Die viermonatige Unterbrechung zwischen dem Ersten und dem Zweiten Festzyklus

Unsere Gegenwärtige Zeit - Die glühende Hitze des Sommers

 

Die ersten vier Feste wurden durch das erste Kommen Christi erfüllt. Zwischen dem ersten Festtag vom Pessach und Schawuot liegt ein Abstand von 50 Tagen. In diesem sehr kurzen Zeitraum hat Jesus, "als die Zeit erfüllt war", die ersten vier biblischen Feste (von Pessach am 14. Nissan bis Schawuot am 6. Siwan) prophetisch erfüllt. Er wurde gefangen genommen, verurteilt, litt qualvoll, starb am Kreuz, wurde begraben, stand am dritten Tag von den Toten auf, fuhr zum Himmel und sandte den Heiligen Geist.

 

In 3. Mose 23,22 wird erwähnt, dass zwischen den ersten vier und den späteren drei Festen eine Pause von vier Monaten liegt. Während dieser Pause ging das Leben seinen gewohnten Gang. Es bestand aus der sommerlichen Feldarbeit im Blick auf die bevorstehende Sommer- und Herbsternte. In 3. Mose 23,22 lesen wir:

 

"Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, darfst du den Rand deines Feldes nicht vollständig abernten, und du sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; für den Elenden und für den Fremden sollst du sie lassen. Ich bin der HERR, euer Gott"

 

In diesem Vers wird nichts über ein Fest ausgesagt. Er liest sich wie eine unnötige Unterbrechung, wenn man nicht versteht, was hier wirklich ausgesagt wird. Es ist die Pause zwischen den Festen, die durch das erste Kommen Christi erfüllt wurden, und denen, die durch Sein zweites Kommen in Erfüllung gehen. Auch die viermonatige Pause hat eine messianische Bedeutung. Es ist die Gnadenzeit, die Zeit der Gemeinde, welche die biblischen Feste unterbricht. Die Nachlese für die Armen und Fremdlinge ist ein allegorisches Bild für die Missionsarbeit der Gemeinde. Tatsächlich weist Jesus selbst auf diese viermonatige Pause hin, als Er mit der Frau aus Samaria spricht. Nach Beendigung des Gesprächs ging sie zurück in die Stadt und berichtete den anderen davon. Dann kam sie mit vielen ihrer samaritanischen Freunde wieder, und sie glaubten an den Messias. Aber zwischen ihrem Fortgang und ihrer Rückkehr sagte Jesus ein paar Worte zu den Jüngern: 

 

Johannes 4,35

"Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an! Denn sie sind schon weiß zur Ernte"

 

Das ist ein Symbol für die Verpflichtung der Gemeinde, das Evangelium zu verkündigen, die Ernte ins Haus Gottes einzuholen.

Auf der sichtbaren Ebene gab es noch 4 Monate Zeit, bis die Ernte kommen sollte. Aber auf der geistlichen Ebene war es nicht notwendig, so lange zu warten! Die geistlichen Felder waren bereits weiß zur sofortigen Ernte! Der Herr bewies das, indem er die Frau vom Jakobsbrunnen und einige ihrer Verwandten an diesem Tag rettete.

 

Der Vers in 3. Mose 23,22 der beiläufig die Besprechung der Feste unterbricht, ist deshalb bedeutsam, weil er das gegenwärtige Zeitalter, das Gemeindezeitalter, symbolisiert, in dem wir gegenwärtig leben. In diesem Zeitfenster sind wir dazu bestimmt, das Evangelium dem Armen und dem Fremdling zu predigen, was im Bild durch den zurückgelassenen Rest der Ernte abgebildet wird. Wir sollen schon jetzt eine geistliche Ernte für den Herrn einfahren, denn die Felder sind schon weiß!

 

Die drei Feste des zweiten und abschließenden Zyklus folgen noch dichter aufeinander als die des ersten Zyklus. Sie werden innerhalb von zwei Wochen gefeiert und durch die sichtbare Wiederkunft Christi erfüllt werden.

 

Zwischen Schawuot (Ende Mai, Anfang Juni) und dem nächsten Fest, Rosch ha-Schana, Mitte September, liegt die lange Periode der Sommerhitze während der Monate Juni, Juli und August. Die Getreideernte (Pessach Gerstenernte und Schawuot Weizenernte), als erster Teil der Ernte, ist eingebracht und die Reichhaltigkeit der Früchte reift heran. In Israel wird das Land zusehends trockener, ausgedörrter und staubiger. Während dieser Hitzeperiode, in der es gewöhnlich nie regnet, wird eine Trauerzeit und einige Fastentage begangen. Sie erinnern Israel an die Katastrophen, die Jerusalem in der Vergangenheit ereilt haben.

 

Die Hitzeperiode ist prophetisch gesehen ganz offensichtlich die Zeit des Kampfes, des Leides, der Wanderung, der Verfolgung, der Zerstreuung. Es ist die Zeit der Dürre, der Wüste, die Zeit ohne "Wasser vom Himmel". Es ist die Zeit der schier nicht enden wollenden Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten, bis endlich das verheißene Land eingenommen werden kann.

 

Die Zeit der Sommerhitze ist die Zeit der weltweiten christlichen Gemeinde und die Zeit der Diaspora für das Volk Israel, der Zerstreuung in alle Welt. Es ist die Zeit, in der wir jetzt (noch) leben. Es ist die Zeit, in der es gilt, Frucht für das Haus des Herrn einzusammeln.

 

Denn auch, wenn die Sommerhitze eine Zeit ohne Feste und eine Zeit der Trockenheit ist, so ist sie doch eine Zeit des Wachstums und des Heranreifens. Die Ernte wächst in großer Fülle und Vielfalt mit den unterschiedlichsten Früchten heran. Zuerst wird zum Spätsommer hin die Weinlese beginnen, kurz darauf sind die Granatäpfel und Datteln reif. Dann beginnt die vermutlich wichtigste Ernte, denn die Oliven sind reif. Oliven stehen für ÖI, für Salbung, für Reinigung, für den Heiligen Geist.


Quellen:

  • Susanne Galley - Das jüdische Jahr - Feste, Gedenk- und Feiertage
  • Arnold Fruchtenbaum - Die Feste des Herrn
  • Eddie Chumney - Die Feste des Judentums
  • Alfred Burchartz - Israels Feste - Was Christen davon wissen sollten
  • Institut für Israelogie - Die Feste des Judentums
  • Martin Baron - Die 7 Feste der Bibel und ihr Geheimnis
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen