Das 4. Buch Mose – Das Buch der Wüstenwanderung Israels️


4. Mose 1,1

Und der HERR redete zu Mose in der Wüste Sinai...


Stellung im Kanon

Das 4. Buch der Bibel

Das 4. Buch im Alten Testament

Das 4. Buch der Gesetzbücher (Tora/Pentateuch)

 

Einordnung

Das 4. Buch Mose ist das 4. Buch der Bibel und des Alten Testaments. Zudem ist es das 4. Buch im ersten Teil des deutschsprachigen Kanons, der als Gesetzbücher bezeichnet wird. Im Bibelkanon folgt 4. Mose dem 3. Mose und liegt hinter 5. Mose.

 

Hinweis: Die ersten fünf Bücher der Bibel (1.–5. Mose) werden auch Pentateuch und im Judentum Tora genannt. Der Begriff „Pentateuch“ bedeutet „die fünf Rollen“ oder das „fünfbändige Buch“. Der Begriff „Tora“ bedeutet „Gesetz“ oder „Lehre“.

 

Im Tanach, der jüdischen oder hebräischen Bibel, wird das Buch 4. Mose zur ersten Kanongruppe (Tora = Gesetz) gezählt. Hier steht 4. Mose an 4. Stelle.

 

Umfang

| 36 Kapitel | 1.289 Verse | 32.896 Wörter | 4Mo / Num |

 

Titel

Hebräisch: Bemidbar (בְּמִדְבַּר)

Griechisch: Arithmoi (Ἀριθμοί)

Latein: Numeri

Englisch: Numbers

Deutsch: 4. Buch Mose / Vierte Buch Mose (Numeri)

 

 

Der hebräische Titel „Bemidbar“ stammt vom fünften Wort des hebräischen Grundtextes aus 4. Mose 1,1 im Tanach, der hebräischen Bibel und bedeutet „In der Wüste (Wildnis)“. Dies bezieht sich auf Israels 40 Jahre dauernde Wanderung durch die Wüste, vom Berg Sinai bis an den Jordan, was sehr treffend den gesamten Inhalt des Buches beschreibt. Die hebräische Bibel folgt einer alten Tradition, Bücher mit einem der ersten Worte zu benennen mit denen der Text beginnt (Incipit genannt), während in den griechischen und lateinischen Übersetzungen der Inhalt der Bücher den Titel bestimmt.

 

Im Gegensatz zu den anderen Mosebüchern ist dieser Name nicht das erste, sondern das fünfte Wort des hebräischen Grundtextes. Deshalb findet sich im rabbinischen Judentum ein zweiter hebräischer Buchtitel mit der Bezeichnung „Waydabber“ was „und er sprach“ bedeutet.

 

Die Septuaginta (Abk. LXX) – die älteste Übersetzung des Alten Testaments in die griechische Sprache – nennt das Buch „Arithmoi“, was „Zahlen“ bedeutet und sich auf die beiden Volkszählungen bezieht, die in diesem Buch eine bedeutende Rolle spielen. Die erste Zählung fand statt, als sie sich auf den Weg nach Kanaan machten (4Mo 1–3), die zweite am Ende ihrer 38-jährigen Wanderung (4Mo 26).

 

Die Vulgata – die lateinische Übersetzung der Bibel – bezeichnet dieses Buch mit dem Titel „Numeri“.

 

In vielen Sprachen wurde der lateinische Titel Numeri beibehalten.

 

In deutschsprachigen Bibeln wird der Titel „Numeri“ verwendet oder einfach „4. Buch Mose“ genannt und meist mit „4. Mose“ (4Mo) abgekürzt. Die im evangelischen Raum übliche und durch Luther geprägte volkstümliche Bezeichnung „4. Buch Mose“, steht in einer Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Bereits Flavius Josephus, ein bedeutender jüdisch-hellenistischer Historiker, bezeichnete im 1. Jahrhundert n. Chr. die Tora als die „fünf Bücher Mose.“

 

Verfasser & Abfassungszeit

Gott durch Mose um ca. 1606–1566 (1446–1406) v. Chr.

 

Die Verfasserschaft durch Mose ergibt sich intern durch die enge Beziehung zu 3. und 5. Mose, die häufige Wendung „der Herr redete zu Mose“ und den Befehl Gottes an Mose, das 4. Buch Mose zu verfassen (4 Mo 33,2; 36,13). Äußere Belege sind in den zahlreichen Bezugnahmen des Herrn Jesus und der Apostel auf 4. Mose zu sehen (Joh 3,14; 1Kor 10; Hebr 3–4; 10,28). Jesus Christus selbst bezeichnet Mose als Autor dieser Bücher (Joh 5,46). Nur jemand, der die in diesem Buch festgehaltenen Ereignisse selbst miterlebt hatte, konnte der Verfasser dieses Buches sein.

 

Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Mose alles nieder (2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

 

 

▪︎ Profil Mose (hebr. Mosche)

Namensbedeutung: „der aus dem Wasser Gezogene“ (2Mo 2,10)

 

 

Heimatort: Je 40 Jahre lang Ägypten, Midian und die Sinai-Wüste.

 

Familie: Sohn von Amram und Jokebed aus dem Stamm Levi sowie der jüngere Bruder von Aaron und Mirjam (2Mo 2,1-2; 6,20; 8,18; 4Mo 26,59). Mit seiner Frau Zippora hatte er zwei Söhne: Gerschom und Elieser (2Mo 2,21-22; 18,2-4).

 

Berufung: Mose war Prinz von Ägypten, Hirte und Anführer der Israeliten sowie deren bedeutendste Führungspersönlichkeit und nach Jesus Christus selbst der größte Prophet in der Geschichte des jüdischen Volkes (4Mo 12,6-8; 5Mo 34,10).

 

Besondere Bedeutung: Der Mann, durch den Gott die Israeliten befreite und ihnen seine Gebote gab.

 

Obwohl Jakob und seine Familie freiwillig nach Ägypten zogen, wurden sie dort später versklavt. Die Ägypter fühlten sich durch die große Zahl ihrer israelischen Sklaven bedroht und ließen alle männlichen Säuglinge umbringen (2Mo 1,22). Aus Angst setzte Moses Mutter ihn mit drei Monaten in einem Korb am Schilfufer des Nils aus, wo er von der Tochter des Pharao gefunden und aufgenommen wurde (2Mo 2,1-10). Während er am Hof des Pharaos aufwuchs und dort seine ersten 40 Jahre verbrachte (Apg 7,23), wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet (Apg 7,22). Hiernach befand er sich weitere 40 Jahre in einem selbstverschuldeten Exil in Midian, nachdem er einen Ägypter erschlug (Apg 7,30). In Midian trifft er auf Reguel (auch Jethro/Jitro genannt) und heiratet dessen Tochter Zippora (2Mo 2,11-22). Nach 40 Jahren, im Alter von 80, beruft Gott ihn dazu, sein Volk aus Ägypten zu führen (2Mo 3,1–4,17; Apg 7,36) und kehrte auf Gottes Anweisung als Führer Israels zu Beginn der Herrschaft des Exodus-Pharaos zurück. Gott benutzte sowohl das Bildungssystem Ägyptens als auch Moses Exil in Midian, um ihn darauf vorzubereiten, sein Volk vor einem mächtigen Pharao zu repräsentieren. Außerdem sollte er das Volk Israel während seiner letzten 40 Lebensjahre durch die Wüste der Halbinsel Sinai führen (2Mo 2,23–4,17; Apg 7,36), wo Gott ihnen seine Gebote am Berg Sinai gab (2Mo 19; 20; 24).

 

Aus allen alttestamentlichen Charakteren ragt Mose als der größte heraus. Er war Prophet, Gesetzgeber, Historiker und Führer, alles in einem; und in der Weltgeschichte hat vermutlich kein Name jemals das Herz eines Volkes so sehr aufgewühlt wie Mose. Es ist unmöglich, die Stellung zu hoch einzuschätzen, die Mose im jüdischen Volk einnimmt. Er legte die Grundlage der jüdischen Literatur, und kein Wort, das er schrieb, und kein Gesetz, das er gab, ist jemals vom jüdischen Volk revidiert worden. Seine jüdische Abstammung und Erziehung, seine Ausbildung in aller Weisheit der Ägypter und seine 40 Jahre der Gemeinschaft mit Gott in der Einsamkeit am Sinai befähigten ihn zur Führerschaft des Volkes und zur Verfasserschaft der fünf Bücher.

 

Mose wird als Vorbild des Glaubens in Hebräer 11,23-29 genannt (vgl. 2Mo 2,11-15; 12,1-29.37-42).

 

Lebensende: Mose starb im Alter von 120 Jahren auf dem Berg Nebo (5Mo 34,1-7). Gott richtete ihn für seinen Zorn und seine Missachtung (4Mo 20,1-13), dennoch ist Mose die einzige Person in der Bibel, die von Gott begraben wurde (5Mo 34,5-7). Mose war Satan so verhasst, dass er um dessen Leichnam kämpfte (Jud 9). Mose schaute zwar von fern ins verheißene Land Kanaan, betrat es aber nie. Jahrhunderte später erschien er den Jüngern bei der Verklärung Jesu auf einem Berg (Mt 17,3).

 

Einen kurzen biografischen Abriss des Lebens von Mose findet sich in 2Mo 1–6. Außerdem wird er unter anderem in Apostelgeschichte 7,20-44; 2Kor 3,7-15 und Hebräer 3,2-16; 11,23-29 erwähnt.

 

 

▪︎ Zeitabschnitt von 4. Mose

Die Geschehnisse im 4. Buch Mose decken einen Zeitraum von ca. 40 Jahren ab; vom Sinai durch die Wüste an die Grenze des verheißenen Landes.

 

In 4. Mose werden viele Themen behandelt, die sich zwischen der Zeit, in der die Israeliten das Gesetz erhielten (2.–3Mo), und ihrer Vorbereitung auf den Einzug in das verheißene Land (5Mo) abspielten.

 

Das Buch wurde im letzten Lebensjahr Mose geschrieben. Die Ereignisse von 4. Mose 20,1 bis zum Schluss geschahen im 40. Jahr nach dem Auszug aus Ägypten. Es fängt mit dem ersten Tag des zweiten Monats im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten an (4Mo 1,1). In 4. Mose 33,38 lesen wir über den Tod Aarons am ersten Tag des fünften Monats im 40. Jahr nach diesem Auszug. Das Buch 5. Mose setzt die Beschreibung dort fort (5Mo 1,3). Genau ein Jahr, nachdem sie aus Ägypten ausgezogen waren, versammelten sich die Israeliten am Berg Sinai, um Anweisungen in Bezug auf das Gesetz und die Stiftshütte zu erhalten, wie es im 3. Mose beschrieben wird. Das 4. Buch Mose setzt einen Monat nach dem Ende der historischen Erzählung des letzten Kapitels von 2. Mose an (vgl. 2Mo 40,2 und 4Mo 1,1). Das Buch umfasst die 40 Jahre andauernde Reise über viele Umwege vom Sinai bis nach Kadesch-Barnea durch verschiedene Wüstenorte und schlussendlich bis zur Ebene von Moab am Ufer des Jordan, auf dessen gegenüberliegender Seite die Stadt Jericho lag.

 

Um einen besseren Überblick über die Wüstenwanderung des Volkes Israel zu gewinnen, teilt man die ca. 40 Jahre wie folgt auf:

 

• Von Ägypten bis Sinai: 2 Monate (2Mo 12,37–19,2);

• Im Lager am Berg Sinai: Ca. 1 Jahr (2Mo 19,3–4Mo 10,10);

• Vom Sinai bis zu den 38 Jahre und 4. Mose 10,11;

• Ebene Moabs: 10 Monate (5Mo 34)

 

oder

 

• 2. Mose – 11 ½  Monate (2Mo 12,2.6; 40,17)

• 3. Mose – 1 ½ Monate (3Mo 1,1)

• 4. Mose – 38 Jahre und 8 ½ Monate (4Mo 10,1; 33,38)

• 5. Mose – 2. Monate (5Mo 1,3; 34,8)

• Josua – ½ Monat (Jos 4,19; 5,10)

 

Insgesamt war Israel 40 Jahre in der Wüste unterwegs. Die folgenden Übersichten enthalten die genauen Zeitangaben:

Auszug aus Ägypten: 1. Jahr - 1. Monat - 15. Tag (4Mo 33,3)

Gebote am Sinai: 1. Jahr - 3. Monat - 3. Tag (2Mo 19,1)

Beginn 4. Mose: 2. Jahr - 2. Monat - 1. Tag (4Mo 1,1)

Wüstenwanderung Aufbruch: 2. Jahr - 2. Monat - 20. Tag (4Mo 10,11)

Vor dem Einzug Reden Moses: 40. Jahr - 11. Monat - 1. Tag (5Mo 1,3)

 

Aus diesen Angaben lässt sich die Zeit des Aufenthalts bestimmen:

Ägypten bis Sinai: 2 Monate (2Mo 12,37-19,2)

Am Berg Sinai: ca. 1 Jahr (2Mo 19,3–4Mo 10,10)

Sinai bis Ebene Mobs: 38 Jahre und 10 Monate (4Mo 10,11–5Mo 34)

 

Das 4. Buch Mose umfasst also die Zeit vom Aufbruch am Berg Sinai bis zum Lager in Moab vor dem Einzug in das verheißene Land. Dazu benötigte das Volk Gottes 40 Jahre, obwohl die Wanderung auf der üblichen Reiseroute nur 11 Tage (5Mo 1,2) dauerte. 4. Mose ist keine Reisebeschreibung, sondern eine Geschichte des Unglaubens, die zeigt, wie der treue Gott sein untreues Volk auf dem Weg durch die Wüste erhält und erzieht.

 

Die Wüstenwanderung kommentiert durch das Neue Testament:

• Ein warnendes Beispiel für Gläubige (1Kor 10,1-22);

• Ein warnendes Beispiel für Scheinbekehrte (Hebr 3–4; Jud 5)

 

Die Jahre der Wüstenwanderung stellen mit der ägyptischen Knechtschaft und der babylonischen Gefangenschaft die traurigste biblische Zeit in der Geschichte des Volkes Israel dar.

 

2036 v. Chr. – Abrams/Abrahams Berufung und Zug nach Kanaan; Bundesverheißung in Sichem

1750 (1805) v. Chr. – Tod Josefs mit 110 Jahren

1606 (1446) v. Chr. – Auszug aus Ägypten; Gott gibt die Zehn Gebote

1604 (1444) v. Chr. – Erste Volkszählung

1567 (1407) v. Chr. – Zweite Volkszählung

1566 (1406) v. Chr. – Tod Mose

1566–1560 (1406–1400) v. Chr. – Einzug ins verheißene Land Kanaan; sechs Jahre Landeroberung unter Josua

1560–1546 v. Chr. – 14 Jahre bis zur Fremdherrschaft unter Mesopotamien

1546 (1375) v. Chr. – Israel wird von Richtern regiert

(Biblische Bücher, die in diese Zeit fallen: 5. Mose)

 

Hinweis: Die verwendeten Jahreszahlen folgen einer alternativen, aber strikten biblischen Chronologie, bei der nur Zeitangaben aus der Bibel verwendet werden, ohne sie als Abschreibe- oder Übersetzungsfehler bezeichnen zu müssen. Die Zeitangaben der traditionellen Chronologie sind in Klammern gesetzt.

 

Empfänger

1. Das Volk Israel (Juden)

2. Alle anderen Völker (Heiden; jeder, der an das Evangelium von Christus glaubt)

 

Die ursprünglichen Empfänger des Buches, sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form, war das Volk Israel. Mose schrieb das Buch für das Volk Israel, wahrscheinlich während der 40-jährigen Wüstenwanderung auf der Sinai-Halbinsel.

 

Römer 1,16

„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen“

 

Da Christus und sein Evangelium Mittelpunkt jedes biblischen Buches sind, stehen als Empfänger an erster Stelle das Volk Israel, die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die Heiden, die Menschen aus allen anderen Völkern, welche an das Evangelium von Christus glauben. Bei der obigen Aussage „für den Griechen“ sind die nichtjüdischen Völker gemeint, die zumeist Heiden waren und deren Hauptsprache damals das Griechische war. Wenn hier also von „Griechen“ gesprochen wird, dann ist damit die gesamte heidnische Welt im Gegensatz zu den Juden gemeint. Dieser Gegensatz ist nach Galater 3,28 und Epheser 2,14 durch Jesus Christus aufgehoben.

 

Hintergrund & Umfeld

Das Buch 4. Mose überliefert die Geschichte und Erfahrungen von zwei Generationen des Volkes Israel. Die erste Generation hatte den Auszug aus Ägypten miterlebt. Ihre Geschichte beginnt in 2. Mose 2,23, fährt in 3. Mose fort und erstreckt sich noch über die ersten 14 Kapitel von 4. Mose. Diese Generation wurde gemustert, um die Armee zur Eroberung Kanaans zu rekrutieren (4Mo 1,1-46). Als die Israeliten jedoch an der Südgrenze Kanaans ankamen, weigerten sie sich, ins Land zu ziehen (4Mo 14,1-10). Wegen ihrer Rebellion gegen Gott wurden alle Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und darüber (mit Ausnahme von Kaleb und Josua) dazu verurteilt, in der Wüste zu sterben. In den Kapiteln 15–25 überschneiden sich die Geschichten der ersten und der zweiten Generation; die erste Generation starb aus, während die zweite heranwuchs und erwachsen wurde. Die Geschichte der zweiten Generation beginnt mit einer Musterung und Zählung dieser neuen Generation (4Mo 26,1-56). Diese Israeliten zogen in den Krieg (4Mo 26,2) und erbten das Land (4Mo 26,52-56). Die Geschichte dieser zweiten Generation beginnt in 4. Mose 26,1 und erstreckt sich über die Bücher 5. Mose und Josua.

 

Die meisten Ereignisse des Buches trugen sich in der Wüste zu. Der Begriff „Wüste“ kommt in 4. Mose 48-Mal vor. Dieser Ausdruck bezeichnet eine Gegend mit wenig Vegetation und Baumbestand, die aufgrund der geringen Niederschlagsmenge nicht kultiviert werden kann. Ein solches Land wird am besten zum Hüten von Herden verwendet. In 4. Mose 1,1–10,10 lagert Israel in der Wüste Sinai. Dort am Berg Sinai hatte Gott den mosaischen Bund mit seinem Volk geschlossen (2Mo 19–24). Von 4. Mose 10,11–12,16 zog Israel vom Sinai nach Kadesch-Barnea weiter. In 4. Mose 13,1–20,13 werden die Ereignisse in Kadesch-Barnea und in dessen Umgegend beschrieben. Kadesch-Barnea lag in der Wüste Paran (4Mo 12,16; 13,3.26) bzw. der Wüste Zin (4Mo 13,21; 20,1). Von 4. Mose 20,14–22,1 zieht Israel von Kadesch-Barnea weiter zu den Ebenen Moabs. Alle Ereignisse von 4. Mose 22,2–36,13 trugen sich zu, als Israel in der Ebene nördlich von Moab lagerte. Diese Ebene war ein flacher und fruchtbarer Landstrich inmitten der Steppe (4Mo 21,20; 23,28; 24,1). Das 4. Buch Mose konzentriert sich auf die Ereignisse im 2. und im 40. Jahr nach dem Auszug. Alle Begebenheiten aus 4. Mose 1,1–14,45 ereigneten sich im Jahr 1605 (1445) v. Chr., dem Jahr nach dem Auszug. Alle nach 4. Mose 20,1 beschriebenen Ereignisse datieren auf etwa 1565 (1405) v. Chr., dem 40. Jahr nach dem Auszug. Die Gesetze und Ereignisse in 4. Mose 15,1–19,22 sind nicht näher datiert, fanden aber wahrscheinlich etwa 1603 (1443) bis 1567 (1407) v. Chr. statt. Dass nur so wenig über diese Jahre berichtet wird – im Gegensatz zu den anderen Jahren der Wüstenwanderung von Ägypten nach Kanaan, verdeutlicht, wie vergeudet diese Jahre waren. Das lag daran, dass Israel gegen Gott rebelliert hatte und Gott folglich Gericht üben musste.

 

Schlüsselorte

Die Ereignisse des 4. Buch Mose spielen in der Wüste Sinai (Wildnis, Sinai-Halbinsel) und beschreiben dann den Weg des Volkes Israel bei seiner langen Wüstenwanderung von Kadesch-Barnea in die Ebene von Moab bis zur östlichen Grenze des verheißenen Landes.

 

Berg Sinai (4Mo 1,1–12,15), Wüste Paran (4Mo 12,16–19,22), Kadesch-Barnea (4Mo 20), Arad (4Mo 21,1-3), Edom (4Mo 21,4-9), Ammon (4Mo 21,21-32), Baschan (4Mo 21,32-35), Ebene von Moab (4Mo 22,2–24,25), Gilead (4Mo 32)

 

Das Buch 4. Mose endet mit einer neuen Generation, die sich auf die Eroberung von Kanaan vorbereitete. Das Volk Israel befand sich am Ostufer des Jordan, gegenüber von Jericho (4Mo 36,13). Von dort aus begann die Eroberung des verheißenen Landes Kanaan (Jos 3–6).

 

Schlüsselereignisse

Auflehnung Aarons und Mirjams gegen Mose ▸ die Kundschafter ▸ Korachs Aufruhr ▸ Aarons Stab grünt ▸ Moses Ungehorsam ▸ der Esel Bileam ▸ Grenzen des verheißenen Landes ▸ Leviten- und Zufluchtsstädte

 

Schlüsselpersonen

Mose, Aaron, Mirjam/Miriam, Josua, Kaleb, Eleasar, Korah, Bileam/Balaam

 

Mose = „der aus dem Wasser Gezogene“ (2Mo 2,10)

Der Verfasser der 5 Bücher Mose und Anführer sowie Befreier der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei

(4Mo 1,1.19.48; 5,1.45.11; Apg 7,20-44; 2Kor 3,7-15; Hebr 3,2-16; 11,23-29)

 

Aaron = „der Bergige“ oder „der Erleuchtete“; Bedeutung unsicher, vielleicht auch „groß ist der Name“

Moses Bruder und der erste Hohepriester in Israel

(4Mo 1,3.17.44; 2,1; 3,1-10; 12,1-5; 20,23-29; Hebr 5,4; 7,11)

 

 

Mirjam/Miriam = „Bitterkeit“ oder „Betrübnis“ (griech. Maria)

Prophetin und ältere Schwester von Mose

(4Mo 12; 20,1; 26,59; 2Mo 15,20; 25,20-21; 4Mo 12,1-15; 20,1; 26,59; 5Mo 24,9; Mi 6,4)

 

 

Josua = „Jahwe ist Retter“, „Jahwe ist Heiland“ oder „Jahwe ist Hilfe“; vorher Hosea „Heil, Rettung“ (4Mo 13,8.16; 5Mo 32,44)

Ein Mitarbeiter Moses und militärischer Führer, der Israel später in das verheißene Land führte

(4Mo 11,28; 13; 14; 26,65; 27,15-23; 32,11-12.28; 34,17)

 

 

Kaleb = „der Fassende“ oder „Ergreifende“; auch „der Heftige“

Einer der Spione, die von Mose zur Auskundschaftung des Landes Kanaan ausgesandt wurden

(4Mo 13–14; 26,65; 32,12; 34,19)

 

 

Eleasar = „Gott hilft“ oder „Gott ist Hilfe“

Dritter Sohn Aarons, der sein Nachfolger als Hohepriester wurde

(4Mo 3,14; 4,16; 17,1-5; 20,25-29; 26,1-4.63; 27,2.15-23; 32,2; 34,17)

 

 

Korah = „Kahlkopf“

Levit, der in der Stiftshütte diente; wurde getötet, weil er gegen Gott rebellierte. Der ganze Aufruhr war ein Vorbild auf den Widerstand gegen das König- und Priestertum Christi

(4Mo 16,1–17,14; 26,9-11; 2Mo 6,21.24; 27,3; 1Chr 6,7.22, 9,19)

 

 

Bileam/Balaam = „Volksverflucher“ oder „Volksverderber“

Ein midianitischer falscher Prophet und Zauberer, der in Pethor in Mesopotamien lebte. Er wurde von Balak, dem König von Moab, damit beauftragt, Israel zu verfluchen, aber Gott zwang ihn, sein auserwähltes Volk zu segnen, anstatt es zu verfluchen

(4Mo 22,1–24,25; 31,8.16)

 

 

Schlüsselverse

(4Mo 6,24; 14,17-18.22-23.32-33; 23,19)

 

4. Mose 6,24

„Der HERR segne dich und behüte dich!“

 

4. Mose 14,17-18

„17 So lass nun die Macht des Herrn groß werden, wie du gesprochen und verheißen hast: 18 Der HERR ist langsam zum Zorn und groß an Gnade; er vergibt Schuld und Übertretungen, obgleich er keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied“

 

4. Mose 14,22-23

„22 Keiner der Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und die mich nun schon zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, 23 [keiner] soll das Land sehen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe; ja, keiner soll es sehen, der mich verachtet hat! “

 

4. Mose 14,32-33

„32 Eure eigenen Leichname aber sollen in dieser Wüste fallen. 33 Und eure Kinder sollen in der Wüste 40 Jahre lang Viehhirten sein und eure Hurereien tragen, bis eure Leichname in der Wüste aufgerieben sind!“

 

4. Mose 23,19

„Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereuen würde. Was er gesagt hat, sollte er es nicht tun? Was er geredet hat, sollte er es nicht ausführen?“

 

Schlüsselworte

Opfer = hebr. „zebach“ (4Mo 6,17; 7,17.29.47.59.77; 15,3.5.8)

 

Gesalbt = hebr. „maschach“ (4Mo 3,3; 6,15; 7,1.10.84.88; 35,25)

 

Gelübde = hebr. „neder“ (4Mo 6,2.21; 15,3; 21,2; 30,34.10.14)

 

Älteste = hebr. „zaken“ (4Mo 11,16.24-25.30; 16,25; 22,4.7)

 

Schlüssellehren

Autorität: An Mose verliehene göttliche Autorität; Mose redete die Worte Gottes und führte Israel (4Mo 1,1; 7,89; 12,6-8). Gott verlieh auch anderen Propheten (Jer 5,12-13; 1Kor 1,10) und Jesus Autorität (Mt 7,29; 9,6; Mk 6,12; Lk 10,22)

 

 

Das Nasiräergelübde (4Mo 6)

In diesem Buch sind auch Sonderanweisungen für die Beteiligung von Laien am Dienst des Heiligtums enthalten. Das Nasiräergelübde konnte jede Person, auch eine Frau, die sich besonders Gott hingeben wollte, leisten. Anstatt bezahlt zu werden, musste sie jedoch ein besonderes Opfer darbringen und bestimmte Auflagen erfüllen: 1. Verzicht auf alle Speisen und Getränke, die vom Weinstock kommen; 2. keine Verwendung eines Rasiermessers und 3. keine Berührung eines Leichnams. Diese Sonderregeln betonen das besondere Vorrecht, Gott dienen zu dürfen.

 

 

Der aaronitische Segen (4Mo 6,24-26)

Der hohepriesterliche Segen beinhaltet einen dreifachen Wunsch für Israel: Gottes Schutz, seine Gnade und sein Friede. Da er allen gilt, die mit Gott im Bund sind, ist er auch auf die neutestamentlichen Gläubigen anwendbar. Er schließt mit dem klassischen Gruß Israels: „Frieden“ (Schalom).

 

 

Israels Sünde und Gottes Gericht: Gott hat keine Lieblingskinder; Israels Sünde musste bestraft werden (4Mo 11,1.10.33; 12,9; 14,18; 25,3.4; 32,10.13-14; 3Mo 10,2; 5Mo 9,22; 2Kö 1,12; Ps 78,21; 106,15; Jon 4,2; Joh 3,18-19; Röm 5,9; 1Joh 4,17-18; Offb 20,11-15). Das Neue Testament nutzt mehrere der Ereignisse aus 4. Mose, um die Gläubigen an die Ernsthaftigkeit der Sünde zu erinnern (vgl. Joh 3,14 i.V.m. 4Mo 21,9; 1Kor 10,5-11 und 4Mo 14,29-35; 16,41-50; 20,1-3 i.V.m. 2Petr 2,15-16; Offb 2,14. Diese Lektionen sollten nicht ohne Wirkung an Gläubige vorübergehen.

 

 

Murren: Achtmal hat das Volk Israel in der Wüste gemurrt (4Mo 11,1-3; 11,4-10; 12,1-16; 13,30; 14,1-4; 16,1–17,15; 20,1-13; 21,4-9)

Das Murren ist keine leicht zu nehmende Sache; es bedeutet Auflehnung gegen Gott. Beim Volk Israel zog es jedes Mal Gottes Gericht nach sich. Das Neue Testament ermahnt uns, „alles ohne Murren zu tun“ (Phil 2,14; siehe auch Jud 16).

 

 

Rebellion gegen Gott: Ein Resultat der Verbindung Israels mit heidnischen Nationen (4Mo 14,26-38; 2Mo 34,6-7; Jos 24,19; Ps 32,1-7; Hos 10,9-10; 2Thes 2,3; Jud 1,14-15)

 

 

Gottes gnädige Treue bezüglich seiner Verheißungen: Wenn das Volk Gottes untreu wird, so ist Gott doch treu (4Mo 15,2; 26,52-56; 27,12; 33,50-56; 34,1-29; Jos 11,23; 14,1)

 

 

Das Erbe des Landes: Gott stellt sicher, dass sein Volk das verheißene Land bekommt (4Mo 16,14; 26,52-56; 3Mo 14,34; 1Chr 28,8; Esr 9,10-12; Ps 16,5-6; Joel 4,2; Kol 1,11-12; 1Petr 1,4) 

 

 

Die Grenzen des verheißenen Landes: Gott legt die Grenzen seines Landes fest (4Mo 34,1-12)

 

Gottes Wesen im Buch

Der Gott der Beständigkeit

 

Langmütig (4Mo 14,18), Gnädig (4Mo 14,18), Vorhersehend (4Mo 26,65), Treu (4Mo 23,19), Zornig (4Mo 11,1.33; 12,9-10; 14,37.40-45; 16,31.35; 21,6; 25,9; 32,14)

 

Im 4. Buch Mose finden wir das Versagen der Kinder Israel bei dem Versuch, in das Land der Verheißung einzuziehen und es in Besitz zu nehmen. Als Gott das Volk aus dem Land Ägypten herausführte, geschah es mit dem Ziel, es in das Land der Verheißung zu bringen (vgl. 2Mo 3,8). In seiner liebevollen Sorge um Israel führte Gott sie nicht den Weg durch das Land der Philister, obwohl er der nächste war. Denn Gott sagte: „Damit es das Volk nicht gereut, wenn sie Kampf [vor sich] sehen, und sie nicht nach Ägypten zurückkehren“ (vgl. 2Mo 13,17).

 

Christus im Buch

Wenn wir in die Bibel schauen, können wir Jesus Christus überall sehen oder finden. Der Messias erschien nicht nur in den Evangelien und von Ihm wurde nicht nur in den Briefen des Neuen Testaments gesprochen. Jesus kann in jedem einzelnen Buch in der Bibel gefunden werden, einschließlich des Alten Testaments. Er ist in jedem der 66 Bibelbücher und in unzähligen Typen im Leben verschiedener Charaktere in der Bibel abgebildet oder prophezeit. Es ist einzigartig, wie die Bibel den kommenden Messias mit Bildern und Typen vorschattet, Ihn aber auch mit klaren und eindeutigen Prophezeiungen ankündigt. Jesus Christus selbst sagte: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen.“ – Johannes 5,39

 

 

▪︎ Vorbild in:

• Das Lösegeld; fünf Schekel (4Mo 3,40-51; Mt 20,28; 1Tim 2,6)

• Das Manna (4Mo 11,6-7.9; Joh 6,31-33)

• Der sprossende Stab Aarons (4Mo 17; 1Tim 2,5)

• Die Asche der roten Kuh (4Mo 19; 1Joh 1,9)

• Der Felsen (4Mo 20,8-13; 1Kor 10,4)

• Die erhöhte Schlange, Bild von Christus und seiner Kreuzigung (4Mo 21,4-9; Joh 3,14)

• Der Stern aus Jakob (4Mo 24,15-19)

• Die Wolken- und Feuersäule; ein Bild für die zuverlässige Führung Gottes (Joh 8,12; Hebr 12,2)

 

 

▪︎ Typisiert in:

• Der Hohepriester: Aaron (4Mo 16,46-50)

 

 

▪︎ Jesus – Der Fels in der Wüste (4Mo 20; 1Kor 10,4)

Der Fels war schon einmal geschlagen worden (2Mo 17,6). Diesmal handelte es sich darum, zum Felsen zu sprechen, und das Wasser wäre herausgesprudelt. Christus, unser geistlicher Fels, ist ein für alle Mal geschlagen worden. Wehe dem, der wie Mose den Felsen ein zweites Mal schlagen wollte; das hieße das Opfer auf Golgatha zu wiederholen! Es genügt heute, sich bittend an Jesus zu wenden, um durch den Glauben aller Segnungen seines Opfers teilhaftig zu werden. 

 

▪︎ Jesus – Die bronzene/eherne Schlange (4Mo 21)

Die bronzene/eherne Schlange versinnbildlicht das Evangelium. Die Schlangenbisse stellen die Wunden dar, welche die Sünde an Menschen hinterlässt. Die Schlange stellt Jesus dar, der für sündhafte Menschen zur Sünde gemacht wurde. Der Glaubensblick auf die erhöhte Schlange vermittelte die Heilung; das Heil für unsere Seele wird uns zuteil durch den gläubigen Aufblick zum Kreuz (Joh 3,14). Die Heilung war für alle, die auf die Schlange blickten; das Heil ist für alle da, ohne Ausnahme; aber nur wer glaubt, wird gerettet. Die Heilung war persönlich, jeder musste für sich selbst hinschauen; das Heil ist persönlich, der Glaube der andern kann uns nicht retten.

 

Inhalt & Themen

Das Buch der Wüstenwanderung Israels: Vom Sinai durch die Wüste an die Grenze des verheißenen Landes

 

▪︎ Kernaussage: Die ungläubigen und treulosen Israeliten wandern 40 Jahre lang in der Wüste Sinai.

 

▪︎ Ziel und Zweck: Zurüstung zum Dienst auf dem Weg vom Sinai zum Jordan. Ziel und Zweck ist die Aufzeichnung, wie die Israeliten sich auf den Einzug in das von Gott verheißene Land vorbereiteten, wie sie sündigten und bestraft wurden und wie sie sich auf einen erneuten Versuch vorbereiteten. Die Nachricht im Buch 4. Mose ist universell und zeitlos. Es erinnert Gläubige an den geistlichen Kampf, in den alle Gläubige verwickelt sind, denn das Buch 4. Mose ist das Buch des Dienstes und des Weges des Volkes Gottes.

 

▪︎ Roter Faden: Das Buch nimmt den Faden der Geschichte Israels dort auf, wo das 2. Buch Mose ihn fallen ließ, nämlich am Fuße des Sinai. Dazwischen, das heißt: von 2. Mose 19,1-2 bis 4. Mose 10,11-12, wird berichtet, was sich während des Aufenthalts am Sinai (ca. ein Jahr) zutrug. Die Israeliten hatten zu Gott geschrien. Gott hatte ihr Schreien gehört und hatte Mose gesandt, um sein Volk aus der Knechtschaft zu befreien. Israels Aufenthalt in Ägypten hatte viele Jahre gedauert, davon 215 Jahre in der Sklaverei. Nach der Gesetzgebung am Sinai sollte das Volk in das Land Kanaan einziehen, das Abraham, Isaak und Jakob zugesagt bekommen hatten. Endlich sollten sie dieses Land mit eigenen Augen sehen, während Gott sie auf dem Weg dorthin begleiten würde‚ tagsüber in einer Wolkensäule, nachts während in einer Feuersäule. Die Reise sollte bald beginnen, doch zuvor mussten alle Israeliten ab 20 Jahren gemustert oder gezählt werden.

 

Im 4. Buch Mose wird erzählt, wie das Volk Gottes vom Berg Sinai bis an die Grenze des verheißenen Landes zog. Als es sich jedoch weigerte, das Land in Besitz zu nehmen, ließ Gott es fast vierzig Jahre lang in der Wüste umherziehen. Das ganze Buch hindurch wird Gott als heiliger Gott dargestellt, der Rebellion und Unglauben nicht ignorieren kann, aber auch als derjenige, der seinen Bund treu einhält und seine Verheißungen gegenüber allen inneren und äußeren Feinden verteidigt. Der größte Teil des Buches befasst sich mit Ereignissen, die dazu führten, dass der erste Versuch, das verheißene Land einzunehmen, fehlschlug. Des Weiteren wird auch ausführlich über den zweiten Versuch der Landeinnahme fast 40 Jahre später berichtet.

 

Man muss sich beim Lesen bewusst machen, dass das 4. Buch Mose den Zeitraum von fast 40 Jahren in der Wüste umfasst. Es beschreibt die fast 40-jährige Wüstenwanderung sehr ausführlich. Es zeigt das vielfältige Versagen des Volkes und im Gegensatz dazu Gottes große Treue. An konkreten Beispielen wird anschaulich gezeigt: Gott ist barmherzig und bereit, seinem Volk zu vergeben, aber wenn es ungehorsam ist, weist er es zurecht, weise und in Liebe.

 

Das 4. Buch Mose besteht aus 36 Kapiteln, das in zwei allgemeine Abschnitte unterteilt ist. Die ersten 25 Kapitel befassen sich mit dem Bericht über die Israeliten, die mit Mose aus Ägypten gezogen sind. Die übrigen Kapitel befassen sich mit der jüngeren Generation, die größtenteils in den Jahren der Wüstenwanderung aufgewachsen ist und sich auf den Einzug in das verheißene Land vorbereitete.

 

Das Buch 4. Mose überbrückt im Grunde den Zeitraum zwischen dem Erhalt des Gesetzes (2.–3Mo) und der Vorbereitung des Volks Israel in das verheißene Land einzuziehen (5Mo; Jos).

 

Für die ältere Generation Israels geht es in den ersten 10 Kapiteln um die Organisation und Ausrichtung der Israeliten auf die Stiftshütte. Jeder Stamm hatte seinen eigenen Platz und seine eigenen Aufgaben im Zusammenhang mit der Stiftshütte und ihren Gegenständen. Die Stiftshütte war der Ort, an dem sich die Gegenwart Gottes manifestierte. Jeder israelitische Stamm hatte in Bezug auf seine Bewegung eine wichtige Rolle einzunehmen.

 

Ab Kapitel 11 wird berichtet, wie Israel Gott in der Wüste ungehorsam war. Erstens murrten sie wiederholt vor Gott, obwohl er ihnen täglich auf wundersame Weise Nahrung gab (4Mo 11,1–12,16).

 

Zweitens lehnte sich Israel gegen Gott auf (4Mo 13–19). Einer dieser Vorfälle betraf eine Gruppe von Männern unter der Führung von Korach, die die Autorität von Mose ablehnten und Gleichberechtigung forderten. Zur Strafe vernichtete Gott Korach und seine Familie. In einem anderen Fall war Israels angstvoller Widerstand gegen Gott in Kadesch-Barnea, der sowohl Mose als auch Aaron einschloss, besonders verheerend (4Mo 20). Aufgrund dieser Rebellionen sollte keiner aus dieser Generation – die 40 Jahre alt oder älter waren – außer Josua und Kaleb das verheißene Land betreten.

 

Drittens wurden die Klagen auch während der Reise fortgesetzt (4Mo 21). Diese Begebenheit ist besonders wichtig, da sie als Vorschatten auf Jesus Christus dient. Gott schickt Schlangen ins Lager, und nur diejenigen, die eine speziell gemachte erhöhte bronzene/eherne Schlange ansehen, werden von ihren Bissen geheilt. Diese Errettung durch den Glauben an etwas, das für die Menschen „erhöht“ wurde, spiegelt die Botschaft und den Dienst Jesu viele Jahrhunderte später wider (Joh 3,14-15). Auf dem Weg segnete Bileam Israel wiederholt, als er aufgefordert wurde, es zu verfluchen (4Mo 22,2–24,25). Kapitel 25 berichtet dann von einer letzten Rebellion der Israeliten; Israel dient dem Gott Baal-Peor und wird bestraft.

 

Von der jüngeren Generation der Israeliten wurde eine Erneuerung erwartet, bevor sie in das verheißene Land einzog. Dies begann mit vielen Vorbereitungen vor dem Einzug in das in den Kapiteln 26–32 beschriebene Land.

 

In Kapitel 33 gibt Mose einen Rückblick auf die Reise durch die Wüste. Er nennt die Orte und die wichtigsten Aktivitäten, um sich an die Güte und Versorgung durch Gott während der Wüstenjahre zu erinnern. Von 4. Mose 33,50 bis zum Ende von 4. Mose konzentriert sich der restliche Text auf Gottes Anweisungen für die Einnahme des verheißenen Landes.

 

 

▪︎ Praktische Verwendung:

Ein hauptsächliches theologisches Thema ist im Neuen Testament aus dem Buch 4. Mose heraus entstanden; Sünde und Unglaube, vor allem Rebellion, werden von Gott gerichtet. 1. Korinther sagt direkt (und Hebräer 3,7–4,13 deutet darauf hin), dass die Ereignisse als Beispiel für Gläubige niedergeschrieben wurden. Man darf nicht sein Herz an böse Dinge hängen, sexuell unmoralisch sein, Gott versuchen oder murren/jammern und sich beschweren.

 

Genauso wie die Israeliten wegen ihrer Rebellion 40 Jahre in der Wüste umherirrten, so erlaubt Christen Gott auch manchmal, dass sie von Ihm weg irren, Einsamkeit erleiden und einen Mangel an Segen, weil man gegen Ihn rebelliert. Aber Gott ist treu und gerecht und so wie Er die Israeliten wieder zurückgeführt hat zum rechtmäßigen Platz an Seinem Herzen, wird Er immer Christen zurückführen an den Ort des Segens und intimer Verbundenheit mit Ihm, wenn man bereit ist zu bereuen und zu Ihm umkehrt (1Joh 1,9).

 

Die wichtigste Lektion in 4. Mose ist somit, dass Gottes Volk im Glauben leben und auf Gotte Verheißungen vertrauen muss, wenn es vorankommen möchte. Um dieses Thema zu unterstreichen, berichtet das Buch über den Unglauben und die Unzufriedenheit des Volkes im Allgemeinen (4Mo 11,1) insbesondere aber auch von Mirjam und Aaron (4Mo 12,1), außerdem über die Weigerung in Kadesch-Barnea, das verheißene Land zu betreten (4Mo 14,2), über Moses eigenen Fehler (4Mo 20,12) und über den Götzendienst (4Mo 25,3). Doch trotz ihres wiederholten Versagens unterstützte der bundestreue Gott der Israeliten sie auf wunderbare Weise durch diese Jahre der Rebellion und Wanderung und brachte sie schließlich in das verheißene Land.

 

Was für ein Bild ist das für das Leben mancher Gläubigen heute. Zwar erlöst aus der Knechtschaft Satans, und doch scheiternd bei dem Versuch, in die Fülle der Segnungen des Evangeliums Christi einzutreten. Haben wir nicht alle, ob in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, etwas von dem Wüstenleben — Scheitern und Niederlage – kennengelernt?

 

Wissenswertes

▪︎ Die Bedeutung von 4. Mose für uns heute

Das 1. Buch Mose beschreibt die grundlegenden Gedanken Gottes; 2. Mose die Erlösung, die Gott bewirkt hat; 3. Mose die Grundlage und die Mittel, durch die man in Gemeinschaft mit Gott leben kann; 4. Mose gibt praktische Belehrungen bezüglich des Dienstes und Wandels „in der Wüste“. Die Wüstenwanderung Israels wird im Neuen Testament als warnendes Beispiel für Christen erklärt (1Kor 10,1-22; Hebr 3–4). Die Wüste ist ein Bild der irdischen Umstände, in denen der Glaube geprüft wird (vgl. 5Mo 8,2). Die Wüstenwanderung ist ein unverkennbares Vorbild auf die „Reise der Christenheit durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte“. Sie ist eine Aneinanderreihung von Ungehorsam und Murren.

 

 

▪︎ Das Volk Israel

Das Volk Gottes ist in diesem Buch beständig unterwegs. Das erinnert daran, dass unser Leben auf Erden einer Wanderung gleicht. Wir sind Fremdlinge und Pilger nach der himmlischen Heimat (1Petr 2, 11). Dieses Wüstenleben kann auch mit dem Leben eines fleischlich gesinnten Christen verglichen werden (1Kor 3,1-3). Dem Machtbereich des Pharaos entronnen, der den Fürst dieser Welt symbolisiert (Satan), irrt der fleischliche Christ umher, um ins Land der Verheißung (des Sieges und des Segens) zu gelangen. Aber sein Unglaube stößt sich an den Schwierigkeiten und Hindernissen und lässt ihn nicht zu innerer Ruhe und froher Abhängigkeit von Gott kommen (Hebr 4, 1-10).

 

 

▪︎ Die Musterung des Volkes

Volkszählungen und Ordnungen Israels (4Mo 1,3; 26): Wenn 3. Mose über die Gottesdienstordnung Israels berichtet, enthält 4. Mose die Dienst- und Kriegsordnung des Volkes. Das Buch beginnt mit einer Zählung (= Musterung) der einzelnen Stämme, und zwar aller wehrtüchtigen Männer. Am Ende der Wüstenreise geschah eine erneute Zählung (4Mo 26). Manche Stämme haben viele wehrpflichtige Männer verloren, andere haben welche hinzugewonnen. Insgesamt wurden 603.550 Männer gezählt, daher schätzt man das gesamte Volk beim Auszug aus Ägypten auf etwa zwei bis drei Millionen Menschen (einschließlich der Frauen und Kinder).

 

Stamm: Ruben – Zählung 1: 46.500 – Zählung 2: 43.730 – Differenz: - 2.770

Stamm: Simeon – Zählung 1: 59.300 – Zählung 2: 22.200 – Differenz: - 37.100

Stamm: Gad – Zählung 1: 45.650 – Zählung 2: 40.500 – Differenz: - 5.150

Stamm: Juda – Zählung 1: 74.600 – Zählung 2: 76.500 – Differenz: + 1.900

Stamm: Issachar – Zählung 1: 54.400 – Zählung 2: 64.300 – Differenz: + 9.900

Stamm: Sebulon – Zählung 1: 57.400 – Zählung 2: 60.500 – Differenz: + 3.100

Stamm: Ephraim – Zählung 1: 40.500 – Zählung 2: 32.500 – Differenz: - 8.000

Stamm: Manasse – Zählung 1: 32.200 – Zählung 2: 52.700 – Differenz: +20.500

Stamm: Benjamin – Zählung 1: 35.400 – Zählung 2: 45.600 – Differenz: +10.200

Stamm: Dan – Zählung 1: 62.700 – Zählung 2: 64.400 – Differenz: + 1.700

Stamm: Asser – Zählung 1: 41.500 – Zählung 2: 53.400 – Differenz: + 11.900

Stamm: Naphtali – Zählung 1: 53.400 – Zählung 2: 45.400 – Differenz: - 8.000

Summen: – Zählung 1: 603.550 – Zählung 2: 601.730 – Differenz: - 1.820

 

Stamm: Levi – Zählung 1: 22.000 – Zählung 2: 23.000 – Differenz: + 1.000

Der Stamm Levi sollte Gott als Erstgeburt für die in Ägypten beim Gericht verschonten Erstgeborenen geheiligt (abgesondert) werden (4Mo 3–4). Die Söhne Levis werden nach ihren drei großen Familien eingeteilt: die Gersoniter, die Kehatiter und die Merariter. Jede Familie hatte ihre besonderen Aufgaben im Blick auf das Zelt, besonders dann, wenn es abgebrochen und durch die Wüste transportiert wurde.

 

Die zwei Musterungen (4Mo 1–4; 26) sind der Schlüssel, um die Struktur des Buches zu verstehen. Die erste Musterung betrifft die erste Generation der Auszugsgemeinschaft; die zweite Musterung fokussiert sich auf die Erfahrungen der zweiten Generation, die Personen, an die dieses Buch hauptsächlich adressiert ist. Die erste Generation der Erlösten wurde vorbereitet für Triumph, endete aber in einem Desaster. Die zweite Generation hat die Möglichkeit für Erfolg – wenn sie nur aus den Fehlern der Väter und Mütter die absolute Notwendigkeit der Treue zu Gott trotz aller Hindernisse lernt.

 

 

▪︎ Die Lager- und Marschordnung der Stämme Israels (4Mo 2,1-34; 10,11-36)

Auf ihrem Zug durch die Wüste lagerten die Israeliten in Zelten, planvoll geordnet nach Stämmen und Sippen (Familien). Das Lager wurde so aufgerichtet, dass der Eingang der Stiftshütte nach Osten blickte. Die Lagerordnung betonte die Bedeutung des Gottesdienstes und die Gegenwart Gottes im Volk. Dasselbe gilt für die Marschordung.

 

Gott richtete das Lager wie folgt ein:

• Osten: Lager Judas (Sippen Mose, Aaron & Söhne (Priester); 4Mo 3): Juda (74.600); Issachar (54.400); Sebulon (57.400) = 186.400 (4Mo 2,3-9)

• Süden: Lager Rubens (Sippen Kahats (Kehats), Kahatiter (Kehatiter); 4Mo 3): Ruben (46.500); Simeon (59.300); Gad (45.650) = 151.450 (4Mo 2,10-16)

• Westen: Lager Ephraims (Sippen Gersons, Gersoniter; 4Mo 3): Ephraim (40.500); Manasse (32.200); Benjamin (35.400) = 108.100 (4Mo 2,18-24)

• Norden: Lager Dans (Sippen Meraris, Merariter; 4Mo 3): Dan (62.700); Asser (41.500); Naphtali (53.400)  = 157.600 (4Mo 2,25-34)

 

Gott sprach und gab die Anweisungen, wie jedermann unter den Kindern Israel unter seiner eigenen Standarte zelten sollte, unter dem Banner seines Vaterhauses, rund um die Stiftshütte. Die Stiftshütte stand in der Mitte. Ebenso hat das neutestamentliche Volk eine Ordnung von Gott erhalten, und er ist in seiner Mitte Rund um dieses Zentrum wurden die Stämme in vier Lagern gruppiert, je drei Stämme im Osten, Norden, Westen und Süden. Rabbinische Tradition fügt manch interessante Einzelheiten hinzu, die durchaus auf Tatsachen beruhen können. Nach dieser Tradition hatte jeder seine eigene Standarte mit den Wappen seiner Vorfahren:

 

▪︎ Juda (Löwe)

Im Osten, über dem Zelt Nachschons, leuchtete eine grüne Standarte, denn es war ein Smaragd, in den der Name Juda auf dem Brustschild des Hohepriesters eingraviert war. Auf dieser Fahne befand sich ein Löwe gemäß den Worten Jakobs: „Juda ist ein Junglöwe“ (1Mo 49,8-12).

 

▪︎ Ruben (Menschenantlitz)

Über dem Zelt Elizurs vom Stamm Ruben im Süden flatterte ein rotes Banner, in der Farbe des Rubins, auf dem der Name Ruben geschrieben stand. Auf dieser Fahne war das Antlitz eines Menschen, denn Ruben war das Haupt der Familie. Und „Ruben“ bedeutet „Siehe, ein Sohn!“ (1Mo 49,3-4) – ein Bild auf den, welcher der Sohn des Menschen wurde.

 

▪︎ Ephraim (Stier)

Über dem Zelt Elischamas, des Nachkommen Ephraims, im Westen war eine goldene Standarte und darauf der Kopf eines Stiers, denn es war das Bild der Kühe gewesen, über das Josef in Ägypten geweissagt und aufgrund dessen er für die Hungersnot vorgesorgt hatte. Demzufolge hatte auch Mose, als er den Stamm Josefs segnete (5Mo 33,17; 1Mo 48,14-20) gesagt: „Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier!“

 

▪︎ Dan (Adler)

Nach Norden, über dem Zelt von Ahieser aus dem Stamm Dan, flatterte eine rot-weiß-rautierte Fahne, dem Jaspis nachempfunden, in den der Name Dan auf dem Brustschild des Hohepriesters eingraviert war. Auf diesem Banner war ein Adler, der große Feind der Schlange. Jakob hatte Dan mit einer Schlange verglichen (1Mo 49,16-18), aber Ahieser hatte die Schlange durch einen Adler ersetzt, den Schlangenvernichter, da er davor zurückschreckte, eine Natter im Banner zu führen. Dies ist zwar Rabbinische Tradition aber sehr interessant.

 

 

▪︎ Marschordung

Dasselbe, was für die Lagerordnung galt, galt auch für die Marschordung. Auf der Wanderung wurde die Stiftshütte in der Mitte zwischen den Stämmen Israels getragen; 6 Stämme gingen voraus und 6 hinterher: Die eine Hälfte der Stämme (auf der Ostseite: Juda, Issaschar, Sebulon; auf der Südseite: Ruben, Simeon, Gad) marschierte vor der Stiftshütte, die Leviten und die andere Hälfte (auf der Westseite: Ephraim, Manasse, Benjamin; auf der Nordseite: Dan, Asser, Naphtali) hinterher.

 

▪︎ Der Dienst der Leviten und ihre Zählung

• Die Söhne Kehats (Versammlung); ihr Dienst (4Mo 4,1-20);

• Die Söhne Gerschons (Vertreibung); ihr Dienst (4Mo 4,21-28);

• Die Söhne Meraris (bitter); ihr Dienst (4Mo 4,29-33);

• Ihre Musterung für den Dienst (4Mo 4,34-49).

 

 

▪︎ Die beiden silbernen Trompeten (4Mo 10,1-10)

Die Trompeten kamen bei einigen Gelegenheiten zum Einsatz. Bei gewissen Zeiten wollte Gott sein Volk um sich versammeln, bei anderen allein die Fürsten. Andererseits sollte der Weiterzug in geordneter Weise geschehen: ein Lager sollte nach dem anderen aufbrechen. Schließlich bestimmte Gott auch den Zeitpunkt, wann das Kriegsheer gegen die Feinde in den Kampf zog. Wenn dann die Trompeten geblasen wurden, wollte Gott an das Volk gedenken und ihnen den Sieg geben.

 

Man kann diese Trompeten mit der Stimme Gottes an sein Volk vergleichen. Wenn der Herr Jesus bald wiederkommt, um die Gläubigen zu sich zu entrücken, wird Er mit der „Posaune [o. Trompete] Gottes“ kommen (1Thes 4,16). Dann wird Er sein gesamtes Volk, alle seine Erlösten, um sich versammeln; sie werden für immer in seiner Nähe sein und ein ewiges Fest der Freude feiern. Außerdem wird Er sie dadurch vor ihren Feinden bewahren, „vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird“ (Offb 3,10). Er wird sie auch deshalb zu sich versammeln, damit Er einige Jahre später als der König der Könige mit ihnen als einem großen Kriegsheer aus dem Himmel herniederkommen kann, um alle Feinde zu schlagen (vgl. Offb 19,11-21).

 

Wenn die Erlösten bei der Entrückung seine Stimme hören werden, wird es keine unbekannte Stimme sein. Es wird die Stimme des guten Hirten sein (Joh 10,27), der sich die Seinen, seine Schafe, für immer erlöst hat. Das Silber erinnert an den Preis, den Er für ihre Erlösung bezahlt hat.

 

Einsatz der silbernen Trompeten:

1. In beide der Trompeten wurde gestoßen, um die Gemeinde an den Eingang der Stiftshütte zu versammeln;

2. Ebenfalls wurde in beide Trompeten gestoßen an allen Freudentagen, Festen und Neumonden;

3. In eine Trompete wurde gestoßen, um die Fürsten zu Mose zu versammeln;

4. Es wurde Lärm geblasen zum Aufbruch der Lager, um den Weg durch die Wüste fortzusetzen.

 

 

▪︎ Die vier Weissagungen Bileams (4Mo 23–24)

1. Weissagung (4Mo 23,7-12) in Kirjat-Chuzot ‒ das Volk wohnt abgesondert (4Mo 23,9)

2. Weissagung (4Mo 23,13-26) auf dem Pisga ‒ Gott erblickt keine Ungerechtigkeit in Jakob (4Mo 23,21)

3. Weissagung (4Mo 23,27-24,14) auf dem Peor ‒ Israels Zelte und Wohnungen sind schön für Gott (4Mo 24,5)

4. Weissagung (4Mo 24,15-25) auf dem Peor ‒ aus Jakob wird ein Stern kommen: das Kommen des Messias (4Mo 24,17)

 

 

▪︎ Die verschiedenen Opfer in 4. Mose 28–29

• Anlass: täglich – 4Mo 28,1-8 (vgl. 2Mo 29,38-42) | Opfer: Brandopfer: morgens und abends jeweils ein Lamm

• Anlass: Schabbat – 4Mo 28,9-10 (vgl. 3Mo 23,3) | Opfer: 2 Lämmer, zusätzlich zu dem täglichen Brandopfer

• Anlass: Monatlicher Neumond – 4Mo 28,11-15 | Opfer: 2 Jungstiere, 1 Widder, 7 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer

• Anlass: Passah – 4Mo 28,16 (vgl. 3Mo 23,5) | Opfer: 1 Passahlamm pro Familie

• Anlass: Fest der ungesäuerten Brote – 4Mo 28,17-25 (vgl. 3Mo 23,6-8) | Opfer: 2 Jungstiere, 1 Widder, 7 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer (tägliche Darbringung, sieben Tage lang)

• Anlass: Fest der Erstlingsfrüchte – 4Mo 28,26 (vgl. 3Mo 23,9-14) | Opfer: 1 Lamm

• Anlass: Wochenfest/Pfingsten – 4Mo 28,26-31 (vgl. 3Mo 23,15-21  | Opfer: 2 (1) Jungstier(e), 1 (2) Widder, 7 Lämmer, (2 Lämmer als Friedensopfer), 1 Ziegenbock als Sündopfer

• Anlass: Fest des Posaunenblasens – 4Mo 29,1-6 (vgl. 3Mo 23,22-25 | Opfer: 1 Jungstier, 1 Widder, 7 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer

• Anlass: Versöhnungstag – 4Mo 29,7-11 (vgl. 3Mo 16,1-28; 23,26-32) | Opfer: 1 Jungstier, 1 Widder, 7 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer; zusätzlich nach 3. Mose 16: 1 Jungstier als Sündopfer für Aaron und sein Haus, 1 Widder als Brandopfer, 2 Ziegenböcke als Sündopfer für die Gemeinde, 1 Widder als Brandopfer, 1 Ziegenbock als Asasel, der in die Wüste geschickt wurde

• Anlass: Laubhüttenfest – 4Mo 29,12-39 (vgl. 3Mo 23,33-36.39.43) | Opfer: 13 Jungstiere, 2 Widder, 14 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer (bis zum 7. Tag reduzierte sich die Anzahl der Jungstiere jeweils um einen auf 7 am 7. Tag) – Am 8. Tag: 1 Jungstier, 1 Widder, 7 Lämmer, 1 Ziegenbock als Sündopfer

 

Diese Opfer sind Hinweise auf das einmalige, in seiner Tragweite niemals zu erschöpfende Werk Jesu Christi.

 

 

▪︎ Die Reisestationen in der Wüste (4Mo 33,3-48)

In Kapitel 33 werden die einzelnen Stationen der Wüstenreise aufgelistet (siehe untenstehende Auflistung). Viele dieser Orte finden wir sonst nicht in den Büchern Mose. Eine Reihe von Orten lässt sich heute nicht mehr identifizieren. Einige Orte erinnern an Gottes treue Fürsorge, andere wieder an das Versagen des Volkes. Ist es nicht trotz allem ein Wunder, dass Gott dieses große Volk mehrere Jahrzehnte treu geführt hat? Und wie treu hat Mose seinen Dienst erfüllt (4Mo 14,7; vgl. Hebr 3,2). Er gehört zu den großen Männern des Alten Testaments und ist ein eindrucksvolles Vorbild für jeden Diener Gottes, der in schwierigen Lagen dem Volk Gottes dient.

 

Am Schluss von 4. Mose 33 gab Gott durch Mose sehr wichtige Anweisungen an das Volk im Blick auf die Besitzname des Landes: Sie sollten alle Bewohner restlos austreiben und ihre Götzenbilder und Kultstätten zerstören. Dann sollten sie das Land in Besitz nehmen und durch das Los je nach Größe des Stammes verteilen. Würden sie die Bewohner aus Mitleid oder Nachlässigkeit nicht austreiben, so würden diese sie später bedrängen. Leider war das Volk, wie wir aus dem Buch Josua erfahren, diesem Befehl Gottes nicht gehorsam. Im Buch der Richter werden Zeiten beschrieben, wo diese Feinde sogar über das Volk Gottes herrschten.

 

Ramses (2Mo 1,11; 12,37) ▸ Sukkot (2Mo 12,37; Ps 60,8; 108,8) ▸ Etam (2Mo 13,20) ▸ Pi-Hachirot (Baal-Zephon) - (2Mo 14,2) ▸ Rotes Meer (Schilfmeer) ▸ Wüste Etam (Sur; 2Mo 15,22) ▸ Mara (2Mo 15,23) ▸ Elim (2Mo 15,27) ▸ Schilfmeer (Rotes Meer) ▸ Wüste Sin (2Mo 16,1) ▸ Dophka ▸ Alusch ▸ Refidim/Rephidim (2Mo 17,1) ▸ Wüste Sinai (2Mo 19,1) ▸ Kibrot-Hattaawa (4Mo 11,34) ▸ Hazerot (4Mo 11,35) ▸ Ritma ▸ Rimmon-Perez ▸ Libna ▸ Rissa ▸ Kehelata ▸ Berg Schepher ▸ Harada ▸ Makhelot ▸ Tachat ▸ Terach ▸ Mitka ▸ Haschmona ▸ Moserot ▸ Bne-Jaakan ▸ Hor-Gidgad ▸ Jotbata ▸ Abrona ▸ Ezjon-Geber ▸ Kadesch (in der Wüste Zin; 4Mo 20,1) ▸ Berg Hor (Nähe Edom; 4Mo 20,22) ▸ Aarons Tod (4Mo 20,24-29) ▸ Zalmona Punon Obot (4Mo 21,10) ▸ Ijje-Abarim (Grenze Moab; 4Mo 21,11) ▸ Dibon-Gad (4Mo 21,30) ▸ Almon-Diblataim ▸ Gebirge Abarim (vor Nebo; 4Mo 27,12) ▸ Ebenen Moab (vor Jericho von Beth Jerimot bis Abel-Sittim; 4Mo 22,1)

 

 

▪︎ Kämpfe und Kriege während der Wüstenwanderung

Gegner | Kriegsschauplatz | Angreifer | Sieger | Text

Amalek | Refidim/Rephidim | Amalek | Israel | 2Mo 17,8-16

Amalek | Horma | Israel | Amalek | 4Mo 14,45

Arad | Horma | Arad | Israel | 4Mo 21,1-3

Amoriter | Jahaz | Amoriter | Israel | 4Mo 21,21-25

König Sidon, König Og | Edrei | Israel | Israel | 4Mo 21,33-35

Midianiter | Israel | Israel | 4Mo 31,1-12

 

Kurze Gliederung

▪ 1. Kurzgliederung

• Gottes Hilfsmittel für eine erfolgreiche Reise (4Mo 1–11)

• Die Reise (4Mo 12–36)

 

▪ 2. Kurzgliederung

• Vorbereitung auf die Reise (4Mo 1–10,10)

• Erste Annäherung an das verheißene Land (4Mo 10,10–14,45)

• Wanderung durch die Wüste (4Mo 15,1–21,35)

• Zweite Annäherung an das verheißene Land (4Mo 22,1–36,13)

 

▪ 3. Kurzgliederung

• Die Erfahrungen der ersten Generation Israels in der Wüste (4Mo 1–25)

• Die Erfahrungen der zweiten Generation Israels in den Ebenen Moabs: Der erneuerte Gehorsam Israels gegenüber dem HERRN (4Mo 26–36)

 

▪ 4. Kurzgliederung

• Verordnungen und Ereignisse am Berg Sinai; die Beschreibung umfasst eine Zeit von 19 Tagen (4Mo 1,1–10,10)

• Wüstenwanderung der Kinder Israel vom Sinai bis zu den Ebenen Moabs; die Beschreibung umfasst eine Zeit von 38 Jahren (4Mo 10,11–22,1)

• Ereignisse in den Ebenen Moabs; die Beschreibung umfasst eine Zeit von 4 bis 5 Monaten (4Mo 22,2–36,13)

 

Detaillierte Gliederung

1. Israel bereitet sich am Sinai vor (4Mo 1,1–10,10)

▪ Die Volkszählung/Musterung (4Mo 1,1–4,49)

 • Die Bevölkerungszahl der Stämme (4Mo 1,1-54)

 • Die Position der Stämme im Lager und beim Marsch (4Mo 2,1-34)

 • Die Stellung der Leviten (4Mo 3,1–4,49)

▪ Die Heiligung des Volkes (4Mo 5,1–10,10)

 • Durch Abgrenzung von verunreinigenden Dingen (4Mo 5,1-31)

 • Durch das Ablegen des Nasiräergelübdes (4Mo 6,1-27)

 • Durch die Gaben der Stammesfürsten (4Mo 7,1-89)

 • Durch die Aussonderung der Leviten (4Mo 8,1-26)

 • Durch die Einhaltung des ersten jährlichen Passah (4Mo 9,1-14)

 • Durch die Führung Gottes (4Mo 9,15–10,10)

 

2. Israel marschiert nach Kadesch-Barnea (4Mo 10,11–12,16)

▪ Der Beginn des Marsches (4Mo 10,11-36)

▪ Der Beginn des Murrens (4Mo 11,1–12,16)

 • Das Murren des Volkes die 70 Ältesten und die Wachteln (4Mo 11,1-35)

 • Das Murren Mirjams und Der Aussatz Mirjams (4Mo 12,1-16)

 

3. Israel in Kadesch-Barnea (4Mo 13,1–20,13)

▪ Der offene Ungehorsam gegen Gott (4Mo 13,1–14,45)

 • Die Erkundung und der Bericht der Kundschafter (4Mo 13,1-33)

 • Die Reaktion und Bestrafung des Volkes (4Mo 14,1–45)

▪ Die Disziplinierungsmaßnahmen durch Gott (4Mo 15,1–20,13)

 • Verschiedene Gesetze in Bezug auf Opfer Schabbatbruch und Kleiderquasten (4Mo 15,1-41)

 • Die Rebellion Korachs (4Mo 16,1–17,15)

 • Die Bestätigung der Priesterschaft Aarons Aarons Stab der gesprosst hatte (4Mo 17,16-28)

 • Die Pflichten und der Unterhalt der Leviten (4Mo 18,1-32)

 • Das Opfer der roten Kuh (4Mo 19,1-22)

 • Die Sünde Moses (4Mo 20,1-13)

 

4. Israels Marsch nach Moab (4Mo 20,14–21,35)

▪ Der Widerstand Edoms (4Mo 20,14-22)

▪ Der Tod Aarons (4Mo 20,23-29)

▪ Der Sieg über Arad (4Mo 21,1-3)

▪ Die Disziplinierung Israels: die bronzene/eherne Schlange (4Mo 21,4-9)

▪ Der Sieg über Sihon und Og (4Mo 21,10-35)

 

5. Israel in der Ebene von Moab (4Mo 22,1–36,13)

▪ Balak schlägt Bileam vor Israel zu verfluchen (4Mo 22,1-41)

▪ Bileam segnet Israel (4Mo 23,1–24,25)

▪ Israel opfert dem Baal von Peor (4Mo 25,1-18)

▪ Die Zählung/Musterung der neuen Generation (4Mo 25,19–26,65)

▪ Die Unterweisung des Volkes (4Mo 27,1–30,17)

 • Die Gesetze über Vererbung (4Mo 27,1-11)

 • Die Einsetzung Josuas als Anführer (4Mo 27,12-23)

 • Die Ordnung der Opfer und Feste (4Mo 28,1–30,1)

 • Das Gesetz über Gelübde (4Mo 30,2-17)

▪ Das Volk besiegt die Midianiter (4Mo 31,1-54)

▪ Das Ostjordanland wird von zweieinhalb Stämmen besiedelt (4Mo 32,1-42)

▪ Rückschau auf die Reise von Ägypten nach Moab (4Mo 33,1-49)

▪ Anweisung für die Inbesitznahme des Landes (4Mo 33,50-56)

▪ Die Aufteilung des Landes Kanaan (4Mo 34,1–36,13)

 • Die Grenzen (4Mo 34,1-12)

 • Die Zuteilung (4Mo 34,13-29)

 • Die Städte der Leviten (4Mo 35,1-8)

 • Die Zufluchtsstädte (4Mo 35,9-34)

 • Das Erbe von Frauen (4Mo 36,1-13)

 

Zitate im Neuen Testament

Ein Zitat kann sich auf ein direktes Zitat oder eine sinngemäße Wiedergabe des Textes (Paraphrase) sowie auf eine anderen Version des Alten Testaments beziehen.

 

4Mo 9,12 – Joh 19,36

4Mo 16,5 – 2Tim 2,19


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen