Brot des Lebens

Johannes 6,35

"Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten"

 

Johannes 6,48

"Ich bin das Brot des Lebens"

 

Johannes 6,51

"Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt"


Hintergrund im Alten Testament: 2Mo 16; 5Mo 8,3; Ps 78,23-25

 

Erfüllung im Neuen Testament: Joh 6,22-59, insbesondere Verse 28-35

• Erstes „Ich bin“-Wort Jesu. Diese „Ich bin“ -Proklamationen weisen auf seine einzigartige, göttliche Identität und seinen Zweck hin.

 

Bibelverse in Verbindung: Mt 4,4; Joh 1,1-14; 4,10-14; 1Kor 10,1-4.16.17; Offb 19,13


Die Volksmenge wurde Zeuge des Wunders der Speisung von 5000 Menschen (Mk 6,32-44; Joh 6,5-13). Es gab nur fünf Brote und zwei Fische, aber der Herr vermehrte sie. Als sie ihn zum König machen wollten, zog sich Jesus auf einen Berg zurück. Danach begab Er sich zum anderen Ufer. Das Volk spürte Ihn aber bald wieder auf. Der Gesprächsstoff der Menschen offenbarte, dass es ihnen um das irdische Brot ging. Jesus jedoch lenkte ihren Blick auf den Geber und erklärte: „Ich bin das Brot des Lebens” (Joh 6,48).

 

Der Kern dieser Aussage war, dass das, was Brot in Bezug auf den physischen Leib bedeutet, Jesus Christus für die Seele ist. Es passt dazu, dass der Messias in Bethlehem geboren wurde, denn der Name dieser Ortschaft heißt übersetzt „Haus des Brotes”.

 

Brot ist seit altersher nicht nur das wichtigste Lebensmittel, sondern oft geradezu das Symbol für das, was zum Leben notwendig ist. Andere Nahrungsmittel sind für uns entbehrlich, nicht aber Brot. Christus ist unentbehrlich für unser geistliches Leben und dessen Erhaltung. Jesus bezog sich in der Schriftstelle Johannes 6,35 auf den tiefsten Hunger und Durst des Lebens. Im Menschen steckt eine Sehnsucht nach seinem Schöpfer. Dieses Verlangen kann keine irdische Speise und kein irdisches Getränk stillen. Nur Christus, der das Brot des Lebens ist, kann unseren tiefsten Hunger, das heißt das Verlangen der Seele, stillen.

 

Wir müssen Christus in unser Innerstes hineinnehmen, Ihn uns sozusagen einverleiben. Wir müssen Seine Wahrheiten und die Realität Seiner Gegenwart in unser tägliches Leben hineinnehmen. Er wird uns erhalten, stärken und versorgen.

 

Jesus Christus, das wahre und bessere Brot aus dem Himmel

Wenn in der Bibel von "Manna" die Rede ist, ist damit Nahrung gemeint, die auf wunderbare Weise vom Himmel kommt, mit der Gott versorgt. So wie das Manna von Gott kam, kam auch der Sohn, das wahre Manna, vom Vater.

 

Als Jesus in Johannes 6 von sich selbst als das wahrhaftige Brot aus dem Himmel sprach, dachten die Menschen, die Jesus zuvor umsonst gespeist hatte, noch immer an Brot im wörtlichen Sinne. Sie konnten ihre Gedanken nicht über das Irdische erheben. Sie erkannten nicht, dass der Herr Jesus irdische Bilder und Gegenstände benutzte, um himmlische Wahrheiten zu lehren.

 

Die Frage der Menschen in Johannes 6,30 "Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du?" war ein Beweis für ihren Unglauben und damit verbundene geistliche Blindheit sowie ihre oberflächliche, egoistische Neugier, was im weiteren Verlauf immer mehr dargelegt wird.

 

Jesus stellte das irdische und das himmlische Brot gegenüber. Das Manna, das in der Wüste vom Himmel gesandt wurde, um die Israeliten körperlich aufrechtzuerhalten, konnte weder ewiges Leben verleihen noch ihre geistlichen Bedürfnisse decken – im Gegensatz zum "Brot des Lebens", das in der Person Jesu vom Himmel kam. Dieser Kontrast wird durch die unbestreitbare Tatsache belegt, dass alle Väter starben, die in der Wüste das Manna gegessen hatten (Joh 6,58). Das Manna war vorübergehend, leicht verderblich und nur ein Schatten dessen, was Gott ihnen in dem wahren Brot, Jesus Christus, anbot, welcher der Menschheit (Welt) geistliches und ewiges Leben gibt.

 

Jesus selbst (vgl. Joh 6,27.51) bot ihnen etwas viel Besseres als die vorübergehende Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse. Er offerierte ihnen ein völlig neues Leben, welches in Johannes 6 auf vierfache Weise beschrieben wird:

 

1. Dieses neue Leben ist ewig: (Joh 6,27).

 

2. Es ist ein himmlisches Leben, weil es beim Vater entspringt: (Joh 6,32-33).

 

3. Es ist ein befriedigendes Leben: (Joh 6,35). Dieses Leben führt zu geistlicher Fülle, wo es keinen geistlichen Hunger oder geistlichen Durst mehr gibt.

 

4. Es wird zum Auferstehungsleben führen: (Joh 6,39-40). Der menschliche Körper vergeht. Weil jedoch das neue Leben ewig und himmlisch ist, wird es irgendwann Auferstehungsleben hervorbringen, und der Leib wird auferstehen.

 

Aber dieses neue Leben ist einzig und allein durch Glauben zu empfangen, was Jesus den Menschen immer wieder klarmachen wollte. Als Antwort auf ihre Frage: "Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?" (Joh 6,28) antwortete Jesus: "Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat" (Joh 6,29). Errettung geschieht durch ein Werk Gottes, und das Werk Gottes, das errettet, ist, zu glauben, dass Jesus der Messias ist.

 

Während Jesus vom geistlichen Leben sprach, hatte das Publikum nur für die materielle Ebene Verständnis. Die Aussage in Johannes 6,34 "Herr, gib uns allezeit dieses Brot!" zeigt ein weiteres Mal die Blindheit der Menschenmenge, denn sie dachten immer noch an physisches Brot und verstanden nicht den geistlichen Sinn, dass Jesus dieses "Brot" war (vgl. Joh 4,15).

 

Die Antwort der Menschen war Unglaube und Murren (Joh 6,41.42). Das Volk verglich Jesus mit Mose. Daher ist es Absicht, dass Johannes in diesen Versen das Wort „murren“ gebrauchte. Obwohl Gott die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung mit Manna versorgte, murrten sie gegen Ihn (2Mo 16-17). Jetzt verschaffte Gott ihnen ein himmlisches Brot, das Brot des Lebens, und dennoch murrten sie. Der Inhalt ihres Murrens zeigt wieder, dass Jesus in Gleichnissen sprach. Er lehrte auf eine Weise, die sie nicht verstanden, und wenn sie auch über Seine menschliche Herkunft Bescheid wussten, Seinen göttlichen Ursprung erkannten sie nicht.

 

In Johannes 6,51 macht der Messias dann eine prophetische Aussage von seinem herannahenden Opfer am Kreuz":

 

"Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt."

 

Wie Jesus in diesem Kontext feststellte, bedeutet der Ausdruck stattdessen, zu glauben, dass Er der von Gott gesandte Messias ist (Joh 6,47). An diesem Punkt wird das Brot zum Fleisch. Das Brot dient zur Nahrung. Es ist geistliche Speise. Das Fleisch aber dient nicht nur zur Nahrung, sondern auch zur Erlösung. Nachdem der Mensch in Sünde gefallen war, wurde der Herr zum Lamm (vgl. Joh 1,29), das nicht nur zur Nahrung des Menschen dient, sondern auch zu dessen Erlösung (vgl. 2Mo 12,4.7.8). Der Herr gab Seinen Leib, das heißt Sein Fleisch, indem Er für uns starb, damit wir das Leben haben.

 

Das Fleisch des Herrn Jesus ist "wahre Speise", und sein "Blut ist wahrer Trank" (Joh 6,55). Das gilt im Gegensatz zu irdischer Speise und irdischen Getränken, die nur zeitlichen Wert haben. Aber der Wert des Todes des Herrn Jesus vergeht nie. Wer durch den Glauben an ihm teilhat, empfängt Leben, das ewig Bestand hat.

 

Jesus stellt einen Vergleich auf, der eine geistliche statt einer buchstäblichen Bedeutung darlegt: So wie das Essen und Trinken für das physische Leben notwendig ist, ist auch der Glaube an ihn und seinen Opfertod am Kreuz für das ewige Leben notwendig. Das Essen seines Fleisches und das Trinken seines Blutes symbolisiert im Bild die Notwendigkeit, Jesu Werk am Kreuz anzunehmen und beinhaltet somit auch das volle Evangelium.

 

Johannes 6,40

"Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag"

 

Brot des Lebens, stille Du den tiefen Hunger unseres Lebens und schenke uns Glauben.


Quellen:

  • Henry Gariepy - 100x Jesus Christus - Die Namen Jesu Christi im Alten und Neuen Testament
  • John A. Witmer - Immanuel - Wahrer Mensch und wahrer Gott
  • Dieter Boddenberg - Einzigartig - Unvergleichlich - Namen und Titel Jesu Christi
  • Arend Remmers - Biblische Bilder und Symbole
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen