein kleiner Krug Öl acht Tage lang brannte, bis neues geweihtes Öl verfügbar war – wird als Beweis für Gottes Stärke betrachtet. Chanukka erinnert an Gottes Eingreifen und daran, dass Er inmitten der größten Herausforderungen Licht, Bewahrung und Hoffnung schenkt.

 

Name

Es gibt hauptsächlich zwei Namen für das Chanukka-Fest:

 

1. Chanukka (חנוכה)

Der erste Name ist „Chanukka“, das hebräische Wort für „Weihe“, „Weihung“, „Einweihung“ oder „Hingabe“. Es wird „Fest der (Ein)weihung“ oder „Einweihungsfest“ genannt, weil es sich auf die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels bezieht, nachdem dieser von den Seleukiden/Griechen (Heiden) entweiht worden war.

 

2. Chag Ha'orim (חג האורים)

Der zweite gängige Name ist „Chag Ha'orim“ und bedeutet „Fest der Licher“ oder „Lichterfest“. Die Bezeichnung hat ihren Ursprung in den Schriften des Flavius Josephus, eines jüdischen Historikers, und nicht in den Schriften, die in der Zeit zwischen den biblischen Testamenten geschrieben wurden.

 

Das Lichterfest wird begangen in Erinnerung an ein Wunder, nämlich das Wunder des Öls. Bei der Wiedereinweihung des Tempels reichte ein einziger Krug Öl, der eigentlich nur für einen Tag ausgereicht hätte, durch ein Wunder acht Tage lang. So entstand der Name „Chag Ha'orim“, das „Fest der Lichter“.

 

Um dieses Wunders zu gedenken, werden heutzutage sowohl in der Synagoge als auch zu Hause Lichter entzündet.

 

Wann

November/Dezember/Januar (25. Kislew – 2. Tebet; acht Tage)

 

Das Chanukkafest wird jährlich zum Winteranfang acht Tage vom 25. Kislew bis 2. Tebet gefeiert und beginnt, wie alle biblischen Feste, bei Sonnenuntergang.

 

2024/5785: Abend, Mi. 25. Dezember – Do. 02. Januar

2025/5786: Abend, So. 14. Dezember – Mo. 22. Dezember

2026/5787: Abend, Fr. 04. Dezember – Sa. 12. Dezember

2027/5788: Abend, Fr. 24. Dezember – Sa. 01. Januar

2028/5789: Abend, Di. 12. Dezember – Mi. 20. Dezember

 

In Nachahmung des mosaischen Laubhüttenfests war man der Meinung, dass das Fest acht Tage lang dauern sollte. Als Salomo den ersten Tempel einweihte, wurde dies in Nachahmung des Laubhüttenfests acht Tage lang gefeiert (2Chr 7,8-10). So folgte man dem Beispiel Salomos und feierte die Wiedereinweihung des Tempels genau so lange.

 

2. Makkabäer 10,6

Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim Laubhüttenfest ...

 

Chanukka wird als Halbfeiertag (Chol Mo'ed) begangen. Das bedeutet, dass arbeiten am Chanukkafest gestattet ist, mit Ausnahme der in diese Zeit fallenden Schabbate. Während die Lichter brennen – sie sollen so groß sein, dass sie das mindestens dreißig Minuten lang tun – pflegt man jedoch nicht zu arbeiten.

 

Bibelstellen

• Daniel 8,9-14; 11,21-35

• Johannes 10,22-38

• 1. Makkabäer 1,10-64; 4,1-59; 2. Makkabäer 6,1-5; 10,1-8

 

Anmerkung: Auch wenn beide Makkabäerbücher nicht zum Kanon der Bibel gehören, sind es dennoch sehr genaue Geschichtsbücher. Das erste Makkabäerbuch berichtet von der Erfüllung der Prophetie aus Daniel 8,10. Obwohl die Mehrheit der jüdischen und christlichen Gelehrten – sowohl aus der Antike als auch der Neuzeit – die beiden Bücher der Makkabäer zu Recht nicht als Teil der Bibel anerkennt, liefern sie dennoch wertvolle historische Einblicke.

 

▪︎ Toralesungen der Juden an Chanukka

Die Schriftlesungen stammen aus dem Gesetz, den Propheten und den Schriften:

4. Mose 7,1-17.42-47; 1. Mose 41,1–44,17; 2. Mose 40; Jesaja 66,1.23; 1. Samuel 20,18.42; Psalm 90; 91; 67; 133; 33

 

An Schabbat-Chanukka wird im Gottesdienst der Synagoge als Haftara (Zusatzlesung aus den Propheten) Sacharja 2,10–4,7; falls ein zweiter Schabbat in die Chanukkazeit fällt auch 1. Könige 7,40-50 gelesen.

 

▪︎ Traditionelle Lesungen

1. Chanukka-Tag (4Mo 7,1-17)

(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)

 

2. Chanukka-Tag (4Mo 7,18-29)

(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)

 

3. Chanukka-Tag (4Mo 7,24-35)

(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)

 

4. Chanukka-Tag (4Mo 7,30-41)

(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)

 

5. Chanukka-Tag (4Mo 7,36-47)

(am Schabbat zusätzlich Sach 2,14–4,7)

 

6. Chanukka-Tag (4Mo 28,1-15; 7,42-47)

 

7. Chanukka-Tag (4Mo 7,48-59)

(an Rosch Chodesch: 4Mo 28,1-15; 7,48-53)

(am Schabbat: 4Mo 7,48-53; Sach 2,14–4,7)

 

8. Chanukka-Tag (4Mo 7,54–8,4)

(am Schabbat zusätzlich 1Kön 7,40-50)

 

Schabbat Rosch Chodesch Chanukka (4Mo 28,9-15; 7,42-47; Sach 2,14–4,7)

 

▪︎ Messianische Lesungen

Chanukka 1; 25. Kislew (4. Mose 7,1-17; nur am Schabbat: Sacharja 2,10–4,7; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 2; 26. Kislew (4. Mose 7,18-29; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 3; 27. Kislew (4. Mose 7,24-35; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 4; 28. Kislew (4. Mose 7,30-41; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 5; 29. Kislew (4. Mose 7,36-47; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 6; 30. Kislew (4. Mose 28,1-17; 7,54-59)

Chanukka 7; 1. Tebet (4. Mose 7,48-59; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

Chanukka 8; 2. Tebet (4. Mose 7,54–8,4; nur wenn es einen zweiten Schabbat an Chanukka gibt 1. Könige 7,40-50; Johannes 9,1-7; 10,22-39)

 

Hintergrund

Die Zeit zwischen dem Alten und dem Neuen Testament wird oft als die „vierhundert Jahre des Schweigens“ bezeichnet, weil Gott in dieser Zeit keine neuen Offenbarungen an sein Volk gab. Von Maleachi bis zu Johannes dem Täufer blieb die prophetische Stimme in Israel stumm. Es gab weder Propheten noch Visionen, und Engel erschienen nicht. Doch dieses Schweigen bedeutete keineswegs, dass Gott sein Volk vergessen hätte.

 

In diesen vier Jahrhunderten fanden viele bedeutende Entwicklungen in der Geschichte Israels statt – darunter die Entstehung der Synagoge, der Aufstieg der Sadduzäer und Pharisäer sowie die Herrschaft des Römischen Reiches. Eines der prägendsten Ereignisse war jedoch zweifellos die Einführung des Festes Chanukka, das auf bewegende Weise Gottes Treue zu seinem Volk zeigt.

 

Das Alte Testament befasst sich nicht mit Chanukka, weil es erst entstand, nachdem das Alte Testament abgeschlossen war.

 

 

Der prophetische Hintergrund

Jedoch wird Chanukka prophetisch im Alten Testament insofern erwähnt, als Daniel das Ereignis vorhersagt, aus dem das Fest hervorgeht. Er prophezeit es an zwei Stellen:

 

Daniel 8,9-14

Die erste Stelle beschreibt die Ereignisse um das kleine Horn. Dieses ist nicht dasselbe kleine Horn wie in Daniel 7, welches den Antichristen darstellt, sondern es ist vielmehr eine Vorschattung des Seleukidenherrschers Antiochus Epiphanes.

 

Daniel 11,21-35

Die zweite Stelle berichtet vom Aufstieg zur Macht des Antiochus Epiphanes, von seinen Feldzügen gegen Ägypten sowie von der Verfolgung der Juden und ihrer Reaktion, dem Makkabäer-Aufstand.

 

In einer überwältigenden Vision (Dan 8,1-12) sah Daniel einen Widder mit zwei Hörnern, der das Reich der Meder und Perser darstellte. Kein anderes Tier konnte ihm widerstehen, bis ein Ziegenbock (Griechenland) aus dem Westen heraneilte, so schnell, dass seine Füße die Erde nicht berührten. Zwischen seinen Augen trug er ein großes Horn, das Alexander den Großen symbolisierte. Der Ziegenbock rammte den Widder, brach dessen Hörner und zertrat ihn. Doch als der Ziegenbock sehr mächtig wurde, zerbrach das große Horn, und vier kleinere Hörner (Alexanders vier Heerführer) wuchsen an seiner Stelle. Aus einem dieser Hörner entstand ein kleines Horn (Antiochus), das übermäßig erstarkte. Es entweihte den Tempel in Jerusalem, nahm die regelmäßigen Opfer weg und unterdrückte die Gerechten, dargestellt durch die herabgeworfenen Sterne.

 

Später prophezeite Daniel erneut die Verfolgung durch die Seleukiden, aber auch die Stärke des Volkes Gottes: „Das Volk, das seinen Gott kennt, wird sich stark erweisen und entsprechend handeln. Und die Verständigen des Volkes werden die Vielen unterweisen; aber sie werden stürzen durch Schwert und Flamme, durch Gefangenschaft und Beraubung – eine Zeit lang.“ (Dan 11,32-33).

 

Die Seleukiden waren ethnisch Griechen und Nachfolger Alexanders des Großen. Sie förderten die griechische Kultur und Religion, um ihr multiethnisches Reich zu kontrollieren und zu einen. Da Syrien das Kerngebiet ihrer Herrschaft war und ihre Hauptstadt Antiochia dort lag, wurden sie oft als „Syrer“ bezeichnet, obwohl sie griechischer Herkunft blieben.

 

Die Worte Daniels weisen nicht nur auf die dunklen Zeiten der Verfolgung hin, sondern auch auf den Mut und die Standhaftigkeit des Volkes Gottes, die letztlich zur Befreiung und zur Wiederweihe des Tempels führten – dem Ursprung des Chanukkafestes.

 

 

Der politische Hintergrund

Die Geschichte von Chanukka erzählt von dem heroischen Kampf und den legendären Heldentaten, die zu einem der bedeutendsten jüdischen Siege aller Zeiten führten – der Befreiung von der griechisch-syrischen Unterdrückung im Jahr 165 v. Chr. und der damit errungenen Unabhängigkeit.

 

Nach dem Ende des babylonischen Exils (539 v. Chr.) lebten die Juden etwa zweihundert Jahre unter persischer Herrschaft. Im Unterschied zu den Babyloniern pflegten die Perser einen liberalen Umgang mit den Juden.

 

- Alexander der Große

Im Jahr 336 v. Chr. standen bedeutende Veränderungen bevor, welche die antike Welt erschütterten und die Geschichte der Menschheit nachhaltig prägten. In diesem Jahr bestieg Darius III. den Thron des mächtigen Reiches der Meder und Perser, das als eine der größten Weltmächte galt. Doch weitaus bedeutsamer war die Thronbesteigung eines jungen Königs im Westen: Alexander, der Sohn Philipps II. von Makedonien. Mit nur zwanzig Jahren zeigte Alexander außergewöhnliche Fähigkeiten als Heerführer. Obwohl sein Reich im Vergleich zur Macht und zum Reichtum des persischen Reiches winzig erschien, bewies er mit seiner militärischen Genialität, dass Größe allein nicht entscheidend war. Bereits drei Jahre später, im Jahr 333 v. Chr., besiegte er die Truppen von Darius III. in der Schlacht bei Issos und leitete damit eine neue Ära ein.

 

Nachdem Feldherr Alexander der Große 333 v. Chr. die Perser besiegt hatte, eroberte er den ganzen vorderen Orient. Somit kam auch Israel unter seine Herrschaft und wurde zu einem Teil seines griechischen Imperiums gemacht. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus, in dem sich die griechische Kultur über weite Teile der damals bekannten Welt ausbreitete. Nach seinem Tod zerfiel das Alexanderreich in Teilstaaten (Diadochenreiche) und wurde in vier getrennte Königreiche aufgeteilt, woraus sich die hellenistische Staatenwelt bildete; ein ägyptisches Reich unter den Ptolemäern; ein syrisch-mesopotamisches Reich unter den Seleukiden; ein griechisch-kleinasiatisches Reich und das europäische Griechenland.

 

Zwei davon beeinflussten die Geschichte Israels; Syrien und Ägypten. Israel kam zuerst unter den Herrschaftsbereich der Ptolemäer (Ägypten) und dann unter die Herrschaft der Seleukiden (Syrien). Das Seleukidenreich gehörte zu den sogenannten hellenistischen Diadochenstaaten. Das Seleukidenreich war eins der wichtigsten Zentren der hellenistischen Kultur. Hier waren griechische Bräuche und Sprache privilegiert.

 

Diese neue, hellenistische Welt bescherte den Juden zwei große Probleme:

 

Das erste Problem war, dass Israel zum politischen Spielball und Zankapfel zwischen den beiden rivalisierenden hellenistischen Staaten der ägyptischen Ptolemäer sowie den syrischen Seleukiden wurde. Israel lag strategisch zwischen Asien, Afrika und Europa und war Schlüsselgebiet für die Macht im Nahen Osten. Über zwei Jahrhunderte war es zwischen den rivalisierenden Dynastien der Ptolemäer (Ägypter) und Seleukiden (Syrer) umkämpft. Anfangs respektierten die Ptolemäer die jüdische Kultur, doch mit der Übernahme durch die Seleukiden 198 v. Chr. begann eine aggressive Hellenisierung. Dieser Konflikt mündete in der Rebellion der Makkabäer und der Einsetzung des Chanukkafestes.

 

Das zweite Problem war die Durchsetzung des Hellenismus. Die Seleukiden suchten die hellenistische Kultur mit aller Macht unter den von ihnen unterworfenen Völkern durchzusetzen. Ihr fielen zahlreiche Juden zum Opfer. Im jüdischen Volk waren es die Hellenisten, die eine Durchsetzung der griechischen Kultur förderten. Seitdem hatten viele Juden damit begonnen, die griechische Kultur und einen griechischen Lebensstil anzunehmen.

 

- Antiochus Epiphanes

Eine Schlüsselfigur im politischen Hintergrund war einer der syrischen Könige, namens Antiochus IV. Epiphanes, der von 175 bis 164 v. Chr. im Seleukidenreich herrschte. Sein eigentlicher Name war Antiochus IV., aber er fügte den Namen „Epiphanes“ hinzu, was „der erschienene oder offenbare Gott” bedeutet, denn er glaubte, selbst ein Gott zu sein. Seine Gegener nannten ihn „Epimanes“, den „Wahnsinnigen“. Er war ein tyrannischer Herrscher, grausam, unnachgiebig und rücksichtslos. Sein Stolz war wie ein prunkvolles Gewand, das er zur Schau stellte.

 

Antiochus unternahm gegen Ägypten zwei größere Feldzüge. Im ersten Feldzug gewann er große Siegesbeute, konnte aber Ägypten nicht erobern. Im zweiten Feldzug gelang ihm dies beinahe, doch dann kamen die Römer und zwangen ihn zum Rückzug. Aus irgendeinem Grund wollte er an den Juden Rache nehmen. Das führte zu den Ereignissen, die den Makkabäer-Aufstand verursachten und damit zu dem Fest Chanukka beitrugen.

 

Antiochus strebte danach, sein Reich aus verschiedenen Sprachen, Kulturen und Religionen durch Hellenisierung zu einen. In seinen Augen förderte Vielfalt den Nationalismus und die Unabhängigkeitsbestrebungen. Daher zwang er seinen Untertanen die griechische Sprache, Denkweise und Religion auf, um seine Herrschaft zu sichern.

 

Diese Politik spaltete Israel in zwei Lager:

 

Die orthodoxe Partei bestand aus Juden, die an ihrem Glauben festhielten und lieber die Herrschaft der Ptolemäer akzeptiert hätten, da diese keine Hellenisierung betrieben. Für sie war der Hellenismus nicht nur griechische Philosophie, sondern Ausdruck einer Religion, die Naturverehrung, ein Pantheon mythologischer Götter und Unsittlichkeit förderte. Sie kämpften für die Bewahrung des Judentums und die wahre Anbetung des Gottes Israels.

 

Auf der anderen Seite stand die „progressive“ Partei der Hellenisten, meist Aristokraten, die den Glauben ihrer Väter vernachlässigten. Sie sahen im Hellenismus wirtschaftliche und soziale Vorteile und strebten nach Akzeptanz durch die „fortschrittlichen“ hellenistischen Nationen. Diese Gruppe unterstützte die syrische Herrschaft und wurde bereitwillig vom heiligen Bund abtrünnig (1Makk 1,11-15).

 

In Jerusalem widersetzte sich der Hohepriester Onias III. dem wachsenden Einfluss des Hellenismus, während sein Bruder Jason die griechische Kultur förderte. Jason bestach Antiochus Epiphanes mit einer enormen Summe, um das Amt des Hohepriesters zu übernehmen, versprach die Errichtung eines Tempels für den griechischen Gott Zeus und machte Jerusalem zu einer antiochenischen Bürgerstadt. Nach der Ermordung seines Bruders spalteten sich die jüdischen Parteien zunehmend, und Israel wurde von inneren Konflikten zerrissen.

 

Drei Jahre später übernahm Menelaus, ein fanatischer Hellenist, durch eine noch höhere Bestechungssumme das Amt des Hohepriesters, obwohl er nicht aus priesterlichem Geschlecht stammte. Um die Kosten zu decken, plünderte er den Tempel. Gleichzeitig strebte Antiochus die Wiedervereinigung des griechischen Imperiums an. Doch bei seinem Feldzug gegen Ägypten zwang ihn Rom, sich zurückzuziehen, was seine Wut entfachte.

 

Auf dem Rückweg machte Antiochus in Jerusalem Halt und bestrafte die Stadt für politische Unruhen und Widerstand gegen die Hellenisierung. Er ließ Jerusalem zerstören, Zehntausende töten oder versklaven und den Tempel plündern. Am 15. Kislew 168 v. Chr. stellte er ein Zeus-Bildnis im Tempel auf, opferte Schweine und entweihte das Heiligtum. Das erste Buch der Makkabäer beschreibt den Tempel als „verwüstet“ und „zertreten“.

 

Antiochus verbot den jüdischen Glauben unter Todesstrafe. Schabbat, Speisegesetze, Beschneidung und der Besitz von Torarollen wurden streng geahndet. Familien, die ihre Traditionen bewahrten, wurden grausam hingerichtet. Die Juden standen vor der Wahl: Assimilation oder Tod.

 

- Die Märtyrer

Es folgten dunkle Tage der Verfolgung und des Terrors. Gläubige Juden, die ihrem Glauben treu blieben, flohen in die Wüste oder die Berge Judäas, um in Höhlen Zuflucht zu suchen. Doch auch dort wurden sie gejagt wie Tiere. Tausende opferten ihr Leben, um Gott treu zu bleiben.

 

Zu den heldenhaften Geschichten dieser Zeit gehört der Bericht von Eleasar, einem 90-jährigen Schriftgelehrten. Vor Antiochus gezerrt, sollte er Schweinefleisch essen, doch er weigerte sich standhaft, das Gesetz Gottes zu brechen. Auch als man ihm anbot, eigenes Fleisch zu bringen, um den Anschein zu erwecken, er gehorche, lehnte er ab, um kein schlechtes Beispiel für die Jugend zu geben. Für seine Treue wurde er gnadenlos hingerichtet (2Makk 6,18-31).

 

Ein weiteres Beispiel zeigt den Mut einer Frau namens Hanna und ihrer sieben Söhne (2Makk 7). Sie wurden gefangen genommen und sollten durch den Verzehr von Schweinefleisch ihre Zustimmung zum heidnischen Opfer bekunden. Als sie sich weigerten, wurden die Söhne nacheinander grausam gefoltert und getötet. Einer von ihnen bekannte mutig: „Diese Glieder sind mir vom Himmel gegeben; ich lasse sie um seines Gesetzes willen fahren, denn ich hoffe, er wird sie mir wiedergeben“ (2 Makk 7,11). Ein anderer sagte vor seinem Tod: „Es ist ein großer Trost, dass Gott uns wieder auferwecken wird“ (2Makk 7,14).

 

Die Mutter ermutigte ihren letzten Sohn mit den Worten: „Der, der die Welt geschaffen hat, wird dir das Leben gnädig wiedergeben, wie du es jetzt um seines Gesetzes willen hingibst.” Auch sie selbst wurde schließlich hingerichtet. In der Hoffnung auf die Auferstehung wählten sie alle den Tod, statt ihren Glauben zu verleugnen.

 

- Mattathias

Das Leid des jüdischen Volkes hielt an. Syrische Sonderkommandos durchzogen das Land, um Antiochus' grausamen Plan umzusetzen. Eines dieser Kommandos erreichte das kleine Dorf Modein, etwa 28 Kilometer nordwestlich von Jerusalem, und errichtete dort einen Altar zu Ehren des Zeus. Die Dorfbewohner wurden versammelt, und der ältere Priester Mattathias wurde aufgefordert, ein Schwein zu opfern.

 

Mattathias, ein angesehener Priester und Urenkel Hasmons, weigerte sich entschlossen: „Niemals!“ Als jedoch ein abtrünniger Priester das Opfer übernehmen wollte, brach Mattathias' Empörung hervor. Er entriss einem syrischen Offizier das Schwert und tötete ihn, bevor er den Verräter auf dem Altar erschlug. Seine fünf Söhne – Johannes, Simon, Judas, Eleasar und Jonathan – griffen ebenfalls an und töteten die Soldaten im Durcheinander. Danach zerstörten sie den heidnischen Altar.

 

Mattathias und seine fünf Söhne stammten aus dem Hause Hasmon. Deshalb werden sie auch die Hasmonäer genannt.

 

Wohl wissend, dass Vergeltung folgen würde, flohen Mattathias, seine Familie und die gläubigen Dorfbewohner in die Berge Judäas, um ihren Glauben zu verteidigen. So begann der Aufstand der Makkabäer gegen die Feinde des einen wahren Gottes.

 

- Die Makkabäer

Die Nachricht vom Aufstand verbreitete sich schnell, und immer mehr Menschen schlossen sich den Rebellen an. Sie führten einen Guerillakrieg, zerstörten heidnische Altäre, griffen syrische Vorposten an und bestraften Verräter. Doch nach einem Jahr erkrankte Mattathias und übergab auf seinem Sterbebett die Führung an seinen Sohn Judas.

 

Judas, bald bekannt als „Makkabäus“ (vom hebr. „Makkewet“ für „Hammer“), erwies sich als brillanter Heerführer. Unter seiner Führung zermürbten die Makkabäer die syrische Besatzung durch Angriffe aus dem Hinterhalt. Nach drei Jahren des Freiheitskampfes gelang es ihnen, bei Bet-Horon und Emmaus entscheidende Siege in offenen Schlachten zu erringen, wodurch der Weg nach Jerusalem frei wurde.

 

Der Kampfgeist der Makkabäer gilt vielen als Vorbild, sodass bis heute auch viele jüdische Sportvereine „Makkabi“ im Namen enthalten.

 

„Makkabäer“ ist das Akrostichon (Anm.: Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen eines Gedichts, die ein Wort oder einen Satz ergeben) aus dem Satz: „Wer ist wie Du unter den Göttern, o HERR“ (2Mo 15,11). Dies war ihr Schlachtruf.

 

Die Siege der Makkabäer wurden zum Symbol für den Selbstbehauptungswillen des jüdischen Volkes, das inmitten einer Welt von Feinden immer wieder um sein Überleben kämpfen muss. Viele Juden hatten in Judas Makkabäus den von Israel erhofften Messias gesehen, der Israel in die Zeit der Erfüllung führen würde. Diese Hoffnung wurde enttäuscht. Bereits einige Generationen später war es mit der von den Makkabäern erkämpften Freiheit für die Juden vorbei. Im Jahre 63 v. Chr. kamen die Römer und 243 Jahre nach dem ersten Chanukka-Fest wurde das Licht der Menora im Tempel wieder ausgelöscht, als Jerusalem und auch der Tempel im Jahre 70 n. Chr. zerstört wurden.

 

Die entfernteren Ursachen des Makkabäer-Aufstandes liegen bereits in der Eroberung Israels durch Alexander des Großen Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. Damals kam es in Israel zu den ersten engen Kontakten mit dem Hellenismus, der orientalischen Form griechischer Kultur, die bald nach im östlichen Mittelmeerraum und im Mittleren Osten eine beherrschende Stellung gewann. Bis dahin hatten es nur gelegentliche Beziehungen zu griechischen Händlern und Kaufleuten gegeben.

 

Im 1. Makkabäerbrief 1,10-64 wird von fünf Ursachen des Makkabäer-Aufstandes berichtet:

 

1. Nachdem der zweite Feldzug gegen Ägypten auch fehlgeschlagen war, rächte sich Antiochus an den Juden.

 

2. Seine Rache ging soweit, dass er auf seinem Rückzug nach Syrien massenhaft Juden erschlagen ließ.

 

3. Antiochus erließ 167 v. Chr. ein Dekret, in dem verschiedene Dinge verboten wurden, wie das Praktizieren des Judentums, das Einhalten der Speisevorschriften, die Beschneidung und das Lesen des Gesetzes. So ordnete er das Verbrennen aller jüdischen Schriften an. Die jüdischen Feste durften nicht mehr gefeiert, der Schabbat nicht mehr gehalten werden.

 

4. Antiochus führte eine Politik der Verfolgung für jene ein, die seinem Erlass nicht gehorchten. Er wollte erreichen, dass die Juden völlig assimiliert und der griechischen Kultur angeglichen werden. Durch Folter zwang er das jüdische Volk zu konvertieren und tötete viele von ihnen.

 

5. Ein fünfter Grund für den Makkabäer-Aufstand war der „Gräuel der Verwüstung“ (vgl. Dan 9,27; 11,31; 12,11), was den Höhepunkt der Unterdrückung darstellte. Im Tempelbezirk wurde eine Jupiter-Zeus-Statue errichtet (Jupiter ist die lateinische Form des griechischen Namens Zeus), und auf dem Altar wurde ein Schwein geopfert. Dies geschah am 25. Kislew 167 v. Chr. und wurde zum Anlass des Aufstandes der Juden gegen die verhasste Fremdherrschaft.

 

 

- Die Wiederherstellung des Altars

Die Truppen Judas' waren nicht auf den Anblick vorbereitet, der sie in Jerusalem erwartete: Die Tempeltore waren verbrannt, Unkraut überwucherte die Höfe, und über allem thronte das Zeus-Götzenbild mit den Gesichtszügen des Antiochus. Erschüttert zerrissen sie ihre Kleidung, streuten Asche auf ihre Häupter und weinten über die Verwüstung ihres Landes.

 

Doch sie zögerten nicht. Die Befreier begannen sofort mit der Reinigung des Tempels. Sie entfernten das Götzenbild und alle Gräuel. Da der Altar entweiht war, rissen sie ihn nieder und bewahrten die Steine auf, „... bis ein Prophet käme, der anzeigte, was man damit tun sollte“ (1Makk 4,44-46). Schließlich errichteten sie den Altar neu und weihten ihn am 25. Kislew 165 v. Chr., genau drei Jahre nach seiner Entweihung, wieder dem HERRN.

 

Das Öl-Wunder

Der Talmud (Schabbat 21b) berichtet, dass die Makkabäer im Tempel nur einen kleinen Krug unversehrtes Öl mit dem Siegel des Hohepriesters fanden – genug für einen Tag. Doch auf wundersame Weise brannte das Öl acht Tage lang, bis neues geweiht werden konnte. Diese Überlieferung erklärt, warum Chanukka acht Tage gefeiert wird. Eine andere Talmud-Stelle (Schabbat 20a) erzählt, dass die Makkabäer acht Speere mit Kerzen bestückten und anzündeten. Beide Berichte sind spätere Legenden, die erst Jahrhunderte nach den ersten historischen Berichten über das Fest entstanden.

 

Chanukka ist ein Fest, das reich an Traditionen ist – so sehr, dass es oft schwerfällt, die Legenden von den tatsächlichen Wundern zu unterscheiden, die sich ereignet haben. Das Chanukkafest erinnert an diesen Sieg, den Gott dem jüdischen Volk über Antiochus und seine mächtige Armee schenkte. Rund um dieses historische Ereignis gibt es viele Überlieferungen, doch die bekannteste ist die Legende vom „Ölwunder“. Allerdings ist diese Geschichte historisch schwer zu belegen. Sie wird in den älteren Berichten über den Makkabäeraufstand, wie dem 2. Buch der Makkabäer, nicht erwähnt. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich erst später im Talmud. Ob das Öl tatsächlich auf wundersame Weise acht Tage lang brannte, bleibt daher ungewiss.

 

Vielleicht wurde die Geschichte des Ölkruges vermutlich erfunden, um den Fokus von der Makkabäer-Dynastie abzulenken, die später für ihre Korruption bekannt war. Das könnte auch erklären, warum Chanukka im Talmud, der der pharisäischen Tradition entspringt, nur selten erwähnt wird. Die Pharisäer standen in Opposition zu den Sadduzäern, die sich als Nachkommen der Makkabäer sahen.

 

Politisch könnte dies auch unter römischer Herrschaft sinnvoll gewesen sein. Es wäre unklug gewesen, einen Aufstand gegen Unterdrücker zu betonen. Josephus Flavius, der jüdische Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts n. Chr., erwähnt das Fest lange vor der Entstehung der Ölkrug-Geschichte als „Fest der Lichter“ (Jüdische Altertümer 12.7.7).

 

- Die Helden des Glaubens (Hebr 11,35) 

Der Autor des Hebräerbriefs erinnert in seiner Aufzählung von Glaubensvorbildern an jene gottesfürchtigen Menschen, die Antiochus Epiphanes widerstanden. Er schreibt: „Andere wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen. [...] Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen, in Höhlen und Klüften der Erde. Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheißung nicht erlangt“ (Hebr. 11,35-39).

 

Die Chanukkageschichte gibt uns die Namen einiger dieser Glaubenshelden preis. Eleasar, Hanna und ihre Söhne stehen mit ihrem unerschütterlichen Eifer und ihrer Treue zu Gott als leuchtende Beispiele für diejenigen, die bereit waren, alles zu opfern, um „eine bessere Auferstehung zu erlangen“.

 

Chanukka erinnert an den mutigen und standhaften Glauben an Gott. Viele wurden zu Märtyrern, weil sie „die Befreiung nicht annahmen, um eine bessere Auferstehung zu erlangen“, während andere große Taten für ihren Glauben vollbrachten. Dieser Glaube, der Gott erfreut, wird auch heute von Männern und Frauen erwartet. „Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebr 11,6), und wie bei Abraham gilt: „Er glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an“ (1Mo 15,6).

 

Chanukka ist jedoch auch eine Erinnerung daran, wie Antiochus Epiphanes versuchte, Gottes Wort und Sein Volk durch Assimilation und Vernichtung auszulöschen. Wäre er erfolgreich gewesen, gäbe es kein jüdisches Volk mehr, der Messias wäre nicht gekommen, und es hätte kein Golgatha gegeben. Die Menschheit wäre für immer in Sünde verloren gewesen, ohne Hoffnung auf Erlösung.

 

Das wahre Wunder von Chanukka liegt nicht in einem Krug Öl, sondern in Gottes Treue zu Seinem Volk und Seiner messianischen Verheißung. Diese Treue verleiht Chanukka bis heute seine tiefgreifende Bedeutung.️

 

Jüdische Traditionen

Im Laufe der letzten zweitausend Jahre hat sich das Zeremoniell des Chanukkafestes stetig weiterentwickelt. Bis heute sind zahlreiche bedeutungsvolle Traditionen entstanden, die an die Befreiung durch die treuen Makkabäer und das Wirken des HERRN erinnern.

 

Die wichtigste Zeremonie des Chanukkafestes ist das allabendliche Anzünden der Lichter zu Hause und in der Synagoge. Diese Lichter erfüllen normalerweise keinerlei andere praktische Funktion und dienen nur diesem Fest.

 

Jüdische Gelehrte entwickelten 24 Gebote‚ wie man Chanukka richtig begehen soll:

 

1. Der richtige Beweggrund für Chanukka ist die Verkündigung des Wunders, dass das Öl acht Tage lang gereicht hat.

 

2. Während der acht Tage darf ein Segen nur in Gegenwart eines Schriftgelehrten, eines Tora- oder Gesetzesschülers ausgesprochen werden.

 

3. Fasten ist während dieser Zeit nicht erlaubt, denn man ist verpflichtet, an den acht Tagen zu feiern.

 

4. Das Licht muss gleich nach Sonnenuntergang und beim Erscheinen der ersten Sterne angezündet werden. Wenn das zu dieser Zeit gerade nicht möglich ist, dann kann das Lichteranzünden bis zu einer Stunde vorher erfolgen; kommt man aber erst später heim, so hat man dann immer noch die Möglichkeit die Lichter anzuzünden.

 

5. Der Leuchter muss außen an der linken Seite des Hauseingangs aufgestellt werden, um allen Vorübergehenden das Wunder bekannt zu machen. Er sollte 30 bis 90 cm hochstehen, so dass ihn jeder gut sehen kann, der vorbeigeht. Er sollte aber nicht zu hochstehen, denn dann werden ihn die Leute nicht beachten, und sein Zweck wäre nicht erfüllt.

 

6. Wenn jemand in einem höhergelegenen Stockwerk wohnt, dann sollte der Leuchter in ein Fenster gestellt werden, das der Straße am nächsten liegt.

 

7. Wenn es für einen Juden gefährlich ist, den Leuchter draußen aufzustellen, weil er vielleicht in einer Gegend wohnt, wo Juden von Nichtjuden gehasst werden, dann darf er den Leuchter im Innern des Hauseingangs auf einen Tisch stellen. Obwohl das keine Verkündigung des Wunders ist, erfüllt es doch einen anderen Zweck, nämlich dem Juden Hoffnung zu geben. Licht wird zur Erleuchtung angezündet, und das Licht des Messias muss im Herzen brennen und leuchten, selbst wenn andere es nicht sehen können.

 

8. Wenn sich jemand entscheiden muss, ob er Öl zum Anzünden des Leuchters oder Wein für den Schabbat kaufen soll, dann muss er sich für das Öl entscheiden. Wenn ein Mann all seine Habseligkeiten verkaufen muss, um die Lichter kaufen zu können, dann muss er das tun. Das zeigt, wie bedeutsam dieses Fest im rabbinischen Gebot wurde.

 

9. Der Leuchter muss ordentlich aufgestellt werden, bevor er angezündet wird. Er muss dann genau an der Stelle bleiben, wo er angezündet wurde, und darf danach nicht mehr transportiert werden.

 

10. Das Licht soll erst angezündet werden, wenn alle Angehörigen anwesend sind.

 

11. Das Anzünden der Lichter an Chanukka ist den Männern vorbehalten.

 

12. Auch Frauen können die Lichter anzünden, denn die Frauen sind in das Wunder mit einbezogen. Nach jüdischer Überlieferung schrieb das griechische Gesetz vor, dass sich jede jüdische Braut am Tag ihrer Hochzeit zuerst einem griechischen Fürsten zum Geschlechtsverkehr hingehen musste. Deshalb waren die Frauen, die nun von diesem Missbrauch befreit waren, in das Wunder mit eingeschlossen.

 

13. Wenn ein Ehemann auf Reisen ist, muss er die Lichter dort anzünden, wo er sich befindet. Die Ehefrau muss die Lichter da anzünden, wo sie gerade ist. Wenn sich jemand im Hause eines anderen aufhält, sollte er dem Gastgeber eine Münze geben, um einen Teil der Lichter zu erwerben. Auf diese Weise kann auch er an der Feier teilhaben.

 

14. Solange die Lichter brennen, soll die Frau nicht arbeiten.

 

15. Es kann jede Art von Öl verwendet werden, aber Olivenöl ist vorzuziehen. Die Elektrizität der heutigen Zeit erfüllt das Gebot nicht. Darum können elektrische Lichter für diesen Zweck nicht verwendet werden.

 

16. Im Blick auf die Brenndauer soll so viel Öl oder eine Kerze von der Länge vorhanden sein, dass das Licht mindestens eine halbe Stunde lang brennt.

 

17. Über die Art des Lichteranzündens waren die Rabbiner uneins. Der Talmud berichtet von einer Diskussion zwischen der Schule Schammais und der Schule Hillels: Erstere war der Ansicht, man solle am ersten Abend von Chanukka alle acht Lichter der Chanukkia entzünden und dann von Tag zu Tag je eines weniger, entsprechend der sich täglich reduzierenden Zahl von Opfertieren an Sukkot (4Mo 29,12-39). Letztere vertrat hingegen die Meinung, man solle am ersten Abend nur ein Licht entzünden und an den folgenden Abenden je eines mehr, entsprechend der Zunahme an Heiligkeit durch die Befolgung der Tradition. Schließlich setzte sich die zweite Schule durch.

 

18. Chanukka-Lichter müssen keinen praktischen Nutzen haben. Das Licht soll nicht zum Lesen oder Arbeiten dienen und man soll daraus keinen Nutzen ziehen. Es hat den Zweck, das Gebot zu erfüllen, nämlich das Ölwunder bekannt zu machen.

 

19. Die acht Chanukkalichter sollen in einer Reihe stehen mit dem Dienerlicht (hebr. Schamasch) darüber. Die Leuchter haben aus diesem Grund Platz für neun Lichter, aber das neunte Licht hat einen besonderen Platz abseits der anderen. Es dient nur dazu, alle anderen Lichter anzuzünden.

 

20. Die Lichter sollen so angezündet werden, dass man rechts anfängt und das täglich neu hinzukommende Licht immer das nächste links ist. Dabei wird aber dieses neue Licht immer zuerst angezündet, und die Reihenfolge des Anzündens geht dann von links nach rechts. Der Grund für diese Reihenfolge ist, dass man dem neuen Licht den „Vortritt“ lässt und so dem im Tempel von Jerusalem von Tag zu Tag größer werdenden Chanukkawunder Ausdruck verleiht.

 

21. Am Freitagabend muss man sicherstellen, dass die Chanukkalichter vor der Schabbatkerze angezündet wird.

 

22. Am Samstagsabend muss die Chanukkalichter nach dem Ende der Schabbatfeier angezündet werden.

 

23. Ist jemand zu krank, um zum Anzünden der Lichter ans Fenster zu gehen, dann sollte er es neben seinem Bett tun, denn das Lichteranzünden ist wichtig.

 

24. Bei der Chanukkafeier in der Synagoge muss das Chanukkalicht zwischen dem Nachmittags- und dem Abendgottesdienst angezündet werden.

 

 

Der Chanukka-Leuchter – Die Chanukkia

Der besondere Leuchter für diesen Anlass heißt Chanukkia (auch Kandelaber). Er hat acht in einer Reihe stehende Lampen oder Kerzen und eine neunte darüber oder an der Seite, das Dienerlicht.

 

Gemäß den acht Tagen besteht der Chanukkaleuchter aus acht Armen. Jeden Tag wird ein weiteres Licht angezündet. Als neuntes Licht in der Mitte brennt das Diener-Licht (hebr. Schamasch), die dafür bestimmt ist, die anderen Lichter anzuzünden. Der Chanukkaleuchter nimmt immer einen erhöhten Platz im Haus ein. Ein brennender siebenarmiger Leuchter (Menora), wie er in Gottesdiensten der Synagoge verwendet wird, wird von orthodoxen Juden abgelehnt. Erst in den Tagen des messianischen Heils, wenn der dritte Tempel errichtet und eingeweiht ist, wird die siebenarmige Menora an dem für sie bestimmten Platz im Tempel auf Zion wieder leuchten.

 

Die Zeremonie des Anzündens der Lichter

Am Abend, wenn es dunkel geworden ist und die ersten Sterne am Himmel zu erkennen sind, werden die Lichter in einer kleinen Zeremonie mit dem Diener-Licht angezündet, wobei bestimmte Segenssprüche aufgesagt werden. Der frühste Zeitpunkt, die Lichter zu entzünden ist 10 bis 15 Minuten nach Sonnenuntergang. Am Schabbat werden die Channukalichter vor der Zündezeit der Schabbatkerzen gezündet.

 

Auf die Frage, wohin genau man den Chanukka-Leuchter stellt, gibt es zwei Antworten: Entweder ins Fenster oder direkt gegenüber der Mesusa der Eingangstür, so wie es zu damaligen Zeiten Brauch war.

 

Ein Gebot zu Chanukka nennt sich „Pirsum Hanes“ – die öffentliche Verkündigung des Wunders durch das Aufstellen der Chanukkia im Fenster des eigenen Hauses und nicht im Haus. Die Absicht des Gebotes ist es, das Wunder von Chanukka zu teilen. Dabei hat man die Möglichkeit, sein Licht mit der Außenwelt zu teilen.

 

Man stellt die Lichter von rechts nach links in den Leuchter, sodass am ersten Abend nur das Licht ganz rechts brennt, am zweiten Abend die beiden rechten Lichter und so weiter.

 

Angezündet werden die Lichter mit dem Diener-Licht von links nach rechts, also das jeweils neue Licht zuerst. So zieht es sich hindurch, bis am achten Tag schließlich alle Lichter brennen.

 

Anders als bei anderen Festen ist der Vater für das Lichtzünden verantwortlich. Wenn die Kinder in der Lage sind, die Segenssprüche auswendig aufzusagen, dürfen auch sie die Lichter zünden.

 

Folgende Segenssprüche werden dabei vor dem Anzünden des ersten Lichtes aufgesagt:

 

1. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, ascher kidschanu b’mizwotaw w’ziwanu l’hadlik ner schel Channuka“

 

„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns geboten hast, das Channukalicht zu entzünden“

 

2. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, sch’assa nissim laawotenu bajamim hahem, basman hase“

 

„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du Wunder erwiesen hast unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser Zeit“

 

Am ersten Chanukka-Abend wird zusätzlich noch ein dritter Segensspruch aufgesagt, der als „Schehechejanu“ (der uns das Leben gegeben hat) bekannt ist:

 

3. „Baruch ata Adonaj elohejnu melech haolam, schehechejanu w’kij’manu w’higian ulasman hase“

 

„Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns Leben und Bestehen gegeben hast und uns in diese Zeit gelangen lässt“

 

An den weiteren Tagen werden vor dem Lichter-Anzünden nur die ersten zwei Segenssprüche gesprochen.

 

Während des Anzündens spricht man:

„Hanerot halalu anachnu madlikim al hanissim w’al hat’schuot w’alhanif’laot, scheassita laawotenu al j’dej kohanecha hak’doschim. W’chol sch’monat j’mej Channuka hanerot halalu kodesch hem, w’ejn lanu r’schut l’hischtamesch bahem, ela lir’otam bilwad, k’dej l’hodot l’schimcha al nissecha w’al ni eotecha w’al j’schuatecha“

 

„Diese Lichter zünden wir an wegen der Wunder, Siege und allmächtigen Taten, die du für unsere Väter durch deine heiligen Priester vollbracht hast. Alle acht Channukatage sind diese Lichter geweiht, und es ist uns nicht erlaubt, sie zu benutzen. Wir dürfen sie nur ansehen, um deinem Namen zu danken für deine Wunder, deine Hilfe und deine allmächtigen Taten“

 

Den Segenssprüchen folgt dann ein besonderes Lied, „Ma'os Tzur“, auf Deutsch „Du mein Schild, Hort meiner Macht“, dass jeden Abend nach dem Anzünden der Lichter gesungen oder zu anderen Zeiten während der Feiertage gesungen wird.

 

Die Anfangsworte sind eine Paraphrase aus Jesaja 17,10.

 

Dieses Lied hat sechs Strophen und wird jeden Chanukka-Abend gesungen. Es wurde im 13. Jahrhundert von einem Juden namens Mordechai gedichtet. Die erste Strophe ist Ausdruck messianischer Hoffnung auf die Wiedereinführung der alten Tempelgottesdienste Die zweite Strophe ist ein Lobpreis für die Befreiung aus Ägypten, die dritte preist Gott für die Rückführung aus Babylon, die vierte für die Errettung aus den Händen Hamans. Die fünfte Strophe ist eine Zusammenfassung der Wunder von Chanukka. Die sechste ist ein Hinweis auf den deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa und wird heute selten gesungen. Sie war aber ein bedeutender Teil des Originals und bezog sich auf die Befreiung der Juden von diesem gottlosen (nichtjüdischen) Kaiser.

 

1. Strophe

„Ma'oz Tzur Yeshu'ati, lekha na'eh leshabe'ah.

Tikon beit tefilati, vesham toda nezabe'ah.

Le'et takhin matbe'ah mitzar hamnabe'ah.

Az egmor beshir mizmor hanukat hamizbe'ah“

 

„Du, mein Schild, Hort meiner Macht, schön ist's, Dir den Dank zu singen. Bau mein Heiligtum in Pracht, dass den Dank wir dort Dir bringen. Wenn den Feind, der trotzig bellt, einst Dein Arm zerschmetternd fällt, dann wird hell im Jubelklang freudig lauter Lobgesang für die Tempelweih’ Dir klingen“

 

Das ist ein Flehen für das messianische Zeitalter und für den Wiederaufbau des Tempels. Es sind Zitate aus der Bibel: Psalm 31,4; Jesaja 56,7; 3. Mose 7,11; Jesaja 14,21; 56,10; Psalm 30,2, 2. Chronik 7,9.

 

2. Strophe

„Ra'ot save'ah nafshi, beyagon kohi kala.

Hayyai mereru vekoshi, beshi'abud malkhut egla. Uvyado hagdola hotzi et hasgula.

Heil par'o vekhol zar'o yaredu ke'even bimtzula“

 

„Leidesfülle einst mich tränkte, Kummer hat die Kraft gebrochen; schwere Fron mein Leben kränkte in des trotz’gen Wüt’richs Jochen. Aber Deine Hand voll Ruhm löst Dein teures Eigentum, Pharao und seine Brut wie ein Stein sank in die Flut: weg spült sie das eitle Pochen”

 

Die zweite Strophe handelt von der Knechtschaft in Ägypten. Die hier zitierten Bibelstellen sind: Psalm 88,4; 2. Mose 1,14; Jeremia 46,20; 2. Mose 9,31; 19,5; 14,6; 15,4-5.

 

3. Strophe

„Dvir kodsho hevi'ani, vegam sham lo shakateti. Uva noges vehiglani, ki zarim avadti. Vyein ra'al masakhti, kim'at she'avarti.

Ketz Bavel Zerubavel, leketz shiv'im nosha'ati“

 

„In den Tempel Er mich führt; doch auch dort nicht fand ich Rast. Weil ich Götzenwahn erkürt, mich des Drängers Rechte fasst; gift'gen Trank hab’ ich gesogen, da ins Elend ich gezogen. Erst nach siebzig Jahren Haft löst mich Serubabels Kraft, wendet von mir Babels Last”

 

Die dritte Strophe betrifft besonders die babylonische Gefangenschaft. Die dazugehörigen Bibelstellen: 1. Könige 6,5; Jesaja 14,4; Psalm 60,7; Hohelied 3,4; 1. Chronik 3,19; Jeremia 25,12.

 

4. Strophe

„Kerot komat berosh bikesh, Agagi ben Hamdatah. Veniheyata lo lefah ulemokesh, vega'avato nishbata. Rosh yemini niseta, ve'oyev shmo mahita. Rov banav vekinyanav al ha'etz talita“

 

„Dem, der hoch wie Tannen ragt, will Agag ans Leben dringen. Doch sein böser Sinn versagt, und sich selber flocht er Schlingen. Und gebeugt wird trotz’ger Sinn, hoch erhebt sich Benjamin, und Du löschest aus den Feind; er mit seinem Stamm vereint all’ am Pfahle büßend hingen“

 

Die vierte Strophe betrifft das Purim-Fest und handelt von Haman. Das sind Zitate aus: Jesaja 55,3; Esther 3,1; 6,1–7,10, 7,6-7; 2,5, 2. Mose 17,14-16; Esther 5,11; 9,7-10.

 

5. Strophe

„Yevanim nikbetzu alai, azai bimei Hashmanim. Ufartzu homot migdalai, vetim'u kol hashemanim. Uminotar kankanim na'asa nes lashoshanim. Bnei vina yemei shmona kav'u shir urenanim“

 

„Jawan [Griechenland] droht mit seinen Heeren in der Hasmonäer Zeit; Meine Türme sie verheeren, laut’res Öl ward da entweiht. An des Öles Rest ein Zeichen da geschah den Rosengleichen, und es haben kund’ge Weise dann zum Dank mit Liederpreise acht der Tage drob geweiht“

 

Die fünfte Strophe ist die, die eigentlich von Chanukka spricht und die ursprünglich die letzte des Liedes war. Das sind Zitate aus: 2. Mose 10,2; Psalm 68,33; Hohelied 2,2.

 

Diese deutsche Übersetzung der Liedstrophen 1-5 stammt von Dr. Michael Sachs, 1808–1864.

 

6. Strophe

„Hasof zroa kodshekha, vekarev ketz hayeshu'a. Nkom nikmat dam avadeikha me'uma haresha'a. Ki arkha hasha'a, ve'ein ketz limei hara'a. Dkheh admon betzel tzalmon, hakem lanu ro'im shiv'a“

 

„Offenbare Deinen heiligen Arm und bring eilends zu Ende unsre Errettung. Räche das Blut Deiner Knechte an dem gottlosen Volk, denn der Sieg lässt zu lange schon für uns auf sich warten, und die bösen Tage haben kein Ende. Wirf den Roten in den tiefsten Schatten hinab und stell die sieben Hirten für uns auf“

 

Die sechste Strophe ist eine viel spätere Ergänzung und wurde von einem anderen Autor geschrieben. Darum wird die sechste Strophe oft weggelassen und nicht immer gelesen. Sie bezieht sich auf Barbarossa, den „Rotbart“, und ist eine dringende Bitte um endgültige Errettung.

 

Hier werden folgende Bibelstellen erwähnt: Jesaja 52,10; 5. Mose 32,43; 28‚66-67; 1. Mose 25,25; Micha 5,3.

 

 

Drei besondere Gebete

Es gibt drei besondere Gebete, die bei dieser Gelegenheit außerdem gesprochen werden:

 

1. Al ha-Nissim (Von den Wundern)

Dieses Gebet wird an jedem der acht Tage gesprochen. Sein Inhalt ist eine Danksagung an Gott für Seine Wundertaten und schildert, dass das Heldentum nicht bei den Vielen zu finden ist, sondern bei den Wenigen, die stark und mutig sind.

 

2. Hallel (Psalmen 113–118)

Auch das Hallel wird an jedem der acht Tage gesprochen.

 

3. Ana b'Koach

Hierbei handelt es sich um ein mystisches, kabbalistisches Gebet.

 

 

Weitere Traditionen an Chanukka

Am Vorabend des Chanukkafestes werden Fackelläufer nach Modein entsandt, dem Ursprung des Makkabäer-Aufstands. Dort entzünden sie Freiheitsfackeln an einem Chanukkaleuchter und tragen diese nach Jerusalem. An der Klagemauer findet ein Festumzug statt, bei dem die große Menora feierlich angezündet wird. Diese Zeremonie erinnert nicht nur an die Befreiung, sondern steht auch als Symbol für den Geist des Märtyrertums, der diese möglich machte.

 

Eine weitere Tradition ist das „Chanukka-Gelt“. „Gelt“ ist das jiddische Wort für „Geld“. So ist es üblich, den Kindern kleine Geldgeschenke zu machen. Der Legende zufolge ist diese Tradition mit dem wundersamen Sieg der Makkabäer über die Griechen verbunden. Um ihre Freiheit zu feiern, prägten die Hasmonäer nationale Münzen. Meist verwendet man das Chanukka-Gelt, um Dreidel zu spielen.

 

Im 20. Jahrhundert begannen Süßwarenhersteller mit dem Verkauf von in Gold- oder Silberfolie eingewickelten Chanukka- Schokoladenmünzen als Ersatz oder Ergänzung zu Echtgeldgeschenken.

 

 

Spiele

Vielfach vergnügt man sich während des Brennens der Lichter mit Spielen. Ein bestimmtes Spiel hat große Tradition an Chanukka; das Spiel „Dreidel“, das Drehen des viereckigen Kreisels. Jede Seite des Dreidels zeigt einen anderen hebräischen Buchstaben: Nun, Gimmel, He und Schin.

 

Anstelle des Buchstaben „Schin“ findet man in Israel auch ein „Pe“.

 

Sie stehen für den Satz:

„Nes gadol haja scham“ („Ein großes Wunder geschah dort“) bzw.

 

„Nes gadol haja po“ („Ein großes Wunder geschah hier“).

 

Jeder Spieler beginnt mit einer gleichen Anzahl von Spieleinsätzen (normalerweise 10–15), meist Geld, kleine Süßigkeiten o.ä.

 

Zu Beginn des Spiels legt jeder Spieler einen Einsatz in den mittleren „Topf“. Jeder Spieler legt auch dann einen Einsatz in den Topf, wenn der Topf leer ist oder nur ein Einsatz im Topf ist.

 

Die Spieler drehen nun reihum den Dreidel, jeweils einmal während seines Zuges. Die Seite, welche nach oben zeigt, gibt den Gewinn an:

 

Nun = (jiddisch nisht, nichts) – Man gewinnt nicht, verliert aber auch nichts.

 

Gimmel = (jiddisch gants, ganz, d.h. „alles“) – Man gewinnt den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein Stück in den Pott legen.

 

He = (jiddisch halb) – Man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet). Manchmal wird verlangt, dass, wenn nur ein Stück verbleibt, jeder eines nachlegen muss.

 

Schin oder Pe = (jiddisch shtel ayn, stell ein, d.h. „leg [ein Stück] ein“) – Man muss ein Stück in die Kasse legen. In einigen Spielversionen führt ein Schin dazu, dass drei Einsätze zum Topf hinzugefügt werden, ein für jeden Stamm des Buchstabens Schin.

 

Wer nichts mehr in die Kasse legen kann, scheidet aus oder kann einen anderen Spieler um ein „Darlehen“ bitten.

 

Der Einsatz kann von einem Stück Gelt (jiddisches Wort für Geld) auf zwei erhöht werden.

 

 

• ︎Zahlensymbolik der Buchstaben

Die Buchstaben des Dreidels haben verschiedene Zahlenwerte: „Nun (50), Gimmel (3), He (5), Schin (300)“. Der Zahlenwert der hebräischen Buchstaben beträgt 358.

 

Das hebräische Wort „maschiach“ besitzt denselben Zahlenwert von 358. Es bedeutet „Messias – Gesalbter“ und ist aus den hebräischen Buchstaben „Mem-40, Schin-300, Jod-10, Chet-8“ zusammengesetzt. Des Weiteren hat auch das Brustschild des Hohepriesters, das im Hebräischen „Choschen“ heißt, den gleichen numerischen Wert von 358.

 

Ein weiteres Spiel, das früher zum festen Bestandteil der Chanukka-Abende zählte, ist ein Würfelspiel namens „Glocke und Hammer“, auch „Schimmel“ (weißes Pferd) genannt.

 

Zu Chanukka gehört das gemeinsame Singen. Im aschkenasischen Brauchtum ist das Lied „Maos Zur“ („starker Fels“) besonders beliebt, das Gott als Israels Befreier preist. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde von einem unbekannten deutschen Dichter verfasst, inspiriert von Jesaja 26,4. In der sephardischen Tradition wird nach dem Entzünden der Kerzen oft der 30. Psalm vorgetragen.

 

Messianische Bedeutung

Das Chanukka-Fest geht nicht bis auf die Zeit Moses zurück und wird im Alten Testament nirgendwo erwähnt, denn es entstand erst in der Zeit zwischen Ende des Alten und Anfang des Neuen Testaments. Das Chanukka- sowie das Purimfest sind, im Gegensatz zu den im mosaischen Festzyklus genannten sieben Festen, nicht von Gott selbst verordnet worden. Sie entstanden erst im Laufe der jüdischen Geschichte und enthalten keine Opferhandlungen. Man nennt sie „Halbfeste“. Dennoch ist Chanukka aus zwei biblischen Gründen ein biblisches Fest:

 

Erstens wurden die Ereignisse, die das Chanukkafest veranlassten, im Buch Daniel prophetisch angekündigt (Dan 8,9-14; 11,21-35).

 

Zweitens bestätigte Jesus selbst dieses besondere Fest, indem Er nach Jerusalem ging, um es dort zu feiern (Joh 10,22-23).

 

Chanukka ist eine wundervolle Zeit, die Lichter des Glaubens zu entzünden und sein Licht vor den Menschen leuchten zu lassen.

 

Matthäus 5,16

So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen

 

Tatsächlich ist es so, dass Chanukka in der Bibel nur ein einziges Mal direkt erwähnt wird, und zwar im Neuen Testament in Johannes 10,22. Hier wird berichtet, dass Jesus zum Tempel in Jerusalem ging, um das Fest der Tempelweihe zu feiern.

 

Johannes 10 spielt sich in der Vorhalle des zweiten Tempels ab, wo Jesus das Chanukkafest begeht. Seine Lehre zog die Juden an, so dass sie sich um ihn versammelten und ihn mit großer Erwartung fragten: „Wie lange hältst du unsere Seele im Zweifel? Bist du der Christus, so sage es uns frei heraus!“ (Joh 10,24). Interessanterweise heißt es wörtlich in der griechischen Übersetzung: „Wie lange wirst du unsere Seele aufheben?“ Die Juden der damaligen Zeit erhoben ihre Seelen in hoffnungsvoller, gespannter Erwartung der Erfüllung der messianischen Prophetien. Heute erheben gläubige Menschen auf der ganzen Welt ihr Herz und ihre Seele zu Jesus Christus während wir sehnsüchtig auf den Tag warten, an dem Juden auf der ganzen Welt Jesus von Herzen als ihren Messias annehmen.

 

Wir können auch darüber staunen das Jesus, dessen Geburt wir vielleicht zu Weihnachten feiern, tatsächlich selbst das Chanukkafest, das Fest der Tempelweihe, feierte. Das ist wahrhaft bemerkenswert, bedeutet es doch, dass Jesus die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels feierte, die im Wesentlichen eine jüdische Basisbewegung zur Bewahrung Jerusalems und des jüdischen Volkes vor Assimilation in die heidnische hellenistische Kultur der damaligen Zeit darstellte. Hätten die Makkabäer nicht den jüdischen Tempel zurückerobert und wiedereingeweiht, dann hätte Jesus weder zu einem jüdischen Tempel, noch zu einem jüdischen Volk kommen können.

 

Wenn wir Chanukka feiern, so feiern wir also im Kern auch die Göttlichkeit Jesu. Während eines Festes an dem das Wunder des Lichts gefeiert wird, feiern wir die Tatsache, dass Jesus gekommen ist und dass Er der Welt und unseren Seelen Licht bringt.

 

Chanukka, das „Fest der Tempelweihe“, erinnert an den mutigen Widerstand der Makkabäer und die Wiedereinweihung des Tempels im Jahr 164 v. Chr. Dabei entwickelte sich das Fest in direktem Zusammenhang mit dem Laubhüttenfest, das zur Zeit der syrischen Herrschaft nicht gefeiert werden konnte. Nach der Reinigung des Tempels wurde es nachgeholt, wodurch die Tradition der acht Tage von Chanukka entstand. Diese Verbindung ist bedeutsam, da Jesus während des Laubhüttenfestes sagte: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh. 8,12; 9,5), was bei Chanukka erneut aufgegriffen wurde (Joh. 10,22-39).

 

Die acht Tage sind tief in biblischen Traditionen verwurzelt. In der Bibel wird die Zahl acht oft mit Weihungen in Verbindung gebracht, wie bei der Beschneidung (3Mo. 12,3) oder der Heiligung von Altären (2Mo. 29,37). Auch König Hiskia weihte den Tempel in acht Tagen (2Chr. 29,16-17). Chanukka erinnert an diese Traditionen und feiert die Wiederentfachung des Lichtes auf dem Altar, das die Schechina-Herrlichkeit symbolisiert.

 

Während Chanukka fragte das Volk Jesus, ob Er der Messias sei (Joh. 10,24). Sie hofften auf einen politischen Befreier, der die Römer vertreiben würde, und waren enttäuscht, da Jesus nicht ihren Erwartungen entsprach. Seine Antwort „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10,30) betonte jedoch seine Göttlichkeit, was die Menschen so erzürnte, dass sie Ihn steinigen wollten.

 

Chanukka ist im doppelten Sinne ein Lichterfest. Es erinnert an das Wunder des Öls, das acht Tage lang brannte, obwohl es nur für einen Tag ausreichte, und es weist auf Jesus, das wahre Licht der Welt, hin. Dieses Wunder, das Licht in der Dunkelheit, steht für die Menschwerdung Gottes. Gläubige werden durch Ihn selbst zu einem „lebendigen Tempel“ und „Licht der Welt“ (1Kor. 3,16; Mt. 5,14-16).

 

Chanukka zeigt die Sehnsucht nach Befreiung, doch es weist auf eine tiefere Wahrheit hin: Die wahre Erlösung liegt in Jesus, dem Messias, der gekommen ist, um das Licht Gottes in die Welt zu bringen und die Herzen der Menschen zu erfüllen.

 

 

Die prophetische Bedeutung des Tempelbergs und Chanukkas in der Endzeit

Im Laufe der Geschichte haben heidnische Nationen wiederholt versucht, den Tempelberg, den Fußschemel Gottes, zu entweihen. Antiochos stellte dort ein Zeus-Götzenbild auf, Kaiser Hadrian baute einen Tempel für Jupiter, und heute steht dort eine dem Allah des Halbmondes gewidmete Stätte.

 

Diese Entweihungen werden andauern, bis ein weiteres Chanukka kommt. Die Bibel lehrt, dass die Ereignisse von Chanukka ein Schatten der Endzeitgeschehnisse sind. Daniel prophezeite, dass Israel einen Bund mit einem heidnischen Herrscher, dem Antichristen, schließen wird (Dan 9,27). Dieser „Bund mit dem Tod“ (Jes 28,15) wird eine siebenjährige Periode, die letzte Jahrwoche, einleiten. Nach dreieinhalb Jahren wird der Antichrist seine wahre Identität offenbaren, die Weltherrschaft beanspruchen und Anbetung fordern (2Thes 2,4; Offb 13,12-15). Er wird den wiedererrichteten Tempel mit einem Götzenbild entweihen, ähnlich wie einst Antiochos.

 

Jesus warnte: „Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte stehen seht, dann flieht in die Berge“ (Mt 24,15-16). Israel wird erneut vor die Wahl gestellt: Assimilation oder Tod. Viele werden abfallen (2Thes 2,3), doch die Treuen fliehen in die Berge. Viele von ihnen werden ihr Leben verlieren (Mt 24,22), wenn der Zorn des Antichristen sie trifft (Offb 12,13-17). Diese „große Bedrängnis“ (Mt 24,21) wird beispiellos sein (Jer 30,7; Dan 12,1).

 

Doch Gott bleibt treu. Er wird den Messias senden, um den Überrest Israels zu retten und einen neuen Tempel zu errichten (Sach 6,12), in den die Schechina-Herrlichkeit zurückkehrt (Jes 4,5; Hes 43,1-6). Dann wird sich Israel nicht mehr auf seine Unterdrücker stützen, sondern auf den HERRN, den Heiligen Israels (Jes 10,20).

 

 

Jesus – Der Schamasch, der das Licht in unseren Herzen und Leben entzündet hat

 

Markus 10,45

Denn auch der Menschensohn kam nicht, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben

 

Die Chanukkia ist ein Bild von Jesus. Das „erste/neunte“ Licht wird Diener-Licht (hebr. Schamasch) genannt und weist auf Jesus hin. Bei der siebenarmigen Menora wurde die mittlere Leuchte „Leuchte des Herrn“ genannt, aber bei der neunarmigen Chanukkia wird die mittlere Leuchte „der Diener“ genannt. Das ist Jesus. Jesus ist der HERR, aber Er kam auch als Knecht oder Diener, um Sein Leben hinzugeben und Gottes Segen auf der Erde zu lösen. Das stellt die Chanukkia dar. Das Diener-Licht überträgt das Licht auf alle anderen Lichter. So wie Jesus aus der ewigen Herrlichkeit in die Welt kam und sich somit beugte, so muss das Diener-Licht zum Entzünden der anderen nachfolgenden Lichter auf der Chanukkia gebeugt werden. Während Chanukka wird jeden Abend ein weiteres Licht hinzugefügt, bis alle angezündet sind. Das stellt Jesus dar als das Licht, das sich auf der ganzen Erde ausbreitet und seine Nachfolger zu Licht macht.

 

Jesus, der Messias, zündet wie das Schamasch-Licht das Licht in unseren Herzen an und bringt uns aus der Dunkelheit ins Licht des Lebens, um das Licht zu sein, das in und durch uns zu anderen scheint. Johannes bestätigt, dass Jesus das Licht ist, das die Dunkelheit nicht überwinden kann.

 

Johannes 1,4-5

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen

 

Die Finsternis hat keine Macht über das Licht. Wenn das Licht eingeschaltet wird, verschwindet die Finsternis sofort! Es ist niemals ein Kampf oder ein Wettbewerb. Licht gewinnt jedes Mal. Immer!

 

Johannes 8,12

Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben

 

 

Das Feiern von Chanukka und Weihnachten

Viele versuchen, eine Verbindung zwischen Chanukka und Weihnachten herzustellen, da beide Feste auf den 25. Tag eines Monats (Kislew bzw. Dezember) fallen. Während die Bibel die Geburt des Messias beschreibt, gibt es keinen Hinweis auf ein bestimmtes Datum oder die Feier seines Geburtstages. Tatsächlich betrachtete die Urgemeinde das Feiern von Geburtstagen über Jahrhunderte als heidnisch.

 

Es gibt jedoch historische Zusammenhänge: Antiochos wählte den 25. Kislew, den Geburtstag des Zeus, um den Tempel mit heidnischen Opfern zu entweihen. Der 25. Dezember galt in der Sonnenanbetung als Geburtstag der „unbesiegbaren Sonne“ (Dies Natalis Invicti Solis), was mit dem Ende der Saturnalia (17.–24. Dezember) zusammenfiel, einem Fest voller Zügellosigkeit zu Ehren des Gottes Saturn.

 

Im 4. Jahrhundert n. Chr. legte die römisch-katholische Kirche den 25. Dezember als Termin für die „Christmesse“ fest, um die Geburt Christi zu feiern. Dies geschah als Versuch, heidnische Bräuche zu „christianisieren“ und die Bewohner des Reiches für die Kirche zu gewinnen. Viele christliche Prediger protestierten gegen die Übernahme dieses Datums, da sie es als Sonnen- und Götzenanbetung ansahen. Dennoch setzte sich das Fest rasch durch und wurde so fest verankert, dass selbst die protestantische Reformation des 16. Jahrhunderts es nicht abschaffen konnte.

 

 

Welches Fest sollten Christen feiern?

Chanukka gehört wahrscheinlich zu den bekanntesten jüdischen Feiertagen, nicht wegen der großen geistlichen Bedeutung, sondern wegen der Nähe zu den Advents- und Weihnachtstage, da sie in die gleiche Zeit fallen. Einige sehen in der Tradition des Lichteranzündens eine Verbindung zu Chanukka, was aber umstritten ist. Die zeitliche Nähe hat in Mittel- und Westeuropa dazu geführt, dass Chanukka in ähnlicher Weise wie Weihnachten zu einem Familienfest geworden ist, das auch von Personen, die der Tradition relativ fernstehen, im häuslichen Kreise gefeiert wird.

 

Chanukka und Weihnachten befinden sich in einer ganz besonderen Zeit des Jahres. Es ist die sentimentale Zeit des Jahres, mit der eine Menge emotionaler Dinge verbunden sind und sie sind gut.

 

Oft kommt die Frage auf, welches Fest man denn nun als Christ feiern sollte, Chanukka oder Weihnachten.

 

Die Zeit in die Chanukka fällt ist der Monat, in dem auch Weihnachten gefeiert wird. Weihnachten ist die Zeit, in der wir uns an die Liebe Gottes erinnern, die Er uns durch die Ankunft Jesu vermittelt hat.

 

Einige Christen meinen, nur weil wir die biblischen Feste feiern, dürften wir kein Weihnachten feiern. Das stimmt nicht.

Weil wir ein neuer Mensch in Jesus Christus sind, ist es uns gestattet, die Feste Gottes auf beiden Seiten zu feiern (Eph 2,13-18; die messianischen Juden und die Heidenchristen).

 

Selbst wenn Jesus nicht in der Zeit zwischen dem 24. und 26. Dezember geboren wurde, heißt das noch lange nicht, dass wir kein Weihnachten feiern dürfen. In dieser Zeit erinnern wir uns daran, dass der Himmlische Vater Jesus auf die Erde gesandt hat.

Jesus wurde eigentlich zur Zeit von Sukkot (Anm.: Laubhüttenfest) geboren.

 

Als wiedergeborene Gläubige sollten wir für jede Gelegenheit, uns an die Liebe Gottes – nämlich JESUS – erinnern, dankbar sein und davon sprechen.

 

Außerdem ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass, wenn Gott den Makkabäern den Sieg nicht gegeben hätte, der Tempel zerstört worden und somit die jüdische Identität verloren gegangen wäre. Schlimmer noch, die jüdische Assimilation in die griechische Kultur hätte das Kommen des Messias selbst gefährden können. Allein deshalb sollte man dankbar auch für Chanukka sein.

 

In der kältesten und dunkelsten Zeit des Jahres dürfen wir feiern, indem wir Licht und Wärme in unsere Häuser, in unsere Gemeinschaften und in die Welt um uns herum bringen. Während wir die Zeit von Chanukka und Weihnachten erleben, genießen wir die Zeit mit der Familie und Freunden, jedoch sollten wir dabei nicht vergessen, dass es eine übernatürliche Zeit ist und sollten erwarten, dass Gott auf übernatürliche Weise einen Durchbruch schafft. Chanukka und Weihnachten ist eine wundervolle Zeit, um Gottes Liebe zu feiern. Es ist eine Zeit, in der wir unseren Freunden, Nachbarn und der Familie in der Liebe Gottes begegnen dürfen und Gott dafür danken sollten, dass Er Sie so sehr geliebt hat, dass Er Seinen Sohn sandte.

 

Viele Christen wissen nicht viel über Chanukka. Sie halten es einfach für einen weiteren jüdischen Feiertag. Aber wenn wir Chanukka wirklich verstehen, werden wir feststellen, dass es auch für Christen großen Segen beinhaltet.

 

Speisen & Getränke

Zum traditionellen Verzehr an Chanukka gehören vor allem Kartoffelpuffer oder Reibekuchen (hebr. Levivot; jidd. Latkes) und Pfannkuchen oder Donuts (hebr. Sufganiot). Man isst somit in Öl Gebackenes oder Gebratenes, was an das Öl-Wunder erinnert, das sich auf wundersame Weise im Tempel in Jerusalem an Chanukka ereignete.

 

Beliebt sind auch frittierte Teigfladen (Buñuelos, auch Bimuelos), Hefekrapfen (Sfenj) und frittierte Lauchfladen/Krapfen (Keftes de Prasas).

 

Festtagsgrüße (Zusprüche)

An Chanukka grüßt man sich mit dem Zuspruch „Chag Chanukka sameach“, was „ein fröhliches Chanukka-Fest“ bedeutet.


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen