Was passiert mit Babys, die vor, während oder nach der Geburt sterben?

 

Psalm 147,3

"Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden"

 

Was passiert mit Säuglingen, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben? Was passiert mit Kindern, die sterben, bevor sie sich bewusst für Jesus Christus entscheiden können? Was ist mit geistig behinderten Kindern, die solch eine Entscheidung nie treffen konnten? Wie und ab wann kommen kleine Kinder in das Reich Gottes? Diese Fragen haben schon viele unterschiedliche Meinungen hervorgerufen und für eine Menge Verwirrungen gesorgt. Menschliche und kirchliche Systeme haben Wege zur Errettung von Kindern aufgestellt, aber oftmals lassen sie eine gesunde biblische Grundlage vermissen. Welche Antworten gibt die Bibel?

 

Besonders was den Tod von Kindern betrifft, beschäftigt nicht nur betroffene Eltern sehr stark. Der Tod eines Kindes ist ein traumatischer, lebensverändernder Einschnitt im Leben von Eltern, Großeltern, Geschwistern und solchen, die ihnen nahestehen und löst große Trauer und Leid aus.

 

Das Wort Gottes lässt uns getrost wissen, dass diese Kinder nach ihrem Tod, völlig gesund und ohne Nöte, bei ihrem Schöpfer, also in der unmittelbaren Gegenwart Gottes sind. Kinder, ob ungeboren oder zu jung um eine konkrete Entscheidung für Jesus zu treffen, sind bei ihrem Schöpfer. So sehen wir in 2. Samuel 12,22-23:

 

"22 Er (David) sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der HERR nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt. 23 Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück."

 

Dies ist eine Aussage Davids, der ein Kind verloren hat. David war sich völlig bewusst, dass er sein Kind wiedersehen wird. Woher hatte er diese Gewissheit? David wusste, dass er selbst ein Kind Gottes ist und einmal zu Gott geht. Er hatte diese Heilsgewissheit und es war ihm völlig klar, dass sein Kind, welches sich selbst nicht entscheiden konnte, auch bei Gott ist. So konnte er wissen, dass wenn er einmal selbst bei Gott ist, sein Kind wiedersehen wird. Diese Gewissheit gab David Frieden in seinem Herzen.

 

Den Kontrast zu dieser Gewissheit, sehen wir ebenfalls bei David, im Verlust seines Sohnes Absalom. Absalom wollte David nachstellen, ihn vom Thron stürzen und David umbringen. Er handelte im vollen Bewusstsein seines sündigen Verhaltens. Als Absalom starb und David von dessen Tod hört, erfahren wir, dass er völlig anders trauert. David ist niedergeschlagen, weil er weiß, dass Absalom verloren ist. Absalom tat keine bewusste Buße und David wusste, dass er Absalom nicht wiedersehen wird.

 

So sehen wir zwei unterschiedliche Verhalten in dem Bewusstsein; David weiß, dass er das kleine unmündige Kind wiedersehen wird, Absalom aber nicht.

 

Wenn wir uns den Umgang Jesu mit Kindern ansehen und welche Aussagen er in Bezug auf diese trifft, dann dürfen wir ebenfalls daraus schließen, dass unmündige Kinder nach dem Tod bei Gott sind.

 

Matthäus 18,3

"Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!"

 

Hier lesen wir, dass Kinder eine ganz besondere Stellung bei Gott haben. Jesus fordert uns Erwachse auf, wie Kinder zu werden, in Bezug auf Reinheit und Offenheit Gott gegenüber.

 

In Matthäus 19,14 trifft Jesus eine Aussage, die sehr relevant ist, im Blick, dass er Kinder segnet.

 

"Jesus sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!"

 

Gott selbst verspricht diesen Kindern das Reich der Himmel.

 

In Markus 10,14-16 wird diese Begebenheit wie folgt wiedergegeben:

 

"14 Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. 15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie."

 

Wir sehen in der Bibel nie, dass Jesus Ungläubige oder Sünder gesegnet hat oder ihnen das Reich Gottes versprochen hat. Aber wo Jesus wusste, dass sie gerettet sind, oder eben bei Kindern, welche noch nicht mündig sind, hat er sie gesegnet.

 

Sind Neugeborene sündlos, wenn sie das Licht der Welt erblicken?

Die Antwort ist nein. Kein Mensch wird sündlos geboren (vgl. 1Mo 8,21; Röm 3,10; Ps 51,7;58,4; Hi 14,4), was direkt mit dem Sündenfall in Verbindung steht. Die Bibel spricht ganz deutlich davon, dass alle Menschen Sünder sind. Wir werden nicht durch unsere Taten zu Sündern, sondern wir sündigen, weil wir seit dem Sündenfall Adams von Geburt an Sünder sind. Dies gilt ausnahmslos für alle Menschen, auch für Säuglinge und Kinder. Wir brauchen Kindern kein sündiges Verhalten beibringen, denn es ist in ihnen, in ihrem Herzen. Wir wurden mit einer sündigen Natur geboren und nicht als unschuldige und unverdorbene kleine Geschöpfe. Aus diesem Grund herrscht der Tod (Röm 5,12-21), und das Urteil Gottes betrifft alle Menschen (Joh 3,18). Durch die natürliche Geburt oder die Wassertaufe können wir nicht wiedergeboren werden (Joh 1,13; 3,5-7). Die geistliche Geburt ist erforderlich, um in das Reich Gottes einzutreten (Joh 3,3).

 

Somit kann es natürlich nicht zwei unterschiedliche Wege der Errettung geben, einen für Erwachsene und einen für Kinder. Ein Kind muss auf der gleichen Grundlage errettet werden wie jeder andere auch.

 

Das Problem, das auftaucht, wenn man Kindern zur Errettung verhelfen möchte, besteht darin, dass es für ein kleines Kind beispielsweise unmöglich ist, die rettende Botschaft, das Evangelium verstandesmäßig zu erfassen und den rettenden Glauben auszuüben.

 

Das führt uns zu dem nicht einschätzbaren "Alter der Verantwortlichkeit", dem Alter, von dem man annimmt, dass Kinder für ihre Seelen vor Gott verantwortlich werden. Vielleicht sollte man es besser das "Alter der Verständnisfähigkeit" nennen, in dem Kinder begreifen können, welche Verhaltensweisen sündig sind und Buße erfordern. Welches Alter ist gemeint? Das kann niemand sagen. Es gibt keine Aussagen in der Schrift, die das belegen. Obwohl Jesus im Alter von 12 Jahren einen entscheidenden Schritt in Richtung Erwachsenwerden tat (Lk 2,40-52), kann das nur als eine Richtmarke angesehen werden und nicht als ein biblisches Gesetz.

 

Aber es gibt einen Zeitpunkt, wo Kinder eine gewisse Reife erlangen, wo sie bewusst sündigen und auch ihr Verhalten bewusst wahrnehmen und wo sie erkennen, dass das was sie getan haben, Folgen hat, eben weil sie gesündigt haben. Ab diesem Zeitpunkt, den nur Gott wirklich kennt, da Gott einen kompletten Einblick in die Herzen der Menschen hat (vgl. 1Sam 16,7), ist ein Mensch für sein Handeln selbst verantwortlich.

 

 

Vielleicht findet sich auch ein weiterer Hinweis im Prophetenbuch Jesaja. Dort heißt es:

 

Jesaja 7,15

"Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen"

 

Hier wird von dem verheißenen Sohn Jesajas gesprochen, mit dem Hinweis, dass er Butter und Honig essen wird BIS er alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und somit auch moralische Entscheidungen zu treffen.

 

Jedes Kind ist einzigartig in Reife und Entwicklung und allein Gott ist in der Lage dies wahrhaftig und gerecht zu beurteilen, denn es kommt auf die Fähigkeit zu verantwortlichem Handeln an; so auch bei geistig behinderten Kindern. Jedes Kind das stirbt, bevor es diese Fähigkeit zur moralischen Schuldhaftigkeit erlangt, kommt unmittelbar nach dem Tod zu Gott. Ein Kind, das noch nicht moralisch haftbar gemacht werden kann, hat keine ausreichende Reife, um zu verstehen und zu erkennen, was Gesetz und Gnade, Sünde und Errettung bedeuten. Diesen Zeitpunkt, an dem ein Kind solch eine Reife erreicht hat, kennt allein Gott. Gott ist absolut heilig und gerecht. Kein gerechtes System verurteilt diejenigen, die zu jung oder nicht in der Lage sind, richtig zu verstehen. Abraham fragte: "Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?" (1Mo 18,25). Einem solchen Richter können wir das Schicksal von allen Säuglingen und Kindern getrost anvertrauen. Wir dürfen wissen, dass Gott ein gnädiger und barmherziger Gott ist. Das Schicksal jedes verstorbenen Kindes liegt in den Händen eines liebenden und gnädigen Gottes, der keine Fehler macht.

 

Kommen ungetaufte Kinder in den Himmel?

Ja, denn eine Taufe ist nicht heilsentscheidend. Nach dem biblischen Befund, gerade im Neuen Testament, haben sich Menschen taufen lassen, die eine klare und bewusste Entscheidung für Jesus Christus getroffen haben. Auf diesen Gehorsam hin, ließen sie sich taufen. Daher ist die Taufe für Kinder (und auch für Erwachsene) nicht heilentscheidend, wenngleich sich für Erwachsene die Frage stellt, weshalb man sich nicht taufen lassen sollte.

 

Eltern, welche die rettende Gnade erkannt und angenommen haben, eine lebendige Beziehung mit und zu Jesus Christus haben, werden ihre Kinder nach dem physischen Tod wiedersehen.

 

So darf ein wirklicher Trost sein, zu wissen, dass ein verstorbenes Kind, direkt bei Gott in der Herrlichkeit ist, ohne jegliche Not und ohne irdische Kämpfe. In diesem Bewusstsein darf man sich ebenfalls für sein Kind freuen und nicht nur über den eigenen Verlust trauern, obwohl trauern ganz natürlich seinen Platz und seine Zeit hat. Tiefe Trauer über einen verlorenen Menschen finden wir in der Bibel an verschiedenen Stellen, auch bei Jesus (vgl. Joh 11,35). Trauer ist also nicht unbiblisch oder ein Zeichen von Unglauben, sondern ein Gefühl, das uns als Menschen auszeichnet.

 

Ein weiterer Aspekt ist auch, dass das verstorbene Kind ganz sicher nicht zurück möchte. Welcher Ort könnte schöner sein, als die unmittelbare Gegenwart Gottes? Es lebt nun in der Herrlichkeit des Herrn, wozu es letztendlich auch geschaffen wurde.

 

Dennoch ist der Verlust des eigenen Kindes für die Eltern eine sehr leidvolle Erfahrung. Viele betroffene Eltern quält die Frage nach dem Warum.

 

Diesbezügliche Irrlehren

Es ist nicht notwendig, die Lehre von einem "Zwischenstadium" zu erfinden. Der Urheber, die römisch-katholische Kirche, meint damit einen vorübergehenden und begrenzten Zustand, in den Säuglinge und Kinder gelangen, die die christliche Taufe nicht empfangen haben. Diese Vorstellung bietet der Kirche die Möglichkeit, den schrecklichen Gedanken "der Verdammung von Kleinkindern" für alle ungetauften Kinder zu umgehen. Es gibt keine biblische Grundlage für das Einführen von Paten (die Gelübde für das Kind übernehmen) oder der Firmung (bei der die Kinder diese Gelübde für sich selbst übernehmen). Die Errettung ist, wie oben bereits erwähnt, nicht in der Wassertaufe zu finden. Es gibt im ganzen Neuen Testament keinen klar erkennbaren Bericht von der Taufe eines Säuglings oder Kleinkindes. Wenn ihre Errettung auf diese Weise möglich wäre, würde die Bibel das deutlich mitteilen. Das Besprengen der Stirn "in Form eines Kreuzes" macht aus ihnen keine Christen. Es ist jedoch verständlich, dass besorgte Eltern solche Rituale wünschen, um sicherzugehen, dass ihr Kind in den Himmel kommt. Zur Erinnerung: Einige der bösartigsten Menschen in der Weltgeschichte, wie beispielsweise Adolf Hitler, erhielten durch die Kirche in jungen Jahren die christliche Taufe.

 

Warum hat Gott den Tod des Kindes zugelassen? Warum hat Gott nicht eingegriffen und das Kind vor dem Tod gerettet?

Die Bibel gibt auf diese Frage, also auf den individuellen Fall, keine direkte Antwort. Bei alledem müssen wir bedenken, beachten und akzeptieren, dass Gott absolut souverän ist. Gott ist keinem Menschen in keiner Weise Rechenschaft schuldig. Wir lesen in Jesaja 55,8-9:

 

"8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."

 

Wir werden Gottes Handeln in unserem Leben nicht immer voll und ganz verstehen. Die Frage nach dem "Warum" wird uns nicht immer beantwortet. Dennoch gibt Gott uns diesbezüglich so manchen Hinweis und Trost. Wenn wir uns mit dem Wesen Gottes auseinandersetzen, erkennen wie Gott ist und vor allem wer er ist, dann dürfen wir etwas von dieser Hilfe, die Gott schenkt auch in Zeiten der größten Not, erkennen. Wenn wir Gott vertrauen, dass er uns wirklich liebt, auch wenn er solche Situationen zulässt, so dürfen wir wissen, dass Gott Liebe ist. Von daher ist die Frage, die man sich in solch einer Notlage stellen muss: Vertraue ich Gott wirklich?

 

Wenn wir wissen wer unser Gott ist, wer uns trägt, hält und tröstet, dann dürfen und sollten wir Gott unsere Not bringen und Ihm voll und ganz vertrauen, egal ob in diesem Augenblick Gefühle und Emotionen mitkommen. Römer 8,28 gilt auch in solchen Situationen:

 

"Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind."

 

Gott hat einen Plan und ein Ziel mit jeden von uns und dieser führt manchmal auch durch tiefe Täler.

 

Konkrete hilfreiche Punkte für Trauernde

 

• Die Erinnerung an die Freude, die man in Jesus Christus haben darf. Jesus ist da!

 

• Geduldig, aber mit voller Zuversicht auf Gottes Wirken warten. Gott ist treu!

 

• Die Erkenntnis der Weisheit Gottes in allen Dingen. Gott macht niemals Fehler.

 

• Sich dem Willen Gottes hingeben.

 

• Ein vertrauendes Herz in Gottes Gnade und Güte haben.

 

• Man ist nicht allein. Man hat Gott und Geschwister in Christus. Ebenso Freunde und Familie. Man darf sich darauf stützen. Sie sind da, um zu helfen.

 

Betroffene sollten offen und ehrlich über ihr Leid sprechen.

 

Psalm 34,18-20

"18 Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. 19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. 20 Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR."

 

Offenbarung 21,3-4

"3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen."

 

Die Ewigkeit ist frei von aller Not und Trauer und darauf darf sich jeder freuen der in Christus Jesus ist!


Gottes Segen Euch allen!

1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen