Sefirat ha-Omer – Die Omerzählung


3. Mose 23,10.15-16

10 Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, dann sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zum Priester bringen … 15 Und ihr sollt für euch zählen von dem Tag nach dem Sabbat, von dem Tag, an dem ihr die Garbe fürs Schwingopfer gebracht habt: Es sollen sieben volle Wochen sein. 16 Bis zum andern Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen. Dann sollt ihr dem HERRN ein neues Speisopfer darbringen


Die Zeit zwischen Passah (hebr. Pessach) und dem Wochenfest/Pfingsten (hebr. Schawuot) wird Omerzählung (hebr. Sefirat ha-Omer) genannt. Dieser Zeitabschnitt zwischen dem Beginn der Gerstenernte zu Passah (Auszug aus Ägypten) sowie dem Beginn der Weizenernte zum Wochenfest (Gabe der Tora und Gabe des Heiligen Geistes) verbindet beide Erntefeste, wodurch sie untrennbar miteinander verbunden sind. Wort und Geist sind ebenfalls untrennbar miteinander verbunden. Die Tora ist das Wort der Wahrheit, welches offenbart, wie ein heiliges Leben aussieht, aber es ist der Geist, der diese Worte lebendig macht und das Volk Gottes durch Gnade befähigt, ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen (vgl. Tit 2,11-14; Joh 1,17; 6,63).

 

Die Omerzählung stellt eine Zeit dar, die geradezu wie ein Countdown vor einem besonderen Ereignis abläuft. Es ist eine Zeit, in der man sich bewusst sein sollte, dass etwas Neues, etwas Besonderes kommen wird.

 

Name

Sefirat ha-Omer (hebr. ספירת העומר) = Garben- bzw. Omerzählung

 

Manchmal wird es mit „Sefira“ (Zählung) oder einfach „Omer“ abgekürzt.

 

„Omer“ ist eine Trockenmaßeinheit, die in der Zeit des Tempels in Jerusalem für Getreide sowie andere Trockenwaren verwendet wurde und misst ca. 2,2 Liter, was ein Zehntel eines Epha (22 Liter) darstellt (2Mo 16,36).

 

Das hebräische Wort „Omer“ bedeutet „Garbe“ und stammt vom hebräischen Wort „amar“, was „Garben binden“ oder „Garben sammeln“ meint.

 

Gott bat sein Volk nicht, einen einzelnen Gerstenhalm zu nehmen, sondern viele und diese zu bündeln. Dies ist ein Bild für die Gemeinschaft, in der wir als Volk Gottes in und durch Jesus Christus verbunden sind. 

 

Dies sehen wir sowohl bei der Gabe der Tora in  2. Mose 19,8:

Und alles Volk antwortete EINMÜTIG und sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volks dem HERRN wieder

 

Als auch bei der Gabe des Heiligen Geistes in Apostelgeschichte 2,1:

Und als der Pfingsttag (Wochenfest/Schawuot) gekommen war, waren sie alle BEIEINANDER an einem Ort

 

Wann

16. Nissan bis 5. Siwan (genau 49 Tage)

 

Die Omerzählung wird jährlich am 16. Nissan bis 5. Siwan begangen.

 

2024/5784: Sonnenuntergang, Di. 23. April – Abenddämmerung Di. 11. Juni (16. Nissan–5. Siwan)

2025/5785: Sonnenuntergang, So. 13. April – Abenddämmerung So. 01. Juni (16. Nissan–5. Siwan)

2026/5786: Sonnenuntergang, Do. 02. April – Abenddämmerung Do. 21. Mai (16. Nissan–5. Siwan)

2027/5787: Sonnenuntergang, Do. 22. April – Abenddämmerung Do. 10. Juni (16. Nissan–5. Siwan)

2028/5788: Sonnenuntergang, Di. 11. April – Abenddämmerung Di. 30. Mai (16. Nissan–5. Siwan)

 

3. Mose 23,15-16

15 Und ihr sollt für euch zählen von dem Tag nach dem Sabbat [Anm.: Schabbat bezeichnet hier den Festtag selbst, der Tag nach dem Schabbat ist der zweite Festtag], von dem Tag, an dem ihr die Garbe fürs Schwingopfer gebracht habt: Es sollen sieben volle Wochen sein. 16 Bis zum andern Tag nach dem siebten Sabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen...

 

Exakt am Tag der Erstlingsfrüchte (hebr. Bikkurim; 16. Nissan) beginnt die Omerzählung. Gemäß Gottes Anordnung werden ab diesem Tag 50 Tage abgezählt – sieben mal sieben Tage (49) und am 50. Tag wird dann das Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) gefeiert (3Mo 23,15-16; 5Mo 16,9).

 

Das Zählen des Omer an sich erfolgt jede Nacht nach Anbruch der Dunkelheit, ab der zweiten Nacht von Passah (Pessach) bis zur Nacht vor dem Wochenfest (Schawuot).

 

Das hebräische Wort „Schawuot“ bedeutet „Wochen“, was von den sieben Wochen nach dem Passahfest abgeleitet wird. Vom griechischen Wort „pentekosté“ für „fünfzig“ wird die Bezeichnung für das „Pfingstfest“ abgeleitet.

 

Bibelstellen

Altes Testament

3. Mose 23,10-16

5. Mose 16,9-12

 

Psalm 67

Im Hebräischen besteht Psalm 67 aus 7 Versen und 49 Wörtern, passend zu den 49 Tagen/7 Wochen (7x7 Tage), an denen das Omer gezählt wird. Es ist üblich, dass man nach dem Zählen des Omer Psalm 67 rezitiert.

 

Neues Testament

Lukas 24,49-53

Apostelgeschichte 1,42,47

 

Hintergrund

Passah (Pessach) bezeichnet den Anfang der Getreideernte und wird in der Bibel in 3. Mose 23,10-16 beschrieben. Die erste Ernte (Gerste) wurde von den Juden zu Passah (Pessach) eingefahren. Eine kleine Menge davon wurde als Garbe (Omer) gebunden und am zweiten Festtag (Fest der Erstlingsfrüchte) als Opfergabe im Jerusalemer Tempel dargebracht. In den folgenden 49-Tagen wurde nun jeder Tag gezählt, wodurch der Zeitraum auch den Namen „Sefira“ (Zählung) erhielt. Nach den 49 Tagen begann am 50. Tag das Wochenfest (Schawuot), an dem die nächste Ernte (Weizen) eingefahren und als Opfer im Tempel dargebracht wurde.

 

Jüdische Traditionen

Der Zweck des Omerzählens im jüdischen Glauben ist, das Passahfest (Pessach) mit dem Wochenfest (Schawuot) zu verbinden. Das biblische Gebot „Es sollen sieben volle Wochen sein“ wurde nie allein auf die Omerzählung bezogen, sondern auch auf den Prozess der geistlichen Zurüstung auf das Wochenfest (Schawuot).

 

Ursprünglich hatte die Omerzählung einen festlichen Charakter, da Passah (Pessach) und das Wochenfest (Schawuot) ihren Hintergrund in der Ernte haben. Nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem wurde die Omerzeit allerdings zur Zeit der Trauer. Daher finden während dieser Zeit in traditionellen Kreisen keine Hochzeiten oder Feiern statt. Auch werden keine Haare geschnitten oder sich rasiert.

 

Eine Ausnahme ist Lag ba-Omer, der 33. Tag der Omerzählung.

 

▸ Lies hierzu unseren Beitrag „Lag ba-Omer – 33. Tag der Omerzählung

 

Das Wort „Lag“ (hebr. ל"ג) ist ein Akrostichon aus zwei hebräischen Buchstaben, „Lamed ל“ und „Gimel ג“, die den Zahlenwert von 33 ergeben. Im Hebräischen haben Buchstaben auch einen Zahlenwert, und so steht das Aleph א für 1, das Beth ב für 2, das Gimel ג für 3 und so weiter. Die beiden Buchstaben Lamed (Zahlenwert 30) und Gimel (Zahlenwert 3) ergeben gemeinsam die Zahl 33 und so werden sie gemeinsam als Wort „Lag“ gelesen.

 

Die jüdische Tradition besagt, dass an diesem Tag der nationale jüdische Freiheitskämpfer Bar Kochba im Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht (132–135 n.Chr.) einen Sieg über seine Feinde errang. Eine andere Quelle erzählt, dass eine Seuche unter den Schülern des Rabbi Akiva grassierte. Genau am 33. Tag der Omerzählung kam die Seuche zum Stillstand. Auch Rabbi Schimon bar Jochai soll an diesem Tag seine mystischen Lehren seinen Schülern auf seinem Sterbebett enthüllt haben. Seither ist Lag ba-Omer seit Jahrhunderten ein Wallfahrtstag zum Grab von Rabbi Schimon in der Stadt Meiron in Galiläa. In Israel ist Lag ba-Omer durch das Entzünden riesiger Lagerfeuer im ganzen Land sowie durch Gesang, Tanz und Gebet gekennzeichnet.

 

Die sieben Wochen von Passah bis zum Wochenfest (Schawuot) sind eine Entsprechung für die Zeit, die das jüdische Volk nach dem Auszug aus Ägypten in der Wüste verbrachte, wo Israel sich darauf vorbereitete, die Tora am Berg Sinai zu empfangen. So steht Passah (Pessach) für die physische und das Wochenfest (Schawuot) für die geistliche Befreiung. Für jüdische Gelehrte stellen die 49 Tage der Omerzeit auch eine Zeit der Selbstbeobachtung und Umkehr dar.

 

Das Gebot der Omerzählung wurde dem Volk Israel gegeben, um eine Verbindung zwischen Passah (Pessach) und dem Wochenfest (Schawuot), zwischen der natürlichen, physischen Befreiung Israels und seiner geistlichen Befreiung, herzustellen, was durch die Gabe der Tora zum Wochenfest (Schawuot) erfolgte. Obwohl Juden ihre Omergabe nicht mehr zum Tempel bringen, wird das Zählen des Omer immer noch als eine Zeit beobachtet, um über den eigenen Charakter vor dem Wochenfest (Schawuot) nachzudenken, was in der jüdischen Tradition als die Zeit der Übergabe der Tora auf dem Berg Sinai gilt. Laut jüdischen Gelehrten heißt es, dass es keine echte Freiheit ohne Gehorsam gegenüber dem Gesetz gebe. Die Bedeutung der Omerzeit endete jedoch nicht auf dem Berg Sinai.

 

So zählten die Vorväter des Volkes Israel die Tage zwischen Passah (Pessach) und dem Wochenfest (Schawuot) mit gespannter Erwartung.

 

 

Wann und wie wird das Omer gezählt?

Da die Anweisung in der Tora lautet, „und ihr sollt für euch zählen ... sieben volle Wochen“ und „fünfzig Tage“, folgt daraus, dass beim Zählen des Omer sowohl die Zahl der Wochen als auch der Tage zu benennen ist.

 

Gezählt wird das Omer jede Nacht nach Anbruch der Dunkelheit, ab der zweiten Nacht von Passah (Pessach) bis zur Nacht vor dem Wochenfest (Schawuot).

 

In dieser Zeit wird jeden Tag nach Sonnenuntergang und im Anschluss an das Abendgebet (Ma'ariv) folgender Segensspruch rezitiert und direkt danach der Tag gezählt:

 

Baruch ata adonaj, elohenu, melech haolam, ascher kideschanu bemizwotaw, weziwanu al sefirat haomer

 

Gesegnet seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns durch Seine Gebote geheiligt und uns befohlen hat, das Omer zu zählen

 

Nach dem Segen sagt man den entsprechenden Tag der Zählung.

 

Zum Beispiel: „Hajom jom echad laomer“ was bedeutet: „Heute ist der erste Tag des Omer“.

 

Nach den ersten sechs Tagen zählt man auch die Anzahl der Wochen, die man gezählt hat.

 

Zum Beispiel: „Hajom scheloscha assar jom, schehem schawua echad weschischa jamim laomer“ Was bedeutet: „Heute sind 13 Tage, das sind eine Woche und sechs Tage des Omer“.

 

 

Was passiert, wenn man eine Zählung vergisst?

Laut jüdischen Gelehrten heißt es, dass wenn eine Person vergisst, das Omer in einer bestimmten Nacht zu zählen, sie am nächsten Morgen – ohne Segensspruch – weiterzählen darf und kann dann in dieser Nacht, wie gewohnt – mit Segen – weiterzählen.

 

Wenn jedoch sowohl in der Nacht als auch am Morgen vergessen wird, das Omer zu zählen, sollte man zwar das Omer in jeder folgenden Nacht weiter zählen, allerdings ohne den Segen davor zu rezitieren.

 

 

Die Omerzählung im Einzelnen auf Hebräisch und Deutsch

 

1. Tag

Hajom jom echad laomer. Heute ist ein Tag des Omer.

 

2. Tag

Hajom schene jamim laomer. Heute sind zwei Tage des Omer.

 

3. Tag

Hajom scheloscha jamim laomer. Heute sind drei Tage des Omer.

 

4. Tag

Hajom arbaa jamim laomer. Heute sind vier Tage des Omer.

 

5. Tag

Hajom chamischa jamim laomer. Heute sind fünf Tage des Omer.

 

6. Tag

Hajom schischa jamim laomer. Heute sind sechs Tage des Omer.

 

7. Tag

Hajom schiwa jamim, schehem schawua echad laomer. Heute sind sieben Tage, das ist eine Woche des Omer.

 

8. Tag

Hajom schemona jamim, schehem schawua echad wejom echad laomer. Heute sind acht Tage, das ist eine Woche und ein Tag des Omer.

 

9. Tag

Hajom tischa jamim, schehem schawua echad uschne jamim laomer. Heute sind neun Tage, das ist eine Woche und zwei Tage des Omer.

 

10. Tag

Hajom assara jamim, schehem schawua echad uschloscha jamim laomer. Heute sind zehn Tage, das ist eine Woche und drei Tage des Omer.

 

11. Tag

Hajom achad assar jom, schehem schawua echad wearbaa jamim laomer. Heute sind elf Tage, das ist eine Woche und vier Tage des Omer.

 

12. Tag

Hajom schenajim assar jom, schehem schawua echad wachamisha jamim laomer. Heute sind zwölf Tage, das ist eine Woche und fünf Tage des Omer.

 

13. Tag

Hajom scheloscha assar jom, schehem schawua echad weschischa jamim laomer. Heute sind dreizehn Tage, das ist eine Woche und sechs Tage des Omer.

 

14. Tag

Hajom arbaa assar jom, schehem schene schawuot laomer. Heute sind vierzehn Tage, das sind zwei Wochen des Omer.

 

15. Tag

Hajom chamischa assar jom, schehem schene schawuot wejom echad laomer. Heute sind fünfzehn Tage, das sind zwei Wochen und ein Tag des Omer.

 

16. Tag

Hajom schischa assar jom, schehem schene schawuot uschne jamim laomer. Heute sind sechszehn Tage, das sind zwei Wochen und zwei Tage des Omer.

 

17. Tag

Hajom schiwa assar jom, schehem schene schawuot uschloscha jamim laomer. Heute sind siebzehn Tage, das sind zwei Wochen und drei Tage des Omer.

 

18. Tag

Hajom schemona assar jom, schehem schene schawuot wearbaa jamim laomer. Heute sind achtzehn Tage, das sind zwei Wochen und vier Tage des Omer.

 

19. Tag

Hajom tischa assar jom, schehem schene schawuot wachamischa jamim laomer. Heute sind neunzehn Tage, das sind zwei Wochen und fünf Tage des Omer.

 

20. Tag

Hajom essrim jom, schehem schene schawuot weschischa jamim laomer. Heute sind zwanzig Tage, das sind zwei Wochen und sechs Tage des Omer.

 

21. Tag

Hajom echad weessrim jom, schehem scheloscha schawuot laomer. Heute sind einundzwanzig Tage, das sind drei Wochen des Omer.

 

22. Tag

Hajom schenajim weessrim jom, schehem scheloscha schawuot wejom echad laomer. Heute sind zweiundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und ein Tag des Omer.

 

23. Tag

Hajom scheloscha weessrim jom, schehem scheloscha schawuot uschne jamim laomer. Heute sind dreiundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und zwei Tage des Omer.

 

24. Tag

Hajom arbaa weessrim jom, schehem scheloscha schawuot uschloscha jamim laomer. Heute sind vierundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und drei Tage des Omer.

 

25. Tag

Hajom chamishah weessrim jom, schehem scheloscha schawuot wearbaa jamim laomer. Heute sind fünfundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und vier Tage des Omer.

 

26. Tag

Hajom schischa weessrim jom, schehem scheloscha schawuot wachamischa jamim laomer. Heute sind sechsundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und fünf Tage des Omer.

 

27. Tag

Hajom schiwa weessrim jom, schehem scheloscha schawuot weschischa jamim laomer. Heute sind siebenundzwanzig Tage, das sind drei Wochen und sechs Tage des Omer.

 

28. Tag

Hajom schemona weessrim jom, schehem arbaa schawuot laomer. Heute sind achtundzwanzig Tage, das sind vier Wochen des Omer.

 

29. Tag

Hajom tischa weessrim jom, schehem arbaa schawuot wejom echad laomer. Heute sind neunundzwanzig Tage, das sind vier Wochen und ein Tag des Omer.

 

30. Tag

Hajom scheloschim jom, schehem arbaa schawuot uschne jamim laomer. Heute sind dreißig Tage, das sind vier Wochen und zwei Tage des Omer.

 

31. Tag

Hajom echad uschloschim jom, schehem arbaa schawuot uschloscha jamim laomer. Heute sind einunddreißig Tage, das sind vier Wochen und drei Tage des Omer.

 

32. Tag

Hajom schenajim uschloschim jom, schehem arbaa schawuot wearbaa jamim laomer. Heute sind zweiunddreißig Tage, das sind vier Wochen und vier Tage des Omer.

 

33. Tag

Hajom scheloscha uschloschim jom, schehem arbaa schawuot wachamischa jamim laomer. Heute sind dreiunddreißig Tage, das sind vier Wochen und fünf Tage des Omer.

 

34. Tag

Hajom arbaa uschloschim jom, schehem arbaa schawuot weschischa jamim laomer. Heute sind vierunddreißig Tage, das sind vier Wochen und sechs Tage des Omer.

 

35. Tag

Hajom chamishah uschloschim jom, schehem chamishah schawuot laomer. Heute sind fünfunddreißig Tage, das sind fünf Wochen des Omer.

 

36. Tag

Hajom schischa uschloschim jom, schehem chamishah schawuot wejom echad laomer. Heute sind sechsunddreißig Tage, das sind fünf Wochen und ein Tag des Omer.

 

37. Tag

Hajom schiwa uschloschim jom, schehem chamishah schawuot uschne jamim laomer. Heute sind siebenunddreißig Tage, das sind fünf Wochen und zwei Tag des Omer.

 

38. Tag

Hajom schemona uschloschim jom, schehem chamishah schawuot uschloscha jamim laomer. Heute sind achtunddreißig Tage, das sind fünf Wochen und drei Tag des Omer.

 

39. Tag

Hajom tischa uschloschim jom, schehem chamishah schawuot wearbaa jamim laomer. Heute sind neununddreißig Tage, das sind fünf Wochen und vier Tag des Omer.

 

40. Tag

Hajom arba-im jom, schehem chamishah schawuot wachamischa jamim laomer. Heute sind vierzig Tage, das sind fünf Wochen und fünf Tag des Omer.

 

41. Tag

Hajom echad wearba-im jom, schehem chamishah schawuot weschischa jamim laomer. Heute sind einundvierzig Tage, das sind fünf Wochen und sechs Tag des Omer.

 

42. Tag

Hajom schenajim wearba-im jom, schehem schischa schawuot laomer. Heute sind zweiundvierzig Tage, das sind sechs Wochen des Omer.

 

43. Tag

Hajom scheloscha wearba-im jom, schehem schischa schawuot wejom echad laomer. Heute sind dreiundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und ein Tag des Omer.

 

44. Tag

Hajom arbaa wearba-im jom, schehem schischa schawuot uschne jamim laomer. Heute sind vierundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und zwei Tag des Omer.

 

45. Tag

Hajom chamishah wearba-im jom, schehem schischa schawuot uschloscha jamim laomer. Heute sind fünfundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und drei Tag des Omer.

 

46. Tag

Hajom schischa wearba-im jom, schehem schischa schawuot wearbaa jamim laomer. Heute sind sechsundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und vier Tag des Omer.

 

47. Tag

Hajom schiwa wearba-im jom, schehem schischa schawuot wachamischa jamim laomer. Heute sind siebenundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und fünf Tag des Omer.

 

48. Tag

Hajom schemona wearba-im jom, schehem schischa schawuot weschischa jamim laomer. Heute sind achtundvierzig Tage, das sind sechs Wochen und sechs Tag des Omer.

