Sacharja 2,12
„Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Wer euch [Israel] antastet, der tastet meinen Augapfel an.“
Warum ist Israel ständig in den Schlagzeilen der Weltmedien? No Jews, no news?
Wer die täglichen Nachrichten verfolgt, wird feststellen: Israel ist fast immer präsent. Kaum ein Land vergleichbarer Größe steht derart im Brennpunkt der Weltöffentlichkeit. Doch warum? Geht es nur um politische Interessen, religiöse Spannungen und geopolitische Machtkämpfe oder liegt dahinter ein tieferer, geistlicher Grund?
Die Bibel selbst gibt uns eindringliche Antworten auf die Frage, warum Israel so beständig im Fokus der Weltöffentlichkeit steht. Sie eröffnet einen Rahmen, das Geschehen im Nahen Osten nicht nur als Abfolge menschlicher Konflikte zu deuten, sondern als Teil von Gottes großem Heilsplan zu erkennen.
Prophetien, die sich vor unseren Augen erfüllen
Schon vor rund 2.500 Jahren sprach Jeremia:
„Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!“ (Jer 31,10).
Was damals Zukunftsmusik war, geschieht heute sichtbar: Nach Jahrhunderten der Zerstreuung kehrt das jüdische Volk in sein Land zurück. Dass dieses kleine Land permanent die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zieht, ist kein Zufall, sondern die sichtbare Bestätigung dessen, was Gott in der Bibel angekündigt hat.
Unsere Schuld und unser Erbe
Alles, was Christen an geistlichem Reichtum besitzen, verdanken sie Israel, den Patriarchen, den Propheten, den Aposteln, der Bibel und dem Messias selbst (vgl. Joh 4,22).
Doch anstatt Dankbarkeit zu zeigen, hat die Christenheit über viele Jahrhunderte hinweg durch Antisemitismus und Gewalt Schuld auf sich geladen. Von den Kreuzzügen über Pogrome bis hin zu theologischen Fehlentwicklungen wie der sogenannten Ersatztheologie (die Kirche ist das neue Israel) wurde das jüdische Volk oft verfolgt und das nicht selten im Namen des Christentums.
Das Verständnis, dass Israel weiterhin Gottes auserwähltes Volk ist, ist deshalb keine Nebensache, sondern grundlegend für unsere Haltung und unser Zeugnis.
Israel als Prüfstein der Nationen
Die Bibel macht unmissverständlich deutlich, dass Gott die Nationen nicht in erster Linie nach wirtschaftlicher Stärke, politischer Macht oder kulturellem Einfluss beurteilt, sondern nach ihrem Umgang mit Israel. Im Propheten Joel lesen wir:
„Ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben; und mein Land haben sie geteilt.“ (Joel 4,2)
Gott selbst nennt Israel „mein Volk“ und das Land „mein Land“. Darin liegt eine enorme Schärfe: Wer gegen Israel handelt, handelt gegen Gott; wer das Land aufteilt, stellt sich gegen Gottes Bund. Die Geschichte bestätigt, dass diese geistliche Wahrheit konkrete Folgen für Nationen hatte und hat.
● Großbritannien – Aufstieg und Zerfall
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts spannte sich das britische Empire über ein Viertel der Weltbevölkerung. Es hieß, die Sonne gehe in diesem Reich niemals unter. Doch als Großbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg das Mandat über Palästina verwaltete, versuchte es die Rückkehr der Juden in ihre Heimat massiv zu blockieren. 1948, im Jahr der Staatsgründung Israels, war das Empire bereits auf dem Rückzug. Binnen weniger Jahre zerfiel es, nicht durch eine militärische Niederlage, sondern durch politischen, wirtschaftlichen und moralischen Zerfall.
● Die Vereinigten Staaten – Segen und Gefahr
Die USA wiederum erlebten großen Segen auch deshalb, weil sie über Jahrzehnte hinweg ein Zufluchtsort für Juden waren und Israel politisch unterstützten. Doch immer dann, wenn amerikanische Regierungen Druck auf Israel ausübten, Land abzugeben oder Teilungspläne zu akzeptieren, zeigte sich auch im Land selbst eine Zunahme von Krisen und Spannungen. Viele Christen sehen darin eine direkte geistliche Wechselwirkung: Wer Israel segnet, wird gesegnet; wer Israel unter Druck setzt, gerät selbst unter Druck (vgl. 1Mo 12,3).
● Ein universelles Prinzip
Es geht hier nicht um Einzelfälle, sondern um ein Prinzip, das alle Nationen betrifft. Jesaja 60,12 formuliert es radikal:
„Denn die Nation und das Königreich, die dir nicht dienen wollen, werden zugrunde gehen; diese Nationen werden verheert werden, ja verheert.“
Mit anderen Worten: Keine Nation ist zu groß oder zu mächtig, um nicht an dieser Prüfung zu scheitern. Das Schicksal ganzer Reiche kann sich daran entscheiden, ob sie Gottes Absichten für Israel anerkennen oder bekämpfen.
● Warum das so ernst ist
Der Grund dafür liegt darin, dass Israel der Schlüssel zur Wiederkunft Jesu ist. Die Bibel verheißt, dass der Messias zurückkehrt, wenn das Volk Israel wieder in seinem Land lebt und Jerusalem in seinem Besitz ist. Wer sich dieser Entwicklung entgegenstellt, stellt sich unweigerlich auch gegen Gottes Heilsplan.
Warum die Schlagzeilen nicht abreißen
Fast täglich berichten die Medien über Israel. Warum dieser Fokus auf ein Land, das flächenmäßig kaum größer ist als Hessen?
• Weil es um Gottes Verheißungen geht. Mindestens 46-mal schwört Gott in der Bibel, das Land Israel den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs als ewiges Erbe zu geben. Jeder Versuch, diese Verheißung zu leugnen oder das Land zu teilen, ist ein Angriff auf Gottes Wort.
• Weil es um die Wiederkunft Jesu geht. Die Schrift bezeugt, dass der Messias zurückkehren wird, wenn Israel wieder in seinem Land und in Jerusalem versammelt ist. Solange das nicht erfüllt ist, bleibt die Weltgeschichte unvollständig.
• Weil es um geistliche Mächte geht. Hinter politischen Entscheidungen stehen geistliche Kämpfe. Satan kämpft mit allen Mitteln gegen Gottes Plan mit Israel. Darum entzündet sich die Weltpolitik immer wieder an diesem kleinen Land.
Hoffnung und Auftrag
Israel in den Schlagzeilen bedeutet nicht nur Konflikt, sondern auch Hoffnung: Gott ist treu und führt seinen Plan aus. Für Christen erwächst daraus ein Auftrag:
• Dankbarkeit für das jüdische Volk und die geistlichen Schätze, die wir empfangen haben
• Klarheit gegenüber theologischen Irrtümern, die Israel seine Berufung absprechen
• Gebet für Israel – nicht aus politischen Interessen, sondern weil Gott uns dazu aufruft, für sein Volk einzustehen (vgl. Ps 122,6)
Biblisches Israel und der heutige Staat Israel
Immer wieder hört man die Behauptung: „Ich habe nichts gegen Juden, aber gegen Israel oder gegen die Zionisten.“ Auf den ersten Blick klingt das wie eine Unterscheidung zwischen einem Volk und einem Staat. Doch die Bibel macht deutlich: Gottes Verheißungen richten sich nicht an ein rein „geistliches Israel“ als Idee oder Symbol, sondern an das wirkliche, historische Volk Israel und genau diesem Volk hat Gott das Land Israel zugesprochen.
● Gottes Bund ist ewig
Immer wieder lesen wir in der Schrift, dass Gott Israel das Land als „ewigen Besitz“ gegeben hat:
„Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir geben und deinen Nachkommen für ewig.“ (1Mo 13,15)
„Ich will dir und deinem Nachkommen nach dir das Land, in dem du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz geben; und ich will ihr Gott sein.“ (1Mo 17,8)
Es handelt sich also nicht um ein zeitlich begrenztes Versprechen, sondern um einen Bund, den Gott mit den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs geschlossen hat. Dieser Bund ist in der Schrift nicht aufgehoben oder aufgelöst worden.
Interessant ist, dass selbst der Koran das Land den Kindern Israels zuspricht. Mehrfach ist darin von dem „Land, das wir gesegnet haben“ die Rede, und den Israeliten wird ausdrücklich befohlen: „Bewohnt das Land!“ (Sure 17,104). Islamwissenschaftler bestätigen, dass es sich hierbei eindeutig um das biblische Land Israel handelt. Mit anderen Worten: Auch im Koran wird das Land den Nachkommen Israels zugesprochen.
● Israel bleibt Gottes erwähltes Volk
Auch das Neue Testament bestätigt die bleibende Erwählung Israels:
„Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unbereubar.“ (Röm 11,29)
„Und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht…“ (Röm 11,26)
Paulus macht deutlich: Israel ist nicht verworfen, sondern hat weiterhin eine Rolle in Gottes Heilsplan.
● Israel und Zion sind nicht trennbar
Wer behauptet, er habe „nichts gegen Juden, wohl aber gegen Israel oder die Zionisten“, verkennt, dass Bibel und Geschichte das jüdische Volk untrennbar mit dem Land und mit Zion verbinden. „Zion“ ist nicht nur ein poetisches Bild, sondern der konkrete Name Jerusalems und Ausdruck der Verheißung Gottes, dass sein Volk dort wohnen wird (Ps 132,13-14).
Ein „Ja“ zu den Juden, aber ein „Nein“ zu Israel, ist letztlich ein Widerspruch in sich. Es bedeutet, das jüdische Volk von dem zu trennen, was Gott ihm ausdrücklich zugesprochen hat. Solche Aussagen mögen sich harmlos tarnen, sind aber in der Tiefe nichts anderes als eine moderne Form des Antisemitismus.
● Die Realität heute
Dass nach fast 2.000 Jahren Zerstreuung das jüdische Volk wieder in sein Land zurückgekehrt ist, ist keine menschliche Zufallsentwicklung, sondern die Erfüllung biblischer Prophetie (Jer 31,10; Hes 36,24). Das heutige Israel ist daher nicht irgendein Staat unter vielen, sondern die Fortsetzung und Wiederherstellung des biblischen Israels, genau so, wie es Gott verheißen hat.
Schlussgedanke
Israel ist nicht zufällig immer in den Schlagzeilen der Welt. Das Land ist Brennpunkt, Prüfstein und Schauplatz göttlicher Verheißungen. Wer die Nachrichten nur mit politischen Augen liest, wird die eigentliche Dimension verfehlen. Wer sie aber im Licht der Schrift betrachtet, erkennt: Hier erfüllt sich Gottes Wort und die Schlagzeilen sind ein Spiegel dessen, dass die Heilsgeschichte in Bewegung ist.
Israel bleibt das „Volk des Augapfels Gottes“ (Sach 2,12). Und wie eine Nation oder ein Mensch sich dazu stellt, entscheidet letztlich über das eigene Schicksal.
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen