Römer 1,16
„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt...“
1. Korinther 15,3-5
„3 Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; 4 und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften; 5 und dass er Kephas erschienen ist, dann den Zwölfen“
Der Begriff „Evangelium“ stammt vom griechischen Wort „euangélion“ ab und bedeutet „gute Nachricht“ oder „frohe Botschaft“.
Das Evangelium ist die „gute Nachricht“ über Jesus Christus, dass Er durch seinen Tod und seine Auferstehung die Menschheit von der Sünde erlöst und den Weg zu einem neuen Leben in Gemeinschaft mit Gott bereitet hat.
Der Name Jesus und sein Titel Christus
„Jesus Christus“ setzt sich aus zwei Teilen zusammen, seinem Namen und seinen Titel, die jeweils eine tiefe Bedeutung haben:
1. Jesus
Der Name „Jesus“ ist die griechische Form des hebräischen Namens Jeschua oder Jehoschua, was „der HERR rettet“ oder „der HERR ist Rettung“ bedeutet. Der Name drückt aus, dass Jesus der Retter ist, der gekommen ist, um die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen. Diese Bedeutung wird im Neuen Testament ausdrücklich betont, besonders in Matthäus 1,21, wo der Engel Joseph erklärt: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten.“
2. Christus
„Christus“ ist nicht der Nachname von Jesus, sondern sein Titel. Es ist die griechische Übersetzung von „Messias“ (hebr. Maschiach), was „der Gesalbte“ bedeutet. Der Messias ist der erwartete Retterkönig, der von Gott gesalbt und beauftragt wurde, das Volk Israel zu erlösen. Jesus wurde von den seinen Nachfolgern als der verheißene Messias erkannt, der nicht nur Israel, sondern die ganze Welt erlöst.
„Jesus Christus“ drückt somit aus, dass Jesus, der Sohn Gottes, der von Gott (dem Vater) gesandte Retter ist, der gekommen ist, um die Menschheit von der Sünde zu befreien und das Reich Gottes aufzurichten (Joh 8,34, Röm 6,16-22; Lk 19,10, Apg 11,20).
Diese Rettung kann nur durch den Glauben angenommen werden (Eph 2,8). Daher wird das Evangelium oft auch als „Sieges-, Heils- oder frohe Botschaft“ bezeichnet, was den Sieg am Kreuz auf Golgatha durch Jesus Christus meint.
Jesus Christus erfüllte all die Forderungen der Gerechtigkeit und ermöglichte es Gott auf diese Weise Sünder, die an das Evangelium glauben, zu rechtfertigen (Eph 1,13) und zu retten. Es zeigt auf, wie Gott die Menschen in seinen Augen gerecht macht.
Wozu das Evangelium?
Aber um das Evangelium wirklich zu verstehen und zu erfassen, muss man erst die schlechte Nachricht verstehen und erkennen. Das Evangelium ist nötig, weil:
1. Die Schöpfung und der Sündenfall
Gott schuf die Welt und alles darin, einschließlich der Menschen, die in einem perfekten Zustand lebten und eine enge Beziehung zu Gott hatten. Durch den Sündenfall (die Entscheidung von Adam und Eva, gegen Gottes Gebot zu handeln; 1Mo 2,17) kam die Sünde in die Welt, und die Beziehung zwischen Gott und den Menschen wurde getrennt (vgl. 1Mo 3).
Der Mensch ist seit dem Sündenfall von Natur aus sündig und dadurch von Gott getrennt (geistlich tot) und verloren, ohne Hoffnung und ohne Ausweg aus dieser Situation. Aber Gott hat ein Mittel bereitet, um die Menschen durch den Tod, das Begräbnis und Auferstehung des Erlösers Jesus Christus, mit sich zu versöhnen.
Römer 5,12
„Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“
Als Ergebnis des Sündenfalls durch Adam und Eva im Garten Eden, wurde erblich bedingt jeder Teil des Menschen – sein Geist, Seele und Leib – durch Sünde verdorben. Da der Mensch seitdem von Natur aus sündig und geistlich tot ist, kann er Gott nicht suchen und ist unfähig, das Gute zu tun (1Mo 2,16-17; 1Mo 3,6). Der Mensch hat kein wahres Verlangen zu Gott zu kommen und ist Gott gegenüber tatsächlich feindlich eingestellt (Röm 8,7). Gott erklärt, dass die Sünde des Menschen den Tod gebiert (Jak 1,15) und ihn für die Ewigkeit im Feuer- und Schwefelsee verdammt; abgeschnitten von Gott. Das wäre wirklich eine schlechte Nachricht, wenn es keinen Ausweg gäbe.
Aber im Evangelium hat Gott in Seiner Gnade diesen Ausweg bereitet, als Vertreter an unserer Stelle – Jesus Christus – der gekommen ist, um die Strafe für unsere Sünden, durch Sein Opfer am Kreuz, zu bezahlen.
Römer 5,8
„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist“
Die Auswirkungen des Sündenfalls sind zahlreich und weitreichend. Sünde hat auf jeden Aspekt unseres Seins Auswirkungen. Sie hat Auswirkungen auf unser irdisches Leben und unser Schicksal in der Ewigkeit. Eine der unmittelbaren Auswirkungen des Sündenfalls war, dass die Menschheit von Gott getrennt wurde.
2. Das Erlösungswerk Jesu Christi
Das Evangelium verkündet:
Johannes 3,16
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat“
Gott liebte die Welt (die Bewohner der Welt) so sehr, dass Er seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, sandte, um die Menschheit zu retten.
Jesus lebte ein vollkommenes, sündloses Leben, starb am Kreuz, um für die Sünden der Menschen zu bezahlen, und stand am dritten Tag aus den Toten auf. Sein Opfer ermöglicht die Vergebung der Sünden und die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott.
3. Die Einladung zur Umkehr und zum Glauben
Die frohe Botschaft des Evangeliums ruft alle Menschen dazu auf, Buße zu tun (ihre Sünden zu bereuen und sich von ihnen abzuwenden) und an Jesus Christus und sein Werk am Kreuz zu glauben. Durch den Glauben an Ihn erhält man die Vergebung der Sünden, das ewige Leben und eine erneuerte Beziehung zu Gott.
Apostelgeschichte 10,43
„Von ihm [Jesus] bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt“
So wurde das Evangelium bereits im Alten Testament verkündigt. Dort heißt es in Jesaja 53,5-6:
„5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld“
4. Das ewige Leben und die Hoffnung auf die Zukunft
Das Evangelium verheißt den Gläubigen das ewige Leben mit und bei Gott und eine Zukunft ohne Leid und Tod. Es kündigt auch die Rückkehr Jesu an, bei der er sein Reich vollenden wird.
Das Evangelium ist also die „gute Nachricht“ über Jesus Christus: dass Er durch seinen Tod und seine Auferstehung die Menschheit von der Sünde erlöst und den Weg zu einem neuen Leben in Gemeinschaft mit Gott geöffnet hat. Es ist das zentrale Thema der christlichen Botschaft und Grundlage des Glaubens.
Das Evangelium ist Gottes Rettungsplan für alle Menschen, die auf den Sohn Gottes Jesus Christus vertrauen und an ihn glauben, um mit dem gerechten und heiligen Gott versöhnt zu werden, um keine ewige Strafe für ihre Sünden zu erhalten, sondern in Ewigkeit bei Ihm zu wohnen.
Johannes 14,6
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“
Schlussendlich bietet Christus Seine Erlösung als kostenloses Geschenk an (Röm 5,15; 6,23), das nur durch den Glauben angenommen werden kann. Es sind keinerlei guten Werken dafür nötig und auch nicht möglich zu erbringen. Man muss und kann nichts dafür bezahlen und der Mensch muss und kann es sich nicht selbst verdienen (Eph 2,8-9).
Das Evangelium von Jesus Christus ist die Kraft Gottes zur Errettung – von den Folgen der Sünde, deren schlimmste der Tod ist – für jeden der glaubt.
Römer 1,16
„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt...“
Das falsche Evangelium
Bevor wir aber weiter auf das wahre Evangelium eingehen, welches die Bibel lehrt und verkündigt, ist es wichtig zu erwähnen, dass es falsche Versionen des Evangeliums gibt:
Galater 1,6-9
„6 Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, 7 während es doch kein anderes gibt; nur sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht! 9 Wie wir es zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei verflucht!“
Paulus sagt uns, dass Menschen verführt werden können, durch eine falsche Version, welche nicht dem Original entspricht, sondern eine teuflische Fälschung ist. Daher ist es auch wichtig, sich damit zu beschäftigen, was die Bibel über das wahre Evangelium sagt, um es von Fälschungen unterscheiden zu können.
Die vier grundlegenden Tatsachen des Evangeliums
Vielen von uns geht das Wort Evangelium über die Lippen und wir sprechen darüber, als wüssten wir ganz genau, was wir damit meinen. Doch viele Menschen reden darüber, ohne genau zu wissen, was es eigentlich ist. Das Evangelium ist von größter und dringlichster Bedeutung, weil es über das ewige Schicksal jedes einzelnen Menschen entscheidet, denn es zeigt den Weg der Rettung von der Sünde und ihren Folgen auf und bringt uns, wenn wir richtig darauf antworten, in Versöhnung und Kontakt mit dem lebendigen Gott.
Viele Leute stellen sich unter dem Evangelium etwas ziemlich Vages, mehr Gefühlsmäßiges vor, das man ihrer Meinung nach gar nicht auf klare, logische Weise definieren oder erklären kann. Auch wenn das Evangelium gepredigt wird, wird oft zu viel Nachdruck auf eine emotionale Reaktion gelegt, so dass bei vielen der Eindruck entsteht, es handle sich bei der Errettung im Grunde um eine rein gefühlsmäßige Erfahrung. Diese Darstellung ist jedoch völlig falsch, ja grob irreführend. Die Botschaft des Evangeliums, wie wir sie in der Bibel finden, besteht aus ganz bestimmten, einfachen, aber eindeutigen Tatsachen; und es wird nur der gerettet, der diese Tatsachen kennt, glaubt und sie in die Praxis umsetzt.
Welches sind nun die Tatsachen, die das Wesen des Evangeliums ausmachen?
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, wollen wir zwei Bibeltexte aus den Briefen des Apostels Paulus betrachten, nämlich Römer 4,23-25 und 1. Korinther 15,1-4.
In Römer Kapitel 4 analysiert Paulus die Wesensmerkmale des Glaubens, den Abraham besaß, und stellt diesen Glauben als ein Beispiel hin, dem alle gläubigen Christen nachfolgen sollen. Er weist darauf hin, dass Abraham gemäß den Aussagen des Alten Testaments nicht durch seine Werke vor Gott gerechtfertigt worden ist, sondern dass sein Glaube ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. In Römer 4 wendet Paulus das Beispiel vom Glauben Abrahams dann direkt auf uns an, die wir an Christus gläubig geworden sind, wenn er sagt:
Römer 4,23-25
„23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden ist, 24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, 25 der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“
Das Evangelium, so wie Paulus es uns hier vorstellt, beinhaltet drei definitive Tatsachen:
1. Jesus wurde um unserer Übertretungen willen der Todesstrafe ausgeliefert und getötet;
2. Gott weckte Jesus wieder aus den Toten auf;
3. wenn wir diesem Zeugnis, dass Jesus um unsertwillen gestorben und auferstanden ist, Glauben schenken, werden wir vor Gott gerechtfertigt, d.h. als Gerechte anerkannt, so, als hätten wir nie gesündigt!
In 1. Korinther 15 erinnert Paulus die Christen in Korinth an die Botschaft des Evangeliums, das er ihnen gepredigt hat und durch das sie errettet worden sind, und stellt ihnen nochmals die grundlegenden Tatsachen dieser Botschaft vor Augen:
1. Korinther 15,1-4
„1 Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, 2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, dass ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid. 3 Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; 4 und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften“
Auch hier zeigt Paulus wieder die drei einfachen, definitiven Tatsachen auf, aus denen das Evangelium besteht:
1. Christus starb für unsere Sünden;
2. Er wurde begraben;
3. Er stand am dritten Tag wieder auf.
Zudem betont Paulus, dass das vornehmste und gewichtigste Zeugnis über die Wahrheit dieser Tatsachen nicht das Zeugnis der Männer ist, die Augenzeugen des Todes und der Auferstehung Jesu gewesen sind, sondern vielmehr das Zeugnis der alttestamentlichen Schriften, die diese Ereignisse Hunderte von Jahren, bevor sie tatsächlich eintrafen, vorhergesagt haben. Das Zeugnis der Augenzeugen wird erst später erwähnt und dient zur Unterstützung dessen, was im Alten Testament prophezeit worden war.
Wenn wir die Lehre aus den beiden betrachteten Bibeltexten des Paulus nebeneinander stellen – also Römer 4,23-25 und 1. Korinther 15,1-4 –, dann ist es möglich, die grundlegenden Tatsachen, aus denen das Evangelium besteht, auf klare, allgemein verständliche Weise darzulegen.
Alle diese Tatsachen konzentrieren sich einzig und allein auf die Person Jesu Christi – und zwar nicht auf Sein irdisches Leben oder Seine Lehre, sondern auf Seinen Tod und Seine Auferstehung. Wir haben es mit vier grundlegenden Tatsachen zu tun:
1. Christus wurde von Gott dem Vater wegen unserer Sünden der Todesstrafe ausgeliefert und getötet;
2. Christus wurde begraben;
3. Gott erweckte Ihn am dritten Tag aus den Toten;
4. durch den Glauben an die Tatsachen empfängt ein Mensch die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.
Wo diese Tatsachen nicht gepredigt werden, wird auch das Evangelium nicht gepredigt. Heutzutage hört man so oft eine Verkündigung des Evangeliums, in der das Evangelium eigentlich gar nicht zu finden ist.
Das sind die entscheidenden Fakten, die wir festhalten müssen. Christus starb für unsere Sünden, er wurde begraben und er wurde am dritten Tag auferweckt.
Die erste Autorität, die dies beglaubigt sind nicht die Augenzeugen, die Jesus nach seiner Auferstehung sahen, sondern die Schriften. Sie sind die endgültige Autorität. Paulus sagt zwei Mal „nach den Schriften“. Anschließend erwähnt er verschiedene Leute, die Zeugen der Auferstehung Jesu waren. Vergesst jedoch nicht, dass die entscheidende und endgültige Autorität in allen Glaubensfragen die Schriften sind.
Das Evangelium fordert eine Antwort und Gehorsam
Es ist einfach, das Evangelium anzunehmen. An diesem Punkt ist es notwendig zu betonen, dass ein riesengroßer Unterschied zwischen Kopfglauben, der in Wirklichkeit nichts weiter ist als ein intellektuelles Fürwahrhalten der biblischen Tatsachen, und Herzensglauben, der immer eine definitive, positive Reaktion auf diese Tatsachen zur Folge hat, besteht. Das gesamte Neue Testament zeigt deutlich, dass nur der wirklich zur Heilserfahrung durchdringt, der persönlich auf die Verkündigung des Evangeliums reagiert.
Im Neuen Testament werden verschiedene Worte benutzt, um diese aktive, persönliche Reaktion auf das Evangelium zu beschreiben. Alle diese Worte haben einen wesentlichen Punkt gemeinsam: Sie beschreiben ganz einfache, allgemein bekannte Tätigkeiten, die jeder Mensch versteht und die auch jeder ausführen kann.
Paulus erklärt in Römer 10,8-9, dass der Glaube mit dem Herzen und das Bekennen mit dem Mund zur Errettung führt. In Römer 10 schließt er seine Erklärung über den Heilsweg mit folgenden Worten ab:
Römer 10,13
„Denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden“
Die einfache Tätigkeit, die zum Heilserlebnis führt, ist hier das ANRUFEN des Namens des HERRN – d.h., dass jemand Gott laut um Errettung bittet im Namen des HERRN Jesus Christus.
In Matthäus 11,28 benutzt Christus das einfache, jedermann vertraute Wort „kommen“, um die Reaktion auf die Einladung des Evangeliums, die Er erwartet, zu beschreiben. Dort heißt es: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“
In Johannes 6,37 fügt der HERR zu dieser Einladung, zu Ihm zu kommen, noch eine liebevolle, tröstliche Verheißung hinzu: „... wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“
Die Einladung wird also von der Verheißung unterstützt; und die Verheißung ihrerseits bewirkt den erforderlichen Glauben in denjenigen, die die Einladung annehmen möchten.
In Johannes 4 spricht Christus am Jakobsbrunnen mit der Frau aus Samaria. Dabei benutzt Er das Bild des TRINKENS – ganz der speziellen Situation angepasst –, um die erwartete Reaktion auf die Verkündigung des Evangeliums auszudrücken. Er sagt:
Johannes 4,14
„Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“
Hier wird die Annahme des Heils mit der Tätigkeit des WASSERTRINKENS verglichen. Dabei ist diesmal die Verheißung zuerst genannt – „den wird nicht dürsten in Ewigkeit“; diese Verheißung wird etwas später im Neuen Testament durch die entsprechende Einladung unterstützt, nämlich in Johannes 7, wo Jesus sagt:
Johannes 7,37
„... Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke“
Wiederum heißt es in Offenbarung 22:
Offenbarung 22,17
„Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst!“
In Johannes 1 benutzt Johannes ein weiteres Wort, um die aktive Reaktion eines Menschen auf das Evangelium auszudrücken, und zwar das Wort ANNEHMEN. In diesen drei Versen schreibt der Apostel in Bezug auf Christus Folgendes:
Johannes 1,11-13
„11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; 12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; 13 die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“
Der Hauptgedanke ist hier das persönliche ANNEHMEN Jesu Christi. Johannes beschreibt das Ergebnis dieser Reaktion des Glaubens so, dass ein Mensch durch sie zu einem Kind Gottes wird, dass er „aus Gott geboren ist“. Christus bezieht sich in Johannes 3 auf die gleiche Erfahrung und nennt sie wiedergeboren werden. Er sagt auch ganz klar, dass ohne diese definitive, persönliche Erfahrung kein Mensch hoffen darf, je in das Reich Gottes einzugehen, denn es heißt dort:
Johannes 3,3
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“
Diese Aufforderung, auf das Evangelium zu reagieren, indem man Christus persönlich annimmt, wird wiederum durch eine eindeutige Verheißung bekräftigt, die der HERR Jesus in Offenbarung 3 gibt, wo Er sagt:
Offenbarung 3,20
„Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen, und er mit mir.“
Hier spricht Christus jeden Menschen direkt an, der das Evangelium gehört hat und nun darauf reagieren möchte, indem er seine Herzenstür aufmacht und Christus hereinlässt. Jedem, der so reagiert, gibt der HERR ein klares, eindeutiges Versprechen: Ich werde hineingehen.
Wir sehen, dass jedes Mal, wenn das Evangelium den Menschen präsentiert wird, Glaube erforderlich ist, um persönlich darauf einzugehen. Diese persönliche Reaktion mag vielleicht mit unterschiedlichen Worten beschrieben werden, aber in ihrem Kern ist sie immer gleich. Bei den Texten, die wir betrachtet haben, werden die folgenden Ausdrücke verwendet: ANRUFEN; KOMMEN; TRINKEN; ANNEHMEN. All diese Ausdrücke umschreiben eine einfache, allgemein bekannte Tätigkeit, die jeder Mensch verstehen und auch ausführen kann. Alle genannten Tätigkeiten haben aber noch ein weiteres, äußerst wichtiges Merkmal gemeinsam: Es sind Tätigkeiten, die die betreffende Person FÜR SICH SELBST TUN MUSS. Niemand kann sie für einen anderen ausführen.
Jeder Mensch muss selbst ANRUFEN, selbst KOMMEN, selbst TRINKEN und selbst ANNEHMEN. Genauso ist es beim Evangelium. Jeder muss persönlich darauf reagieren, keiner kann es für einen anderen tun. Jeder Mensch wird nur aufgrund seiner eigenen Reaktion gerettet oder er geht verloren.
In 2. Thessalonicher 1 erfahren wir vom Gericht Gottes:
2. Thessalonicher 1,8
„in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind“
Hierbei geht es darum, das gerechte Urteil zu vollstrecken, das Gottes heiliges, gerechtes Wesen verlangt. Das Evangelium ist nicht einfach nur eine Sammlung von Tatsachen, die man glauben muss, sondern es geht auch darum, einer Person, nämlich Jesus Christus, zu gehorchen (Joh 14,15.21.23). Wahrer Glaube ist immer mit Gehorsam verbunden (Hebr 3,18).
Die Antwort auf das Evangelium
Zum Schluss möchten wir noch einmal mit aller Bestimmtheit und allem Nachdruck die Tatsachen des Evangeliums und die notwendige Reaktion jedes Menschen herausstellen. Zunächst die Tatsachen:
1. Christus wurde von Gott dem Vater zum Tode überliefert, um die Strafe für unsere Sünden zu tragen;
2. Christus wurde begraben;
3. Gott weckte Ihn am dritten Tag aus den Toten auf;
4. wer diesen Tatsachen glaubt, empfängt von Gott die Gerechtigkeit.
Jeder Mensch, der gerettet werden will, muss persönlich darauf reagieren und sich entscheiden. Jedem, der bis hierher gelesen hat, möchten wir jetzt die Frage stellen: Glaubst du an diese Tatsachen? Hast du schon ganz persönlich darauf reagiert? Wenn nicht, bitten wir dich dringend, es jetzt zu tun. Sei ermutigt und vertraue Jesus Christus dein Leben an!
Ein entsprechendes Übergabegebet kann wie folgt lauten:
„Herr Jesus Christus, ich glaube, dass Du Dein Blut für mich vergossen hast und Du für meine Sünden am Kreuz gestorben bist, dass Du begraben wurdest und am dritten Tag aus den Toten auferstanden bist. Ich tue Buße über meine Sünden und bitte Dich um Gnade und Vergebung. Ich glaube an Deine Verheißung; Ich nehme Dich persönlich als meinen Heiland an und bekenne Dich als meinen Herrn. Komm bitte in mein Herz, gib mir das ewige Leben und mache mich zu einem Kind Gottes. Amen!“
Wenn Du ernst gemeint hast, was Du eben gebetet hast, dann bist Du jetzt errettet. Alle Deine Sünden sind Dir vergeben und Du bist eine neue Kreatur! Du bist von neuem geboren und ein Kind Gottes geworden! Hallelujah!!!
Römer 5,1 enthält eine wunderbare Botschaft:
„Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“
Römer 8,1 lehrt uns:
„Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind“
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Hier erfährst Du, wie es nach Deiner Wiedergeburt weitergehen sollte!
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Gottes Segen Euch allen!
1. Thessalonicher 5,23
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“
Amen und Amen