Das 1. Buch Mose – Das Buch der Anfänge und Ursprünge


1. Mose 1,1

Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde


Stellung im Kanon

Das 1. Buch der Bibel

Das 1. Buch im Alten Testament

Das 1. Buch der Gesetzbücher (Tora/Pentateuch)

 

Einordnung

Das 1. Buch Mose ist das 1. Buch der Bibel und des Alten Testaments. Zudem ist es das 1. Buch im ersten Teil des deutschsprachigen Kanons, der als Gesetzbücher bezeichnet wird. Im Bibelkanon liegt 1. Mose vor 2. Mose.

 

Hinweis: Die ersten fünf Bücher der Bibel (1.–5. Mose) werden auch Pentateuch und im Judentum Tora genannt. Der Begriff „Pentateuch“ bedeutet „die fünf Rollen“ oder das „fünfbändige Buch“. Der Begriff „Tora“ bedeutet „Gesetz“ oder „Lehre“.

 

Im Tanach, der jüdischen oder hebräischen Bibel, wird das Buch 1. Mose zur ersten Kanongruppe (Tora = Gesetz) gezählt. Hier steht 1. Mose an 1. Stelle.

 

Umfang

| 50 Kapitel | 1.533 Verse | 38.262 Wörter | 1Mo / Gen |

 

Titel

Hebräisch: Bereschit (בְּרֵאשִׁית)

Griechisch: Genesis (Γένεσις)

Latein: Genesis

Englisch: Genesis

Deutsch: 1. Buch Mose / Das erste Buch Mose (Genesis)

 

 

Der hebräische Titel „Bereschit“ stammt vom ersten Wort des hebräischen Grundtextes aus 1. Mose 1,1 im Tanach, der hebräischen Bibel und bedeutet „im Anfang“. Dies bezieht sich auf die Anfänge der Schöpfung, welche in diesem Buch geschildert werden. Die hebräische Bibel folgt einer alten Tradition, Bücher mit einem der ersten Worte zu benennen mit denen der Text beginnt (Incipit genannt), während in den griechischen und lateinischen Übersetzungen der Inhalt der Bücher den Titel bestimmt.

 

Die Septuaginta (Abk. LXX) – die älteste Übersetzung des Alten Testaments in die griechische Sprache – und die Vulgata – die lateinische Übersetzung der Bibel – betiteln dieses Buch mit „Genesis“ (Abk. Gen), was „Anfang“, „Ursprung“ oder „Entstehung“ bedeutet. Der Titel entstand, weil das hebräische Wort „toledot“ (von hebr. „yalad“ für „gebären“ oder „hervorbringen“), was „Generationen“, „Geschlechterfolge“ oder „Generationsfolge“ bedeutet, in der Septuaginta mit „geneseos“ übersetzt wurde. Gemeint sind hierbei die Nachkommen einer Person und ihre Entstehungsgeschichte, die nach der Schöpfung von Himmel und Erde den Bogen von Adam (1Mo 5,1) hin zu Jakob, später Israel genannt (1Mo 37,2; 1Mo 32,29; 35,10), spannen (1Mo 2,4; 5,1; 6,9; 10,1; 11,10; 11,27; 25;12.19; 36,1; 37,2). So ist der Ausdruck „biblos geneseos“ (Buch der Entstehung) in der Septuaginta zu finden.

 

In vielen Sprachen wurde der lateinische Titel Genesis beibehalten.

 

In deutschsprachigen Bibeln wird auch der Titel „Genesis“ verwendet oder das Buch einfach „1. Buch Mose“ genannt und meist mit „1. Mose“ (1Mo) abgekürzt. Die im evangelischen Raum übliche und durch Luther geprägte volkstümliche Bezeichnung „1. Buch Mose“, steht in einer Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Bereits Flavius Josephus, ein bedeutender jüdisch-hellenistischer Historiker, bezeichnete im 1. Jahrhundert n. Chr. die Tora als die „fünf Bücher Mose.“

 

Verfasser & Abfassungszeit

Gott durch Mose um ca. 1606–1566 (1446–1406) v. Chr.

 

Es wird im Buch 1. Mose nicht erwähnt, wann es niedergeschrieben wurde. Wahrscheinlich erfolgte die Niederschrift zwischen 1606–1566 (1446–1406) v. Chr., während der vierzig Jahre in der Wüste/Wildnis, also zwischen dem Zeitraum, an dem Moses die Israeliten aus Ägypten geführt hat und seinem Tod.

 

Bei den Geschehnissen des 2. bis 5. Mosebuches war Mose selbst Augenzeuge und sogar Hauptperson. Bei der Abfassung des 1. Buch Mose konnte er sich auf direkte Gottesoffenbarungen und möglicherweise auf Dokumente der Patriarchen-, oder Erz- bzw. Stammväterzeit stützen. Die Verwendung und Auswertung älterer Dokumente durch Mose steht in keinem Widerspruch zur göttlichen Offenbarung, da sich auch andere biblische Autoren auf außerbiblische Schriften berufen haben (Lk 1,1-3).

 

Obwohl Mose sich selbst nicht als Autor erwähnt und das 1. Buch Mose vor seiner Geburt endet, schreiben sowohl das Alte Testament als auch das Neue Testament durchgängig Mose die Abfassung der 5 Bücher Mose zu (AT: 2Mo 17,14; 4Mo 33,2; Jos 8,31; 1Kön 2,3; 2Kön 14,6; Esr 6,18; Neh 13,1; Dan 9,11.13; Mal 3,22; vgl. NT: Mt 8,4; Mk 12,26; Lk 16,29; Joh 5,46; Joh 7,22 & Apg 15,1 vgl. 1Mo 17; Röm 10,5.19; 1Kor 9,9; 2Kor 3,15; Hebr 10,28). Jesus Christus selbst schreibt den 5 Büchern Mose, das Gesetz, durchweg Mose als Verfasser zu (Joh 1,17; 5,46-47; 7,19; Lk 24,27.44). Auch die jüdische Überlieferung und die erste Christenheit hat stets Mose als Verfasser betrachtet.

 

Dass in den Ausdrücken wie „Gesetz“ oder „Gesetz des Mose“ tatsächlich auch das 1. Buch Mose eingeschlossen ist, wird an folgenden zwei Stellen im Neuen Testament deutlich: Die Bibelstelle aus 1. Korinther 14,34 kann sich nur auf die göttliche Ordnung in 1. Mose 2,18ff und 3,16 beziehen. In Galater 4,21ff führt Paulus die Geschichte Ismaels und Isaaks (1Mo 16,21) an. In beiden Fällen ist vom „Gesetz“ die Rede.

 

Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Mose alles nieder (2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

 

 

▪︎ Profil Mose (hebr. Mosche)

Namensbedeutung: „der aus dem Wasser Gezogene“ (2Mo 2,10)

 

Heimatort: Je 40 Jahre lang Ägypten, Midian und die Sinai-Wüste.

 

Familie: Sohn von Amram und Jokebed aus dem Stamm Levi sowie der jüngere Bruder von Aaron und Mirjam (2Mo 2,1-2; 6,20; 8,18; 4Mo 26,59). Mit seiner Frau Zippora hatte er zwei Söhne: Gerschom und Elieser (2Mo 2,21-22; 18,2-4).

 

Berufung: Mose war Prinz von Ägypten, Hirte und Anführer der Israeliten sowie deren bedeutendste Führungspersönlichkeit und nach Jesus Christus selbst der größte Prophet in der Geschichte des jüdischen Volkes (4Mo 12,6-8; 5Mo 34,10).

 

Besondere Bedeutung: Der Mann, durch den Gott die Israeliten befreite und ihnen seine Gebote gab.

 

Obwohl Jakob und seine Familie freiwillig nach Ägypten zogen, wurden sie dort später versklavt. Die Ägypter fühlten sich durch die große Zahl ihrer israelischen Sklaven bedroht und ließen alle männlichen Säuglinge umbringen (2Mo 1,22). Aus Angst setzte Moses Mutter ihn mit drei Monaten in einem Korb am Schilfufer des Nils aus, wo er von der Tochter des Pharao gefunden und aufgenommen wurde (2Mo 2,1-10). Während er am Hof des Pharaos aufwuchs und dort seine ersten 40 Jahre verbrachte (Apg 7,23), wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet (Apg 7,22). Hiernach befand er sich weitere 40 Jahre in einem selbstverschuldeten Exil in Midian, nachdem er einen Ägypter erschlug (Apg 7,30). In Midian trifft er auf Reguel (auch Jethro/Jitro genannt) und heiratet dessen Tochter Zippora (2Mo 2,11-22). Nach 40 Jahren, im Alter von 80, beruft Gott ihn dazu, sein Volk aus Ägypten zu führen (2Mo 3,1–4,17; Apg 7,36) und kehrte auf Gottes Anweisung als Führer Israels zu Beginn der Herrschaft des Exodus-Pharaos zurück. Gott benutzte sowohl das Bildungssystem Ägyptens als auch Moses Exil in Midian, um ihn darauf vorzubereiten, sein Volk vor einem mächtigen Pharao zu repräsentieren. Außerdem sollte er das Volk Israel während seiner letzten 40 Lebensjahre durch die Wüste der Halbinsel Sinai führen (2Mo 2,23–4,17; Apg 7,36), wo Gott ihnen seine Gebote am Berg Sinai gab (2Mo 19; 20; 24).

 

Aus allen alttestamentlichen Charakteren ragt Mose als der größte heraus. Er war Prophet, Gesetzgeber, Historiker und Führer, alles in einem; und in der Weltgeschichte hat vermutlich kein Name jemals das Herz eines Volkes so sehr aufgewühlt wie Mose. Es ist unmöglich, die Stellung zu hoch einzuschätzen, die Mose im jüdischen Volk einnimmt. Er legte die Grundlage der jüdischen Literatur, und kein Wort, das er schrieb, und kein Gesetz, das er gab, ist jemals vom jüdischen Volk revidiert worden. Seine jüdische Abstammung und Erziehung, seine Ausbildung in aller Weisheit der Ägypter und seine 40 Jahre der Gemeinschaft mit Gott in der Einsamkeit am Sinai befähigten ihn zur Führerschaft des Volkes und zur Verfasserschaft der fünf Bücher.

 

Mose wird als Vorbild des Glaubens in Hebräer 11,23-29 genannt (vgl. 2Mo 2,11-15; 12,1-29.37-42).

 

Lebensende: Mose starb im Alter von 120 Jahren auf dem Berg Nebo (5Mo 34,1-7). Gott richtete ihn für seinen Zorn und seine Missachtung (4Mo 20,1-13), dennoch ist Mose die einzige Person in der Bibel, die von Gott begraben wurde (5Mo 34,5-7). Mose war Satan so verhasst, dass er um dessen Leichnam kämpfte (Jud 9). Mose schaute zwar von fern ins verheißene Land Kanaan, betrat es aber nie. Jahrhunderte später erschien er den Jüngern bei der Verklärung Jesu auf einem Berg (Mt 17,3).

 

Einen kurzen biografischen Abriss des Lebens von Mose findet sich in 2Mo 1–6. Außerdem wird er unter anderem in Apostelgeschichte 7,20-44; 2Kor 3,7-15 und Hebräer 3,2-16; 11,23-29 erwähnt.

 

 

▪︎ Zeitabschnitt von 1. Mose

Die Geschehnisse im 1. Buch Mose decken einen Zeitraum von ca. 2.400 Jahren ab; von der Schöpfung bis zu Josefs Tod in Ägypten.

 

Die Urgeschichte (1Mo 1–11) deckt ca. 2.000 Jahre und die Patriarchengeschichte (1Mo 12–50) ca. 400 Jahre ab; das ganze Alte Testament deckt einen Zeitraum von ca. 3.600 Jahre ab. Somit umfasst das 1. Buch Mose einen längeren Zeitabschnitt als die übrigen Bücher der Bibel zusammen.

 

undatiert – Schöpfung

4119 v. Chr. – Erschaffung Adams

3063 v. Chr. – Geburt Noahs

2463 v. Chr. – Sintflut

2111 (2165) v. Chr. – Geburt Abrams/Abrahams

2036 v. Chr. – Abrams/Abrahams Berufung und Zug nach Kanaan; Bundesverheißung in Sichem

2026 v. Chr. – Abrams/Abraham heiratet Ägypterin Hagar

2011 (2065) v. Chr. – Geburt Isaaks

2006 v. Chr. – Die Vertreibung Hagars und Ismaels

1971 v. Chr. – Isaak heiratet Rebekka

1951 (2006) v. Chr. – Geburt Esaus und Jakobs

1936 v. Chr. – Tod Abrahams

1867 v. Chr. – Jakob heiratet Lea

1860 v. Chr. – Jakob heiratet Rahel

1830 v. Chr. – Josef beginnt den Dienst für den Pharao

1821 (1876) v. Chr. – Jakob zieht nach Ägypten; Israel in Ägypten von 1821–1606 v. Chr.

1804 v. Chr. – Tod Jakobs

1750 (1805) v. Chr. – Tod Josefs mit 110 Jahren

(Biblische Bücher, die in diese Zeit fallen: Hiob)

 

Hinweis: Die verwendeten Jahreszahlen folgen einer alternativen, aber strikten biblischen Chronologie, bei der nur Zeitangaben aus der Bibel verwendet werden, ohne sie als Abschreibe- oder Übersetzungsfehler bezeichnen zu müssen. Die Zeitangaben der traditionellen Chronologie sind in Klammern gesetzt.

 

Empfänger

1. Das Volk Israel (Juden)

2. Alle anderen Völker (Heiden; jeder, der an das Evangelium von Christus glaubt)

 

Die ursprünglichen Empfänger des Buches, sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form, war das Volk Israel. Mose schrieb das Buch für das Volk Israel, wahrscheinlich während der 40-jährigen Wüstenwanderung auf der Sinai-Halbinsel.

 

Römer 1,16

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen

 

Da Christus und sein Evangelium Mittelpunkt jedes biblischen Buches sind, stehen als Empfänger an erster Stelle das Volk Israel, die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die Heiden, die Menschen aus allen anderen Völkern, welche an das Evangelium von Christus glauben. Bei der obigen Aussage „für den Griechen“ sind die nichtjüdischen Völker gemeint, die zumeist Heiden waren und deren Hauptsprache damals das Griechische war. Wenn hier also von „Griechen“ gesprochen wird, dann ist damit die gesamte heidnische Welt im Gegensatz zu den Juden gemeint. Dieser Gegensatz ist nach Galater 3,28 und Epheser 2,14 durch Jesus Christus aufgehoben.

 

Hintergrund & Umfeld

Der Ausgangspunkt von 1. Mose ist die ewige Vergangenheit. Gott rief durch einen willentlichen Akt und sein göttliches Wort die ganze Schöpfung ins Dasein, formte und füllte sie und hauchte schließlich seinen Lebensodem, seinen Geist, in einen Haufen Erde, den er zu seinem Abbild formte und der so zu Adam wurde. Gott setzte die Menschen als Krönung seiner Schöpfung ein, d.h. als seine Gefährten, die sich seiner Gemeinschaft erfreuten und seinen Namen verherrlichten.

 

Es heißt in Psalm 33,6:

Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.“

 

Wo hier das Wort „Hauch“ steht, steht im Hebräischen eigentlich das Wort „Geist“. Dahinter steckt das Bild, dass Gottes Geist mit seinem Wort kommt. Als er sein Wort sprach, kam in Verbindung damit sein Geist, so wie wenn man ein Wort ausspricht, der eigene Atem mit diesem Wort einhergeht. Damit erfahren wir auch, wie das gesamte geschaffene Universum entstand. Es ist gar nicht kompliziert: Es entstand durch das Wort des HERRN und den Geist seines Mundes. Das sind die beiden Wirkkräfte Gottes in der gesamten Schöpfung. Wenn man den Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose studiert, wird man feststellen, dass der Bericht dem ganz exakt entspricht.

 

Schlüsselorte

Das 1. Buch Mose umfasst drei unterschiedliche, aufeinanderfolgende Schauplätze:

1. Mesopotamien (1Mo 1–11); 2. Kanaan, das verheißene Land (1Mo 12–36; 1Mo 11,31; 12,5); 3. Ägypten (1Mo 37–50; 1Mo 46,1-7)

 

Eden (1Mo 2,8), Araratgebirge (1Mo 8,4), Babel (1Mo 11,8-9), Ur in Chaldäa (1Mo 11,27-28), Haran (1Mo 11,31), Sichem (1Mo 12,1-2.6), Sodom und Gomorra (1Mo 13,13;18–19), Hebron (1Mo 13,18), Beerscheba (1Mo 21,31; 26,23-25), Bethel (1Mo 28,10-22; 35,1), Ägypten (1Mo 46,1-7)

 

Das 1. Buch Mose reicht vom Zweistromland Mesopotamien, der „Wiege der Menschheit“ bis nach Ägypten zum Niltal, der Wiege der Nation Israel. Dieses Gebiet wird nach seiner Form der „fruchtbare Halbmond“ genannt. In ihm laufen drei Kontinente (Europa, Afrika & Asien) zusammen und hier liegt der „Nabel der Welt“, Israel (Hes 38,12).

 

Schlüsselereignisse

Schöpfung ▸ Sündenfall ▸ Sintflut ▸ Turm zu Babel ▸ Berufung Abrahams ▸ Bundesschluss mit Abraham ▸ Vernichtung Sodom und Gomorra ▸ Opferung Isaaks ▸ Jakobs Traum ▸ Josef wird verkauft ▸ Josef in Ägypten

 

Schlüsselpersonen

Adam & Eva, Henoch, Noah, Abram (später Abraham) & Sarai (später Sara/Sarah), Issak & Rebekka, Jakob (später Israel), Josef

 

Adam = „Mensch“; kollektiv für „Menschen/Menschheit“ (1Mo 2,7)

Der erste Mensch und Stammvater aller Menschen

(1Mo 1,26–5,5; 1Chr 1,1; Lk 3,38; Röm 5,14; 1Kor 15,22.45; 1Tim 2,13-14)

 

Eva = „Leben, lebendig“ (1Mo 3,20)

Die erste Frau, Ehefrau und Mutter

(1Mo 2,18–4,26; 2Kor 11,13; 1Tim 2,13)

 

Henoch = „Einweihung, Eingeweihter, Belehrter“; auch „Gefolgsmann“ (Gottes)

Der mit Gott wandelte und entrückt wurde

(1Mo 5,18-22.24; 1Chr 1,3; Lk 3,37; Hebr 11,5; Jud 1,14)

 

Noah = „Trost, Ruhe“ (1Mo 5,29)

Der Gerechte und treue Erbauer der Arche

(1Mo 5,28–10,32; 1Chr 1,3-4; Jes 54,9; Hes 14,14.20; Mt 24,37-38; Lk 3,36; 17,26-27; Hebr 11,7; 1Petr 3,20; 2Petr 2,5)

 

Abram/Abraham = „Vater einer Menge“ (1Mo 17,5); vorher Abram = „Erhabener Vater“ (1Mo 11,26)

Der Stammvater und erste Patriarch Israels

(1Mo 11–25; 2Mo 2,24; 2Chr 20,7; Neh 9,7; Ps 105,6; Mt 1,1-2; Lk 3,34; Apg 7,2-8; Röm 4; Gal 3; Hebr 6,13-15; 7,1-9; 11,8.17; Jak 2,21-24)

 

Sarai/Sara/Sarah = „Fürstin“ (1Mo 17,15); vorher Sarai = „die Fürstliche“ (1Mo 11,29; 17,15)

Die Halbschwester und Frau Abrahams

(1Mo 11–25; Jes 51,2; Röm 4,19; 9,9; Hebr 11,11; 1Petr 3,6)

 

Isaak = „Lacher, man lacht“ (1Mo 17,17; 18,12-13.15; 21,6)

Der zweite Patriarch Israels

(1Mo 17,15–35,29; Röm 9,7-10; Hebr 11,17-20; Jak 2,21)

 

Rebekka = „Binde, Fessel“, d.h. „die Fesselnde“ oder „Anziehende“

Die Ehefrau Isaaks

(1Mo 24–27; Röm 9,10)

 

Jakob/Israel = „Fersenhalter, Überlister“ (1Mo 25,26; Hos 12,4; 1Mo 27,36); Israel = „der, der mit Gott ringt“ oder „Gotteskämpfer“ (1Mo 32,29)

Der Vater der 12 Stämme Israels

(1Mo 25–50; Mt 1,2; 22,32; Apg 7,8-16; Röm 9,11-13; Hebr 11,9.20-21)

 

Josef = „Er (Gott) nimmt hinweg, und: Er (Gott) füge hinzu“ (1Mo 30,23-24)

Der Bewahrer seines und des ägyptischen Volkes

(1Mo 30–50; Jos 24,32; 1Chr 5,1; Hebr 11,22)

 

Schlüsselverse

(1Mo 1,1.27; 3,15; 9,16; 12,2-3; 15,6; 17,7.13.19; 50,20)

 

1. Mose 1,1

„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“

 

1. Mose 1,27

„Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie“

 

1. Mose 3,15

„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“

 

1. Mose 9,16

„Darum soll der Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und an den ewigen Bund gedenke zwischen Gott und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf der Erde ist!“

 

1. Mose 12,2-3

„2 Und ich will dich zu einer großen Nation machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! 3 Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“

 

1. Mose 15,6

„Und [Abram] glaubte dem HERRN, und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an“

 

1. Mose 17,7.13.19

„7 Und ich werde meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir durch ⟨alle⟩ ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und deinen Nachkommen nach dir 13 ... Und mein Bund an eurem Fleisch soll ein ewiger Bund sein 19 Und Gott sprach: Nein, ⟨sondern⟩ Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Isaak geben! Und ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zu einem ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm“

 

1. Mose 50,20

„Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten“

 

Schlüsselworte

Im Anfang = hebr. „bereschit“ (1Mo 1,1; 49,3)

 

Gott = hebr. „elohim“ (1Mo 1,1.12; 19,29; 24,42; 28,3; 35,11; 45,9; 50,24)

 

Himmel = hebr. „schamajim“ (1Mo 1,1.8-9; 2,1; 8,2; 11,4; 14,22; 24,3; 28,12)

 

Land = hebr. „eretz“ (1Mo 1,1.10; 4,16, 12,1; 13,10; 41,36; 31,3; 35,12)

 

Same = hebr. „zera“ (1Mo 1,11.29; 3,15; 13,15-16; 15,18; 17,19; 28,14; 48,19; 32,13)

 

Geschlechterfolge/Geschichte = hebr. „toledot“ (1Mo 2,4; 5,1; 6,9; 10,1; 11,10; 11,27; 25;12.19; 36,1; 37,2)

 

„Gott“ sprach = hebr. „amar“ (1Mo 1,3.6.9.11.14.20 u.a.)

 

Beschneidung/beschnitten = hebr. „mul“ (1Mo 17,10.12-14.23-27; 21,4; 34,15.17.22.24)

 

Sünde = hebr. „chatta'ah“ (1Mo 4,7; 18,20; 31,36; 50,17)

 

Segen = hebr. „berakah“ (1Mo 12,2; 27,12.35-36.38.41; 28,4; 33,11; 39,5; 49,25-26.28)

 

lieben = hebr. „aheb“ (1Mo 22,2)

 

anbeten = hebr. „schachah“ (1Mo 22,5)

 

gehorchen = hebr. „schama“ (1Mo 22,18)

 

Hinweis: Die Begriffe „lieben“, „anbeten“ und „gehorchen“ kommen in 1. Mose 22 gemeinsam vor. Hier ist der Zusammenhang zu beachten!

 

Schlüssellehren

Bemerkenswert ist, dass die meisten zentralen Lehraussagen der Bibel ihre Wurzeln im 1. Buch Mose haben. Somit enthält es die „Saatkörner“ einer ganzen Reihe biblischer Lehren:

 

Dreieinigkeit/Trinität: Vater, Sohn & Heiliger Geist bei der Schöpfung (1Mo 1,1-2)

Das Thema „Dreieinigkeit“ oder „Trinität“ taucht immer mal wieder in der Bibel auf. Es ist Tatsache, dass sich der Gott der Bibel in drei ewigen und gleichwertigen Personen offenbart: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Begriffe wie „Dreieinigkeit“, „Dreieinheit“ oder „Trinität“ kommen zwar in der Bibel nicht vor, dennoch haben sich diese Begriffe als nützlich erwiesen, auf ein Wort reduziert, das auszudrücken, was die Bibel über Gott sagt.

(1Mo 1,1.26; 3,22; 11,7; vgl. 5Mo 6,4; Jes 45,5-7; Mt 28,19; 1Kor 8,4; 2Kor 13,13)

 

Schöpfung: Woher kommt die Welt? Woher kommt das Leben? Woher kommt der Mensch mit Selbstbewusstsein, Moral, verschiedenen Sprachen und Kulturen?

(1Mo 1–11; die Genealogien: Mt 1; Lk 3,23‒38; der Sündenfall: Eph 5,31.32; 1Tim 2,12‒14; Adam als historische Person: Röm 5; Erschaffung des Menschen im Bild Gottes (Jak 3,9; die Sintflut als ein weltweites Gericht, dass nur von acht Menschen überlebt wurde: 1Petr 3,20; 2Petr 3,6; der Kosmos ist nicht ewig: Mt 24,21; der Kosmos wurde von Gott erschaffen: Mk 13,19; Joh 17,24; der Mensch wurde als Mann und Frau erschaffen: Mt 19,4; Mk 10,6; die Existenz von Abel: Mt 23,35; Lk 11,50; die Existenz von Noah und der Flut: Lk 17,26ff; Mt 24,37ff)

 

Menschen: Nach Gottes Ebenbild geschaffen, durch Sünde gefallen, Erfordernis eines Erretters.

(1Mo 1,26; 2,4-25; 9,6; vgl. Jes 43,7; Röm 8,29; Kol 1,16; 3,10; Jak 3,9; Offb 4,11)

 

Sünde/Sündenfall: Folge des Stolzes und der Rebellion gegen Gott; Schöpfung komplett von Sünde durchdrungen. Ohne das 1. Buch Mose hätte man kein Wissen vom Ursprung des Bösen in der Welt.

(1Mo 2,16-17; 3,1-19; vgl. Joh 3,36; Röm 3,23; 6,23; 1Kor 2,14; Eph 2,1-3; 1Tim 2,13-14; 1Joh 1,8)

 

Ehe: Eine Einrichtung Gottes. Eine auf Dauer angelegte Bindung und Vereinigung eines Mannes und einer Frau, die zu einer Einheit werden.

(1Mo 2,18-24; 24,58-60; 29,10-11; Jer 7,34; Mal 2,14-15; Mt 5,32; 19,6; Röm 7,2-3; Eph 5,21-33; Hebr 13,4)

 

Erlösung/(Ur)evangelium: Rettung von Sünde und Wiederherstellung durch Christi Werk am Kreuz.

(1Mo 3,15; 48,16; vgl. Joh 8,44; 10,15; Röm 3,24-25; 16,20; 1Petr 2,24)

 

Heiligung durch den Wandel mit Gott (1Mo 5,24)

 

Rechtfertigung aus Glauben (1Mo 15,6)

 

Verheißungen: Gott macht sichere Zusagen hinsichtlich der Zukunft.

 (1Mo 12,1-3; 26,3-4; 28,14; vgl. Apg 2,39; Gal 3,16; Hebr 8,6)

 

Bund/Bündnisse: Gott stellt Beziehungen her und gibt Verheißungen. Drei Bündnisse in 1. Mose: Adam- Noah- & Abrahambund (1Mo 3,16-19; 9,16; 17,7.13.19)

(1Mo 15,1-20; 17,10-11; vgl. 4Mo 25,10-13; 5Mo 4,25-31, 30,1-9; 2Sam 23,5; 1Chr 16,15-18; Jer 30,11; 32,40; 46,27-28; Am 9,8; Lk 1,67-75; Hebr 6,13-18)

 

Offenbarung: Indem Gott indirekt durch seine Schöpfung kommuniziert (1Mo 1,1–2,25; vgl. Röm 1,19-20)

Indem Gott Dinge über sich selbst, oder andere sonst nicht erkennbare Wahrheiten, direkt mitteilt (1Mo 2,15-17; 3,8-19; 12,1-3; 18,1-8; 32,25-33; vgl. 5Mo 18,18; 2Tim 3,16; Hebr 1,1-4; 1Petr 1,10-12)

 

Satan: Der Rebell unter Gottes Geschöpfen.

(1Mo 3,1-15; vgl. Jes 14,13-14; Mt 4,3-10; 2Kor 11,3.14; 2Petr 2,4; Offb 12,9; 20,2)

 

Engel: Von Gott geschaffene Geistwesen.

(1Mo 3,24; 18,18; 28,12; vgl. Lk 2,9-14; Hebr 1,6-7.14; 2,6-7; Offb 5,11-14)

 

Israel: Das auserwählte Volk Gottes.

(1Mo 32,29; 35,10; vgl. 5Mo 28,15-68; Jes 65,17-25; Jer 31,3134; Hes 37,21-28; Sach 8,1-17; Mt 21,43; Röm 11,1-29)

 

Gericht: Gottes gerechte Antwort auf Sünde; Fluch nach dem Sündenfall; die Sintflut; Sprachverwirrung zu Babel; Sodom und Gomorra. Gerichte verdeutlichen Gottes kompromissloses Vorgehen gegen Sünde und Aufruhr. Immer jedoch geht mit dem Gericht auch Gottes Angebot der Gnade und Vergebung einher. Dem Versagen des Menschen begegnet Gott in Gnade.

(1Mo 3; 6–7; 11,1-9; 15,14; 18,16–19,29; vgl. 5Mo 32,39; Jes 1,9; Mt 12,36-37; Röm 1,18–2,16; 2Petr 2,5-6)

 

Erstgeburtsrecht (1Mo 25,31)

Das Erstgeburtsrecht ist das Recht des erstgeborenen Sohnes auf das Erbe des Vaters.

Als Jakob Esau bat, ihm sein Erstgeburtsrecht zu verkaufen, wusste er, dass er damit geistlich und juristisch Vorteile erlangen würde. Der erstgeborene Sohn hatte damals ein Anrecht auf ein doppeltes Erbteil (5Mo 21,17) und auf den besonderen Segen seines Vaters vor dessen Tod. Nach dem Tod des Vaters wurde er das Familienoberhaupt, das den Namen der Familie weitertrug. Dieses Erbrecht des Erstgeborenen war gesetzlich geschützt; der Vater konnte es nicht auf einen jüngeren Sohn übertragen (5Mo 21,15-17). Dagegen konnte der Erstgeborene selbst sein Erstgeburtsrecht verlieren, verspielen oder verkaufen. Jakobs ältester Sohn Ruben verlor sein Erstgeburtsrecht, weil er mit der Nebenfrau (Konkubine) seines Vaters sexuell verkehrte (1Mo 35,22; 1Chr 5,1-2). Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht (1Mo 25,29-34; Hebr 12,16). Damit beging Esau eine schwere Sünde. Nicht nur, dass er für eine Mahlzeit sein Erbe vergeudete. Viel schlimmer war, dass er den Segen Gottes und seine Verheißung, Abraham zu einem großen Volk zu machen, verlor (1Mo 22,15-18). Esau ist ein warnendes Beispiel: Was Gott verheißen hat, soll man nicht leichtfertig aufgeben.

 

Hinweis: Das Erstgeburtsrecht sollte nicht mit dem „Segen des Vaters“ (1Mo 49,28) verwechselt werden, obwohl beide miteinander zusammenhängen.

 

Segen: Besondere übernatürliche Zuwendung Gottes zu seinen Geschöpfen, durch die er ihnen Kraft, Leben und Wohlergehen schenkt; Gehorsam bringt reichen Segen und Ungehorsam das Gegenteil.

(1Mo 1,28; 9,1; 12,1-3; 14,18-20; 27,1-40; 48,1-20; vgl. 4Mo 6,24-27; 5Mo 11,26-27; Ps 3,9; Mal 3,10; Mt 5,3-11; 1Petr 3,9)

 

Irrlehren

Widerlegung gewisser Irrlehren und Weltanschauungen durch die Schöpfungsgeschichte:

Darwinismus (seine Abstammungslehre), Atheismus (Gottesleugnung), Polytheismus (Vielgötterlehre), Pantheismus (Gott in allem), Fatalismus (Schicksalsglauben), Materialismus (Materie als das Wesen der Dinge)

 

Gottes Wesen im Buch

Der Gott der Verheißungen

 

Schöpfer (1Mo 1,1-31), Treu (1Mo 12,3.7; 26,34; 28,14; 32,10.13), Gerecht (1Mo 18,25), Langmütig (1Mo 6,3), Liebe (1Mo 24,12), Gnade (1Mo 19,16.19), Allmächtig (1Mo 17,1), Stark (1Mo 18,14), Vorhersehend (1Mo 8,22; 24,12-14.48.56; 28,20-21; 45,57; 48,15; 50,20), Wahrhaftig (1Mo 3,45; 24,27; 32,11), Zornig (1Mo 7,21-23; 11,8; 19,24-25)

 

Das 1. Buch Mose führt in das Wesen Gottes ein. Hier beginnt Gott sich in vielfältiger Weise zu offenbaren, besonders in seiner Allmacht als Schöpfer und Erhalter des Lebens. Das 1. Buch Mose legt die Grundlage für die Offenbarung Gottes in der gesamten Bibel. Nahezu alle Wahrheiten der Offenbarung Gottes sind im Kern in diesem Buch enthalten. Insgesamt gibt es mindestens zehn Namen oder Titel, die Gott hier trägt:

 

Elohim – „der Mächtige; die größte Kraft; Schöpfergott“ (1Mo 1,1)

Jahwe Elohim – „Gott, der HERR“ (1Mo 2,4)

Jahwe – „HERR“ (1Mo 4,1)

El Eljon – „Gott, der Höchste“ (1Mo 14,19-20)

Adonai – „HERR“ (1Mo 15,2)

El Roi – „Gott, der sieht“ (1Mo 16,13)

El Schaddai – „Gott, der Allmächtige“ (1Mo 17,1)

El Olam – „Gott, der Ewige“ (1Mo 21,33)

Jahwe Jireh – „der HERR wird ersehen/versorgen“ (1Mo 22,14)

El – „der Starke“ (1Mo 33,20)

El Bethel – „Gott des Hauses Gottes“ (1Mo 35,7)

 

Einer der sieben Bündnisnamen Gottes „Jahwe Jireh“ findet sich in 1. Mose (1Mo 22,13-14). Der Name „Jahwe“ wird mit den Bünden bzw. Bündnissen, die Gott mit den Menschen schließt, assoziiert. Ein Bund ist eine Beziehung von Person zu Person und unveränderlich bzw. dauerhaft.

 

Der Name „Jahwe“ steht im direkten Zusammenhang mit sieben konkreten Namen bzw. Titeln, die sieben Aspekte der Bündnistreue Gottes in seinem Umgang mit den Menschen repräsentieren. Im Folgenden werden diese Namen in der Reihenfolge ihres Erscheinens in der Bibel aufgelistet; sie offenbaren folgende Eigenschaften Jahwes.

 

Die sieben Bündnisnamen Gottes (1Mo 22,13-14; 2Mo 15,26; 17,15; Ri 6,24; Ps 23,1; Jer 23,6; Hes 48,35)

1. Jahwe Jireh – Der versorgt; der Herr wird ersehen (1Mo 22,13-14)

2. Jahwe Rapha – Dein Arzt; der heilt (2Mo 15,26)

3. Jahwe Nissi – Der unser Banner ist; mein Feldzeichen (2Mo 17,8-15)

4. Jahwe Schalom – Der unser Friede ist (Ri 6,24)

5. Jahwe Ra'ah/Ro'i; – Der unser Hirte ist (Ps 23,1)

6. Jahwe Zidkenu – Der unsere Gerechtigkeit ist (Jer 23,6)

7. Jahwe Schamma – Der hier ist; dauerhaft gegenwärtig (Hes 48,35)

 

Christus im Buch

Wenn wir in die Bibel schauen, können wir Jesus Christus überall sehen oder finden. Der Messias erschien nicht nur in den Evangelien und von Ihm wurde nicht nur in den Briefen des Neuen Testaments gesprochen. Jesus kann in jedem einzelnen Buch in der Bibel gefunden werden, einschließlich des Alten Testaments. Er ist in jedem der 66 Bibelbücher und in unzähligen Typen im Leben verschiedener Charaktere in der Bibel abgebildet oder prophezeit. Es ist einzigartig, wie die Bibel den kommenden Messias mit Bildern und Typen vorschattet, Ihn aber auch mit klaren und eindeutigen Prophezeiungen ankündigt. Jesus Christus selbst sagte: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen.“ – Johannes 5,39

 

Gott will nicht nur, dass wir die großen Ereignisse aus dem 1. Buch Mose kennenlernen, sondern auch die einzelnen Personen, die Teil seines Rettungsplans für die Menschheit sind. Die Menschen, die er erwählt, sind nicht fehlerlos, sondern sowohl charakterlich als auch in ihrem Handeln zutiefst fehlerhaft. In 1. Mose lesen wir, dass sie lügen, andere betrügen, an Gott zweifeln oder sehr stolz sind, aber Gott gebraucht sie trotzdem. Das ist eine der großartigen Botschaften von 1. Mose: „Der Gott, der uns geschaffen hat, ist noch nicht fertig mit uns“. Er ist damit beschäftigt, uns „neuzumachen“, uns „zu heiligen“, uns Neuanfänge zu schenken und uns dabei zu helfen, die Menschen zu werden, die wir nach seinem Willen sein sollen.

 

Was in 1. Mose begonnen hat, erfüllt sich in Jesus Christus. Das Geschlechtsregister, das in 1. Mose 5 anfängt und sich in 1. Mose 11 fortsetzt, wird mit der Geburt Jesu Christi beendet (Mt 1; Lk 3,23-27). Christus ist der alles entscheidende Nachkomme, der Abraham verheißen wurde (1Mo 12,1-3; Gal 3,16). Seine Nachfolger werden in ihm gesegnet, weil er allein durch seinen aktiven Gehorsam die Anforderungen des mosaischen Gesetzes erfüllt; er war bereit, sein Recht, Gott gleich zu sein, aufzugeben und anstelle der von Gott getrennten Menschheit zu sterben. Alle, die an ihn glauben, sind Abrahams Nachkommen aus dem Neuen Bund (Gal 3,26-29). Die kühnen Prophezeiungen und feinen Andeutungen in 1. Mose zeigen, dass Gott eine Geschichte schreibt, die bis zur Ruhe in Jesus Christus führt. Gott selbst verkündet, dass der Nachkomme der Frau Satan zerstören würde (1Mo 3,15). Dieser Nachkomme ist Jesus Christus und seine Gemeinde (Röm 16,20). Die Übergabe der Braut an Adam symbolisiert die Übergabe der Gemeinde an Jesus Christus (1Mo 2,18-25; Eph 5,22-32); Melchisedeks Priesterschaft weist auf die des Sohnes Gottes hin (1Mo 14,18-20; Hebr 7), und wie Israel nach seiner Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten im verheißenen Land Ruhe, Wohlstand und Zuflucht fand, findet auch die Gemeinde, nachdem sie aus der mit einem Fluch beladenen Welt herausgerettet wird, dieses Leben in Christus. Das Paradies, das der erste Adam verlor, wird durch den letzten Adam wieder aufgerichtet. Diese wunderbar zusammengefügte heilige Geschichte bezeugt, dass alle Linien des 1. Buch Mose (und alle anderen Bücher) letztlich auf Jesus Christus hinauslaufen.