 

49. Tag

Hajom tischa wearba-im jom, schehem schiwa schawuot laomer. Heute sind neunundvierzig Tage, das sind sieben Wochen des Omer.

 

Danach ist es unter Juden üblich, dieses kurze Gebet zu sprechen:

 

Harachaman hu jachasir lanu 

awodat bet hamikdasch limkomah,

bimherah wejamenu. Amen, selah.

 

Möge der Barmherzige den Tempeldienst schnell, in unseren Tagen, an Seine Stätte zurückbringen. Amen, Sela.

 

MESSIANISCHE BEDEUTUNG

Die Omerzeit ist eine deutlich markierte und abgegrenzte Wartezeit. Fünfzig Tage lang geht es nach dem Fest der Erstlingsfrüchte stetig auf einen weiteren Höhepunkt zu, fünfzig Tage lang lebt man kontinuierlich in bewusster Erwartung auf das kommende nächste Fest. Es ist eine Zeit des Wartens und der Erwartung. Eine Zeit, die in unserer heutigen Gesellschaft durchaus mit der Adventszeit, mit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest, vergleichbar ist. Es ist eine Zeit, die geradezu wie ein Countdown vor einem besonderen Ereignis abläuft. Es ist eine Zeit, in der man weiß, dass etwas Neues, etwas Besonderes kommen wird.

 

Das Kind, das am Sederabend während der Passah-Haggadah das Afıkoman fand, weiß während dieser ganzen fünfzig Tage, dass es nach dieser Wartezeit das vom Vater versprochene Geschenk erhalten wird. Es weiß: Ich bekomme etwas Neues, etwas Besonderes. Tatsächlich haben die Kinder in Israel heutzutage spezielle Omerkalender, die Adventskalendern ähnlich sind.

 

Das Fest der Erstlingsfrüchte wird von den Juden heutzutage nicht mehr gefeiert. Es ist lediglich der Starttermin für die Omerzählung im Rahmen der Passahwoche. Dies weist darauf hin, dass im Neuen Bund die Gemeinde die Erstlingsfrucht ist und dem Volk Israel an dieser Stelle noch geistliche Erkenntnis fehlt. Jedoch sehen sich die messianischen Juden als Erstlingsfrüchte ihres Volkes, als „Omerim“, der kommenden Ernte, wenn einst ganz Israel erlöst werden wird. 

 

Das Fest der Erstlingsfrüchte ist von faszinierender Bedeutung. Es spricht von der Hingabe des ersten und besten Teils an Gott. Es spricht von göttlichem Anspruch auf das Leben aller, die Erstgeborene sind und somit ihm allein gehören. Das betrifft im Alten Bund das Volk Israel und im Neuen Bund die Gemeinde.

 

Die neutestamentliche Gemeinde ist die „Gemeinde der Erstgeborenen“, wovon das Fest der Auferstehung, das Fest der Erstlingsfrüchte spricht. Durch das nächste Fest, das Wochenfest/Pfingsten, erhält das Volk Gottes die wundervolle Gabe des Neuen Bundes, die Erstlingsgabe des Heiligen Geistes.

 

Römer 8,23 

„... wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben ...“

 

Epheser 2,14-15.18

14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat ... 15 ... damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache 18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater

 

Das Zählen, bis Schawuot erinnert uns an den Prozess des Übergangs von einer Sklavenidentität zu einer befreiten Identität in Christus.

 

Der Empfang des Heiligen Geistes ist unser Siegel der Freiheit für immer.

 

Johannes 3,5

Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!

 

Das Wochenfest/Pfingsten wird am 50. Tag nach Passah (Pessach) gefeiert. Die Zahl „50“ ist die Zahl der Vereinigung, für die Einheit nach Gottes Willen. 50 ist mit dem Jubiläumsjahr verbunden und steht daher für Freiheit und Befreiung (3Mo 25,10) – eine Zeit, in der das Schofar (Widderhorn) ertönt und alle Sklaven freigelassen und alle Schulden erlassen werden.

 

Da die Zahl „7“ für Ganzheit, Vollkommenheit und Vollendung steht, sind auch die sieben Wochen der Omerzählung von Bedeutung.

 

Daher steht das Zählen des Omer für die Erwartung der Vollendung und des Zeitalters einer universellen „Ruhe“, die mit dem Kommen des Messias und dem messianischen Zeitalter eintreten wird.

 

 

Wahre Freiheit ist immer mit Gehorsam verbunden

Freiheit im Gehorsam – klingt widersprüchlich?

 

Gehorsam hat für viele immer einen negativen Beigeschmack, weil man nicht das tun kann, was einem gefällt, sondern sich unterordnen muss.

 

Unsere Ichbezogenheit lässt uns schnell vergessen, dass Gott von uns Gehorsam verlangt. Dabei geht es Gott aber nicht darum, uns in unserem Tun einzuschränken, sondern um unsere Befreiung, um unsere Freiheit in und durch Christus. Es geht hierbei nicht um blinden Gehorsam, wie er von Menschen gefordert wird, die sich irren können, sondern der Gehorsam Gott gegenüber ist weitaus mehr. Gott sieht nämlich viel weiter als wir und weiß am besten was gut für uns ist.

Dieser Gehorsam ihm gegenüber hat etwas mit Liebe und Vertrauen zu tun, mit einer echten Beziehung. Man gehorcht nicht aus Pflicht heraus oder aus Angst vor Bestrafungen, sondern weil man die Gewissheit hat, dass das Handeln nach Gottes Wort immer das Beste ist. Selbst wenn man den Sinn und Zweck anfangs nicht versteht.

 

Johannes 8,36

Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein

 

Johannes 14,23

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen

 

Wahre Freiheit ist laut dem Wort Gottes immer mit Verantwortung verbunden:

 

Galater 5,13

Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe!

 

1. Petrus 2,16

als Freie und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Sklaven Gottes

 

 

Sinai oder Pfingsten?

Derek Prince, einer der vertrauenswürdigsten Bibellehrer des zwanzigsten Jahrhunderts, schrieb in einem seiner Bücher folgendes:

 

Ich möchte Sie heute auf eine einfache historische Tatsache hinweisen, eine Schlussfolgerung, die fast alle soliden Bibellehrer gezogen haben: Es gibt, was die zeitlichen Abläufe anbelangt, eine direkte Parallele zwischen der Befreiung Israels aus Ägypten und der Entstehung der Urgemeinde. Die Tötung des Passahlamms entspricht dem Tag, an dem Jesus starb. Die Durchquerung des Roten Meers entspricht der Auferstehung Jesu aus den Toten. Der Empfang des Gesetzes am Berg Sinai, fünfzig Tage nach dem Passah, entspricht der Ausgießung des Geistes zu Pfingsten. Warum weise ich Sie darauf hin? Weil Sie, wenn Sie durch das Blut und die Auferstehung Jesu befreit worden sind, zwei Optionen haben: Entweder gehen Sie zum Sinai oder Sie gehen zu Pfingsten weiter. Viele Menschen gehen zum Sinai – sie begeben sich wieder unter das Gesetz. Sie empfangen „…einen Geist der Knechtschaft… wieder zur Furcht“ (Röm 8,15). Doch Paulus sagt sinngemäß: „Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht; ihr habt einen Geist der Annahme an Sohnes statt empfangen, der euch sagt, dass ihr ein Kind Gottes seid.

 

Die Omerzählung, der 49-tägige Countdown bis zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) geht daher weit über die am Sinai gegebene Offenbarung der Tora hinaus.

 

 

Eine Zeit der Selbstbeobachtung und des Gebens

In der Zeit der Omerzählung geht es als Nachfolger Jesu nicht darum, das richtige Gebet zu sprechen oder die richtigen Worte zu dekretieren, sondern bewusst im Zeitplan Gottes zu handeln. Wir können einfach den Heiligen Geist bitten uns jeden Tag an die Verbindung zwischen Passah (Pessach) und dem Wochenfest (Schawuot) zu erinnern.

 

Als Volk Gottes sollten wir ermutigt sein, diese 50 Tage als eine Zeit der Selbstbeobachtung zu nutzen.

 

Passah (Pessach) ist eine Zeit des geistlichen Auszugs, eine Zeit, in der wir uns aus der Knechtschaft und der Anbetung von Götzen befreien, die uns vielleicht im vergangenen Jahr beeinflusst haben.

 

Bitten wir Gott, uns zu reinigen und zu segnen. Die 49 Tage der Zählung des Omer geben uns die Zeit, um den geistlichen Sauerteig aus unserem Leben zu entfernen

 

Wenn wir diese Zeit damit verbringen, über die Barmherzigkeit und Güte Gottes nachzudenken, sollten wir Gott bitten, uns zu offenbaren, wie wir sein Reich voranbringen können. Da das Omer eine Opfergabe ist, sollte es als eine Gelegenheit betrachtet werden, einen Samen in das Reich Gottes zu säen, z.B. in Israel, damit auch Israel weiterhin gesegnet und gereinigt wird und die barmherzige Gerechtigkeit Gottes empfängt.

 

 

Die Omerzählung und die Erscheinungen von Jesus Christus

Aufgrund der Auferstehung und der Verbindung zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) hat das Zählen des Omer für das Volk Gottes eine hohe Symbolkraft. Alle Erscheinungen Jesu nach der Auferstehung bis zu seiner Himmelfahrt ereigneten sich nämlich innerhalb der Tage der Omerzählung.

 

Einige dieser Erscheinungen ereigneten sich wie folgt:

 

Am ersten Tag des Omer stand Jesus von den Toten auf und erschien Maria Magdalena (Mk 16,9; Joh 20,16-18), einigen anderen Frauen (Mt 28,5-10) und dann Simon Petrus (Lk 24,34; 1Kor 15,5).

 

Am zweiten Tag erschien er den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24,31) und später am Abend den zwölf Jüngern (Mk 16,14; Lk 24,33-39; Joh 20,19).

 

Eine Woche später erschien er den Zwölf erneut (Joh 20,26) und acht Tage später erschien er Thomas (Joh 20,24-29).

 

Einige Zeit später erschien er den Jüngern zum dritten Mal (Joh 21,1-14).

 

Später erschien er 500 Brüdern (1Kor 15,6) und dann Jakobus (1Kor 15,7).

 

Am 40. Tag des Omer stieg Jesus von Bethanien in den Himmel auf, aber zuvor befahl Er seinen Jüngern, Jerusalem nicht zu verlassen, bis die Verheißung des Vaters (der Heilige Geist) während dem Wochenfest/Pfingsten erfüllt war (Lk 24,49-50; Apostelgeschichte 1,9-12).

 

So wie das Volk Israel auf ihrer Reise von Ägypten zum Berg Sinai sehnsüchtig auf die Übergabe der Tora wartete, erwarteten die Jünger Jesu sehnsüchtig die Ausgießung des Heiligen Geistes. 

 

Sie bereiteten sich darauf vor, dass Gottes Tora am Pfingsttag (Schawuot), dem Höhepunkt der Erlösung, auf ihre Herzen geschrieben wird (der Neue Bund).

 

Jeremia 31,31-33

31 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; 32 nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloss an dem Tag, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, obwohl ich doch ihr Eheherr war, spricht der HERR. 33 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein

 

Am Pfingsttag, als der Heilige Geist ausgegossen wurde und die Nachfolger Jesu zu einem heiligen Leben ermächtigt wurden, kamen viele Juden, die zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) in Jerusalem waren, zum Glauben an Jesus.

 

Dieses Ereignis selbst spricht auch von der großen endzeitlichen Ausgießung des Geistes Gottes, die zu einer Erweckung und der nationalen Errettung des jüdischen Volkes führen wird.

 

Der Neue Bund macht die Tora – geschrieben von Gottes Geist – zu einer Sache des Herzens und bringt ein Leben hervor, das in der Freiheit Christi fruchtbar ist, die uns durch die Liebe und Gnade des Herrn Jesus Christus gegeben ist.

 

Galater 5,22-23

22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. 23 Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz

 

Titus 2,11-14

11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, die heilbringend ist für alle Menschen; 12 sie nimmt uns in Zucht, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der jetzigen Weltzeit, 13 indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus, 14 der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun

 

Johannes 1,17

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden

 

Darauf können wir zählen!

 

Festtagsgrüße (Zusprüche)

• Chag Sameach

 

Auf Hebräisch grüßt man sich mit „Chag Sameach“, was auf Deutsch „ein fröhliches Fest“ bedeutet.


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen