Ist Gott größer als die Bibel?

Johannes 10,35

"Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden"


Manchmal hört man Aussagen wie: "Gott ist größer als ein Buch. Die Bibel ist Gottes Wort. Ja, ABER Gott ist größer als die Bibel. Die Bibel redet klar von Verdammnis. Ja, ABER Gott ist größer als die Bibel. Wir müssen der Bibel gehorchen. Ja, ABER Gott ist größer als die Bibel."

 

Diese Aussagen klingen so, als wollte man sagen "Die Bibel kann nicht alles erfassen was Gott getan hat oder tut." Und das stimmt auch, weil es die Bibel selbst sagt. Allein was Jesus auf der Erde getan hat, kann man nicht in Bücher fassen.

 

Johannes 21,25

"Es gibt aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; wenn diese alle einzeln niedergeschrieben würden, so würde, scheint mir, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen"

 

Aber was eigentlich mit dieser Aussage "Gott ist größer als ein Buch" ausgedrückt wird ist, dass die Bibel nicht das letzte Wort hat. Gott ist größer als die Bibel. Er könnte Sein Wort widerrufen oder nicht dazu stehen. Es gibt noch mehr. Gott hat uns nicht alles offenbart oder wissen lassen, was wir benötigen, um zum Vater kommen zu können.

 

Muss man also nicht auf die Bibel hören, wenn sie einem nicht passt? UND: Wenn die Bibel nicht die höchste Instanz ist, wer oder was ist dann unsere Autorität?

 

Uns muss bewusst sein, dass diese Aussage ein Frontalangriff auf das Wort Gottes ist. Die Bibel ist Gottes Wort. Sie ist Gottes Botschaft. Sie enthält, was Gott uns wissen lassen will und alles was wir benötigen.

 

Die Autorität des Wortes Gottes

Jesus verwendete zwei Begriffe, die für uns alle eine Ermutigung sind. Er zitierte aus dem Buch der Psalmen und sagte: „ ... wenn er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden...“

 

In diesem einen Vers aus Johannes 10,35 verwendete Jesus zwei Begriffe für die Bibel, die seither bei den meisten Christen gebräuchlich sind: „das Wort Gottes“ und „die Schrift“. Die beiden Begriffe sind nicht deckungsgleich. Wenn Jesus die Bibel „das Wort Gottes“ nennt, meint er damit, dass sie von Gott stammt. Das bedeutet, sie ist eine Botschaft, die direkt von Gott kommt. Sie kam über viele verschiedene Kanäle zu uns; sie wurde von vielen verschiedenen Autoren geschrieben, aber die Quelle von allem in der Bibel, die letztendliche Quelle, ist Gott. Obwohl viele Menschen daran beteiligt waren, dass die Bibel der Welt zugänglich gemacht werden konnte, so waren sie alle doch nichts weiter als Werkzeuge oder Kanäle, die zu diesem Zweck gebraucht wurden. In keinem Fall geht die Botschaft, die in der Bibel geoffenbart ist, auf einen Menschen zurück, sondern sie hat ihren Ursprung allein in Gott.

 

Doch das Wort „Schrift“ meint wörtlich „das, was geschrieben ist“ und das ist eine Einschränkung, denn Gott hat viele, viele Worte gesprochen, die nicht in der Bibel stehen. Aber in der Bibel sind jene Worte, die Gottes Entscheidung zufolge zu unserem Nutzen schriftlich aufgezeichnet wurden. Wir dürfen nie vergessen, dass alles, was in der Bibel steht, zum Nutzen der Menschen niedergeschrieben wurde. Es enthält alles, was wir wissen müssen, um den besten Weg im Leben gehen zu können und eine sichere Reise mit Gott durch diese Welt, hinein in die Ewigkeit, unternehmen zu können.

 

Die Bibel – Das geschriebene Wort Gottes

Jesus wies durch die zweite Bezeichnung „die Schrift“ auf eine gottgewollte Begrenzung der Bibel hin. „Die Schrift“ bedeutet ja wörtlich „das Geschriebene“. Die Bibel enthält nicht das gesamte Wissen und den gesamten Plan des allmächtigen Gottes in jeder Hinsicht und jedem Detail. Sie umfasst nicht einmal alle göttlich inspirierten Botschaften, die Gott irgendwann durch menschliche Werkzeuge weitergegeben hat. Das lässt sich anhand der Tatsache beweisen, dass die Bibel selbst an zahlreichen Stellen auf die Aussagen gewisser Propheten hinweist, die gar nicht in der Bibel niedergeschrieben sind. Wir ersehen daraus, dass die Bibel, obwohl vollkommen wahr und autoritativ, dabei aber auch stark selektiv ist. Ihre Botschaft gilt in erster Linie den Menschen. Deswegen benutzt sie Worte und Begriffe, die die Menschen verstehen können. Ihr Zentralthema und Hauptanliegen ist das geistliche Wohlergehen des Menschen. Sie spricht in erster Linie über das Wesen und die Folgen der Sünde und zeigt den Weg auf, wie man durch den Glauben an Christus von der Sünde und ihren Folgen befreit werden kann um zurück zum Vater zu kommen.

 

Wir wollen uns nochmals kurz dem zuwenden, was Jesus in Johannes 10,35 gesagt hat. Er zollt hier nicht nur den beiden wichtigsten Bezeichnungen für die Bibel – „das Wort Gottes“ und „die Schrift“ – persönlich Beifall, sondern unterstreicht auch klar den Anspruch der Bibel auf völlige Autorität, denn Er sagt: „... und die Schrift KANN NICHT AUFGELÖST WERDEN.

 

In dieser Formulierung „kann nicht aufgelöst werden“ ist der ganze Anspruch auf höchste göttliche Autorität enthalten, der überhaupt in Bezug auf die Bibel geltend gemacht werden kann. Mögen sich auch die Gelehrten noch so sehr streiten und Bände mit ihren Argumenten für oder gegen die Bibel füllen – letzten Endes hat Jesus bereits alles, was notwendig ist, in sechs kurzen, einfachen Worten zusammengefasst: „Die Schrift kann nicht aufgelöst werden.

 

Wenn wir der Aussage der Bibel, dass die Menschen, die sie niedergeschrieben haben, in jedem Fall nur Werkzeuge oder Kanäle waren und dass alle in ihr enthaltenen Mitteilungen und Offenbarungen göttlichen Ursprungs sind, die rechte Bedeutung beimessen, gibt es keinen vernünftigen oder logischen Grund dafür, ihren Anspruch auf absolute Autorität zurückzuweisen. Wir leben in einer Zeit, in der es dem Menschen gelungen ist, Satelliten ins Weltall zu schießen und ihren Kurs dann über Tausende oder gar Millionen von Kilometern mit Hilfe von unsichtbaren Kräften wie Funk, Radar oder Elektronik zu kontrollieren und zu steuern. Es ist möglich, auf diese Weise die Kommunikation mit ihnen aufrechtzuerhalten und Mitteilungen weiterzugeben bzw. zu empfangen.

 

Wenn die Menschen bereits in der Lage sind, solche Leistungen zu erzielen, muss schon blinde Voreingenommenheit – und noch dazu eine ganz und gar unwissenschaftliche – vorliegen, um zu bezweifeln, dass es Gott möglich gewesen sein sollte, die Menschen mit solchen geistigen und geistlichen Fähigkeiten auszustatten, dass Er sie kontrollieren oder dirigieren und mit ihnen in Verbindung treten kann, indem Er sich ihnen mitteilt und sie sich Ihm mitteilen. Die Bibel bestätigt, dass Gott genau das in der Vergangenheit getan hat und heute noch tut.

 

Die Entdeckungen und Erfindungen der modernen Wissenschaft ziehen die Behauptungen der Bibel keineswegs in Zweifel, sondern machen es im Gegenteil jedem ehrlichen und aufgeschlossenen Menschen leicht, sich ein Bild von der Art der Beziehung zwischen Gott und dem Menschen zu machen, durch die die Bibel niedergeschrieben werden konnte.


Quellen:

  • Derek Prince - Fundamente des christlichen Glaubens
  • Derek Prince - Das Wort Gottes - Deine unerschöpfliche Quelle Teil 1&2
  • crosspaint.de
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen