Gottes Antwort - Das Kreuz

Im vorherigen Beitrag behandelten wir ein spezielles Problem, das von Paulus im Galaterbrief angesprochen wird – Zauberei, die Hauptwaffe Satans.


Zwei Reiche
Satan ist König über alle Kinder des Ungehorsams. Alle, die in Rebellion gegen Gott leben, sind unter der Herrschaft Satans. Es gibt nur zwei Königreiche. Im Kolosserbrief 1,13 heißt es: "er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe". In diesem Vers sehen wir diese zwei Königreiche. Das eine ist das Reich der Finsternis, welches von Satan beherrscht wird und das andere ist das Reich Gottes, indem der Herrscher Jesus heißt.

Zauberei und Rebellion
Alle Menschen sind von Natur aus im Bereich der Finsternis gewesen und es bedarf ein Wunder Gottes um uns aus dieser Herrschaft der Finsternis zu befreien; es ist eine Befreiung. Nichts weniger als das, bekommt uns aus dem Reich der Finsternis heraus und hinein in das Reich Gottes. Es gibt nur eine Art und Weise dort heraus und diese ist durch das Kreuz. Das Kreuz ist die einzige Art und Weise wie wir aus dem Reich des Satans, hineinkommen können in das Reich des Sohnes. Aber wann immer der Mensch zurück fällt in Rebellion, setzen wir uns wieder dieser Macht der Zauberei aus. Das ist genau das, was mit den Christen in Galatien passiert ist. Trotz all den Erfahrungen die sie machten, haben sie sich zurückgewandt, haben eine Religion ihrer eigenen Wahl angenommen und sind zurückgegangen in die Rebellion gegen Gott. Somit waren sie wieder automatisch der Zauberei ausgesetzt. Wenn man sich in Rebellion gegen Gott befindet, dann setzt man sich automatisch der Zauberei aus. Dies können wir überall in unserer modernen Zeit beobachten. Überall gehen Menschen hinein in das Okkulte. Jede Zeitung hat jeden Tag irgendetwas über das Okkulte zu berichten. Fast jedes Geschäft, in jeder Stadt, hat irgendwelche Dinge die irgendetwas mit dem Okkulten zu tun haben. Viele Geschäftsmänner besuchen, bevor sie eine bedeutende Geschäftsentscheidung treffen, einen Wahrsager. Viele Geschäftsmänner befragen Wahrsager bevor sie einen Pastor befragen würden und das ist kein Zufall; es ist das Resultat von Rebellion. Wenn Menschen in Rebellion gegen Gott treten, dann mögen sie vielleicht sehr kultiviert sein oder sehr gut aussehen und sehr gebildet sein, aber sie haben sich oder sind der Zauberei ausgesetzt. Vielleicht glauben sie selbst dass sie klug seien, aber Zauberei ist viel klüger als sie. Satan weiß wie er die gebildeten zu Narren halten kann. Auf einer gewissen Art und Weise ist es für Satan einfacher die gebildeten Leute zum Narren zu halten als die einfachen Leute. In der Gemeinde der Galater sehen wir, wie die Macht der Zauberei zu den Christen gekommen ist und sich auf sie ausgewirkt hat, da ihnen das Kreuz nicht mehr vor Augen stand, fielen sie zurück in Gesetzlichkeit und Fleischlichkeit und kamen unter einen Fluch.

Wenn wir fleischlich und gesetzlich werden dann setzen wir uns einem Fluch aus. Aber es gibt noch eine weitere Konsequenz die wir in Galater 4,8-10 finden, was wiederum zeigt, wie die Galater zurückgingen zum Okkulten.

"8 Damals jedoch, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind; 9 jetzt aber habt ihr Gott erkannt - vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden. Wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und armseligen Elementen zurück, denen ihr wieder von neuem dienen wollt? 10 Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte Zeiten und Jahre."

Wenn die Menschen wieder in Rebellion fallen dann sind die Konsequenzen unausweichlich. Auf die ein oder andere Art gehen sie dann zurück zum Okkulten. Viele hunderte Jahre lang ist die Kirche vom Okkulten durchsetzt worden. Wenn wir ein Wort benutzen dürfen um das Symptom anzusprechen, dann würden wir es bezeichnen als Aberglaube.

Der Grundfehler der Galater war, dass sie sich von Gott, vom Heiligen Geist, abgewandt haben. Diese Wurzel ist die wirkliche Quelle all ihrer Probleme. Paulus sagt "ihr habt im Geist angefangen und jetzt versucht ihr es im Fleisch zu vollenden". Zu einem gewissen Maß haben sie dem Heiligen Geist den Rücken zugekehrt. Das Resultat, sich vom Heiligen Geist abzuwenden ist folgendes, und dies passiert ganz automatisch, es ist nichts wozu man sich entscheiden muss, aber wenn man den Heiligen Geist ablehnt, dann öffnet man sich automatisch einem anderen Geist. Das ist ganz genau das, was auch den Galatern passiert ist und die Lösung daraus ist das Kreuz.

Die Lösung - Das Kreuz
Wenn wir hier über das Kreuz sprechen, meinen wir was durch den Opfertod Jesu für uns am Kreuz von Golgatha geschah, also das Opfer, das Jesus selbst wurde, am Kreuz.

Die vollkommene Lösung, die Gott für uns Menschen bereitet hast, ist Jesus, das perfekte Opfer am Kreuz.

Hebräer 10,14
"Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden"

Wenn man eine Antwort auf ein Problem sucht, dann muss man nicht zu fünfzehn verschiedenen Plätzen gehen, sondern man muss nur zu einem Ort kommen; zum Kreuz Jesu. Jedes Problem, was es je gab, ist bereits am Kreuz gelöst worden. Jede Provision, die Gott uns zur Verfügung gestellt hat, wurde durch das Kreuz erreicht. Auch Satan wurde durch das Kreuz besiegt. Gott hat Satan entwaffnet und über ihn triumphiert. Durch das Kreuz hat Gott Satan ein für alle mal besiegt. Satan kann dies nie mehr ändern. Es gibt keine Möglichkeit den Sieg Jesu am Kreuz umzukehren. Satan hat eine vollkommene, ewigen und unabänderliche Niederlage erlangt. Es gibt nur eine Sache die Satan tun kann; er kann uns blenden von der Tatsache, was am Kreuz geschah und das ist ganz genau das, was Satan mit den Galatern gemacht hat.

Galater 3,1
"O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist"

Wie hat Paulus gewusst dass sie verzaubert waren? Weil die Galater die Vision verloren, was am Kreuz geschehen ist und dies ist das Resultat von Zauberei. Gott hat nicht nur das getan, was wir bereits beschrieben haben, sondern er hat auch alles erlangt, damit wir völlig durch das Kreuz geschützt sind. Es gibt zwei Aspekte über das Kreuz. Der eine Aspekt ist was das Kreuz für uns tut und der andere Aspekt ist, von dem heutzutage sehr wenig gesprochen wird, der Aspekt was das Kreuz in uns tut. Nur durch diesen zweiten Aspekt sind wir davor geschützt, unter den Einfluß von Zauberei zu geraten.

Das Kreuz ist ein sehr vernachlässigtes Thema in der Gemeinde Jesu Christi. Daher gibt es viele Probleme, die darauf zurückzuführen sind, weil das Kreuz vernachlässigt wird.

Dieser Beitrag soll das Hauptaugenmerk darauf legen, was das Kreuz in uns tun soll, ja was nichts anderes tun kann. Wir werden uns systematisch die verschiedenen Möglichkeiten erarbeiten, wie das Kreuz in unserem Leben zur Wirkung und Anwendung kommen soll.

5 Dinge von denen wir durch das Kreuz befreit werden

1. Befreitsein aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter [Gal 1,3-4]
2. Befreitsein vom Gesetz [Gal 2,19]
3. Befreitsein vom Ich (od. Ichbezogenheit) [Gal 2,20]
4. Befreitsein vom fleischlichen Wesen [Gal 5,24]
5. Befreitsein von der Welt [Gal 6,14]

Wir schauen uns fünf Befreiungstaten an, die für uns durch das Kreuz verfügbar sind und jede dieser fünf Taten sind im Galaterbrief erwähnt.

1. Befreitsein aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter

Die erste Befreiung durch das Kreuz finden wir in Galater 1,3-4:

"3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, 4 der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausrette aus dem gegenwärtigen bösen Weltlauf, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters"

Wir sind befreit, wir sind errettet worden, vom gegenwärtigen bösen Weltlauf (od. Zeitalter). Das gr. Wort für "Weltlauf" bezeichnet keinen Zeitabschnitt, sondern eine Ordnung bzw. ein System und zwar insbesondere das gegenwärtige, von Satan regierte Weltsystem. Gottes Ziel ist es, die Menschen von diesem gegenwärtigen bösen Zeitalter zu befreien. Gemäß dem Plan Gottes leben wir nicht mehr in der jetzigen Zeit, sondern sind hineinbewegt worden in das nächste Zeitalter. Christen gehören diesem Zeitalter nicht mehr an. Wir sollten uns hier nicht mehr Zuhause fühlen.


Wir möchten kurz einige Tatsachen über dieses jetzige Zeitalter geben. In Matthäus 13 wird in mehreren verschiedenen Versen, in verschiedensten Gleichnissen von Jesus gesagt, dass das gegenwärtige Zeitalter zu einem Ende kommt. Jesus beschreibt dort, was am Ende dieses Zeitalters geschehen wird und das ist sehr wichtig zu verstehen, denn dieses jetzige Zeitalter wird nicht ewig andauern. Wenn man so lebt und denkt, als ob dieses jetzige Zeitalter ewig bestehen wird, hat man etwas falsches verstanden und man stimmt nicht mit der Realität überein. Es wären sehr schlechte Nachrichten, wenn dieses Zeitalter ewig bestehen würde. Die gute Nachricht jedoch ist, dass es zu einem Ende kommt, denn Gott wird es zu Ende führen. Schauen wir uns an, weshalb das jetzige Zeitalter ein böses Zeitalter ist:

2. Korinther 4,4
"bei den Ungläubigen, denen der Gott dieser Weltzeit die Sinne verblendet hat, sodass ihnen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht aufleuchtet, welcher Gottes Ebenbild ist."

Diese Weltzeit, dieses Zeitalter hat einen bösen Gott und muss demnach ein böses Zeitalter sein. Solange dieses Zeitalter andauert, wird Satan der Gott sein; und Satan weiß das. Satan möchte seine Position nicht verlieren und er tut alles was er kann um dieses Zeitalter auszudehnen. Aber die Verantwortung der Gemeinde Jesu Christi ist es, dieses Zeitalter zum Ende zu führen, denn Gott möchte nicht, dass wir unter der Herrschaft Satans sind. Gott hat Satan noch nicht von seiner derzeitigen Position weggeräumt, aber Gott hat uns, seine Gemeinde, aus diesem Zeitalter herausgenommen und zwar durch das Kreuz. An dieser Tatsache erkennt man, wie wichtig es ist, nicht mehr in diesem Zeitalter zu leben, denn solange man in diesem Zeitalter lebt, lebt man unter der Herrschaft Satans. Im Hebräer 6,5 sagt der Schreiber:

"und das gute Wort Gottes geschmeckt haben, dazu die Kräfte der zukünftigen Weltzeit"

Gott hat uns einen Vorgeschmack gegeben, von dem wie die Macht Gottes im kommenden Zeitalter sein wird und dies ist die wundervolle Arbeit des Heiligen Geistes. Diese wundervolle Macht, die wir hier schon in diesem Zeitalter erleben können, wird die normale Art von Macht sein, mit der wir im nächsten Zeitalter zu tun haben und leben werden. Gott hat es zugelassen, dass wir die Macht des kommenden Zeitalters bereits schmecken dürfen, damit wir den Geschmack für die Mächte des jetzigen Zeitalters verlieren. Das Ziel Gottes ist es, dass wir etwas schmecken was so viel besser ist, sodass wir die Mächte dieses Zeitalters nicht mehr verlangen. Wenn wir zurückgehen zu Matthäus 13,22, wo es um die Deutung des Gleichnisses vom Sämann geht, legt Jesus die Dornen so aus, dass sie den Samen ersticken und nennt sie die Sorgen und die Mühen dieses Zeitalters. Wir müssen daher achtsam sein nicht die Sorgen dieser Welt zu haben. Im Römer 12,2 sagt Paulus, dass wir uns nicht diesem Zeitalter anpassen sollen. Wir sollen nicht so denken und nicht so leben wie die Menschen dieser Zeit, sondern wir müssen uns von ihnen unterscheiden. Im 2. Timotheus 4,10 spricht Paulus über die sehr traurige Geschichte von Demas, der einer seiner vertrauenswürdigsten Mitarbeiter war. Am Ende des Lebens von Paulus, als Paulus im Gefängnis war, hat Demas ihn verlassen und die Arbeit Gottes zurückgelassen. Demas war viele Jahre mit Paulus, war ein vertrauensvoller Mitarbeiter und hat die Wahrheit des Evangeliums gekannt und die Macht Gottes erlebt und die Arbeit gesehen, die durch Paulus bewirkt wurde und dann, ganz am Ende ist er von allem weggegangen, weil er das jetzige Zeitalter lieb gewonnen hatte. Wie gefährlich es doch ist, das jetzige Zeitalter zu lieben. Man kann nicht gleichzeitig dieses Zeitalter und Gott lieben, denn sie schließen sich gegenseitig völlig aus. Man muss vorsichtig sein, dass man dieses jetzige Zeitalter nicht lieb gewinnt.

Der erste Aspekt der Befreiung wird durch die anderen verwirklicht. Mit anderen Worten: Zum Befreitsein oder Herausgerissensein aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter gehört die Befreiung vom Gesetz, vom Ich, vom fleischlichen Wesen und von der Welt.

Die Konsequenz jeder dieser fünf Befreiungen, und das Resultat davon, dass wir von diesem jetzigen bösen Zeitalter gerettet werden, ist zuerst das wir Bürgerrecht im Himmel haben. In Philipper 3 spricht Paulus dasselbe Problem an, nämlich Menschen die Nachfolger Jesu sein wollten, aber nicht die Herausforderungen des Kreuzes angenommen haben:

Philipper 3,17-20
"17 Werdet meine Nachahmer, ihr Brüder, und seht auf diejenigen, die so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt. 18 Denn viele wandeln, wie ich euch oft gesagt habe und jetzt auch weinend sage, als Feinde des Kreuzes des Christus; 19 ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch, sie rühmen sich ihrer Schande, sie sind irdisch gesinnt. 20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter"

Diese Passage behandelt eine Warnung vor Feinden des Kreuzes Christi. Es waren nicht die Feinde Jesu, sondern die Feinde des Kreuzes Christi. Vers 19 erklärt die Resultate in ihrem Leben. Ihr sinnen war auf die Dinge dieses Zeitalters gerichtet. Wenn man ein Mensch ist, wie in Vers 18 beschrieben, ist man ebenso ein Mensch der in Vers 19 beschrieben ist, denn Vers 19 ist die Konsequenz aus Vers 18. Das Problem ist Feindschaft gegen das Kreuz; nicht gegen Jesus, sondern gegen das Kreuz. Sie wollen Jesus haben, sie wollen alles haben, was Jesus für sie hat, aber es gibt eine Sache die sie nicht haben wollen und das ist die Herausforderung des Kreuzes Jesu in ihrem Leben. In Vers 20 spricht Paulus weiter über Menschen, die das Kreuz angenommen haben und sagt "Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter". Diese Einstellung kann man nicht haben, wenn man sich in diesem jetzigen Zeitalter Zuhause fühlt. Wenn dein Bürgerrecht im Himmel ist, dann hast du kein Zuhause in diesem jetzigen Zeitalter. Dies ist das erste Resultat davon, gerettet zu werden, von diesem jetzigen bösen Zeitalter.

Das zweite Resultat lesen wir in Hebräer 13,14:
"Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir"

Ein Christ hat keine bleibende Stadt hier auf Erden, sein Herz sehnt sich nach der himmlischen Stadt, dem neuen Jerusalem, wo das Lamm in all seiner Herrlichkeit wohnt.

Das dritte Resultat ist die Erwartung der Rückkehr des Herrn Jesus Christus:

Hebräer 9,27-28
"27 Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, 28 so wird der Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil."

Für wen kommt Jesus zurück? Für die, die ihn erwarten. Wir können nicht in diesem jetzigen Zeitalter Zuhause sein und auf Jesus warten.

2. Befreitsein vom Gesetz

Schauen wir uns die zweite Befreiung, durch das Kreuz an.

Galater 2,19
"Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe; ich bin mit Christus gekreuzigt"

Hier wird von der Errettung vom Gesetz gesprochen. Wir sind gestorben in Jesus Christus, damit wir befreit sein können vom Gesetz. Viele bekennende Christen haben diese Befreiung noch nicht empfangen.

Römer 6,14
"Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade"

Paulus bietet uns hier zwei Alternativen an, die sich gegenseitig ausschließen. Entweder man ist unter Gesetz oder unter Gnade. Man kann nicht gleichzeitig unter beidem sein. Wenn wir unter Gnade sind, dann sind wir nicht unter dem Gesetz. Paulus sagt, wenn wir unter dem Gesetz wären, hätte die Sünde Herrschaft über uns. Aber jetzt sind wir von der Herrschaft der Sünde befreit, da wir vom Gesetz weggekommen sind und uns in Jesus Christus unter Gnade befinden. Durch den Tod Jesu sind wir in Ihm, dem Gesetz gestorben und das Gesetz hat sich damit von uns verabschiedet. Der letzte Anspruch, den das Gesetz an uns gestellt hat, ist mit dem Tod und der Auferstehung Jesu zufriedengestellt und das Gesetz hat keinen Anspruch auf uns.

Römer 7,5-6
"5 Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen. 6 Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens"

Was Paulus hier sagt mag sehr überraschend sein. Er sagt, das Gesetz hat Sünde in unseren Gliedern bewirkt. Dies ist eine erstaunliche Feststellung. Aber durch den Tod Jesu sind wir vom Gesetz befreit worden. Paulus benutzt im Kapitel 7 des Römerbriefes ein Bild der Heirat und er sagt, wenn eine Frau mit einem Mann verheiratet ist, dann ist, solange der Mann lebendig ist, der Frau nicht erlaubt einen anderen Mann zu heiraten. Wenn die Frau es dennoch tun würde, dann würde sie Ehebruch begehen. Aber wenn ihr erster Ehemann stirbt, dann darf sie einen anderen Mann heiraten, ohne damit die Ehe zu brechen. Und das ist jetzt die Anwendung. Paulus sagt, durch das Gesetz sind wir mit unserer fleischlichen Natur verheiratet gewesen. Aus dieser Verbindung mit unserer fleischlichen Natur, haben wir Früchte hervorgebracht, die Auswirkungen des Fleisches sind. Wenn man sich die gesamte Liste der Auswirkungen des Fleischen ansieht, dann gibt es dort nicht eine gute Sache. Das Problem war, dass wir einen schlechten Ehemann hatten und solange das Fleisch noch lebendig war, konnten wir nicht irgendeinen anderen heiraten, da wir somit geistliche Ehebrecher gewesen wären. Aber die gute Nachricht ist, als Jesus am Kreuz gestorben ist, ist unsere fleischliche Natur gestorben. In Römer 6,6 sagt Paulus, dass unser alter Mensch mit Jesus gekreuzigt wurde. Die gute Nachricht ist, dass der erste Ehemann gestorben ist. Jetzt sind wir befreit und frei einen anderen zu heiraten. Wen sollen wir jetzt heiraten? Den, der von den Toten auferstanden ist. Und wenn wir mit ihm verheiratet sind, dann bringen wir auch die Früchte hervor, die durch diese Verbindung entstehen, welches die Früchte des Geistes sind, die allesamt gut sind. Die Sache, die Gott von uns möchte ist nicht Anstrengung und Mühe, sondern Verbindung. Denn wenn wir mit Jesus verbunden sind, dann bringen wir die Früchte hervor, die Jesus hervorbringt (Joh 15,4-5). Aber wir können Jesus nicht heiraten, solange wir nicht wissen, dass wir vom Gesetz befreit sind. Wir müssen wissen und verstehen, dass unsere fleischliche Natur in Jesus gestorben ist und dann sind wir frei den auferstandenen Christus zu heiraten.

Römer 10,4
"Denn das Endziel des Gesetzes ist Christus, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit."

Christus ist das Ende des Gesetzes. Für wen ist es das Ende des Gesetzes? Für jeden der glaubt. Jude oder Heide, Protestant oder Katholik; es macht keinen Unterschied. Christus ist das Ende des Gesetzes, für jeden, der glaubt. Der Tod Jesu hat die Forderungen des Gesetzes beendet. Die Worte die Paulus nutzt sind sehr gut ausgewählt. Paulus sagt, Christus ist das Ende des Gesetzes für die Gerechtigkeit. Als ein Mittel, um Gerechtigkeit vor Gott zu erreichen, wurde das Gesetz auf die Seite gestellt. In diesem Aspekt, nämlich um durch das Gesetz vor Gott Gerechtigkeit zu erreichen, wurde das Gesetz ans Kreuz genagelt, aber in jedem anderen Bezug, existiert das Gesetz noch weiter. Es ist ein Teil des ewigen Wortes Gottes. Das Gesetz ist ein Teil der Geschichte Israels und ist ein Muster auf unzählige Arten und Weisen, wie Gott mit Nationen umgeht. Aber als Mittel, um Gerechtigkeit vor Gott zu erreichen, hat es durch das Kreuz aufgehört zu existieren.

Die Resultate, der Befreitheit vom Gesetz sind:
Erstens sind wir befreit von Verdammnis. Nach Römer 7, was vom Gesetz schreibt, kommen wir zu Römer 8, wo vom Leben im Geiste die Rede ist. Es ist die Bestimmung unseres christlichen Lebensstils und es gibt nur eine Art und Weise dort hin zu gelangen:

Römer 8,1
"So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist"

Solange wir versucht haben durch das Gesetz gerecht zu sein, haben wir unter Verdammnis gelebt und solange wir unter Verdammnis waren und sind, können wir nicht in Römer 8 leben. Leben im Heiligen Geist und Verdammnis sind Gegensätze die sich einander ausschließlich. Die einzigen Menschen die im Geist leben können sind die, die von Verdammnis befreit worden sind.

Das zweite Resultat von der Befreitheit des Gesetzes ist, die Freiheit zu haben um zu lieben. Wir sind befreit worden unzählige Gesetze halten zu müssen und haben ein neues Gebot erhalten (Joh 13,34; 15,12).

Das dritte Resultat dieser Befreiung ist, dass wir befreit wurden, um im Heiligen Geist zu leben.

Römer 8,14-15
"14 Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. 15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!"

Das Gesetz macht Sklaven und der Geist macht Söhne. Paulus sagt, dass wenn Du wie ein Sohn Gottes leben möchtest, gibt es nur eine Art und Weise dies zu tun; man muss durch den Heiligen Geist geführt sein.

Galater 5,18
"Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz"

Man kann nicht beides haben. Wenn man ein Sohn Gottes ist, ist man vom Heiligen Geist geführt, aber wenn man vom Heiligen Geist geführt wird, befindet man sich nicht unter dem Gesetz. Deshalb sind Söhne Gottes nicht unter dem Gesetz.

3. Befreitsein vom Ich (od. Ichbezogenheit)

Die dritte Befreiung finden wir in Galater 2,20:

"Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat"

Von welcher Befreiung ist hier die Rede? Die Befreiung von einem selbst; vom "Ich". Man kann von vielen Problemen weglaufen, aber von einem Problem kann man nicht davonlaufen, nämlich von seinem eigenen "Ich". Es gibt keine Möglichkeit von diesem Problem befreit zu werden, außer durch das Kreuz. Man schaut Jesus als den Gekreuzigten an und sieht sich mit Ihm gekreuzigt. Nun hat man ein neues Leben. Man lebt sich nicht mehr selbst, sondern Christus lebt in einem. Nur das Kreuz kann dies bewirken.

Das "Ich" macht sich in der Gemeinde Jesu Christi durch Stolz, Egoismus, Sektierertum und durch persönlichen Ehrgeiz bemerkbar. Zwei andere Manifestationen des ungekreuzigten "Ichs" sind Nationalismus und Rassismus.

Das erste Resultate ist die Freiheit dienen zu können. In Markus 10,35-45 sehen wir, wie die Berufung im Reich Gottes ist; es ist die Art zu dienen. Es gibt keine andere Art zur Berufung oder Beförderung im Reich Gottes als durch dienen. Der Weg nach oben führt nach unten. Dies kann nur durch das Kreuz geschehen.

Das zweite Resultat ist die Befreiung von persönlichen Ambition in Form von Selbstbeförderung. Dies ist ein Hauptproblem in der heutigen Gemeinde, weil viele wettbewerbssüchtig sind. Viele versuchen ihren Dienst groß rauszubringen und sich selbst darzustellen. Dies ist eine sehr große Versuchung.

Das dritte Resultat ist, dass man kein Bedürfnis hat sich selbst zu rechtfertigen oder sich selbst zu beweisen. Man muss sich nicht selbst gerecht sprechen und man muss nicht beweisen, dass man Recht hat. Gott ist bereit die gottlosen gerecht zu sprechen und es ist allein seine Aufgabe.

4. Befreitsein vom fleischlichen Wesen

Die vierte Befreiung ist von der Fleischlichkeit oder vom fleischlichen Wesen.

Galater 5,24
"Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten"

"Kreuzigen" heißt "das Kreuz anwenden" oder "wirksam werden lassen". Das ist eine Willensentscheidung, die uns niemand abnehmen kann. Das ist etwas, das man selbst tun muss. Es gibt Dinge die Gott tut und es gibt Dinge die wir tun müssen. Römer 6,6 sagt, dass unser alter Mensch mit Ihm gekreuzigt worden ist, aber es liegt an uns dies für uns anzuwenden. Wir müssen das Kreuz durch eine Willensentscheidung anwenden. Auf der Grundlage von dem, was Gott am Kreuz getan hat, muss man selbst sein eigenes Fleisch kreuzigen, denn das ist nicht etwas, das Gott für mich tut. Gott hat die Mittel dazu geschaffen und möglich gemacht, aber man muss sich selbst kreuzigen (1Petr 2,11).

Römer 8,12-13
"12 So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht verpflichtet, gemäß dem Fleisch zu leben! 13 Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben."

Wenn wir unser Fleisch lebendig lassen, dann bringt dies Tod mit sich. Aber wenn wir unser Fleisch kreuzigen, dann öffnet dies den Weg zum Leben. Das Instrument mit dem wir unser Fleisch töten ist das Kreuz. Aber wir müssen es tun. Durch Beispiele wird dies vielleicht besser verständlich.

1. Petrus 4,1-2
"1 Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung ; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen, 2 um die noch verbleibende Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben, sondern dem Willen Gottes"

Es gibt keine Art und Weise vom Fleisch zu entkommen außer durch leiden. Petrus sagt, der, der am Fleisch gelitten hat, kommt von der Sünde zur Ruhe. Die Art und Weise wie Gott das Fleisch kreuzigt, ist durch das Kreuz. Dies tut weh, es ist schmerzhaft, aber es bringt Frieden und es funktioniert. Mit dem Fleisch umzugehen, bedeutet immer leiden.

Die zwanghaften Begierden des fleischlichen Wesens abzulehnen ist schmerzhaft, aber man hat die Wahl: Man kann sich selbst gefallen und seinen eigenen Weg gehen. Man kann aber auch sagen: "Gott ich verstehe, was du sagst. Ich erkenne, dass da etwas in mir aufsteht, das Dinge tun möchte, die nicht erlaubt sind, die nicht richtig sind und die für mein Leben schädlich wären. Gott, ich entsage dieser Sache. Ich bringe sie ans Kreuz. Ich identifiziere sie mit dem toten Körper Jesu Christi. Sie wird nicht über mich herrschen."
Das erste ist der lange Weg, das zweite der kurze, doch ein gewisses Maß an Leiden wird uns in keinem Fall erspart.

1. Petrus 2,21
"Denn hierzu seid ihr berufen worden..."

Wozu seid ihr berufen worden? Zum Prediger, zum Evangelisten? Nein.

"...denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt..."

Welchen Fußspuren? Seinem Leiden. Wir sind zum Leiden berufen. Es gibt viele verschiedene Formen von Leiden, aber es gibt keinen Weg zu einem siegreichen Christenleben ohne ein Element des Leidens.

1. Petrus 4,1
"Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung ; denn wer im Fleisch gelitten hat, der hat mit der Sünde abgeschlossen"

Jesus hat im Fleisch gelitten und wir müssen auch im Fleisch leiden. Entweder wir gehen unseren eigenen Weg oder wir gehen den Weg Jesu. Jeder Diener Gottes der wirklich Frucht bringt, hat irgendwann in seinem Leben Erfahrungen gehabt, in denen er die Nägel selbst durch seine Hände und Füße schlagen musste, in denen er schwere Entscheidungen treffen musste, die schmerzhaft waren. Aber dieser Tod ist die Tür zum Leben. Die Lösung ist das Kreuz, keine Therapie oder Lebenshilfe. Ein Seelsorger kann bis zu einem gewissen Punkt helfen, doch in letzter Konsequenz liegt die Lösung in den eigenen Händen, und die Lösung ist das Kreuz. Man kann das Kreuz im eigenen Leben anwenden oder nicht. Doch erwartet nicht, dass jemand anderer das Problem für euch auf unbiblische Art und Weise lösen wird. In letzter Konsequenz ist das Kreuz die Lösung für jedes Problem dieser Art.

Die Resultate sind erstens, Freiheit von der Sünde um Gott dienen zu können. Unser Denken ist unsere Waffe, unsere Rüstung. Das ist sehr wichtig. Wenn man mit dem richtigen Denken in eine bestimmte Situation geht, ist man gewappnet; wenn man das falsche Denken hat, ist man nicht gewappnet.

Die zweite Auswirkung dieser Befreiung vom fleischlichen Wesen ist die Befreiung vom Fluch, unter den jeder kommt, der auf das Fleisch vertraut. Jeremia 17,5 ist in gewisser Hinsicht ein prägnanter Kommentar des Galaterbriefs.

"So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom Herrn weicht!"

Damit ist der Mensch gemeint, der sich auf sein eigenes fleischliches Wesen verläßt und es kultiviert und pflegt. Beachtet, dass es hier heißt "dessen Herz vom Herrn weicht". Wenn du das tust, weicht dein Herz vom Herrn und du kommst unter einen Fluch. Das ist keine eventuelle Möglichkeit, sondern eine zwangsläufige Folge.

Das dritte Resultat ist die Freiheit Gott im Geist anbeten zu können.

Philipper 3,3
"Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geist dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen"

Um Gott im Geist anbeten zu können, müssen wir alles Vertrauen auf das Fleisch zurückweisen. Solange wir auf unser Fleisch vertrauen und ihm Genugtuung geben, können wir Gott nicht im Geist anbeten.

In Philipper 3,3 geht es um die Beschneidung der Menschen, die mit Gott eine Bündnisbeziehung eingegangen sind. Gott sagte zu Abraham im Alten Bund: "Jeder Knabe, der nicht beschnitten ist, hat meinen Bund gebrochen." Die Beschneidung ist das Kennzeichen der Bündnisbeziehung mit Gott. Paulus sagt: "Wir gehören nicht zu diesem Bund. Wir praktizieren nicht die körperliche Beschneidung, die nur für Männer war. Die Beschneidung der Christen gilt Männern und Frauen." Aber man weiß auch, dass die Beschneidung etwas Schmerzhaftes ist; dabei wird Blut vergossen. Es gab noch nie einen Bund mit Gott, der ohne Blut geschlossen worden wäre.

5. Befreitsein von der Welt

Der fünfte Punkt ist nun die Befreiung von dieser Welt.

Galater 6,14
"Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt."

Das Kreuz ist zwischen Paulus und dieser Welt gekommen. Paulus sagt hier also: "Das Kreuz hat mich von der Welt und die Welt von mir getrennt. Zwischen mir und der Welt steht das Kreuz." Das ist sehr anschaulich formuliert! Er sagt: "Wenn ich die Welt ansehe, sehe ich eine gekreuzigte Gestalt; wenn die Welt mich ansieht, sieht sie eine gekreuzigte Gestalt. Ich habe keinen Bezug zur Welt; die Welt hat keinen Bezug zu mir. Das Kreuz steht nun zwischen der Welt und mir." Paulus war völlig freigesetzt von dieser Welt.

Wir möchten erklären was dieses Wort "Welt" im Neuen Testament bedeutet. Mit diesem Begriff ist nicht die "Erde", nicht das "Universum" gemeint. Vielmehr ist damit eine bestimmte, von Menschen geschaffene, soziale Ordnung gemeint, der wir alle von Natur aus angehören. Wir werden in sie hineingeboren. Der Kernpunkt, das Charakteristische an dieser sozialen Ordnung ist, dass sie Gott und seine Herrschaft nicht anerkennt. Sie ist demnach eine rebellische Sozialordnung und ist nicht unter der Herrschaft Gottes.

Vor der Sintflut gab es eine ähnliche rebellische Sozialordnung. Petrus spricht davon, dass die Welt, die vor der Flut gewesen war, zugrunde gegangen sei. Nun ist nicht die Erde an sich zugrunde gegangen, sondern eben diese von Menschen geschaffene Ordnung. Es ist sehr wichtig zu verstehen, was mit dem Wort "Welt" gemeint ist.

Inzwischen gibt es wieder eine neue menschliche Ordnung, der wir angehören, bis das Kreuz in unser Leben kommt. Wenn das Kreuz sein Werk in unserem Leben tut, werden wir von der Welt getrennt; wir sind nicht länger Teil der Welt.

Nur durch das Kreuz können wir von dieser Welt erettet werden. Man hat nichts mit der Welt zu tun, man ist nicht mehr an ihr interessiert, sie hat keine Macht und keinen Einfluss über einen, es ist egal was sie über mich sagt und denkt, die Meinung der Welt ist einen völlig uninteressant, denn man ist von ihr befreit worden. Es war eine souveräne Handlung Gottes. Man lebt zwar in dieser Welt und man kommt mit Menschen darin zusammen, aber man gehört nicht mehr dazu. Man ist befreit von den Meinungen der Welt, von seinen Wertvorstellungen, Urteilen, Verfänglichkeiten und von seinen Täuschungen.

Die Resultate sind erstens, die Hingabe an das Reich Christi. Jesus sagt, sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit (Mt 6,33). Wenn man unter dem Einfluss dieser Welt steht, kann man nicht zuerst nach dem Reich Gottes trachten. Als Jesus vor Pilatus stand, wurde er gefragt, ob er nicht ein König sei und Jesus antwortete, dass sein Königreich nicht von dieser Welt ist, denn wenn es von dieser Welt wäre, so hätten seine Diener gekämpft (Joh 18,36).

Das zweite Resultat ist, dass wir befreit sind von den Täuschungen und Manipulationen Satans. Mit anderen Worten: Wir sind frei von Zauberei. Ein Hauptmittel, durch das Zauberei heute in der Welt arbeitet, sind Medien. Medien sind eines der Hauptinstrumente, um Menschen zu manipulieren. Man wird durch Werbung manipuliert. Oft wird man hier manipuliert um etwas zu kaufen, was man eigentlich nicht braucht. Es wird mit unserer Empfänglichkeit gearbeitet und verursachen, dass man etwas tut, wozu es eigentlich gar keinen Grund gibt. Die Medien diktieren uns was wir denken. Sie sagen uns nicht nur, was wir denken sollen, sondern sie präsentieren uns auch keine Dinge von denen sie nicht wollen, das wir darüber nachdenken. Es bedarf das Kreuz, dass wir freigesetzt werden von der Herrschaft der Medien in dieser Welt.

Das dritte Resultat ist, dass wir nicht die Götzen dieser Welt anbeten. Was sind die Götzen der Welt? Erfolg, Popularität, Wohlstand, Macht, Genuss, Komfort, Annehmlichkeiten u.v.m.

Ihr kennt die Geschichte Nebukadnezars. Interessanterweise hatte er einen Traum von Gott, bei dessen Deutung klar wurde, dass er das goldene Haupt sei. Das stieg ihm zu Kopf und er ließ als nächstes gleich ein goldenes Standbild von sich selbst anfertigen, vielleicht das größte Stück aus massivem Gold, das die Welt je gesehen hat. Dann sagte er zu seinem Volk: "Ihr müßt jetzt alle vor meinem Abbild niederfallen." Er war ein absoluter Herrscher, und er hatte eine besondere Vorgehensweise, um die Menschen zu überzeugen.

Wir sind wie Sadrach, Mesach und Abednego. Die Welt sagt, hier ist dieses Bild, es ist reines Gold und dreißig Meter hoch, beugt euch nieder und betet es an, und wir können sagen, dass wir uns nicht diesem Bild unterwerfen und es anbeten werden (Dan 3,16-18). Dies Bedarf viel Stärke und nur das Kreuz kann uns diese Stärke geben.

Noch eine interessante Anmerkung zu den ersten Christen: Sie haben sich nie gerechtfertigt, auch wenn sie unter Druck standen und verfolgt wurden. Sie hatten nie die Einstellung: "Da ist etwas schief gelaufen." Sie sagten vielmehr: "Was auch immer mit uns geschieht - das Reich Gottes kommt."
In Apostelgeschichte 17 kommt Paulus in Thessalonich an und es gab wie immer einen Aufstand. Man brachte alle möglichen Beschuldigungen vor und die Feinde des Evangeliums sagten: "Diese Männer, die die Welt auf den Kopf gestellt haben, sind nun zu uns gekommen." Kann man über uns dasselbe sagen? Oder stehen wir auf "du und du" mit der Welt und stellen sie nicht auf den Kopf? Nebenbei: Sie haben die Welt nicht auf den Kopf gestellt, sondern richtig herum gedreht. Aber die Welt war es gewöhnt, auf dem Kopf zu stehen, und als sie dann richtig herum gedreht wurde, meinte sie, sie stünde auf dem Kopf! Bei ihr war der Mensch oben und Gott unten. Das ist die Welt. Das ist der springende Punkt. Als letztes sagten die Menschen: "Diese Leute hier sagen, es gäbe einen anderen König und sein Name sei Jesus" (Apg 17,7). Das ist das Evangelium des Reiches. Es gibt einen anderen König und sein Reich kommt!

Glaubt ihr das? Glaubt ihr, daß es einen anderen König gibt? Habt ihr euch seinem Reich hingegeben? Oder beugt ihr euch vor den Götzen? Dieser Entscheidung müssen wir uns stellen.

Zum Abschluss wiederholen wir nochmal kurz die fünf Befreiungen, von denen wir durch das Kreuz befreit wurden:

1. Befreitsein aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter [Gal 1,3-4]
2. Befreitsein vom Gesetz [Gal 2,19]
3. Befreitsein vom Ich (od. Ichbezogenheit) [Gal 2,20]
4. Befreitsein vom fleischlichen Wesen [Gal 5,24]
5. Befreitsein von der Welt [Gal 6,14]

Resultate der Befreiung:

1. Befreitsein aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter
 a. "Bürgerrecht im Himmel" (Phil 3,17-20); Bestimmt durch Annahme oder Ablehnung des Kreuzes
 b. "Keine bleibende Stadt" (Hebr 13,14; 1Kor 15,19)
 c. "Erwartung der Wiederkunft Christi" (Hebr 9,28; 2Tim 4,8)

2. Befreitsein vom Gesetz
 a. "befreit von Verdammnis" (Röm 8,1-4)
 b. "Freiheit zu haben um zu lieben" (Joh 13,34; 15,12)
 c. "befreit um im Heiligen Geist zu leben" (Röm 8,14-15; Gal 5,18)

3. Befreitsein vom Ich (od. Ichbezogenheit)
 a. "Freiheit zu dienen" (Mk 10,35-45; Lk 22,26)
 b. "Freiheit von persönlichen Ambitionen, Selbstanstrengung, Selbstdarstellung" (2Kor 4,5; 2Tim 2,24-25)
 c. "Freiheit sich selbst zu beweisen" (1Kor 4,3-4)

4. Befreitsein vom fleischlichen Wesen
 a. "Freiheit von Sünde um Gott zu dienen" (1Petr 4,1-2)
 b. "Befreiung vom Fluch aufs Fleisch vertrauen zu müssen" (Jer 17,5)
 c. "Freiheit Gott im Geist anzubeten" (Phil 3,3)

5. Befreitsein von der Welt
 a. "Hingabe an das Reich Christi" (Joh 18,36; Mt 3,1–3; 4,17.23; 6,10.33; 10,5–8; 1Kor 4,20; Mt 24,14)
 b. "Befreit von den Täuschungen und Manipulationen Satans" Offb 13,14-15)
 c. "Befreit, sich vor den Götzen der Welt zu beugen" (Dan 3,16-18; Apg 17,6-8)

Abschluss
Es ist wichtig zu verstehen, dass Gott uns alles, was wir brauchen, durch das Kreuz bereits geschenkt hat. Er hat sich allumfassend und restlos um alles gekümmert. Doch nur der Heilige Geist kann uns offenbaren, was Gott uns geschenkt hat. Ohne den Heiligen Geist können wir rechtmäßige Erben Gottes sein und dennoch wie Bettler leben.

Wir könnten jetzt diesen Beitrag einfach beenden, aber wir denken, dass dies nicht fair wäre. Wir glauben dass es Menschen gibt, die diesen Beitrag lesen und diese Befreiung durch das Kreuz brauchen und wirklich möchten, dass die Arbeit des Kreuzes in ihrem Leben beginnt zu wirken. Vielleicht hat man noch nicht ganz verstanden, zu was Gott das Kreuz in uns gegeben hat. Man hat vielleicht an das geglaubt, was Jesus am Kreuz getan hat, aber man hat vielleicht noch nicht verstanden, was das Kreuz in einem tun soll. Möchten Sie zu Gott rufen und bitten, dass er das Kreuz in Ihnen real macht? Möchten Sie, dass Gott das tun kann, was immer notwendig ist, um dass Sie das Kreuz von den Dingen befreit, unter denen Sie leiden? Das Sie befreit sein können von der fleischlichen Natur, von der Herrschaft der Welt und befreit zu sein, von sich selbst. Das Sie nicht länger Bürger dieses jetzigen bösen Zeitalters sind, sondern ein Bürgerrecht im Himmel haben? Wenn Sie dieses Gebet jetzt beten möchten, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, denn die Botschaft dieses Beitrages ist frisch in Ihrem Verstand und der Glaube kommt durch das Hören des Wortes Gottes. Jetzt besteht die Möglichkeit, Gott durch Glauben zu erreichen. Es muss eine souveräne Handlung Gottes sein und es ist nichts, was wir aus uns herausbringen können. Wenn wir Gott anrufen und uns Gott öffnen, dann wird er für uns etwas tun, was wir nicht aus uns heraus tun können. Wenn Ihr Herz jetzt nach Gott schreit, dann möchten wir Ihnen gern helfen, indem wir Sie im Gebet anleiten. Schauen Sie zu Gott und öffnen Sie Ihr Herz. Richten Sie Ihre Gedanken auf Ihn und sprechen Sie zu dem, der befreit und rettet:

HERR Jesus Christus,
ich glaube, dass Du der Sohn Gottes bist und der einzige Weg zu Gott bist. Am Kreuz bist Du für meine Sünden gestorben und aus den Toten wieder auferstanden, so dass mir vergeben werden kann. Ich danke Dir, dass durch das Kreuz, Du für mich Befreiung gebracht hast; Befreiung von jedem Feind meiner Seele, von jeglichem, was mich zerstören will. Im Besonderen hast Du mich befreit, von diesem jetzigen bösen Zeitalter, vom Gesetzt, von mir selbst, von meiner fleischlichen Natur und von dieser Welt. HERR Jesus, Du weißt genau, wo ich Befreiung brauche und ich komme jetzt zu Dir, um jetzt diese Befreiung zu erhalten und zu empfangen. Dein Wort sagt, dass wer immer den Namen des Herrn anruft, befreit werden wird. Deshalb rufe ich Dich jetzt an HERR, im Namen des Herrn Jesu; bitte befrei mich von jeglichem was mich fesselt, von allem was mich verunstaltet und von allem, was mich hindert Dir zu dienen. HERR, ich öffne jetzt mein Herz, um diese Befreiung jetzt, durch den Heiligen Geist, in Empfang zu nehmen. Amen! Danke Jesus.

Fangt an Gott zu vertrauen und lasst Ihm jetzt seine Arbeit in Euren Herzen tun.


Gottes Segen Euch allen!

1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen