2. Timotheus 3,16-17
„16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben [gottgehaucht] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“
INHALT
■ Einleitung
■ Bibel, Heilige Schrift, Schrift und Gottes Wort – Bedeutung und Einheit der biblischen Begriffe
■ Die Grundlagen der biblischen Offenbarung und Inspiration
■ Die vollständige Verbalinspiration der Bibel
■ Die Entwicklung der Lehre von der biblischen Inspiration
■ Unbiblische Inspirationstheorien
■ Die Irrtumslosigkeit der Bibel
■ Der Begriff „Schrift“ im Alten und Neuen Testament
■ Schlussfolgerung
■ Die Gleichwertigkeit aller Worte der Bibel
■ Jesus und die Inspiration des Alten Testaments
■ Die Einheit und Harmonie der Schrift
Die Bibel ist kein gewöhnliches Buch. Sie ist das von Gott inspirierte und vertrauenswürdige Wort des lebendigen Gottes. Ihre Texte offenbaren Wahrheit, Orientierung und Hoffnung und dienen als unveränderlicher Maßstab für Glaube und Leben.
In 2. Timotheus 3,16-17 beschreibt der Apostel Paulus die Heilige Schrift als „von Gott eingegeben“, was bedeutet, dass jede Schriftstelle direkt von Gott stammt. Diese göttliche Inspiration ist die Grundlage ihrer unfehlbaren Autorität und macht die Bibel zu einem unverzichtbaren Leitfaden für ein gottgefälliges Leben. Als Gottes Botschaft an die Menschheit verkörpert sie den unfehlbaren Maßstab für Glauben, Lehre und Praxis und leitet Gläubige dabei, in Gottes Willen zu leben.
Dieser Beitrag zeigt auf, warum die Bibel als von Gott inspiriertes Wort vollkommen vertrauenswürdig ist, wie sich Offenbarung und Inspiration voneinander unterscheiden und weshalb diese Grundlagen eine unverzichtbare Basis für den christlichen Glauben bilden.
Bibel, Heilige Schrift, Schrift und Gottes Wort – Bedeutung und Einheit der biblischen Begriffe
Bevor auf das zentrale Thema der Inspiration der Bibel eingegangen werden kann, ist es essenziell, die Bedeutung der Begriffe Bibel, Heilige Schrift, Schrift und Gottes Wort zu klären. Sie schaffen ein grundlegendes Verständnis dafür, dass es sich bei der Bibel um das von Gott inspirierte und autoritative Buch handelt, das Christen als Grundlage ihres Glaubens betrachten.
Die Begriffe Bibel, Heilige Schrift, Schrift und Gottes Wort beziehen sich alle auf das von Gott inspirierte Buch, das Christen als Grundlage ihres Glaubens betrachten und können oft synonym verwendet werden.
• „Bibel“ ist der allgemeine Name und stammt vom griechischen Wort „biblion“ (Buch, Schriftrolle). Sie umfasst 66 Bücher, die sich in das Alte und das Neue Testament gliedern.
• „Heilige Schrift“ betont den heiligen, von Gott bestimmten Charakter der Texte und wird oft synonym mit der Bibel verwendet.
• „Schrift“ ist ein biblischer Begriff, der besonders die von Gott inspirierten Texte meint, wie sie im Alten und Neuen Testament enthalten sind.
• „Gottes Wort“ hebt hervor, dass die Bibel nicht nur von Menschen geschrieben wurde, sondern direkt von Gott stammt. Es ist die Offenbarung seines Willens und seiner Wahrheit.
Diese Begriffe stehen in enger Verbindung und beschreiben jeweils unterschiedliche Aspekte desselben Buches: Die Bibel ist die Heilige Schrift, bestehend aus der inspirierten Schrift, die als Gottes Wort Autorität und Wahrheit verkörpert.
Die Grundlagen der biblischen Offenbarung und Inspiration
Die Bibel ist einzigartig, da sie sowohl göttliche Offenbarung als auch Inspiration vereint. Um die Inspiration der Bibel richtig zu verstehen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Offenbarung und Inspiration zu kennen:
• Offenbarung beschreibt die Mitteilung göttlicher Wahrheit. Gott offenbart seinen Willen und Plan durch Worte und Taten, die er den Menschen zugänglich macht.
• Inspiration hingegen bezeichnet den Prozess, durch den Gott die menschlichen Autoren der Bibel leitete, diese Wahrheit niederzuschreiben – ohne Fehler, aber unter Bewahrung ihrer individuellen Stile und Persönlichkeiten.
Offenbarung beschreibt also die Mitteilung göttlicher Wahrheit, während Inspiration den Prozess bezeichnet, durch den Gott die menschlichen Autoren leitete, um diese Wahrheit fehlerfrei niederzuschreiben, wobei ihre individuellen Stile und Persönlichkeiten erhalten blieben.
Die Inspiration der Bibel zeigt sich in drei wesentlichen Elementen:
• Gottes Oberaufsicht: Gott beaufsichtigte die Niederschrift der Bibel. Einige Teile, wie die Zehn Gebote (2Mo 34,27-28) oder bestimmte Prophetenaussagen (Jer 1,9), wurden wörtlich vorgegeben. Meistens nutzte Gott jedoch die Erfahrungen, den Verstand und die Ausdrucksweise der Autoren, um sein vollkommenes Wort hervorzubringen, weil dies seine Botschaft für verschiedene Menschen und Kulturen verständlich und zugänglich machte. Dadurch konnten die Autoren in ihrer individuellen Sprache und Perspektive schreiben, ohne die göttliche Wahrheit zu verfälschen, was die Bibel gleichzeitig göttlich inspiriert und menschlich nachvollziehbar macht.
• Menschliche Autoren: Rund vierzig Autoren aus verschiedenen Epochen, Kulturen und Sprachen schrieben die Bibel. Trotz ihrer Vielfalt bildet sie eine harmonische Einheit und offenbart Gottes Wille.
• Unfehlbarkeit: Die ursprünglichen Handschriften, die sogenannten Autographen, sind fehlerlos, da sie vollständig von Gott inspiriert wurden. Abschriften und Übersetzungen sind durch menschliche Arbeit entstanden, doch die Botschaft und Lehren bleiben unberührt.
Der Artikel 10 der Chicagoer Erklärung, ein theologisches Dokument, das 1978 von einer Gruppe evangelikaler Theologen und Geistlicher verfasst wurde, bringt dies gut auf den Punkt:
„Wir bekennen, dass die Inspiration streng genommen nur auf den autographischen Text der Schrift (also die Originalhandschriften) zutrifft, der aber durch die Vorsehung Gottes anhand der zur Verfügung stehenden Handschriften mit großer Genauigkeit ermittelt werden kann. Wir bekennen ferner, dass Abschriften und Übersetzungen der Schrift soweit Gottes Wort sind, als sie das Original getreu wiedergeben.“
● Inspiration als „Gottes Atem“
Der Begriff „Inspiration“ bedeutet wörtlich „Einhauchen“ (lat. inspiratio) und unterstreicht, dass die Bibel Gottes Atem trägt. Genau dies zeigt sich im Schlüsselvers zum Thema Inspiration in 2. Timotheus 3,16, wo es heißt, dass „alle Schrift von Gott eingegeben“ (griech. theopneustos) ist. Dieser Begriff verdeutlicht, dass die gesamte Bibel direkt aus Gottes Atem, Gottes Geist hervorgegangen ist.
Ziel der Bibel ist nicht bloß Bewunderung, sondern die Veränderung des menschlichen Lebens. Sie dient der Lehre, Überführung, Zurechtweisung und Unterweisung in der Gerechtigkeit (vgl. 2Tim 3,16), damit Gläubige vollständig ausgestattet sind, ein Leben nach Gottes Willen zu führen.
Die Bibel wird auch „Aussprüche Gottes“ genannt (Röm 3,2; 1Pt 4,11) und ist unveränderbar (Joh 10,35; Mt 5,17-18; Lk 16,17; Offb 22,18-19). Gott identifiziert sich so sehr mit seinem Wort, dass er selbst spricht, wenn die Bibel spricht (Röm 9,17; Gal 3,8).
Die vollständige Verbalinspiration der Bibel
Nachdem der Unterschied zwischen Offenbarung und Inspiration beleuchtet wurde, stellt sich die Frage, wie genau die göttliche Inspiration der Bibel ablief. Hier kommt die Theorie der vollständigen Verbalinspiration ins Spiel.
Die Verbalinspiration zeigt, dass nicht nur die Botschaft der Bibel, sondern auch die Wahl der einzelnen Worte durch den Geist Gottes gelenkt wurde. Sie unterstreicht, dass Gottes Leitung bis hin zur Auswahl der exakten Formulierungen reicht, wodurch die Bibel in allen Bereichen – sei es Theologie, Geschichte oder Wissenschaft – fehlerfrei und vertrauenswürdig ist. So wird die allgemeine Inspiration durch die Verbalinspiration konkretisiert und in ihrer Vollständigkeit erklärt.
Die Theorie der vollständigen Verbalinspiration erklärt also, wie die Bibel inspiriert wurde und warum sie als fehlerfrei gilt:
• Vollständigkeit
Die vollständige Verbalinspiration der Bibel besagt, dass jede Schriftstelle inspiriert ist – nicht nur in Glaubensfragen und Lebenspraxis, sondern in jedem Bereich, den die Bibel anspricht, wie Naturwissenschaft, Geschichte, Archäologie oder Soziologie.
• Verbalinspiration
Diese Theorie betont, dass der Geist Gottes die menschlichen Autoren leitete, den genauen Wortlaut zu wählen, während ihr Stil und ihre Eigenarten bewahrt blieben. Die Bibel ist unfehlbar und irrtumslos, da sie in allen Teilen und Worten vollständig von Gott inspiriert ist und somit die letzte Instanz in allen Themen darstellt.
● Fünf Dinge, die durch die vollständige Verbalinspiration nicht bewirkt wurden
• Die Persönlichkeit der Autoren wurde nicht überdeckt, sondern blieb in ihren Schriften erkennbar;
• Die Intelligenz der Autoren wurde genutzt, nicht ausgeschaltet;
• Eigene Recherchen der Autoren wurden nicht ersetzt, sondern von Gott gelenkt;
• Die Verwendung anderer Quellen wurde nicht verhindert, sondern inspiriert;
• Die Autoren mussten nicht alles verstehen, was sie schrieben (z. B. Daniel).
● Fünf Dinge, die durch die vollständige Verbalinspiration bewirkt wurden
• Die Autoren wurden vor Irrtümern bewahrt;
• Nichts wurde ausgelassen, was Gott aufnehmen wollte;
• Nichts wurde hinzugefügt, was Gott nicht wollte;
• Die Ausdrucksweise wurde durch Gott gelenkt, inklusive der Wortwahl und Reihenfolge;
• Die Bibel entstand durch Co-Autorschaft von Gott und Mensch, wobei Gott die Quelle war.
● Wesentliche Merkmale
• Göttliche Leitung und menschliches Mitwirken
Der Geist Gottes leitete die Autoren so, dass sie genau die Worte verwendeten, die Gott wollte. Die menschlichen Eigenheiten der Autoren – wie Schreibstil und Ausdrucksweise – blieben jedoch erhalten.
• Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit
Die Bibel ist in allen Aussagen wahr, da sie vollständig von Gott inspiriert wurde. Diese Irrtumslosigkeit gilt für die originalen Schriften (Autographen).
• Göttliche Autorität in allen Bereichen
Die Bibel ist nicht nur in Glaubensfragen maßgeblich, sondern auch in allen anderen Themen, die sie anspricht. Jede Aussage, die die Bibel als wahr bezeichnet, ist vertrauenswürdig und verlässlich.
● Biblische Grundlage für die vollständige Verbalinspiration
Die Theorie der vollständigen Verbalinspiration wird durch zentrale Bibelstellen belegt, die verschiedene Aspekte der göttlichen Inspiration beleuchten:
- 2. Timotheus 3,16-17
- 2. Petrus 1,20-21
- 1. Korinther 2,13
• Die Vollständigkeit der Inspiration (2Tim 3,16-17)
2. Timotheus 3,16-17
„16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben [gottgehaucht] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet“
„Alle Schrift“ (pasa graphe):
Dieser Ausdruck umfasst die gesamte geschriebene Offenbarung und betont, dass alle Teile der Bibel inspiriert sind, nicht nur einige Bereiche oder Themen.
„Von Gott eingegeben“ (theopneustos):
Das griechische Wort bedeutet wörtlich „gottgehaucht“. Die Bibel ist das „Ausatmen“ Gottes und daher eine direkte Offenbarung seines Willens.
Praktische Auswirkungen:
Die Inspiration macht die Schrift in vier Bereichen nützlich:
1. Belehrung
2. Überführung
3. Zurechtweisung
4. Unterweisung in der Gerechtigkeit
Jeder Vers der Bibel erfüllt mindestens einen dieser Zwecke, was ihre Relevanz für Glauben und Leben unterstreicht.
• Das Mittel der Inspiration (2Petr 1,20-21)
2. Petrus 1,20-21
„20 Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass keine Weissagung der Schrift von eigenmächtiger Deutung ist. 21 Denn niemals wurde eine Weissagung durch menschlichen Willen hervorgebracht, sondern vom Heiligen Geist getrieben haben die heiligen Menschen Gottes geredet.“
Primäre Quelle:
Die Offenbarung stammt von Gott, nicht aus menschlichem Willen. Menschen waren Werkzeuge, durch die Gottes Worte vermittelt wurden.
„Getrieben vom Heiligen Geist“ (pheromenoi):
Das griechische Wort bedeutet „fortgetragen“ oder „mitgerissen“, wie ein Schiff, das vom Wind bewegt wird (vgl. Apg 27,15.17). Die Autoren wurden vom Geist Gottes gelenkt, während sie schrieben.
Göttliche Kontrolle:
Der Geist Gottes überwachte den gesamten Prozess, sodass der Inhalt und die Formulierungen exakt dem Willen Gottes entsprachen.
• Die Inspiration der Worte (1Kor 2,13)
1. Korinther 2,13
„und davon reden wir auch, nicht in Worten, die von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern in solchen, die vom Heiligen Geist gelehrt sind, indem wir Geistliches geistlich erklären.“
Inspiration der Worte:
Nicht nur die Gedanken, sondern die Worte selbst wurden inspiriert. Der Geist Gottes leitete die Verfasser, sodass ihre Wortwahl Gottes Wahrheit genau widerspiegelt.
Göttliche Übermittlung:
Der Geist Gottes übermittelte die Gedanken und Worte präzise, um die Bibel irrtumslos zu machen.
Zusammenfassung:
Die drei Bibelstellen belegen die Inspiration der Schrift in ihrer Gesamtheit (2Tim 3,16-17), das Mittel der Inspiration (2Petr 1,20-21) und die Inspiration der Worte (1Kor 2,13). Die Bibel ist somit vollständig, verbal und unfehlbar von Gott inspiriert.
Die Entwicklung der Lehre von der biblischen Inspiration
Die Bibel bezeugt ihre eigene Inspiration und legt selbst Zeugnis darüber ab. Unabhängig davon, wie man zur Bibel steht, sollte ihr das Recht eingeräumt werden, ihre Ansprüche darzulegen. Einwände gegen ein Selbstzeugnis sind verständlich, doch alle Perspektiven verdienen Gehör.
Die biblische Inspirationslehre wurde im Laufe der Zeit immer präziser formuliert, um auf unterschiedliche Auffassungen und Irrlehren zu reagieren. Während ursprünglich der Glaube an die Inspiration der Bibel als ausreichend galt, wurde später betont, dass die Inspiration wörtlich, vollständig, unfehlbar und irrtumslos ist. Dies geschah, um klarzustellen, dass nicht nur die Botschaft oder Ideen, sondern auch der Wortlaut der Bibel in allen Bereichen, einschließlich historischer und wissenschaftlicher Aussagen, fehlerfrei ist. Jede Ergänzung diente dazu, sich von abweichenden Ansichten abzugrenzen und die Verlässlichkeit der Schrift zu bekräftigen.
Unbiblische Inspirationstheorien
Es gibt zahlreiche Theorien, die von der biblischen Inspirationslehre abweichen. Einige Beispiele umfassen:
• Natürliche Inspiration: Die Bibelautoren werden als geniale Schriftsteller angesehen, ohne übernatürliche Leitung Gottes;
• Teilweise Inspiration: Nur bestimmte Teile der Bibel, insbesondere Heilstexte, gelten als inspiriert, während andere als fehlerhaft betrachtet werden;
• Ideeninspiration: Nur die Gedanken der Bibel werden inspiriert genannt, nicht der konkrete Wortlaut;
• Neoorthodoxie: Nach Karl Barth wird die Bibel erst dann Gottes Wort, wenn sie den Leser in einer persönlichen Begegnung mit Christus anspricht, bleibt jedoch als Text fehlerhaft;
Solche Theorien weichen von der biblischen Lehre ab, die eine vollständige und irrtumslose Inspiration durch den Geist Gottes bezeugt. Daher ist es entscheidend, jede Auffassung an der Bibel selbst zu messen.
Die Irrtumslosigkeit der Bibel
Eine Definition zur Irrtumslosigkeit der Bibel könnte lauten, dass die Heilige Schrift in ihren ursprünglichen Handschriften frei von Fehlern ist – sei es in Bezug auf Glaubenslehre, Moral oder historische und wissenschaftliche Aussagen. Was die Bibel als wahr erklärt, ist wahr.
Die Lehre von der Irrtumslosigkeit der Bibel ist zentral für den christlichen Glauben. Sie besagt, dass die Bibel in allen Aussagen wahr und fehlerfrei ist, da sie unter der Leitung des Geistes Gottes verfasst wurde. Zweifel an der Irrtumslosigkeit führen zu schwerwiegenden Konsequenzen, wie der Ablehnung biblischer Lehren über historische Ereignisse, moralische Grundsätze oder göttliche Wahrheiten.
Obwohl die Inspiration und Irrtumslosigkeit nur für die ursprünglichen Handschriften gelten, bezeugt die Bibel selbst ihre Verlässlichkeit. Ein Beispiel ist die Verbindung zur Person Christi: So wie Jesus vollkommen Gott und Mensch ist, bleibt auch die Bibel als göttlich-menschliches Werk irrtumslos und zuverlässig.
Die Bibel selbst legt Zeugnis ab für ihre Irrtumslosigkeit:
• Psalm 19,7: „Das Gesetz des HERRN ist vollkommen.“
Dieser Vers betont die Vollkommenheit und Fehlerlosigkeit der göttlichen Offenbarung. Alles, was Gott durch sein Gesetz offenbart, ist vollständig, makellos und zuverlässig für Glauben und Leben. Das „Gesetz des HERRN“ kann mit der Schrift oder der Bibel gleichgesetzt werden, weil es im Alten Testament oft als Synonym für die gesamte Offenbarung Gottes gebraucht wird.
• Sprüche 30,5: „Alle Worte Gottes sind geläutert.“
Hier wird ausgesagt, dass Gottes Worte rein und ohne jeden Makel sind, wie Metall, das im Feuer geläutert wurde. Sie sind vertrauenswürdig und frei von Fehlern.
• Johannes 17,17: „Dein Wort ist Wahrheit.“
In diesem Vers stellt Jesus klar, dass Gottes Wort die absolute und unveränderliche Wahrheit ist. Es gibt keine Lüge oder Irrtum in dem, was Gott offenbart hat.
Diese Verse bekräftigen, dass die Bibel Gottes unfehlbares und wahres Wort ist.
● Verbindung zur Verbalinspiration
Die Irrtumslosigkeit der Bibel hängt direkt mit der Lehre der Verbalinspiration zusammen. Da Gott die Quelle der Schrift ist und Gott nicht lügen kann (Tit 1,2), ist auch sein Wort ohne Fehler.
● Einwände und ihre Widerlegung
Einige Kritiker argumentieren, dass:
• Menschliche Autoren Fehler machen können: Die göttliche Inspiration schloss jedoch jeden Irrtum aus, da der Geist Gottes die Autoren leitete (2Petr 1,21);
• Die Bibel wissenschaftlich oder historisch fehlerhaft sei: In Wahrheit deckt sich die Bibel mit historischen und archäologischen Erkenntnissen und enthält keine Widersprüche in ihren Aussagen.
Ein weiterer Beweis für die Irrtumslosigkeit der Bibel sind erfüllte Prophetien. Viele Vorhersagen der Bibel haben sich bereits mit erstaunlicher Genauigkeit erfüllt, was ihre göttliche Herkunft bestätigt. Beispiele hierfür sind die Prophezeiung über die Geburt Jesu in Bethlehem (Mi 5,1; Mt 2,1-6), die Zerstörung Jerusalems (Lk 21,20-24) oder das Exil und die Rückkehr des Volkes Israel (Jer 29,10; Esr 1,1-4). Solche erfüllten Prophetien bezeugen, dass die Bibel nicht bloß ein menschliches Werk ist, sondern von einem allwissenden Gott stammt, der die Geschichte lenkt.
● Praktische Bedeutung der Irrtumslosigkeit
Wenn die Bibel Fehler enthalten könnte, würde ihre Autorität als Gottes Wort infrage gestellt. Dies hätte schwerwiegende Konsequenzen für die Glaubenslehre:
• Zweifel an der Verlässlichkeit der Evangelien und der Berichte über Jesu Leben, Tod und Auferstehung;
• Relativierung moralischer und ethischer Gebote;
• Verlust der Klarheit und Autorität in Fragen des Glaubens und der Praxis.
● Die Irrtumslosigkeit in den Autographen
Die Bibel ist in den ursprünglichen Handschriften (Autographen) irrtumslos. Abschriften und Übersetzungen können kleinere Unterschiede aufweisen, jedoch wurde der Text durch Gottes Vorsehung treu bewahrt.
Zusammenfassung: Die Bibel ist vollkommen zuverlässig, weil sie das inspirierte Wort Gottes ist. Die Irrtumslosigkeit der Bibel ist eine notwendige Konsequenz der Inspiration und untrennbar mit der Autorität der Bibel verbunden. Christen können mit Zuversicht auf die Bibel vertrauen, da sie Gottes wahres und unfehlbares Wort ist.
Der Begriff „Schrift“ im Alten und Neuen Testament
Jesus zitiert aus dem Buch der Psalmen und sagt:
Johannes 10,34-35
„34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? (Ps 82,6) 35 Wenn es diejenigen Götter nennt, an die das Wort Gottes erging — und die Schrift kann doch nicht außer Kraft gesetzt werden...“
Jesus verwendet zwei Begriffe für die Bibel, die seither bei den meisten Christen gebräuchlich sind: „das Wort Gottes“ und „die Schrift“. Die beiden Begriffe sind hierbei nicht unbedingt deckungsgleich. Wenn Jesus die Bibel „das Wort Gottes“ nennt, meint er damit, dass sie von Gott stammt. Das bedeutet, sie ist eine Botschaft, die direkt von Gott kommt. Sie kam über viele verschiedene Kanäle zu uns; sie wurde von vielen verschiedenen Autoren geschrieben, aber die Quelle von allem in der Bibel, die letztendliche Quelle, ist Gott. Die Bibel ist Gottes Wort. Sie ist Gottes Botschaft. Sie enthält, was er uns wissen lassen will.
Doch das Wort „Schrift“ meint wörtlich „das, was geschrieben ist“ und das ist eine Einschränkung, denn Gott hat viele, viele Worte gesprochen, die nicht in der Bibel stehen. Aber in der Bibel sind jene Worte, die Gottes Entscheidung zufolge zum Nutzen der Menschen schriftlich aufgezeichnet wurden. Man darf nie vergessen, dass alles, was in der Bibel steht, zum Nutzen der Menschen niedergeschrieben wurde. Es enthält alles, was man wissen muss, um den besten Weg im Leben gehen zu können und eine sichere Reise mit Gott durch diese Welt, hinein in die Ewigkeit, unternehmen zu können.
Der Begriff „Schrift“ (griech. graphe) hat einen umfassenden Charakter. Er bezeichnet das autoritative, göttlich inspirierte Wort Gottes und umfasst sowohl die Schriften des Alten als auch des Neuen Testaments.
Ursprünglich bezog sich der Begriff vor allem auf das Alte Testament, wie in Lukas 4,21 oder Hebräer 3,7, wo das Gesetz, die Propheten und die Psalmen als „Schrift“ bezeichnet werden. Doch bereits in neutestamentlicher Zeit wurden Teile des Neuen Testaments, wie das Lukas-Evangelium (1Tim 5,18) und die Briefe des Paulus (2Petr 3,15-16), ebenfalls als „Schrift“ anerkannt und ihrer Bedeutung nach auf eine Stufe mit den Schriften des Alten Testaments gestellt.
● Beispiele für die Verwendung des Begriffs „Schrift“
In 2. Petrus 3,15-16 bestätigt Petrus, dass die Briefe des Paulus Teil der Heiligen Schrift sind. Er warnt davor, dass Unwissende und Ungefestigte diese Schriften verdrehen, genauso wie die „übrigen Schriften“, was zeigt, dass sowohl das Alte als auch das Neue Testament göttlich inspiriert sind. Ebenso zitiert Paulus in 1. Timotheus 5,18 sowohl aus dem Alten Testament (5Mo 25,4) als auch aus dem Neuen Testament (Lk 10,7) und bezeichnet beide als „Schrift“.
Weitere Beispiele verdeutlichen diese konsequente Verwendung:
In Johannes 10,35 betont Jesus die Unveränderlichkeit der Schrift: „…und die Schrift kann doch nicht außer Kraft gesetzt werden.“
In Lukas 4,21 erklärt Jesus, dass eine alttestamentliche Prophezeiung (Jes 61,1-2) sich erfüllt hat: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.“
In Lukas 24,44-45 fasst Jesus die gesamte hebräische Bibel (Gesetz, Propheten und Schriften) als göttlich inspiriert zusammen und öffnet seinen Jüngern das Verständnis für die Schriften.
In Galater 3,8 beschreibt Paulus die Schrift als Verkündigung Gottes: „Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«.“
In Hebräer 3,7 wird Psalm 95 zitiert, wobei der Heilige Geist als Urheber der Schrift genannt wird: „Darum, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört...“
Diese Beispiele bestätigen, dass der Begriff „Schrift“ sowohl das Alte als auch das Neue Testament als göttlich inspirierte, autoritative Offenbarung umfasst.
● Die göttliche Inspiration der Schrift
Paulus betont, dass das Wort, das von den Aposteln gepredigt wurde, nicht Menschenwort, sondern Gottes Wort ist:
1. Thessalonicher 2,13
„Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.“
Petrus betont, dass die Propheten des Alten Testaments inspiriert vom Geist Christi sprachen und die göttliche Wahrheit offenbarten:
1. Petrus 1,10-12
„10 Wegen dieser Errettung haben die Propheten gesucht und nachgeforscht, die von der euch zuteilgewordenen Gnade geweissagt haben. 11 Sie haben nachgeforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist des Christus in ihnen hindeutete, der die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte. 12 Ihnen wurde geoffenbart, dass sie nicht sich selbst, sondern uns dienten mit dem, was euch jetzt bekannt gemacht worden ist durch diejenigen, welche euch das Evangelium verkündigt haben im Heiligen Geist, der vom Himmel gesandt wurde — Dinge, in welche auch die Engel hineinzuschauen begehren.“
Die Verwendung des Begriffs „Schrift“ im Neuen Testament zeigt klar, dass er ausschließlich auf kanonische, von Gott inspirierte Texte angewandt wird. Dies unterstreicht, dass sowohl das Alte als auch das Neue Testament als göttlich inspirierte Offenbarung gelten und gemeinsam die Heilige Schrift, die Bibel bilden.
● Was umfasst der Begriff „Schrift“?
Der Begriff „Schrift“ beschreibt alles, was zum göttlich inspirierten Kanon gehört, also das Alte und das Neue Testament. Die gesamte Bibel mit ihren 66 Büchern trägt diesen „Schrift-Charakter“. Dies wurde über Jahrhunderte hinweg erkannt und bestätigt. Wichtig ist dabei, dass die Schriften des Kanons ihre Autorität nicht dadurch erhielten, dass sie in die Bibel aufgenommen wurden. Stattdessen war ihr göttlicher Charakter von Anfang an offensichtlich, und deshalb wurden sie als „Schrift“ (graphe) anerkannt und Teil des Kanons.
● Der Schlüsselvers 2. Timotheus 3,16
Der zentrale Vers zum Verständnis der Inspiration steht im zweiten Timotheusbrief:
2. Timotheus 3,15-16
„15 und weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, welche die Kraft haben, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. 16 Alle Schrift ist von Gott eingegeben [gottgehaucht] und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“
• Was bedeutet „Alle Schrift...“?
Paulus verwendet den Begriff „alle Schrift“, der sich zunächst auf die Heiligen Schriften des Alten Testaments bezieht. Doch in 2. Petrus 3,16 bezeichnet Petrus die Paulusbriefe als „Schrift“, was ihre frühzeitige Akzeptanz und Vollmacht beweist. Zwar war das gesamte Neue Testament zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich noch nicht vollständig (z.B. fehlten wohl noch 2. Petrus, Hebräer, Judas und die Johannesschriften), doch wurden auch diese Schriften später in den Kanon aufgenommen. Deshalb können wir 2. Timotheus 3,16 auf alle 66 Bibelbücher beziehen, die wir heute kennen. Kein einziges Buch und kein Buchteil ist ausgeschlossen; alle Schrift ist von Gott eingegeben.
Diese umfassende Inspiration macht die Bibel nicht nur zu einem unfehlbaren Maßstab für Lehre und Leben, sondern betont, dass Gott hinter jedem einzelnen Wort steht.
• Was bedeutet „von Gott eingegeben“?
Der Ausdruck „von Gott eingegeben“ stammt von dem griechischen Wort „theopneustos“, was nur an dieser Stelle der gesamten Bibel vorkommt und wörtlich „von Gott gehaucht“ oder „durch den Geist Gottes eingehaucht“ bedeutet.
Dieses Wort besteht aus den Elementen „theos“ (Gott) und „pneo“ (hauchen, aushauchen, ausatmen) und beschreibt die Schrift als direkt von Gott kommend.
Der Begriff „pneo“ steht im Griechischen im Gegensatz zu „phusikos“, was „natürlich“ oder „irdisch“ bedeutet.
Dies hebt hervor, dass die Bibel nicht lediglich menschliche Gedanken oder Worte enthält, sondern dass Gott der Urheber der gesamten Bibel ist, nicht nur einzelner Teile.
„Alle Schrift“ ist somit göttlichen Ursprungs und trägt den Charakter des „Gottgehauchten“.
• Die Satzstellung in 2. Timotheus 3,16 und die Bedeutung von „Gott eingegeben“
In 2. Timotheus 3,16 beschreibt Paulus die gesamte Schrift als „gottgehaucht“ (griech. theopneustos). Der griechische Text enthält jedoch kein Verb, weshalb Übersetzer das fehlende „ist“ im Deutschen ergänzen müssen. Dies führt zu unterschiedlichen Satzstellungen in verschiedenen Bibelübersetzungen:
Luther 1984: „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze ...“
Elberfelder 2006: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich ...“
Schlachter 2000: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich ...“
Grammatikalisch kann das Wort „gottgehaucht“ entweder als Beschreibung der gesamten Schrift verstanden werden („Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich“) oder als Einschränkung („Alle gottgehauchte Schrift ist nützlich“). Die meisten Übersetzungen, wie Elberfelder und Schlachter 2000, betonen, dass die gesamte Schrift gottgehaucht ist.
Die Lutherübersetzung, die das „gottgehaucht“ als Beifügung („von Gott eingegeben“) darstellt, wird manchmal falsch interpretiert. Einige denken, dass nur bestimmte Teile der Bibel von Gott inspiriert sind. Diese Auffassung widerspricht jedoch der Aussage des Textes: Paulus betont, dass alle Schrift, also die gesamte Bibel, göttlichen Charakter hat und von Gott stammt.
Paulus setzte die göttliche Inspiration der Schrift als selbstverständlich voraus. Er musste Timotheus nicht davon überzeugen, da dies eine allgemein anerkannte Lehre war. Die Schrift – sowohl das Alte als auch das Neue Testament – war von Anfang an als Gottes Wort bekannt und hat sich durch die Kirchengeschichte hindurch als göttlich inspiriert erwiesen.
Die Aussage „alle Schrift ist von Gott eingegeben“ unterstreicht den göttlichen Ursprung und die Autorität der gesamten Bibel. Sie ist nicht nur nützlich zur Belehrung, Zurechtweisung und Erziehung in der Gerechtigkeit, sondern bildet die Grundlage des christlichen Glaubens. Wenn man an der vollständigen Inspiration der Bibel festhält, steht man in Übereinstimmung mit den biblischen Autoren und der frühchristlichen Gemeinde.
Schlussfolgerung
Nachfolgend einige grundlegende Wahrheiten über die Inspiration der Bibel:
• Göttlicher Ursprung: Die gesamte Schrift ist von Gott eingehaucht (2Tim 3,16);
• Gottes Wort: Sie ist Gottes direkte Botschaft an die Menschheit (Joh 10,35);
• Unfehlbarkeit: Die Bibel ist vollkommen zuverlässig und fehlerlos in ihren Aussagen (Ps 19,7);
• Irrtumslosigkeit: Sie enthält keinen Irrtum (Spr 30,5-6);
• Erhaltene Form: Die Schrift liegt uns in ihrer ursprünglich inspirierten Form vor (2Petr 1,21);
• Vollständige Inspiration: Die göttliche Inspiration erstreckt sich auf alle Teile der Bibel (Röm 15,4);
• Verbalinspiration: Die Inspiration umfasst den genauen Wortlaut der Schrift (Mt 4,4);
• Göttlich-menschliche Zusammenarbeit: Die Worte Gottes und des Menschen fließen zusammen (2Sam 23,2);
• Göttliche Autorität: Sie gibt die Worte Gottes wieder und besitzt seine volle Autorität (Jes 1,2);
• Erlösungskraft: Die Bibel reicht aus, um Sünder zur Rettung zu führen (2Tim 3,15);
• Klarheit: Sie ist verständlich und bietet Orientierung (Ps 119,105);
• Überführungskraft: Sie hat die Kraft, Sünder zu überführen und geistlich zu verändern (Hebr 4,12);
• Christus-Zeugnis: Das Hauptziel der Schrift ist es, den Messias zu offenbaren und zu bezeugen (Lk 24,44).
Zusammenfassung:
Die Bibel ist das von Gott inspirierte, unfehlbare und irrtumslose Wort Gottes. Sie bietet eine verlässliche Grundlage für Glauben und Leben, indem sie die Erlösung durch Jesus Christus verkündet und das geistliche Leben der Gläubigen leitet.
2. Timotheus 3,16 zeigt, dass alle Schrift von Gott „eingehaucht“ ist. Die Autoren schrieben unter der Leitung des Heiligen Geistes genau das, was Gott wollte, ohne ihre Persönlichkeit zu verlieren (2Petr 1,21; 1Kor 2,13).
Inspiration bedeutet, dass Gott sein Wort durch Menschen übermittelte, ohne Irrtum oder Fehler. Die Bibel ist nicht nur ein literarisches Werk, sondern die Offenbarung Gottes – eine verlässliche Quelle göttlicher Wahrheit, die durch erfüllte Prophetien und historische Genauigkeit bestätigt wird.
Behauptet die Bibel, dass sie Gottes Wort ist? Ja, unbedingt!
• Der Satz: „So spricht der HERR“, oder ähnlich, kommt beinahe 700-mal in den fünf Büchern Mose vor und zusätzlich
• ungefähr 400-mal in den geschichtlichen Büchern (Josua, Richter, Rut, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige, 1. und 2. Chronik, Esra, Nehemia und Ester)
• ungefähr 400-mal in den Propheten
• davon ungefähr 150-mal allein im Buch Jesaja
• In Hesekiel kommen Ausdrücke wie „das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach“ und ähnliche ungefähr 350-mal vor.
• Schließlich kommt im Neuen Testament der Ausdruck: „Es steht geschrieben“ ungefähr 80-mal vor.
Es gibt kein anderes Buch, das auch nur im Entferntesten beansprucht und behauptet, Gottes Wort zu sein, wie die Bibel es tut.
Die Inspiration der Bibel beeinflusst den Alltag eines Christen auf vielfältige Weise. Sie ist eine Quelle der Weisheit und Orientierung, die in Entscheidungen und Herausforderungen des Lebens leitet. Die Bibel vermittelt Trost in schwierigen Zeiten, stärkt den Glauben und ermutigt dazu, ein Leben in Gerechtigkeit und Liebe zu führen. Durch die von Gott eingehauchten Worte erhalten Christen eine feste Grundlage, auf der sie ihren Glauben und ihre Beziehung zu Gott aufbauen können. Die Bibel lehrt nicht nur geistliche Wahrheiten, sondern gibt auch praktische Anweisungen für das tägliche Leben, wie den Umgang mit Mitmenschen, den Einsatz für Gerechtigkeit und das Streben nach einem Leben, das Gott ehrt.
Jede Seite der Bibel trägt die Handschrift des Schöpfers und ist ein sicherer Leitfaden für Glaube und Leben. Die Grundlage für einen angemessen Umgang mit der Bibel liegt in der Überzeugung von einer völligen Inspiration der Bibel. Wer der Bibel vertraut, vertraut Gott selbst. Die Bibel ist Gottes Botschaft an die Menschheit. Sie beinhaltet nicht nur das Wort Gottes, sie ist das Wort Gottes.
Die Gleichwertigkeit aller Worte der Bibel
Es kommt leider häufig vor, dass manche Menschen den direkt überlieferten Worten Jesu in der Bibel ein größeres Gewicht zuschreiben als anderen Teilen der Schrift. Doch das ist nicht korrekt. Wie bereits festgestellt, ist die gesamte Bibel von Gott inspiriert. Es gibt keinen Grund, die Worte Jesu über die Schriften von Paulus, Petrus oder Johannes zu stellen. Alle Worte der Bibel stammen von Gott, und letztlich legt die Bibel sich selbst aus.
Jesus und die Inspiration des Alten Testaments
Da die gesamte Schrift von Gott inspiriert ist, verweist sie auch einheitlich auf Jesus Christus, den Messias. Dies wird etwa in Lukas 24 deutlich, wo Jesus den Jüngern erklärt, dass die ganze Schrift von ihm spricht:
Lukas 24,27
„Und er [Jesus] begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht.“
Hat Jesus sich dazu geäußert, ob das Alte Testament inspiriert sei oder nicht? Ja, Jesus hat sich eindeutig dazu geäußert, dass das Alte Testament inspiriert ist, und hat es sehr häufig als absolute Autorität verwendet. Er zitierte oft aus den alttestamentlichen Schriften, ohne jemals anzudeuten, dass die Schreiber Fehler gemacht haben könnten. Seine Anwendung zeigt, dass Er die Schriften als unfehlbar und maßgebend ansah (vgl. Mt 4,4.7.10; 21,16; 26,31.54; Lk 4,17-21; Joh 17,12).
In Matthäus 5,17 erklärt Jesus:
„Denkt nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
Er stellte die Worte des Alten Testaments auf eine Stufe mit seinen eigenen Worten (vgl. Mt 5,17-18 und Mt 24,35). Besonders in Matthäus 5 betont Jesus die absolute Genauigkeit der Schriften bis hin zum kleinsten Detail, da sie Gottes eigenes Wort sind.
Matthäus 5,17-18
„17 Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“
Der kleinste hebräische Buchstabe ist Jod hier griechisch mit „Jota“ übersetzt. Er sieht ähnlich aus wie ein Apostroph (’). Ein Strichlein ist eine sehr kleine Verlängerung oder ein Anstrich an einigen hebräischen Buchstaben, wodurch diese Buchstaben von ähnlichen unterschieden werden, wie z.B. im Deutschen ein großes E von einem großen F. Was Jesus meint: Jeder Buchstabe eines jeden Wortes des Alten Testament ist wichtig und wird erfüllt werden. Nichts in der Schrift, noch nicht einmal das kleinste Strichlein, ist ohne Bedeutung.
Jesus verwies auf Adam und Eva, Kain, Noah, Mose, David, Jona usw., indem Er jedes Mal die alttestamentlichen Erzählungen als absolut wahr und maßgebend vorstellte. Diese Schriften waren für Jesus die Basis einer maßgebenden und endgültigen Antwort auf alle Lebensfragen, wie die Auferstehung, die Ehe, die Ehescheidung und viele andere Themen.
Wenn man wirklich glauben würde, dass Gott selbst in der Bibel zu uns spricht, würde man sie eifrig lesen und als Grundlage für sein geistliches Leben nutzen.
Wenn man die Bibel aufschlägt und liest, dann spricht der König der Könige, der Allmächtige Gott zu einem. Sie ist ein Buch, das man lesen kann, als hörte man Gott sprechen! Wenn man seine Bibel liest und sie auf sich wirken lässt und sie ihr Werk in einem tun lässt, dann wirkt die gesamte schöpferische Kraft des allmächtigen Gottes in einem!
Psalm 119,162
„Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht“
Die Einheit und Harmonie der Schrift
Die Bibel, bestehend aus 66 Büchern, die über einen Zeitraum von etwa 1.500 Jahren von rund vierzig Autoren aus unterschiedlichen kulturellen und historischen Hintergründen verfasst wurde, zeigt eine erstaunliche Einheit. Diese Harmonie trotz der Vielfalt der Autoren und ihrer Lebensumstände ist ein starkes Zeugnis für die göttliche Inspiration der Bibel. Sie bezeugt, dass Gott der wahre Autor ist, der durch menschliche Schreiber wirkt, und dass die gesamte Schrift auf eine einzige zentrale Botschaft hinweist: die Erlösung durch Jesus Christus.
Falls Sie durch unseren Dienst und diesen Beitrag gesegnet wurden, oder uns einfach unterstützen möchten, können Sie Ihre Dankbarkeit und Wertschätzung in Form einer finanziellen Segnung ausdrücken, worüber wir uns sehr freuen und äußerst dankbar sind.
Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen