Die Lehre von Waschungen (Taufen)

Bevor wir weiter zur dritten Grundlagenlehre gehen, möchten wir eine Definition von Waschungen oder Taufen geben.

 

Definition:

Das griechische Wort für Taufe lautet "baptizo" dessen Wurzel "bapto" nichts anderes als "tauchen, "ein- oder untertauchen" bedeutet und wird in der Bibel auch ausschließlich in dieser Bedeutung benutzt. "Baptizo" ist eine Intensivform von "bapto" und bedeutet auch "vernichten" (z.B. einen Menschen ertränken oder ein Schiff versenken). So geschieht in der Taufe ein "sich-selbst-sterben". Es geht also nicht darum, dass Flüssigkeit über etwas gegossen oder gesprenkelt wird, sondern, dass etwas IN eine Flüssigkeit HINEIN gelangt.

 

Gehen wir somit weiter zur dritten Grundlagenlehre, der Lehre von den Taufen. Der Begriff steht in der Mehrzahl. Es gibt drei zentrale Taufen im Neuen Testament.

 

Als erstes haben wir die Taufe des Johannes. In Markus 1,4 wird das Wirken des Johannes so beschrieben:

 

"So begann Johannes in der Wüste, taufte und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden."

 

Das ist ganz klar. Die Botschaft des Johannes lautete: "Tut Buße und eure Sünden werden euch vergeben werden. Damit, dass ihr euch taufen lasst, demonstriert ihr, dass ihr Buße getan habt."

 

Als Nächstes haben wir die christliche Taufe, die nicht mit der Taufe des Johannes identisch ist. Man wird als Christ nicht getauft, weil man ein Sünder ist. Jesus kam zu Johannes und bat ihn darum, getauft zu werden, woraufhin Johannes erwiderte: "Nein, ich muss mich von dir taufen lassen" (Mt 3,14). Doch darauf gab ihm Jesus folgende Antwort:

 

Matthäus 3,15

"Lass es jetzt so geschehen; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen!"

 

Damit formulierte er den Zweck der christlichen Taufe. Er sagte nicht "so gebührt es mir", sondern "so gebührt es uns". Die christliche Taufe ist keine Taufe der Buße, sondern eine Taufe, die alle Gerechtigkeit erfüllt. Sie vollendet die Gerechtigkeit, die du durch Glauben empfangen hast.

 

In Römer 6,4 sagt Paulus, dass wir uns in der Taufe in zweierlei Hinsicht mit Christus identifizieren. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass es nicht möglich ist, diese Taufe in Matthäus 3 als eine "Taufe zum Sündenbekenntnis" zu interpretieren, weil Jesus nie gesündigt hatte und damit auch keine Sünden zu bekennen hatte.

 

Römer 6,4

"So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln."

 

Die christliche Taufe ist demnach die Identifikation mit Jesus Christus zunächst einmal im Begräbnis und dann in der Auferstehung. Sie bahnt den Weg dafür, dass wir in der "Neuheit des Lebens" wandeln können.

 

Für viele von uns ist die Wassertaufe zu einer Formalität geworden, der man sich unterziehen muss, um der Gemeinde beitreten zu können. Aber das hat nichts mit der Taufe zu tun. Die Wassertaufe ist eine vollmächtige Erfahrung und sie verändert unser Leben. Man raubt vielen Kindern Gottes etwas, wenn man ihnen keine ausreichende Wertschätzung der Wassertaufe vermittelt. Sie ist kein Zusatz zu etwas anderem; sie ist ganz und gar Teil der ganzen Erfahrung. Es heißt: "Glaube und lass dich taufen." Damit identifiziert man sich mit Jesus.

 

Was ist der wichtigste alttestamentliche Typus für die Wassertaufe? Die Befreiung Israels aus Ägypten. Israel wurde in Ägypten durch das Blut des Lammes gerettet, aber sie wurden aus der Hand der Ägypter befreit, indem sie durch das Wasser gingen. Dadurch wurden die Ägypter von ihnen abgeschnitten. Sie konnten sich an ihre Fersen heften, obwohl sie an das Blut glaubten, aber sie konnten ihnen nicht mehr durch das Wasser nachstellen.

 

Kommen wir nun zur dritten Taufe, der Taufe im Heiligen Geist. Jesus sprach davon, kurz bevor er seine Jünger verließ. Er sagt in Apostelgeschichte 1,5:

 

"Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen…."

 

Er traf hiermit eine Unterscheidung zwischen der Taufe in Wasser und der Taufe im Geist.

 

In Apostelgeschichte 19, in den ersten sechs Versen, finden wir alle drei Taufen wieder: zuerst die des Johannes, dann die christliche Taufe und zuletzt die Taufe im Heiligen Geist.

 

Apostelgeschichte 19,1-6

"1 Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand einige Jünger 2 und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist. 3 Und er sprach: Worauf seid ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volk sagte, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das ist an Jesus. 5 Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen; 6 und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten"

 

"1 Es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gebiete durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und als er einige Jünger fand [wobei nicht erklärt wird, wessen Jünger sie waren], 2 sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?"

 

Wir glauben, das ist eine Frage, die wir den Leuten immer stellen sollten!

 

"2 Sie aber antworteten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, dass der Heilige Geist da ist! 3 Und er sprach zu ihnen: Worauf seid ihr denn getauft worden?"

 

Oder: "Wohinein seid ihr getauft worden?" Das klingt vielleicht kontrovers, aber warum fragt er hier: "Wohinein seid ihr getauft worden?", wenn sie doch noch nie etwas vom Heiligen Geist gehört hatten? Die Antwort lautet: Weil die christliche Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes geschieht. Sie konnten also die christliche Taufe nicht gehabt haben, ohne etwas vom Heiligen Geist gehört zu haben. Das mag kontrovers klingen – jeder hat die Freiheit, seine eigene persönliche Entscheidung zu treffen.

 

Paulus akzeptierte jedenfalls nicht, was diese Leute hatten. Er sagt in Vers 4:

 

"4 Johannes hat mit einer Taufe der Buße getauft und dem Volk gesagt, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm kommt, das heißt an den Christus Jesus."

 

Nachdem Jesus gekommen, gestorben, von den Toten auferstanden war und seine Jünger beauftragt hatte, war die Taufe des Johannes nicht mehr ausreichend.

 

"5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus."

 

Das ist die christliche Taufe.

 

Manche Leute sagen, man dürfe ausschließlich im Namen Jesu taufen, doch auf diese Diskussion wollen wir hier nicht eingehen. Eine gute Taufformel ist: "Auf der Grundlage deines Bekenntnisses des Glaubens an den Herrn Jesus Christus taufe ich dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes hinein in den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus Christus." Damit sind so ziemlich alle Punkte abgedeckt. Wir glauben nicht, dass dies so wichtig ist, aber wir denken, es ist wichtig, dass sich die Leute nachher keine Sorgen darüber machen.

 

Diese Leute hatten also die Taufe des Johannes, die nicht mehr ausreichend war. Nun hatten sie die christliche Taufe, aber es gab noch mehr. Vers 6:

 

"6 Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten."

 

Hier haben wir also die drei voneinander unterscheidbaren und aufeinander folgenden Taufen: die Taufe des Johannes, die christliche Taufe und die Taufe im Heiligen Geist.


Quellen:

Mein besonderer Dank geht an den Internationalen Bibellehrdienst für die Bereitstellung der entsprechenden Botschaft.

 

Gottes Segen Euch allen!

 

 1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen und Amen