 

 

▪︎ Vorbild in:

• „Im Anfang schuf Gott...“ – „Im Anfang war das Wort...“ (1Mo 1,1; Joh 1,1; Spr 8,22-29)

• Same der Frau im Urevangelium und Erretter, der den Kopf der Schlange zermalmen wird (1Mo 3,15; Gal 4,4; Hebr 2,9-14)

• Abels Opfer/Abels Blut (1Mo 4,10-11; Hebr 12,24; Lk 23,34)

• Arche Noah: Im Bild der Arche sehen wir die Rettung in und durch Christus (1Mo 6–9; 1Mo 6,5.7; Jes 32,2; 1Petr 3,20-21; 2Petr 3,6-11; Röm 3,24-25; Hebr 6,18; Ps 69,2; 42,7; Joh 10,9)

• Sintflut (1Mo 7–8; Mt 24,39; 1Petr 3,20-21; 2Petr 2,5; 3,6-7; Gal 6,7-8)

• Noahbund/Regenbogen: Gnadenzeichen mit der Verheißung ewigen Heils (1Mo 9; Röm 3,23ff)

• Same Abrahams im Abrahambund (1Mo 12,2-3; Apg 3,25; Gal 3,7-9)

• Brot und Wein (1Mo 14,18-19; Mt 26,26-29; 1Kor 10,16; 11,23-25; Offb 19,9)

• Beschneidung (1Mo 17,10; 3Mo 12,3; 5Mo 10,16; 30,6; Jer 4,4; 31,32-33; Hes 11,19; 36,26-27; Röm 2,25.28-29; 3,1.9.30; 4,11; 1Kor 7,19; Gal 3,28-29; 5,6; Eph 2,11ff; Phil 3,3; Gal 6,16; Kol 2,11)

• Jakobsleiter: Ein Bild des Kreuzes Christi, das Himmel und Erde überbrückt (1Mo 28; Joh 1,50-51)

• Löwe von bzw. aus Juda (1Mo 49,9-10; Offb 5,5; Mt 1,3.16; Lk 1,32)

 

 

▪︎ Typisiert in:

• Adam (1Mo 1,26; 2,7; 3,19; Röm 5,12.14.17.19; 1Kor 15,21-22.45-49)

• Abel (1Mo 4,4; Hebr 11,4)

• Noah (1Mo 6.8-9.13-22; 2Petr 2,5)

• Abraham (1Mo 12–22; Röm 4,13; Gal 3,7.9.16.24; Hebr 11,8.17)

• Melchisedek (1Mo 14,17-20; Ps 110,4; Jes 32,1; 9,6-7; Sach 6,13; Hebr 4,14; 5,6.10; 7,1-3.21-22.25; Mt 26,26-27)

• Sara/Hagar (1Mo 18,11-15; 21,1-21; Gal 4,24-28; 6,16)

• Isaak/Ismael (1Mo 16,15; 17,21; 21,1-7ff; 22; 24; Gal 4,22-31; Hebr 1,2; Joh 3,16; 1,18; 2Chr 3,1; Hebr 10,5-10; Lk 23,33; Joh 19,17; 18,11; 1,29; Offb 13,8; Ps 40,9; Jes 53,6; Mt 27,46; Mt 26,53-54; 27,42; Jer 7,26; Jes 53,7.11)

• Jakob/Esau (1Mo 25,19; 35; Röm 9,13.15)

u.a.

 

• Josef spiegelt in vielerlei Hinsicht Jesus wider (über 300 Parallelen, hier einige):

 · Beide waren Hirten (1Mo 37,2; Joh 1,18; 10,11)

 · Beide der geliebte Sohn des Vaters (1Mo 37,3; Mt 3,17; Joh 1,18)

 · Beide von Brüdern gehasst und vom Vater geliebt (1Mo 37,4-5; Joh 15,24-25; Lk 19,14)

 · Beide wegen dem Gedanken an ihre Herrschaft gehasst (1Mo 37,8; Lk 19,14)

 · Beide vom Vater gesandt (1Mo 37,13-14; Mt 15,24; Joh 3,16-17; 4,34; 5,30; 6,38-40)

 · Beide gehen im Gehorsam, obwohl sie vom Hass ihrer Brüder wissen (1Mo 37,13)

 · Beide suchen ihre Brüder: „Ich suche meine Brüder“ (1Mo 37,16; Lk 1,68.78)

 · Ihre Brüder sahen sie von Weitem (1Mo 37,18; lange zuvor angekündigt)

 · Brüder planten beide zu töten (1Mo 37,18-20; Mt 12,14; 26,4; Joh 11,53)

 · Beiden wurden die Kleider abgenommen (1Mo 37,23; Mt 27,28; Joh 19,23.24)

 · Ihre Brüder setzen sich um zu essen – während beide gelitten haben (1Mo 37,25; Joh 18,28)

 · Beide wurden nach Ägypten geführt (1Mo 37,26; Mt 2,14-15)

 · Beide für ein paar Silberstücke wie Sklaven verkauft (1Mo 37,28; Mt 26,15; 29,14-16)

 · Beide waren Diener (1Mo 39,1; Phil 2,6-7; Lk 22,27; Joh 13,1-17)

 · Beide wurden versucht (1Mo 39,7; Mt 4,1)

 · Beide fälschlicherweise beschuldigt bzw. verurteilt (1Mo 39,16-18; Mt 26,59-61)

 · Beide mit zwei Kriminellen zusammen bestraft; einer davon war errettet, der andere verloren (1Mo 40, 2-3; Lk 23,32.43)

 · Beide wurde nach dem Leiden erhöht (1Mo 41,41; Phil 2,9-11)

 · Beide sagten: „Was euch der sagt, das tut“ (1Mo 41,55; Joh 2,5)

 · Beide waren 30 Jahre alt, als sie öffentlich zu wirken begannen (1Mo 41,46; Lk 3,23)

 · Beide vergaben denen, die ihnen Unrecht angetan hatten (1Mo 45,1-15; Lk 23,34)

 · Beide retteten ihr Volk (1Mo 45,7; Mt 1,21)

 · Bei beiden wendete Gott zum Guten, was Menschen ihnen Schlechtes antaten (1Mo 50,20; 1Kor 2,7.8)

 · Josef durch Gott aus dem Gefängnis befreit – Jesus durch Gott aus dem Grab auferweckt (1Mo 41,14; 45,7-9; Apg 2,32; 10,40)

 

• Wir sehen ein Bild der Gemeinde, der Braut Christi, in der Geschichte Rebekkas (1Mo 24), die bereit war, ihr eigenes Volk und Vaterhaus zu verlassen, um Isaaks Braut zu werden.

 

• Darüber hinaus finden wir im 1. Buch Mose Erscheinungen Jahwes in Gestalt unter dem Namen „Engel des HERRN“ bzw. „Engel Gottes“ (Engel Jahwes). Dieser ist gewiss niemand anders als Christus selbst – Gott, im Fleisch gekommen –, der von sich selbst sagte: „Ehe Abraham war, bin ich“ (1Mo 16,7-14; 18,22; 19,1; 22,11.15-16; 31,11.13; 32,29).

 

Inhalt & Themen

Das Buch der Anfänge und Ursprünge: Von der Schöpfung bis zu Josefs Tod in Ägypten

 

▪︎ Kernaussage: Gott erschafft die Erde sowie Menschen und erwählt ein besonderes Volk, die Nation Israel.

 

▪︎ Ziel und Zweck: Gottes Werk der Schöpfung und Erlösung.

 

Historischer Zweck: Einen realistischen Bericht über die Anfänge bereitzustellen.

Theologischer Zweck: Die Betonung der Hoheit und Erhabenheit Gottes über seine Schöpfung.

 

Ziel und Zweck des 1. Buch Mose ist es, die Erschaffung der Welt aufzuzeichnen. Es ist der Wunsch sowie der Plan und das Handeln Gottes, sein auserwähltes Volk Israel, das abgesondert lebt und ihn allein anbetet, als Werkzeug zur Segnung aller Völker vorzubereiten. Das Buch 1. Mose legt das Fundament für alle übrigen Bibelbücher, indem es an den Uranfang zurückführt. Man könnte es als „Samen“ der gesamten Bibel bezeichnen,  weil die Mehrheit der Lehren der Bibel im Buch 1. Mose in „Samen“-Form vorgestellt werden. Ohne die ersten Kapitel dieses Buches könnte man den Rest der Bibel nicht verstehen.

 

▪︎ Roter Faden: AIs noch nichts da war, war Gott. Und Gott sprach ...

Der rote Faden der Heilsgeschichte, der im 1. Buch Mose beginnt (1Mo 3,5; Prot- oder Urevangelium), endet erst im letzten Buch der Bibel im Buch der Offenbarung (Offb 21–22), wo das ewige Reich Gottes im Neuen Jerusalem mit den erlösten Gläubigen beschrieben wird.

 

Im 1. Buch Mose werden die Berichte der gesamten Schöpfung geschildert, welche den Lebensraum der Menschen ausmachen, wie beispielsweise das Universum mit Planeten und Sternen, die Erde, Licht und Finsternis, Meer und Festland, Pflanzen, Tiere und Menschen. Ebenfalls werden die Anfänge vom tragischen Fall der Menschheit in Sünde und Tod, vom Satan sowie von Gottes entfaltendem Plan der Erlösung berichtet und was dies für den Menschen bis heute bedeutet. Man erfährt von Segen und Fluch, von göttlicher Erwählung und Führung, den Bundesschlüssen zwischen Gott und Mensch sowie die Anfänge des Volkes Israel. Man bekommt Erkenntnis von Gemeinschaft, Zivilisation und Nationen, von Ehe und Familie, von Kunst und Handwerk. Man lernt, wie man am besten mit Gott in Beziehung treten kann, nämlich durch Glauben, Gehorsam und Vertrauen.

 

Das Buch 1. Mose spricht Wissenschaftler, Historiker, Theologen, Hausfrauen, Bauern, Reisende und Männer sowie Frauen Gottes an. Das Buch ist ein passender Beginn für die Geschichte Gottes und seines Planes für die Menschheit. Dieses Buch und kein anderes kann am Anfang der gesamten biblischen Offenbarung stehen; denn Gott ist ein Gott des Friedens, der Harmonie, der vollkommenen Ordnung. Er enthüllt seine Absichten schrittweise; eine Offenbarung nimmt eine vorangegangene auf und erweitert, erläutert oder erfüllt sie. So steht als Tor zur ganzen Heilsoffenbarung Gottes dieses Buch, das uns der Reihe nach den Ursprung, den Anfang all der Dinge enthüllt, von denen die nachfolgenden Bücher der Bibel bis zur Offenbarung im Neuen Testament handeln; es nennt die Herkunft der Dinge, die das menschliche Leben bestimmen und ausfüllen.

 

Man hält dies vielleicht für so selbstverständlich, dass es gar nicht auffällt. Es ist aber nicht selbstverständlich. Der Koran etwa, dass von Muslimen heiliggehaltene Buch, kennt überhaupt keine logische Ordnung, weder chronologisch noch inhaltlich. Es ordnet die verschiedenen Kapitel (Suren) nach ihrem Umfang: Die längsten Suren stehen vorne, die kürzesten hinten im Koran. Natürlich ist das eine Möglichkeit. Man kann zum Beispiel die Bücher einer Bibliothek nach deren Dicke in die Regale einreihen. Das ist möglich, aber ist es sinnvoll?

 

Das 1. Buch Mose leitet die ersten fünf Bücher des Alten Testaments und die ganze Bibel ein. Die große Bedeutung dieses Buches für die gesamte Bibel wird daran ersichtlich, dass sich die meisten Bücher der Bibel in irgendeiner Form auf das 1. Buch Mose beziehen. Es wird im Neuen Testament oft zitiert und beide Testamente enthalten Hunderte von Anspielungen auf das 1. Buch Mose. Daher ist es die Grundlage für das Verständnis der gesamten Bibel. So sind beispielsweise mehr als die Hälfte der Glaubensvorbilder aus dem neutestamentlichen Hebräerbrief Personen aus dem 1. Buch Mose. Dieses Buch ist ein unantastbarer Grundstein des Glaubens und eine wunderbare Selbstoffenbarung des lebendigen Gottes.

 

Das 1. Buch Mose besteht aus 50 Kapiteln, die einen kompakten Überblick über Schöpfung und die Geschichte des Volkes Israel geben. Die ersten 11 Kapitel befassen sich im Großen und Ganzen mit der Urgeschichte, der gesamten Schöpfung und geben eine äußerst präzise Darstellung des Zustands der Menschheit als verschiedene gefallene, zerstreute und geteilte Völker. Die restlichen 39 Kapitel befassen sich mit der Geschichte des Volkes Israel bis zu seiner Niederlassung im Land Ägypten vor den Ereignissen des 2. Buches Mose.

 

In den Kapiteln 1–2 wird die Erschaffung der Welt und des Menschen durch Gott beschrieben. Diese Verse sind die einzigen Angaben über den gesamten Prozess, mit dem Gott die Welt und alles Leben auf ihr, einschließlich der Menschen, geschaffen hat.

 

In den Kapiteln 3–5 wird der katastrophale Sündenfall beschrieben, der durch die Sünde von Adam und Eva verursacht wurde. Dazu gehören Evas Versuchung durch die Schlange, Kains Mord an seinem Bruder Abel und die Anfänge der menschlichen Gesellschaft.

 

In den Kapiteln 6–9 wird die Sintflut beschrieben, bei der Gott als Reaktion auf die allgegenwärtige Boshaftigkeit der Menschen praktisch die gesamte menschliche Rasse auslöscht. Nur Noah und seine engsten Familienangehörigen werden verschont, und zwar in einem von Gott entworfenen Holzschiff, der Arche. Nach dieser Katastrophe segnet Gott Noah und schwört, die Erde nie wieder durch eine Sintflut zu zerstören.

 

In den Kapiteln 10–11 werden die Abstammung und die Ausbreitung der menschlichen Völker beschrieben. Nach der Flut versucht der Mensch erneut, sich Gott zu widersetzen, unter anderem durch den Bau eines großen Turms zu Babel. Daraufhin verwirrt Gott ihre Sprachen und zerstreut die Menschen über den ganzen Erdball, was zu den verschiedenen Völkern führt, die in der „Völkertafel“ in Kapitel 10 beschrieben werden.

 

Die Kapitel 12–24 enthalten die Geschichte von Abraham, der ursprünglich Abram hieß und der erste Mensch ist, der ausdrücklich von Gott „berufen“ wurde. Gott schließt einen Bund mit Abraham und verspricht, seine Nachkommen zu einer großen Nation zu machen und dadurch die gesamte Menschheit zu segnen. Auf seinem Weg lernt Abraham, einen Glauben des Vertrauens zu leben, der auf eine harte Probe gestellt wird, als Gott ihm befiehlt, seinen Sohn Isaak zu opfern, was er jedoch nicht zulässt. Es wird auch die Zerstörung der Städte Sodom und Gomorra durch Gott geschildert. Diese Städte sind wegen einer langen Liste von Sünden dem Gericht ausgeliefert. Lot, Abrahams Neffe, lebt in Sodom und wird gerade noch von Engeln gerettet, bevor Gott Feuer und Schwefel auf die Stadt herabregnen lässt.

 

Die Kapitel 25–35 bestehen hauptsächlich aus der Geschichte von Isaak, Abrahams Sohn, und Isaaks Sohn Jakob. Jakob schmiedet Pläne, um sich den Segen seines Vaters zu verdienen, und zwar auf Kosten seines älteren Zwillingsbruders Esau. Jakob flieht vor seiner Familie, um Esaus Zorn zu entgehen, und wird auf seiner Reise von Gott intensiv geprüft. In einem Schlüsselmoment ringt Jakob mit Gott, was ihm sowohl ein dauerhaftes Hinken als auch einen neuen Namen einbringt: Israel.

 

Kapitel 36 beschreibt die Nachkommenschaft von Jakobs Bruder Esau. Dieses Volk wurde zu den Edomitern.

 

In den Kapiteln 37–50 werden die Ursprünge der zwölf Stämme des Volkes Israel im Rahmen der Geschichte von Josef, einem der Söhne Jakobs, beschrieben. Die Söhne Jakobs, die später in Israel umbenannt werden, sind auf die Bevorzugung Josefs durch Jakob eifersüchtig, ebenso wie auf Josefs unheimliche Weisheit und seine Fähigkeit, Träume zu deuten. Die Brüder verkaufen Josef in die Sklaverei nach Ägypten und sagen ihrem Vater, der Junge sei tot. Während seines Aufenthalts in Ägypten durchlebt Josef aufgrund seines einzigartigen Charakters verschiedene Schwierigkeiten und steigt schließlich zum stellvertretenden Führer des gesamten ägyptischen Volkes auf.

 

Als eine Hungersnot Josefs Brüder auf der Suche nach Nahrung nach Ägypten führt, wird die Familie wieder zusammengeführt. Doch zunächst stellt Josef seine Brüder auf die Probe und demütigt sie für ihren Verrat. Jakobs Familie – und die Patriarchen der zwölf Stämme – werden durch Josefs Handeln gerettet, und sie lassen sich im Land Ägypten nieder. Zu dieser Zeit wird Israel von Ägypten willkommen geheißen.

 

Diese Ereignisse bilden die Grundlage für die Geschichte des Auszugs aus Ägypten, der einige Zeit später stattfindet. Bis dahin wird ein weniger gnädiger Pharao das Volk Israel versklavt haben und die rapide wachsende israelische Bevölkerung als Bedrohung ansehen.

 

 

▪︎ Praktische Verwendung: Das umfassende Thema von 1. Mose ist Gottes ewige Existenz und Seine Schöpfung der Welt. Es gibt keine Bemühungen des Verfassers, die Existenz Gottes zu verteidigen; er sagt einfach nur, dass Gott ist, immer war und immer sein wird, allmächtig über alles. Gleichermaßen hat man die Zuversicht über die Wahrheit von 1. Mose, trotz derer, die dies ablehnen. Alle Menschen, unabhängig von ihrer Kultur, Nationalität oder Sprache sind rechenschaftspflichtig gegenüber ihrem Schöpfer. Aber wegen der Sünde, die erst durch den Sündenfall durch den Menschen in die Welt kam, wurde man von Gott getrennt. Aber durch die kleine Nation Israel, wurde Gottes rettender Plan für die Menschheit offenbart und verfügbar gemacht. Man darf sich freuen, an diesem Plan teilhaben zu dürfen.

 

Gott schuf das Universum, die Erde und alles Leben. Man kann Ihm vertrauen, dass Er sich der Sorgen und Belange des Lebens annimmt. Gott kann in einer hoffnungslosen Situation (z.B. Abraham und Sara blieben lange kinderlos) unglaubliche Dinge bewegen, wenn man Ihm einfach nur vertraut und gehorcht. Schreckliche und ungerechte Dinge können im Leben passieren, so wie bei Josef, aber Gott wird immer daraus etwas sehr Positives machen, wenn man an Ihn und Seinen göttlichen Plan glaubt. „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ (Röm 8,28)

 

Wissenswertes

▪ Die vier großen Fragen der Menschheit

Das Wann, Wie, Wer und Was aller Dinge in nur neun kurzen Worten in 1. Mose 1,1 offenbart:

„Im Anfang (Wann) schuf (Wie) Gott (Wer) die Himmel und die Erde (Was)“

 

 

▪︎ Einziger authentischer Bericht über die Ursprünge

Zwar hat man verschiedentlich alte Urkunden mit schemenhaften Hinweisen auf den Ursprung der Menschheit gefunden, doch nichts reicht an den erhabenen, genauen Bericht von 1. Mose 1–2 heran.

 

 

▪ Das 1. Buch Mose berichtet von neun Anfängen

1. Anfang der Erde als Wohnung des Menschen (1Mo 1,1–2,3)

2. Anfang der Menschheit (1Mo 2,4-25)

3. Anfang der Sündhaftigkeit des Menschen (1Mo 3,1-7)

4. Anfang der Offenbarung der Erlösung (1Mo 3,8-24)

5. Anfang der menschlichen Familie (1Mo 4,1-15)

6. Anfang einer gottlosen Zivilisation (1Mo 4,16–9,29)

7. Anfang der Nationen (1Mo 10,1-32)

8. Anfang der verschiedenen Sprachen der Völker (1Mo 11,1-9)

9. Anfang des Bundesvolkes Gottes Israel (1Mo 11,10–50,26)

 

▪ Das 1. Buch Mose berichtet von 10 Familien und ihrer Geschichte

01. den Generationen einer himmlischen (geistlichen) und einer irdischen Nachkommenschaft (1Mo 1,1–4,26)

02. den Nachkommen Adams (1Mo 5,1–6,8)

03. den Nachkommen Noahs (1Mo 6,9–9,29)

04. den Nachkommen der Söhne Noahs (1Mo 10,1–11,9)

05. den Nachkommen Sems (1Mo 11,10-26)

06. den Nachkommen Terachs (1Mo 11,27–25,11)

07. den Nachkommen Ismaels (1Mo 25,12-18)

08. den Nachkommen Isaaks (1Mo 25,19–35,29)

09. den Nachkommen Esaus (1Mo 36,1–37,1)

10. den Nachkommen Jakobs (1Mo 37,2–50,26)

 

 

▪ Anfang und Ende im 1. Buch Mose

Anfang: Eine lebendige Seele im Garten Eden, in der Gemeinschaft mit Gott (1Mo 2,7);

Der Wendepunkt: Der Sündenfall des Menschen (1Mo 3);

Ende: Eine Leiche im Grab, in der Fremde in Ägypten, im Land der Götzendiener (1Mo 50,26).

 

 

▪ Der Zusammenhang zwischen 1. Mose und Offenbarung

So wie das 1. Buch Mose, das Buch der Anfänge und Ursprünge ist, so ist die Offenbarung, das Buch der Abschlüsse. Themen, die im ersten biblischen Buch eingeführt wurden, kommen im letzten Buch der Bibel zur Vollendung. So besteht ein bemerkenswerter innerer Zusammenhang zwischen beiden Büchern:

 

• Erschaffung der Himmel und der Erde (1Mo 1,1) – Vernichtung der Erde und des Himmels (Offb 20,11) & Erschaffung des neuen Himmels und der neuen Erde (Offb 21,1);

• Beginn der Herrschaft Satans über die Erde (1Mo 3,1-7) – Satan wird in den Feuersee geworfen (Offb 20,10);

• Kommen der Sünde auf die Erde (1Mo 3,1-7) – Sünde wird verbannt (Offb 21,27);

• Leid kommt über die Menschheit (1Mo 3,16) – Leid wird weggenommen (Offb 21,4);

• Verkündung des Fluches über die Schöpfung (1Mo 3,17-19) – Der Fluch wird weggenommen (Offb 22,3);

• Recht auf den Baum des Lebens verwirkt (1Mo 3,24) – Zugang zum Baum des Lebens wiederhergestellt (Offb 22,2);

• Kommen des Todes in diese Welt (1Mo 2,17; 5,5) – Tod für immer weggenommen (Offb 21,4);

• Vertreibung aus dem Garten Eden (1Mo 3,24) – Wiederaufnahme des Menschen in das Paradies Gottes (Offb 22,1-7);

• Hochzeit des ersten Adam (1Mo 4,1) – Hochzeit des letzten Adam – Jesus (Offb 19,7)

 

Zwei Bücher der Bibel hasst der Satan ganz besonders und er wendet seine ganze Kraft an, sie unglaubhaft zu machen: Das 1. Buch Mose und die Offenbarung. Warum? Weil beide Bücher Satans Sturz prophezeien. Das 1. Buch Mose sagt uns, wer ihn zustande bringt (1Mo 3) und die Offenbarung wie es geschehen wird (Offb 12; 19–20).

 

 

▪ Gott der Schöpfer: Der dreieine Gott im 1. Buch Mose 1,1

Bereits im ersten Satz der Bibel ist Gott präsent. Das Thema der Schöpfung durchzieht die ganze Bibel, von der Erschaffung der Welt bis zum neuen Himmel und der neuen Erde in Offenbarung 21,1. Gott in Christus ist der Schöpfer und Herr (1Mo 1,31; Kol 1,16-17). Es ist sicher kein Zufall, dass bereits in den ersten beiden Wörtern der Bibel „bereschit“ (Im Anfang; im Hebräischen ein Wort) und „bara“ (schuf) ein Hinweis auf die Dreieinigkeit zu finden ist.

 

https://biblehub.com/interlinear/genesis/1-1.htm

 

Die ersten drei Buchstaben, im ersten Wort „bereschit“ (בְּרֵאשִׁ֖ית = Beth ב, Resch ר und Aleph א), sind genau dieselben wie im zweiten Wort „bara“ (בָּרָ֣א). Um zu verstehen, was dies mit der Dreieinigkeit zu tun hat, muss man wissen, für was, oder in welchem Zusammenhang diese Buchstaben stehen:

 

• Der erste Buchstabe „Beth“ ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für „Sohn“, was „ben“ (בֵּ֔ן) heißt. 

• Der zweite Buchstabe „Resch“ ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für „Geist“, was „ruach“ (ר֫וּחַ) heißt.

• Der dritte Buchstabe „Aleph“ ist der Anfangsbuchstabe für das hebräische Wort für „Vater“, was „abba“ (אַבָּא) heißt.

 

Hier sehen wir, dass bereits „Im Anfang“ der dreieine Gott, welcher sich fortlaufend in der Bibel als Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart, geoffenbart ist. In späteren Passagen der Bibel sehen wir immer deutlicher, dass Gott in drei Personen existiert – nicht drei Götter, sondern ein Gott in drei Personen (nicht 1+1+1= 3 Götter, sondern 1x1x1= 1 Gott)!

 

So ist es auch nicht verwunderlich und kein Zufall, dass das dritte Wort „Elohim“ das Pluralwort für Gott ist. Die drei Personen der Gottheit bilden den EINEN wahren Gott in einer Einheit.

 

Manche mögen sich nun fragen, weshalb die Bibel mit dem Sohn beginnt (Beth für Sohn). Nun, der Vater und der Heilige Geist haben ein Anliegen; und zwar den Sohn.

 

 

▪ Der Sohn Gottes – Der Anfang und das Ende

Die Bibel wird auf erstaunliche Weise lebendig, wenn wir verstehen, wie Jesus Christus, der Sohn Gottes, in jedem Detail der Bibel zu finden ist – sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament.

 

Der erste Buchstabe im Alten Testament – im 1. Buch Mose – ist der hebräische Buchstabe „Beth“ (ב/b), der im Wort „bereschit“ (Im Anfang) vorkommt. Der letzte Buchstabe im Neuen Testament – des Buches der Offenbarung – ist der hebräische Buchstabe „Nun“ (ן/n), der im Wort „Amen“ vorkommt. Auch wenn das Neue Testament in Griechisch verfasst wurde, bleibt das Wort „Amen“ ein hebräischer Begriff und endet mit einem „Nun“. Der erste Buchstabe und der letzte Buchstabe in der Bibel bilden das hebräische Wort „BeN (בֵּ֔ן)“, was „Sohn“ bedeutet. Von Anfang bis Ende weist die Bibel auf Jesus, den Sohn Gottes, hin.

 

Im letzten Kapitel der Bibel, in Offenbarung 22, sagt Jesus Christus von sich selbst:

 

Offenbarung 22,13.16.20-21

„13 Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte 16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern. 20 Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus!

21 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen“

 

Der Sohn Jesus Christus selbst gibt uns zu verstehen, weshalb das so ist. In Johannes 5,39 sagt der Sohn folgendes: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen“

 

Alle biblischen Schriften zeugen von Jesus Christus. Er ist das Zentrum. Man kann Ihm nicht genug Ehre erweisen, denn genau das ist das Anliegen des Vaters und des Heiligen Geistes. Und genau diese herrliche Wahrheit ist in Jesu Wesen verankert.

 

So beginnen die biblischen Schriften mit Jesus Christus und enden mit Ihm.

 

Wir gewinnen eine tiefere Liebe, Respekt und Begeisterung für das Wort Gottes, wenn wir sehen, wie sich das Alte und das Neue verbinden. Das tat Jesus mit seinen Jüngern:

 

Lukas 24,27.44-45

„27 Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezieht ... 44 Er aber sagte ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch geredet habe, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was im Gesetz Moses und in den Propheten und den Psalmen von mir geschrieben steht. 45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, damit sie die Schriften verstanden“

 

 

▪︎ Das Lebensalter der Patriarchen (Erz- oder Stammväter)

Nach dem Geschlechtsregister von 1. Mose 5 erreichten die Patriarchen, die vor der Sintflut lebten, ein durchschnittliches Alter von ca. 900 Jahren. Im Gegensatz dazu nahm die Lebenserwartung jener Patriarchen, die nach der Sintflut lebten, nach 1. Mose 11,10-26 innerhalb 23 Generationen rapide ab und pendelte sich auf einem bestimmten Level ein.

 

Adam (930 Jahre) ▸ Set (912 Jahre) ▸ Enosch (905 Jahre) ▸ Kenan (910 Jahre) ▸ Mahalalel (895 Jahre) ▸ Jared (962 Jahre) ▸ Henoch (365 Jahre; wurde entrückt) ▸ Metuschelach (969 Jahre; höchstes in der Bibel erwähntes Alter) ▸ Lamech (777 Jahre) ▸ Noah (950 Jahre) | Sintflut Sem (600 Jahre) ▸ Arp Achschad (438 Jahre) ▸ Schelach (433 Jahre) ▸ Eber (464 Jahre) ▸ Peleg (239 Jahre) ▸ Regu (239 Jahre) ▸ Serug (230 Jahre) ▸ Nahor (148 Jahre) ▸ Terach (205 Jahre) ▸ Abraham (175 Jahre) ▸ Isaak (180 Jahre) ▸ Jakob (147 Jahre) ▸ Josef (110 Jahre)

 

 

▪︎ Stammbaum der Patriarchen (Erz- oder Stammväter): Von Adam bis Noah und seine Nachkommen

Von Adam und Eva (1Mo 5,3) stammen ab: Kain (1Mo 4,1) & Abel (1Mo 4,2) & Set (1Mo 4,25)

 • von Set stammen ab: Enosch (1Mo 4,26) ▸ Kenan (1Mo 5,9) ▸ Mahalalel (1Mo 5,12) ▸ Jared (1Mo 5,15) ▸ Henoch (1Mo 5,18) ▸ Metuschelach/Methusalah (1Mo 5,21) ▸ Lamech (1Mo 5,25) ▸ Noah (1Mo 5,28)

 • von Noah stammen ab: Sem & Ham & Jafet (1Mo 5,32)

 

 

▪︎ Noahs Nachkommen; die Völkertafel: Sem, Ham & Jafet (1Mo 10,1–11,9)

Die Sintflut reduzierte die Weltbevölkerung auf eine Familie: Noah, seine Frau, ihre drei Söhne und deren Ehefrauen (1Mo 7,13.20-23; 8,18). Mit der Familie eines Gerechten begann Gott die Wiederbevölkerung der Erde. Nach der Sintflut war ihr Heimatort vielleicht vorübergehend in der Nähe des Ararat. Die Geburt der Nationen beginnt und Sem, Ham und Jafet wurden nun die Väter aller Nationen. Kapitel 10 ist das Vorspiel zu Gottes Heilsplan für alle Völker der Welt. Er vergisst die Völker der Welt nicht, auch wenn sie sich von ihm abwenden würden! Erst zerstreut er sie durch die Sprachenverwirrung in Babel (1Mo 11,1-9), danach erwählt er eine Familie (die Nachkommen Abrahams), um durch sie alle Völker der Erde zu segnen (1Mo 12,1-3). In Jesus Christus ist dieser Segen Realität geworden.

 

In 1. Mose 10 werden die aus dieser Familie hervorgegangenen Nationen aufgeführt:

 

Jafet; Bedeutung: „weit ausgebreitet“ oder „Verbreitung“ (1Mo 10,2-5)

Die jafetitischen Völker (14 Völker in zwei Generationen): die Meder, die Griechen, die Zyprioten usw. Wahrscheinlich die kaukasischen Völker Europas und Nordasiens. Viele Ausleger ordnen auch die Ostasiaten hier ein.

 

Nachkommen Jafets; Vater von sieben Söhnen:

Gomer (Kimmerer, spätere Kelten; Germanen)

Magog (Skythen; nördlich vom Nahen Osten)

Madai (Meder; heutiger Irak/Iran, im nördlichen Teil)

Jawan (Ionier, spätere Griechen; Griechenland)

Tubal (Kleinasien; Osttürkei, Kappadozien)

Meschech (russische Völker; Russland)

Tiras (Seevölker aus der Ägäis, vielleicht Etrusker)

 

Von diesen Völkern stammen weitere Völker ab:

Von Gomer: Aschkenas (Skythen), Rifat, Togarma

Von Jawan: Elischa, Tarsis, Kittim (Kittäer, Zyprioten), Dodanim

 

Ham; Bedeutung: „der Schwarze“ oder „Heiße“ (1Mo 10,6-20)

Die hamitischen Völker (29-32 Völker in drei Generationen): Äthiopier, Ägypter, Kanaaniter, Philister, Babylonier, evtl. die afrikanischen und asiatischen Völker, obwohl viele Ausleger die Ostasiaten zu Jafet zählen. Die Ägypter, Babylonier und Kanaaniter, Israels erbittertste und einflussreichste Nachbarn, werden in dieser Liste aufgezählt.

 

Nachkommen Hams; Vater von vier Söhnen:

Kusch (Äthiopier; Äthiopien, Südarabien; Babylonier)

Mizrajim (Ägypter; Ägypten; Philister)

Put (Libyer; Libyen, Nordafrika bis Mauretanien)

Kanaan (Phönizier und Kanaaniter; Libanon)

 

Von diesen Völkern stammen weitere Völker ab:

Von Kusch: Seba, Hawila, Sabta, Ragma, Sabtecha, Nimrod (von Nimrod Babylonier); Von Ragma: Saba (Sabäer) und Dedan

Von Mizrajim: Ludim, Anamim, Lehabim, Naphtuchim, Pathrusim, Kasluchim, Kaphtorim

Von Kanaan: Zidon, Hethiter, Jebusiter, Amoriter, Girgasiter, Hewiter, Arkiter, Siniter, Arwaditer, Zemariter, Hamathiter

 

Hinweis: Noahs Fluch ist allgemein als Fluch über Ham bekannt, traf aber dessen Sohn Kanaan (1Mo 9,25). Die Wirkung des Fluches war noch viele Generationen später spürbar, als Gott den Israeliten befahl, die Kanaaniter aus Kanaan zu vertreiben. Die kanaanitische Kultur war damals hochentwickelt und es gab blühende Handelsstädte.

 

Sem; Bedeutung: „Name“ oder „Ruhm“ (1Mo 10,21-31)

Die semitischen Völker (26 Völker in fünf Generationen): Juden/Hebräer, Araber, Assyrer, Aramäer, Phönizier.

 

Nachkommen Sems; Vater von fünf Söhnen:

Elam (Perser, Elymäer, auch als Sammelbegriff; Irak, Iran, Syrien);

Assur (Assyrer; Assur bezeichnet Assyrien, das von Hamiten gegründet – vgl. 1Mo 10,11 – aber von Semiten in Besitz genommen wurde; eine der grausamsten Nationen der Antike und spätere Zerstörer des Nordreichs);

Arpachschad (Sohn der Verheißung; vgl. 1Mo 10,24-30);

Lud (Lydier);

Aram (Syrer/Aramäer; Syrien, Irak)

 

Von diesen Völkern stammen weitere Völker ab:

Von Arpachschad: Schelach; von Schelach: Eber (Hebräer); von Eber: Peleg & Joktan (Araber)

Von Aram: Uz, Hul, Gether, Masch

 

Hinweis:

Eber ist der Name für das Gebiet um Ur in Chaldäa, Haran und Padan-Aram; und Eber ist der Vater der Hebräer. Die Nachkommen Sems wurden Semiten genannt. Terach, Abraham, David und Jesus stammten von Sem ab.

 

 

▪︎ Die Bedeutung der Namen von Adam bis Noah (vgl. 1Chr 1,1-3) – Das vorgeschattete Evangelium

„Adam“ = Mensch; „Set“ = Ersatz, von  hebr. „schith“ = setzen, stellen; „Enosch“ = sündiger Mensch; „Kenan“ = Schmied; von anderer Wurzel: Weinender; „Mahalaleel“ = Gott ist lobenswert; „Jared“ = Abstieg, von „jarad“ = herabsteigen; „Henoch“ = Geweihter; „Methusalah“ = Mann des Wurfgeschosses (methu = Mann, schalach = werfen) oder: Ist er tot, so wird er es senden (meth = tot, uschalach = so wird er senden); „Lamech“ = gewalttätiger Mensch/starker junger Mann; „Noah“ = Trost, Ruhe

 

Die vorgeschattete Evangeliumsbotschaft (vgl. Wortdeutung in Daniel 5,25-29)

Der Mensch (Adam) kam in die Stellung (Set) eines sterblichen Sünders (Enosch) und er weinte (Kenan). Der lobenswerte Gott (Mahalaleel) stieg herab (Jared). Er lebte in geweihter Hingabe (Henoch). Sein Tod sendet (Methusalah) dem gewalttätigen Menschen (Lamech) Trost und Ruhe (Noah).

 

 

▪︎ Nimrods Erbe (1Mo 10,8-12)

Der Name „Nimrod“ bedeutet „wir werden rebellieren“ und ist in der Bibel wie ein Sturm am Horizont, der nichts Gutes verheißt. Der Gang der Weltgeschichte zeigt, dass die Völker, die von Nimrod abstammten (besonders die Assyrer und Babylonier), grausame Eroberer wurden, die ihre Nachbarn – darunter auch die Israeliten – mit Krieg und Verwüstung überzogen.

 

Nimrod war ein Enkel Hams, dessen erste drei Söhne, Kusch, Mizrajim und Put (1Mo 10,6), sich im Niltal angesiedelt haben sollen. Hams vierter Sohn und Nimrods Onkel, Kanaan, ließ sich in dem Land nieder, das später seinen Namen trug, an der Ostküste des Mittelmeers. Die Nachfahren Nimrods, die im südlichen Mesopotamien siedelten, hatten somit Beziehungen zu Völkern in Afrika (wie den Ägyptern und Äthiopiern) und in Südwestarabien (u.a. den Sabäern) sowie zu den Kaftoritern (oder Philistern) und Kanaanitern (1Mo 10,7.13-20). Tatsache ist, dass seine Nachfahren sich gründlich von Gott abwandten (Jes 47,1.10-15; Nah 3,1-7).

 

In 1. Mose 10,8-12 erfahren wir wichtige Dinge über ihn:

„8 Auch zeugte Kusch den Nimrod; der war der erste Gewalthaber auf Erden. 9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN; daher sagt man: »Ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod«. 10 Und der Anfang seines Königreiches war Babel, sowie Erek, Akkad und Kalne im Land Sinear. 11 Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive, Rechobot-Ir und Kelach, 12 dazu Resen, zwischen Ninive und Kelach; das ist die große Stadt.“

 

Nimrod erscheint als der erste Gewaltige (oder Gewalthaber) auf der Erde nach der Sintflut (V. 8) und als Erster, der ein Königreich errichtet (V. 10). Er baute Babel (Babylon) in Rebellion gegen Gott, und auch Ninive in Assur (Assyrien; vgl. V. 11). Nimrod war damit der Ahnherr der Reiche der Sumerer, Babylonier, Akkader und Assyrer. Assyrien war auch unter dem Namen „Land Nimrods“ bekannt (Mi 5,5). An anderer Stelle wird er noch in 1. Chronik 1,10 erwähnt. Dieser Jäger und Kriegsmann ist das Urbild der mesopotamischen Idealvorstellungen des Königtums, also das Gegenteil von dem, was das göttliche Ideal eines Königs ist, nämlich das eines Hirten (vgl. 2Sam 5,2; 7,7). Dieser mächtige Führer war die treibende Kraft hinter dem Turmbau zu Babel (1Mo 11).

 

Der Jerusalemer Targum übersetzt Vers 9 wie folgt:

„Er war mächtig im Jagen und in der Bosheit vor dem Herrn, denn er war ein Jäger der Menschensöhne, wie er zu ihnen sagte: »Verlasst das Gericht des Herrn und hört das Gericht Nimrods.« Darum sagt man, wie Nimrod der Starke, stark in der Jagd und in der Bosheit vor dem Herrn.“

 

In rabbinischer Auslegung bedeutet der Vers ein gewaltiger Jäger, dass er Menschen mit seinen Worten in eine Falle lockte und sie dazu verführte, sich gegen Gott aufzulehnen. Der Satzteil vor dem Herrn sagt laut ihrer Auslegung, er habe Gott provozieren wollen. Wie dem auch sei – aufgrund der Handlungen Nimrods entwickelte sich noch zu seinen Lebzeiten ein Ausspruch, der hier in der Schrift zitiert wird: ... darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN. Das wurde zu einem Sprichwort. Außerdem meinen die Rabbiner, dies gelte für jeden, der außerordentlich boshaft sei und die Menschen gegen Gott aufstacheln wolle.

 

Der Bau seiner zwei Königreiche geschah in zwei Stufen:

1. Die erste Stufe befasst sich in Vers 10 mit seinem Königreich im Land Schinar: „Und der Anfang seines Königreiches war Babel, sowie Erek, Akkad und Kalne im Land Sinear/Schinar“, das ist Babylonien. Erwähnt wird der Bau von vier Städten: 

 

• Babel ist Babylon am Euphrat. In manchen Bibelübersetzungen im Alten Testament Babylon genannt. Damit wurden die Grundlagen für die künftige babylonische Gefangenschaft gelegt;

• Erech, das babylonische und akkadische Uruk, lag ca. 150 km süd-östlich von Babylon; heute ist es als Warka bekannt. Bedeutender sumerischer Stadtstaat in Südmesopotamien;

• Akkad lag nördlich von Babylon am Euphrat und ist aus vielen alten Inschriften gut bekannt. Akkad war die Hauptstadt des Akkadischen Reiches, das den Nahen Osten um 2300–2000 v. Chr. dominierte. Hier entstand die akkadische Sprache, welche die Mutter des Babylonischen und Assyrischen ist und dem Hebräischen ähnelt;

• Kalne ist möglicherweise identisch mit Kalno, einer von den Assyrern eroberten Stadt (Jes 10,9). Die genaue Lage von Kalne ist unbekannt.

 

2. In den Versen 11-12 kommt dann die zweite Stufe im Land Assyrien: Von diesem Land zog er aus nach Assur. Der Satz „von diesem Land“ steht für Babylonien; und Nimrod zog nach Assyrien. Das Land Assur wird in Micha 5,5 als Land Nimrods bezeichnet. Der Text sagt hier nicht, warum Nimrod Babylonien verließ und nach Assyrien ging; der Grund wird jedoch in 1. Mose 11,1-9 festgehalten. Der Zusammenhang deutet an, dass Nimrod sogar der Anführer des Turmbaus zu Babel war; und die Sprachenverwirrung muss Nimrod wohl gezwungen haben, aus Babylonien nach Assur zu gehen. Auch hier baut er vier Städte:

 

• Ninive lag am Tigris, 350 km nördlich von Babylon und wurde zur Hauptstadt des Assyrischen Reiches. Sie galt aufgrund ihrer massiven Mauern als uneinnehmbar. Damit wurde der Same für die assyrische Gefangenschaft gepflanzt;

• Rehobot-Ir, heute als Rebit bekannt, war ein Vorort von Ninive;

• Kelach heißt heute Kalhu und lag 27 km südlich von Ninive am Tigris, nahe der heutigen Stadt Nimrud;

• Resen zwischen Ninive und Kelach ist jetzt als Risdu bekannt.

 

Dann sagt der Autor: „... das ist die große Stadt“, weil nämlich alle vier Teile zusammen Ninive ergaben, die große Stadt; so wurde sie zu einer Metropole. Anfangs waren es hamitische Städte; doch im Lauf der Zeit wurden sie zu semitischen Städten, da die Hamiten von den Semiten verdrängt wurden.

 

Trotz seiner wichtigen Rolle in der Geschichte weiß man nicht genau, wer Nimrod war. Manche sehen in ihm König Sargon von Akkad, dessen Reich um ca. 2300 v. Chr. blühte, oder einen ähnlichen Herrscher. Sargon nannte sich „König über die Welt“, und sein Reich erstreckte sich von der Mittelmeerküste und Kleinasien bis nach Persien. Auf die Akkader folgten in den nächsten 2000 Jahren verschiedene andere Reiche in Untermesopotamien, die alle letztlich auf Nimrod zurückgingen. Erst mit dem Feldzug Alexanders des Großen um 331 v. Chr. wurde die politische und ökonomische Macht der sumerisch-akkadischen Völker gebrochen.

 

Die von Nimrod gegründete Kultur hat ein reiches Erbe in der Geschichte der menschlichen Zivilisation hinterlassen:

 

• In Babel, in der Ebene von Schinar/Sinear, begann die Aufspaltung der verschiedenen Sprachen der Menschheit (1Mo 11,1-9);

 

• Die Akkader und ihre Nachkommen schufen militärische Großreiche, deren politische, ökonomische und soziale Organisation vom Mittelmeer und Kleinasien bis zum Persischen Golf reichten. Es waren die Supermächte ihrer Zeit, die gegenüber den in der Antike ansonsten üblichen kleinen Stadtkönigtümern eine neue Qualität und Entwicklungsstufe darstellten;

 

• Die sumerisch-akkadische Kultur und Technologie verbreitete sich über den gesamten Nahen Osten.

 

Der Bruch in der Genealogie in 1. Mose 10,8-12 ist von entscheidender Bedeutung für Israels Geschichte, denn er erklärt die rassischen und geistlichen Ursprünge Assyriens und Babylons, die Israel eroberten.

 

 

▪︎ Von Abraham bis zu den 12 Stämmen Israels

Von Terach (1Mo 11,27) stammen ab: Abraham & Nahor & Haran

• von Abraham stammen ab: Ismael (mit Hagar; 1Mo 16,15) & Isaak (mit Sara; 1Mo 21,3)

 • von Isaak und seiner Frau Rebekka (1Mo 25,25-26) stammen ab: Esau (Edomiter) & Jakob (Söhne Israels)

  • von Jakob und seiner Frau Lea stammen ab: Ruben & Simeon & Levi & Juda & Issaschar & Sebulon & Dina

  • von Jakob und seiner Frau Rahel stammen ab: Josef & Benjamin ▸ von Josef: Manasse & Ephraim (1Mo 41,51)

  • von Jakob und Bilha (1Mo 30,6-8) stammen ab: Dan & Naphtali

  • von Jakob und Silpa (1Mo 30,11-13) stammen ab: Gad & Asser

 

Von Nahor stammt ab: Bethuel (und 7 weitere; 1Mo 22,20-23)

• von Bethuel: Rebekka & Laban (1Mo 24,29)

 

Von Haran: Milka & Jiska & Lot (1Mo 11,29-31)

• von Lot: Moab (Moabiter) & Ammon (Ammoniter; 1Mo 19,37-38)

 

Zusammenfassung: Von Adam zu den 12 Stämmen Israels:

Adam ▸ Set ▸ Noah ▸ Sem ▸ Terach ▸ Abraham ▸ Isaak ▸ Jakob ▸ die 12 Stämme Israels

 

Hinweis: Jakob hatte zwei Ehefrauen (Lea & Rahel) und die beiden Mägde seiner Frauen als Mütter seiner Kinder (Bilha, die Magd Rahels & Silpa, die Magd Leas). Daraus entstanden Jakob's 12 Söhne, welche die Vorfahren der 12 Stämme Israels sind. Alle Israeliten stammen von diesen 12 Brüdern ab und behielten die Identität ihres Stammes bei (1Mo 35,21-26). In Haran wurden Jakob 11 Söhne geboren (Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon von Lea; Gad und Asser von Silpa; Josef von Rahel; Dan und Naphtali von Bilha) und die namentlich genannte Tochter Dina, deren Mutter Lea war (1Mo 29–30). Benjamin wurde erst später auf dem Weg nach Efrata von Rahel geboren (1Mo 35,16-18). Die Enkel und Urenkel Jakobs finden wir in 1. Mose 46,8-27.

 

 

▪︎ Abrahams Reisen und Segnungen aufgrund des Glaubens

Das Leben Abrahams ist für Christen von großem Interesse. Warum? Weil Gott zu ihm sagte: „... in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde.“ Damit Abraham in Gottes Plan eine solche Rolle spielen konnte, musste er sich gegenüber Gott als ein Mann des Glaubens und des Gehorsams erweisen (1Mo 12,1-3; Apg 7,2-3). Dazu gehörte, dass er seine Heimat und seine Verwandten in der wohlhabenden Stadt Ur in Chaldäa (in Mesopotamien; heutiges Irak/Kuwait) zu Fuß und mit einfachen Beförderungsmitteln verließ, ohne je zurückzukehren.

 

• Abrahams Reisestationen:

Ur (1Mo 11,31; Apg 7,2-4) ▸ Haran (1Mo 12,1-4; Apg 7,4) ▸ Damaskus (1Mo 15,2) ▸ Sichem (1Mo 12,6-7) ▸ Bethel (1Mo 12,8) ▸ Ägypten (1Mo 12,9-20) ▸ Bethel (1Mo 13,1-9) ▸ Hebron (Terebinthen Mamres; 1Mo 13,10-18) ▸ Dan (1Mo 14,1-14) ▸ Hoba (1Mo 14,15-16) ▸ Salem (1Mo 14,17-21) ▸ Hebron (1Mo15,1-21; 17,1-27) ▸ Gerar (1Mo 20,1-18) ▸ Beerscheba (1Mo 21,1-34; 22,19) ▸ Moria (1Mo 22,1-18) ▸ Beerscheba (1Mo 21,31-33; 22,19) ▸ Hebron (1Mo 23,1-20)

 

Abraham unternahm seine Reise, die ihn über eine Strecke von ca. 2400 km führte, einzig und allein im Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Ruf: „8 Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach dem Ort auszuziehen, den er als Erbteil empfangen sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen werde. 9 Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; 10 denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ – Hebräer 11,8-10

 

Abraham schenkte Gott Glauben und befolgt Seine Anweisungen, so dass er wundervolle Verheißungen erhält (1Mo 12,2-3; 15,18; 17,1-4; 22,17-18; 17,16).

 

Dieser Segen ist gewaltig. Was beinhaltet er alles?

1. Viele Nachkommen, 2. das Land zu erben (Sein Land!), 3. Ehre, 4. eine Nation zu sein, 5. Segen und Schutz durch Gott, 6. Same wird zu Völkern, 7. Könige in der Nachkommenschaft, 8. Segen für andere

 

Übrigens wurde der Bund mit Abraham – so wie in einen biblischen Bund üblich – mit Blut besiegelt: Die geteilten Tiere in 1. Mose 15 und durch die Beschneidung in 1. Mose 17.

 

Diese ganzen Verheißungen und Segnungen, die Abraham bekommen hat, werden an seinen Sohn Isaak weitervererbt, wobei auch Ismael Segen und den Zuspruch für Vermehrung bekommt (1Mo 17,20). Gott bestätigt diese Segenslinie nochmals persönlich mit Isaak (1Mo 26,24).

 

 

▪︎ Die Patriarchen (Erz- oder Stammväter) im verheißenen Land

• Salem (Berg Morija): Abraham beabsichtigt Isaak zu opfern (1Mo 22,2f);

• Mamre/Hebron: Wiedervereinigung von Jakob und Esau nach mehr als 20 Jahren (1Mo 35,27). Ständiger Wohnsitz Jakobs bei seiner Rückkehr aus Mesopotamien (1Mo 35,27; 37,14f). Patriarchale Begräbnisstätte für Abraham, Jakob, Lea (1Mo 23,17; 25,9; 35,27; 49,29-31; 50,13);

• Beerscheba: Jakob und Rebekka betrügen Esau um sein Erstgeburtsrecht (1Mo 27,5f). Gott bestärkt Jakob darin, nach Ägypten zu gehen (1Mo 46,1f);

• Bethel: Jakob träumt von einer Leiter (1Mo 28,1f). Jakob baut bei seiner Rückkehr aus Mesopotamien einen Altar (1Mo 35,1f);

• Mahanajim: Jakob bekommt den Namen Israel (1Mo 32,29);

• Sukkot: Zeitweiliger Wohnsitz Jakobs bei seiner Rückkehr aus Mesopotamien (1Mo 33,17);

• Sichem: Simeon und Levi rächen die Vergewaltigung Dinas (1Mo 34,25);

• Dotan: Josef in die Sklaverei verkauft (1Mo 37,17)

 

 

▪︎ Elieser – Das Wesen eines wahren Dieners

Elieser war der Verwalter bzw. Knecht von Abrahams Haushalt. Sein Handeln charakterisiert das Wesen eines wahren Dieners:

• Nahm die Herausforderung an (1Mo 24,3.9)

• Prüfte andere Möglichkeiten (1Mo 24,5)

• Versprach, die Anweisungen zu befolgen (1Mo 24,9)

• Erstellte einen Plan (1Mo 24,12-14)

• Brachte den Plan vor Gott (1Mo 24,12-14)

• Betete um Führung (1Mo 24,12-14)

• Arbeitete eine Strategie aus, bei der er Raum für Gottes Handeln ließ (1Mo 24,12-14)

• Wartete (1Mo 24,21)

• Beobachtete genau (1Mo 24,21)

• Nahm die Antwort dankbar an (1Mo 24,26)

• Erklärte den Betroffenen die Situation (1Mo 24,34-49)

• Lehnte unnötige Verzögerungen ab (1Mo 24,56)

• Führte die Aufgabe zu Ende (1Mo 24,66)

 

 

▪︎ Prophetie

Jedes Buch der Bibel hat auch prophetische Aspekte. Im 1. Buch Mose finden wir konkrete Prophezeiungen zum Heilsplan Gottes, besonders zur Herkunft des Messias, zur Geschichte seines Volkes (z. B. der Segen Jakobs; 1Mo 49,3-27) und zur Geschichte aller Völker (1Mo 9,26-27). Manchmal sind es einzelne Vorbilder, manchmal zusammenhängende Geschichten. Beispiele für solch eine „prophetische Miniatur“ über mehrere Kapitel sind: 

 

• Verstoßung Ismaels – das Gesetz wird beiseitegesetzt;

• Opfer Isaaks – der Tod des Herrn Jesus am Kreuz;

• Tod Sarahs – Israel wird beiseitegesetzt;

• Brauterwerb Isaaks – der Herr nimmt die Versammlung zu sich;

• Abrahams neue Frau – ein neuer Bund mit Israel im 1000-jährigen Reich

 

Kurze Gliederung

▪ 1. Kurzgliederung︎

• Schöpfung & Urgeschichte (1Mo 1–11; vier große Ereignisse);

• Geschichte der Patriarchen (Erz- oder Stammväter), der Vorfahren Israels (1Mo 12–50; vier Personen): Abraham (1Mo 12–25; vier Altäre, vier Trennungen); Isaak (1Mo 25–28; vier Brunnen); Jakob (1Mo 28–36; vier Steine); Josef (1Mo 37–50; vier Kleider)

 

Hinweis: In der Patriarchengeschichte unterscheidet man die Geschichte der Erzväter (1Mo 12–36) und die Geschichte der Söhne Jakobs (1Mo 37–50). 39 der 50 Kapitel handeln von der Geschichte der Patriarchen, der Vorfahren des Volkes Israel.

 

▪ 2. Kurzgliederung︎

Eine andere Kurzgliederung ergibt sich aus bedeutenden Ereignissen und Personen aus dem 1. Buch Mose. Eine Merkhilfe für die inhaltliche Struktur: Vier große Ereignisse (4-Mal „S“) und vier große Patriarchen Israels:

 

• Die Schöpfung & Urgeschichte berichtet von vier bedeutenden Ereignissen:

1. Schöpfung (1Mo 1,2); 2. Sündenfall (1Mo 3–5); 3. Sintflut (1Mo 6-9); 4. Verbreitung der Völker nach der Sprachverwirrung von Babel (1Mo 10–11);

• Die Geschichte der Patriarchen berichtet von vier bedeutenden Personen:

1. Abraham (1Mo 12,1–25,8); 2. Isaak (1Mo 21,1–35,29); 3. Jakob (1Mo 25,21–50,14); 4. Josef (1Mo 30,22–50,26)

 

▪ 3. Kurzgliederung︎

• Adam (1Mo 1–4)

• Henoch (1Mo 5)

• Noah (1Mo 6–11)

• Abraham (1Mo 12–23)

• Issak (1Mo 24–26)

• Jakob (1Mo 27–36)

• Josef (1Mo 37–50)

 

▪ 4. Kurzgliederung︎

Eine besondere inhaltliche Gliederung des 1. Buch Mose ergibt sich dadurch, dass im Grundtext 11-Mal das hebräische Wort „toledot“ (Geschlechterfolge oder Geschichte) als Abschluss oder Einleitung eines Berichtes vorkommt. Hierbei handelt es sich um den immer wiederkehrenden Ausdruck „Das ist die Geschlechterfolge oder Generationsfolge bzw. Geschichte von …“:

 

01. Erschaffung der Himmel und der Erde (1Mo 1,1–2,3)

02. Geschlechterfolge der Himmel und der Erde (1Mo 2,4–4,26)

03. Geschlechterfolge Adams (1Mo 5,1–6,8)

04. Geschlechterfolge Noahs (1Mo 6,9–9,29)

05. Geschlechterfolge von Sem, Ham und Jafet (1Mo 10,1–11,9)

06. Geschlechterfolge Sems: Der Stammbaum von Sem bis Terach (1Mo 11,10-26)

07. Geschlechterfolge Terachs (1Mo 11,27–25,11)

08. Geschlechterfolge Ismaels (1Mo 25,12-18)

09. Geschlechterfolge Isaaks (1Mo 25,19–35,29)

10. Geschlechterfolge Esaus (1Mo 36,1–37,1)

11. Geschlechterfolge Jakobs (1Mo 37,2–50,26)

 

Detaillierte Gliederung

1. Die Erschaffung der Himmel und Erde; Schöpfungsbericht (1Mo 1,1–2,25)

▪ Der Anfang der Schöpfung (1Mo 1,1-2)

▪ Die Tage der Schöpfung (1Mo 1,3–2,3)

▪ Die Anfänge von Mann und Frau; Adam & Eva in Eden (1Mo 2,4-25)

 

2. Die Sünde des Menschen; Sündenfall (1Mo 3,1–24)

▪ Die Versuchung (1Mo 3,1-7)

▪ Die Gerichte (1Mo 3,8-24)

 • Erste Prophezeiung über Jesus Christus; Urevangelium (1Mo 3,15)

 • Adambund (1Mo 3,16-19)

 

3. Die Anfänge der Zivilisation (1Mo 4,1–5,32)

▪ Kain und seine Nachkommen; Kain & Abel (1Mo 4,1-24)

▪ Set (1Mo 4,25-26)

▪ Adam bis Noah (1Mo 5,1-32)

 

4. Die Geschichte von Noah und der Arche; Sintflut (1Mo 6,1–9,29)

▪ Die Ursachen der Flut (1Mo 6,1-13)

▪ Bau der Arche (1Mo 6,14-22)

▪ Der Verlauf der Flut (1Mo 7,1–8,19)

▪ Die Ereignisse nach der Flut; Noahbund (1Mo 8,20–9,29)

 

5. Die Nachkommen Noahs und der Turmbau zu Babel (1Mo 10,1–11,26)

▪ Völkertafel: Die Söhne Jafets (1Mo 10,1-5)

▪ Völkertafel: Die Söhne Hams (1Mo 10,6-20)

▪ Völkertafel: Die Söhne Sems (1Mo 10,21-32)

▪ Der Turmbau zu Babel; Sprachenverwirrung (1Mo 11,1-9)

▪ Die Nachkommen Sems (1Mo 11,10-26)

 

6. Die Geschichte von Abraham (1Mo 11,27–25,11)

▪ Die Familie Abrams (1Mo 11,27-32)

▪ Die Berufung Abrams (1Mo 12,1-20)

▪ Die Trennung von Abram und Lot (1Mo 13,1-18)

▪ Die Befreiung Lots durch Abram (1Mo 14,1-24)

▪ Der Bund mit Abram (1Mo 15,1-21)

▪ Die Geburt Ismael (1Mo 16,1-16)

▪ Die Beschneidung Abrahams; Abrahambund (1Mo 17,1-27)

▪ Die Zerstörung von Sodom und Gomorra (1Mo 18,1–19,38)

▪ Abraham und Abimelech (1Mo 20,1-18)

▪ Die Geburt Isaaks (1Mo 21,1-34)

▪ Die Opferung Isaaks (1Mo 22,1-24)

▪ Der Tod und das Begräbnis Saras (1Mo 23,1-20)

▪ Die Hochzeit Isaaks (1Mo 24,1-67)

▪ Der Tod Abrahams (1Mo 25,1-11)

 

7. Die Nachkommen Ismaels (1Mo 25,12-18)

 

8. Die Geschichte von Isaak und seinen Söhnen (1Mo 25,19–36,43)

▪ Die Geburt von Jakob und Esau und der Verkauf von Esau Erstgeburtsrecht (1Mo 25,19-34)

▪ Isaak und Abimelech (1Mo 26,1-35)

▪ Die durch Betrug erschlichene Segnung Jakobs (1Mo 27,1-46)

▪ Jakobs Flucht nach Paddan-Aram; Mesopotamien (1Mo 28,1-9)

▪ Jakobs Traum von der Himmelsleiter in Bethel (1Mo 28,10-22)

▪ Jakob und die Töchter Labans (1Mo 29,1–30,43)

 • Jakob trifft Rahel (1Mo 29,1-14)

 • Jakob heiratet Lea und Rahel (1Mo 29,15-30)

 • Jakob zeugt Kinder (1Mo 29,31–30,24)

 • Jakob verhandelt mit Laban (1Mo 30,25-43)

▪ Jakobs Rückkehr nach Kanaan (1Mo 31,1–33,20)

 • Jakobs Trennung von Laban (1Mo 31,1–32,1)

 • Jakobs Aussöhnung mit Esau (1Mo 32,2–33,20)

  · Jakobs Ringen mit Gott am Jabok; neuer Name Israel (1Mo 32,23-33)

▪ Jakobs späteres Leben (1Mo 34,1–36,43)

 • Das Massaker in Sichem (1Mo 34,1-31)

 • Die Erneuerung des Bundes in Bethel (1Mo 35,1-15)

 • Der Tod von Rahel und Isaak (1Mo 35,16-29)

 • Die Nachkommen Esaus (1Mo 36,1-43)

 

9. Die Geschichte von Josef (1Mo 37,1–50,26)

▪ Josef wird in die Sklaverei verkauft (1Mo 37,1-36)

▪ Juda und Tamar (1Mo 38,1-30)

▪ Josef in Potifars Haus (1Mo 39,1-23)

▪ Josef legt die Träume des Mundschenks und des Bäckers aus (1Mo 40,1-23)

▪ Josef legt die Träume des Pharao aus (1Mo 41,1-57)

▪ Josefs Brüder in Ägypten (1Mo 42,1–45,28)

 • Der erste Besuch seiner zehn Brüder (1Mo 42,1-38)

 • Der zweite Besuch seiner elf Brüder (1Mo 43,1–44,34)

 • Josef gibt sich zu erkennen (1Mo 45,1-28)

▪ Josefs Familie in Ägypten (1Mo 46,1–47,31)

▪ Die Segnung der Söhne Josefs (1Mo 48,1-22)

▪ Jakobs Segnung seiner Söhne (1Mo 49,1-27)

▪ Jakobs Tod und Begräbnis (1Mo 49,28–50,14)

▪ Die letzten Tage Josefs (1Mo 50,15)

 

Zitate im Neuen Testament

Ein Zitat kann sich auf ein direktes Zitat oder eine sinngemäße Wiedergabe des Textes (Paraphrase) sowie auf eine anderen Version des Alten Testaments beziehen.

 

1Mo 1,27 – Mt 19,4

1Mo 1,27 – Mk 10,6

1Mo 2,3 – Hebr 4,4

1Mo 2,7 – 1Kor 15,45

1Mo 2,24 – Mt 19,5

1Mo 2,24 – Mk 10,7-8

1Mo 2,24 – 1Kor 6,16

1Mo 2,24 – Eph 5,31

1Mo 6,3,5 – Jak 4,5

1Mo 12,1 – Apg 7,3

1Mo 12,3 – Apg 3,25

1Mo 12,3 – Gal 3,8

1Mo 13,15 – Gal 3,16

1Mo 15,5 – Röm 4,18

1Mo 15,6 – Röm 4,3

1Mo 15,6 – Gal 3,6

1Mo 15,6 – Jak 2,23

1Mo 15,13-14 – Apg 7,6-7

1Mo 17,5 – Röm 4,17

1Mo 18,10 – Röm 9,9

1Mo 18,18 – Gal 3,8

1Mo 21,10 – Gal 4,30

1Mo 21,12 – Röm 9,7

1Mo 21,12 – Hebr 11,18

1Mo 22,16-17 – Hebr 6,13-14

1Mo 22,18 – Apg 3,25

1Mo 25,23 – Röm 9,12

1Mo 46,27 – Apg 7,14

1Mo 47,31 – Hebr 11,21


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen