Das 1. Buch der Könige – Das Buch über die Regierung Salomos und das geteilte Königreich


1. Könige 9,5

Es soll dir nicht an einem Mann auf dem Thron Israels fehlen


Stellung im Kanon

Das 11. Buch der Bibel

Das 11. Buch im Alten Testament

Das 6. Buch der Geschichtsbücher

 

Einordnung

Das 1. Buch der Könige ist das 11. Buch der Bibel und des Alten Testaments. Zudem ist es das 6. Buch im zweiten Teil des deutschsprachigen Kanons, der als Geschichtsbücher bezeichnet wird. Im Bibelkanon folgt 1. Könige dem Buch 2. Samuel und liegt hinter 2. Könige.

 

Im Tanach, der jüdischen oder hebräischen Bibel, wird das Buch 1. Könige zur zweiten Kanongruppe (Nevi’im = Propheten) gezählt, die in vordere Propheten (oder frühe; hebr. Nevi’im Rischonim), hintere Propheten (oder späte; hebr. Nevi’im Aharonim) sowie in die zwölf Propheten (hebr. Trei Assar) unterteilt wird. Hier steht 1. Könige innerhalb der Nevi’im an 4. und unter den vorderen Propheten ebenfalls an 4. Stelle.

 

Umfang

| 22 Kapitel | 816 Verse | 24.513 Wörter | 1Kön |

 

Titel

Hebräisch: Melachim Aleph (מְלָכִים)

Griechisch: Basileon G (Βασιλειῶν Γ')

Latein: Regum III

Englisch: 1 Kings

Deutsch: 1. Könige / Das erste Buch der Könige

 

Die beiden Königbücher sind nach ihrem ersten hebräischen Wort „wehammelek“ im Grundtext benannt, was „Und der König“ bedeutet. Zugleich fasst dieser Titel den Kerninhalt des Buches, die Regierungen der Könige beider Reiche, zusammen. Der hebräische Titel beschreibt treffend, um was es in diesem Buch geht, nämlich die Geschichte Israels unter der Herrschaft ihrer Könige.

 

Der hebräische Titel des Buches lautet „Melachim (Aleph)“ und bedeutet „1. Könige“, wobei „Aleph“ für den Zahlenwert „1“ steht, da Aleph der erste Buchstabe im hebräischen Alphabet ist. In der hebräischen Bibel gibt es nur ein Buch der Könige. Trotz der heute üblichen Teilung in 1. und 2. Buch der Könige handelt es sich historisch gesehen um ein zusammenhängendes Buch, das traditionell auf einer Schriftrolle notiert war, bevor es später von den Erstellern der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta, etwa 200 v. Chr. in zwei Teile getrennt wurde. Daher sollte man 1. und 2. Könige als ein Buch lesen und studieren, um die Einheit und den fortschreitenden Gedankengang zu verstehen.

 

Die Trennung geschah wahrscheinlich aus sachlichen Gründen. Zwei Gründe spielen eine besondere Rolle:

• Die griechische Schrift, die auf Rollen der Septuaginta mehr Platz einnahm als die hebräische Schrift (etwa 1/3 mehr);

• Inhaltliche Unterschiede zwischen dem Teil Samuel und dem Teil Könige: Die Samuelbücher schildern das Entstehen der Monarchie von Samuel bis David. Die Königebücher schildern ihre Fortentwicklung und den Niedergang, von Salomo über die Reichsteilung bis zum Ende der staatlichen Selbständigkeit Israels durch die assyrische Gefangenschaft (722 v. Chr.) und den Niedergang Judas durch die Babylonische Gefangenschaft (586 v. Chr.). Die weitere Unterteilung in je zwei Bücher geschah später als die Zweiteilung.

 

Der griechische Titel in der Septuaginta lautet „Basileon G“, was so viel wie „3. Buch der Königreiche“ bedeutet, wobei „G“ (Gamma Γ) für den Zahlenwert „3“ steht, da Gamma der dritte Buchstabe im griechischen Alphabet ist. In der Septuaginta werden die Samuel- und die Königsbücher (1Sam & 2Sam sowie 1Kön & 2Kön) als die „vier Bücher der Königreiche“ bezeichnet. Dieser Name wurde von den christlichen Ostkirchen sowie auch der lateinischen Vulgata übernommen und werden hier als die „Bücher der Könige“ bezeichnet.

 

In den lateinischen Bibeln lautet der Titel „Regum III“ was „Könige 3“ bedeutet.

 

In deutschsprachigen Bibeln wird der Titel „das erste Buch der Könige“ (1. Könige) verwendet.

 

Verfasser & Abfassungszeit

Gott durch Jeremia um ca. 561–538 v. Chr.

 

Der babylonische Talmud, das wichtigste rabbinische Werk im Judentum nach der Tora, gibt Jeremia als Verfasser an (Baba Bathra 15a; vgl. 2Kön 24,18–25,30 mit Jer 52). Hier finden sich auch weitere wertvolle Informationen über andere Bibelschreiber.

 

Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Jeremia und die anderen Schreiber alles nieder (2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

 

▪︎ Profil Jeremia (hebr. Jirmejah oder Jirmejahu)

Namensbedeutung: „Jahwe möge aufrichten“, im Sinne der Errichtung eines Fundaments, oder „Jahwe gründet, ernennt oder sendet“

 

Nicht zu verwechseln mit acht anderen Männern gleichen Namens (Esr 23,31; 1Chr 5,24; 12,4.10.13; Neh 10,2; 12,1; Jer 35,3).

 

Heimatort: Anatot, eine Levitenstadt einige Kilometer nordöstlich von Jerusalem im Gebiet von Benjamin; nach Josua 21,18 war Anatot eine der Städte, die den Nachkommen des Priesters Aaron gegeben worden waren.

 

Familie: Jeremia stammte aus einer angesehenen Priesterfamilie; Sohn des Priesters Hilkija, nicht zu verwechseln mit dem Hohepriester Hilkija, der unter Josia das Gesetzbuch fand; möglicherweise ein Nachkomme Abjatars, der Hohepriester unter David war. Er blieb nach Gottes Willen unverheiratet.

 

Berufung: Prophet im Südreich Juda, Ende des 7. und Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr.; Wirkte während der Regierungszeit der letzten fünf Könige Judas; Geschichtsschreiber

 

Besondere Bedeutung: Der „weinende Prophet“, dessen tränenreiche Bekenntnisse und schmerzvolle Ausbrüche (Jer 8,18–9,1; 12,1-4; 20,7-18) und seine leidenschaftliche Anprangerung der Sünden in der Gesellschaft zum Begriff „Jeremiade“ führten. Mit seiner Ankündigung von Jerusalems bevorstehendem Gericht machte er sich viele Feinde und landete mehrfach im Gefängnis (Jer 37,15-16.21; 38,6.28). Er schrieb das Buch, das nach ihm benannt ist, und gilt allgemein als Verfasser der Bücher 1. und 2. Könige, welche die Geschichte der beiden Königreiche (Juda und Israel) behandeln, und zwar von da an, wo der Bericht der Samuelbücher endet (d. h. von den letzten Jahren der Regierung Davids über ganz Israel an), bis zum Untergang der beiden Königreiche. Seine chronologischen Angaben über die Regierungszeit der Könige (wobei er die Regierungen der Könige von Israel und Juda miteinander verglich oder einander gegenüberstellte) helfen uns, die Daten gewisser Ereignisse genau zu ermitteln. Nach dem Sturz Jerusalems schrieb Jeremia auch das Buch der Klagelieder.

 

Jeremia ist einer der großen Schriftpropheten des Alten Testaments. Nur wenige Nachfolger Gottes erleben eine so dramatische Berufung wie Jeremia. Das erste Mal sprach Gott in Josias 13. Regierungsjahr zu Jeremia (ca. 627 v. Chr.). Gott sagte zu ihm: „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt!“ (vgl. Jer 1,2-5). Er war somit einer der wenigen Männer, für deren Geburt Gott die Verantwortung übernahm, indem er entweder ein Wunder wirkte oder die Dinge so lenkte, dass die Betreffenden seine besonderen Diener werden konnten. Zu diesen Männern gehörten Isaak, Simson, Samuel, Johannes der Täufer und Jesus.

 

Jeremia bezeichnet sich als „jung“, als er berufen wurde (Jer 1,6), d.h. dass er damals um die 20 Jahre alt war und unter Manasse (ca. 686–642 v. Chr.) und Amon (642–640 v. Chr.) aufgewachsen war. Manasse verführte Juda zu schlimmeren Sünden als die Übertretungen der Völker es gewesen waren, die aus Kanaan vertrieben worden waren (2Kön 21,9.11). Amon regierte nur kurz, aber er führte die Gottlosigkeit seines Vaters fort. Die Sünden dieser zwei Könige waren u.a.: Wiederaufbau der „Höhen“ für den Götzendienst, die Manasses Vater Hiskia entfernt hatte (2Kön 21,3); Wiedereinführung des Baalskults (Jer 21,3); Einführung der Anbetung assyrischer Götter (Jer 21,3); Bau heidnischer Altäre im Tempel (Jer 21,4-5); Errichtung eines Ascherabildes im Tempel (2Kön 21,78); Durchführung von Kinderopfern (2Kön 21,6); Beteiligung an okkulten Praktiken wie Wahrsagerei, Hexerei und Geisterbeschwörung (Jer 21,6); Vergießen von unschuldigem Blut in Jerusalem (2Kön 21,16). Als Folge dieser Sünden kündigte Gott ein strenges Gericht an (Jer 21,12). Das Schicksal des Volkes war schon vor Jeremias Geburt angekündigt worden, und der Prophet wurde schon im Mutterleib berufen, Gottes bevorstehendes Gericht zu verkünden (Jer 1,5.9-10), Trotz Josias außergewöhnlicher Reformen (2Kön 23) würde Juda erobert und ins Exil deportiert werden.

 

Jeremias Mut und Standhaftigkeit entsprachen seiner Liebe zu seinem Volk. Er musste Strafankündigungen und furchterregende Gerichtsbotschaften verkünden, die vor allem an die Priester, die Propheten und die Vorsteher des Volkes sowie an die gerichtet waren, die dem „allgemein beliebten Lauf“ folgten und eine „dauernde Untreue“ entwickelt hatten (Jer 8,5-6). Jeremia wusste aber, dass er auch den Auftrag hatte, „zu bauen und zu pflanzen“ (Jer 1,10). Er weinte über das Unglück, das Jerusalem bevorstand (Jer 8,21-22; 9,1). Die Klagelieder sind ein offenkundiger Beweis dafür, dass Jeremia den Namen und das Volk Jehovas liebte und daran interessiert war. Während seiner langen Laufbahn war Jeremia hin und wieder entmutigt und benötigte Gottes Zuspruch, doch selbst unter den widrigsten Umständen vergaß er nie, Gott um Hilfe anzurufen (Jer 20).

 

Auf Jeremia wird als Vorbild des Glaubens in Hebr 11,35-36 angespielt (vgl. Jer 20,1-6; 37,15; 38; Jeremia wurde gefoltert und ausgepeitscht).

 

Lebensende: Einigen Überlieferungen zufolge starb er in Ägypten, nachdem er von Überlebenden der Jerusalemer Belagerung dorthin verschleppt worden war (Jer 43,1-7). Andere besagen, dass er nach dem Einfall der Babylonier 587 v. Chr. von Ägypten nach Babel gebracht wurde.

 

Jeremias Geschichte wird im Buch Jeremia erzählt. Darüber hinaus wird er in Esra 1,1; Daniel 9,2; Matthäus 2,17; 16,14; 27,9 erwähnt. Eine Darstellung der geistlichen Erneuerung unter Josia findet sich in 2. Chronik 34–35.

 

 

▪︎ Zeitabschnitt von 1. Könige

Die Geschehnisse im Buch 1. Könige decken einen Zeitraum von ca. 120 Jahren ab; von der Regierung Salomos bis zum geteilten Königreich.

 

(1080) v. Chr. – Saul wird geboren

1096–1056 (1050) v. Chr. – Saul wird König (Apg 13,21)

(1040) v. Chr. – David wird geboren

1056–1016 (1010) v. Chr. – David wird König (1Kön 2,11)

(991) v. Chr. – Salomo wird geboren

1016–976 (970) v. Chr. – Salomo wird König (2Chr 9,30)

1012 (967) v. Chr.* – Beginn des Baus des Ersten Tempel (Salomonischer Tempel)

1005 (960) v. Chr.* – Salomos Fertigstellung und Einweihung des Ersten Tempels

976/975 (931) v. Chr.* – Salomo stirbt; Beginn der Reichsteilung in Nordreich Israel und Südreich Juda

(390 Jahre später im Jahr 586 v. Chr. endet die Königszeit in dem noch übriggebliebenen Südreich Juda durch die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier unter Nebukadnezar)

976/975–721 v. Chr. – Könige Israels (Nordreich)

976/975–586 v. Chr. – Könige Judas (Südreich)

976–959 (931) v. Chr. – Rehabeam wird König von Juda (Südreich)

975–954 (931) v. Chr. – Jerobeam I. wird König von Israel (Nordreich)

971 (925) v. Chr. – König Schischak von Ägypten greift Jerusalem an (1Kön 14,25-28; 2Chr 12,1-11)

956–915 (911) v. Chr. – Asa wird König von Juda (Südreich)

918–897 (874) v. Chr. – Ahab wird König von Israel (Nordreich)

918 (874) v. Chr. – Elia beginnt seinen Prophetendienst

915–890 (873) v. Chr. – Joschafat/Josaphat wird König von Juda (Südreich)

898–897 (853) v. Chr. – Ahasja König in Israel

(Biblische Bücher, die in diese Zeit fallen: 2. Könige; 2. Chronik; Sprüche; Prediger; Hohelied; Jesaja; Jeremia; Klagelieder; Hosea; Joel; Amos)

 

*Es gibt für die Berechnung der Chronologie der Königszeit zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen der Zahlenangaben der Bibel (alternative bzw. strikte biblische Chronologie und traditionelle Chronologie; hier in Klammern). Dadurch ergibt sich ein Unterschied von ca. 45 Jahren für die Fertigstellung des Ersten Tempels durch König Salomo. Erste Tempelperiode (1005 bzw. 960 v. Chr.–586 v. Chr.). Der Erste Tempel wurde, je nach Chronologie, der man folgt, um 1005 v. Chr. (alternative) oder 960 v. Chr. (traditionell), nach sieben Jahren Bauzeit fertig gestellt (1Kön 6,1.37-38; 7,51).

 

Hinweis: Die verwendeten Jahreszahlen folgen einer alternativen, aber strikten biblischen Chronologie, bei der nur Zeitangaben aus der Bibel verwendet werden, ohne sie als Abschreibe- oder Übersetzungsfehler bezeichnen zu müssen. Die Zeitangaben der traditionellen Chronologie sind in Klammern gesetzt.

 

Empfänger

1. Das Volk Israel (Juden)

2. Alle anderen Völker (Heiden; jeder, der an das Evangelium von Christus glaubt)

 

Das erste und zweite Buch der Könige wurden ursprünglich als ein Buch für das jüdische Volk verfasst, das zu dieser Zeit wahrscheinlich im Exil lebte.

 

Römer 1,16

„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen“

 

Da Christus und sein Evangelium Mittelpunkt jedes biblischen Buches sind, stehen als Empfänger an erster Stelle die Juden, die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die Heiden, die Menschen aus allen anderen Völkern, welche an das Evangelium von Christus glauben. Bei der obigen Aussage „für den Griechen“ sind somit die nichtjüdischen Völker gemeint, die zumeist Heiden waren und deren Hauptsprache damals das Griechische war. Wenn hier also von „Griechen“ gesprochen wird, dann ist damit die gesamte heidnische Welt im Gegensatz zu den Juden gemeint. Dieser Gegensatz ist nach Galater 3,28 und Epheser 2,14 durch Jesus Christus aufgehoben.

 

Hintergrund & Umfeld

Die beiden Königsbücher umfassen die Zeit von der größten politischen Machtentfaltung Israels unter Salomo bis zum völligen Untergang durch die Zerstörung des Südreichs und die Verschleppung des Überrests nach Babylon. 

 

Sie beschreiben nicht nur exakte Geschichte, sondern auch interpretierte Geschichte. Der Verfasser, ein Exilant in Babylon, wünschte, den anderen Verbannten die Lektionen der Geschichte Israels mitzuteilen. Er teilte ihnen insbesondere mit, weshalb der Herr das Gericht des Exils über sie verhängt hatte. Schon zu einem frühen Zeitpunkt seines Berichts stellt der Verfasser fest, dass Gott von den Königen Gehorsam gegenüber dem mosaischen Gesetz forderte, wenn ihr Königtum seinen Segen empfangen sollte. Ungehorsam würde sie ins Exil bringen (1Kön 9,3-9). Die traurige Realität, die die Geschichte ans Licht brachte, bestand darin, dass alle Könige Israels und die Mehrzahl der Könige Judas taten, „was böse war in den Augen des HERRN“. Diese bösen Könige waren Abgefallene, die ihr Volk zur Sünde verleiteten, da sie den Götzendienst nicht abschafften, sondern ihm ihre Zustimmung verliehen. Aufgrund des Versagens der Könige sandte der Herr seine Propheten, um sowohl die Monarchen als auch das Volk mit ihrer Sünde zu konfrontieren sowie der Notwendigkeit zur Umkehr zu ihm. Da die Botschaft der Propheten verworfen wurde, sagten die Propheten voraus, dass die beiden Völker ins Exil geführt werden würden (2Kön 17,13-23; 21,10-15). Wie jede Vorhersage der Propheten in Könige erfüllte sich dieses Wort des Herrn (2Kön 17,5.6; 25,1-11). Deshalb beschreiben die Königsbücher die Exil-Erfahrung des Volkes und helfen ihnen zu erkennen, weshalb sie Gottes Strafe für ihren Götzendienst ertragen mussten. Sie erklärten auch, dass Gott bereit war, ihnen Gnade zu erweisen, so wie er es bei Ahab (1Kön 22,27-29) und Jojachin tat (2Kön 25,27-30).

 

Von 971 bis 561 v. Chr. spielten vier einfallende Völker eine wichtige Rolle für Israel und Juda. Im 10. Jahrhundert v. Chr. übte Ägypten seinen Einfluss auf Israels Geschichte aus – während der Herrschaft Salomos und Rehabeams (1Kön 3,1; 1,14-22.40; 12,2; 14,25-27). Im 9. Jahrhundert stellte Syrien (Aram) eine große Bedrohung für Israels Sicherheit dar – ca. 890–800 v. Chr. (1Kön 15,9-22; 20,1-34; 22,1-4.29-40; 2Kön 6,87,20; 8,7-15; 10,32.33; 12,18-19; 13,22-25). Die Jahre von ca. 800 bis 750 v. Chr. bildeten ein halbes Jahrhundert des Friedens und Wohlstands für Israel und Juda, da Assyrien Syrien neutralisierte und keine Bedrohung für den Süden darstellte. Das änderte sich während des Königtums von Tiglat-Pileser III. (2Kön 15,19.20.29). Von der Mitte des 8. Jahrhunderts bis ins späte 7. Jahrhundert v. Chr. terrorisierte Assyrien Israel und eroberte und zerstörte schließlich Israel (das Nordreich) im Jahr 722 v. Chr. (2Kön 17,4-6) und belagerte Jerusalem 701 v. Chr. (2Kön 18,17-19,37). Von 612 bis 539 v. Chr. war Babylon die herrschende Macht des Altertums. Babylon fiel dreimal in Juda ein (das Südreich), wobei Jerusalem und der Tempel während des dritten Einfalls 586 v. Chr. zerstört wurden (2Kön 24,1-25,21).

 

Schlüsselorte

Der vorwiegende geographische Schauplatz in Könige ist das ganze Land Israel, von Dan bis Beerscheba (1Kön 5,5), einschließlich des Gebiets jenseits des Jordan.

 

Doch hinzu kommen Personen und Mächte aus dem gesamten Alten Orient, sowohl aus Ägypten, Äthiopien und Saba im Süden und Westen als auch aus Phönizien, Syrien (Aram) und Mesopotamien im Norden und Osten.

 

Sichem (1Kön 12,1-19), Israel (1Kön 12,20.25), Juda (1Kön 12,21-24), Jerusalem (1Kön 12,26-27), Dan (1Kön 12,28-29), Bethel (1Kön 12,29–15,26), Tirza (1Kön 15,27–16,22), Samaria (1Kön 16,23-34), Berg Karmel (1Kön 17,1–18,46), Jesreel (1Kön 19,1-21), Ramot in Gilead (1Kön 20,1–22,53)

 

Schlüsselereignisse

Salomo bittet Gott um Weisheit, der Tempelbau, die Königin von Saba, die Teilung Israels in das Nord- und in das Südreich, Elia und die Dürre, Urteil Gottes auf dem Karmel, Elias Flucht vor Königin Isebel

 

Schlüsselpersonen

(David, Salomo, Rehabeam, Jerobeam, Elia, Ahab, Isebel)

 

David = „der Geliebte, Freund“

König Israels; bestimmte, dass Salomo der nächste König sein sollte

(1Kön 1–2,10)

 

Salomo = „der Friedliche“ oder „Friedreiche“ (von hebr. Schalom; Friede)

der Sohn von David und Bathseba; war der dritte König, der Israel regierte, und der Erbauer des Tempels; Gott machte ihn zum weisesten Menschen, der je geboren wurde

(1Kön 1,10–11,43)

 

Rehabeam = „Ausbreiter des Volkes“

Sohn Salomos; wurde König in Israel nach Salomo; seine bösen Taten führten zur Aufteilung Israels in zwei Königreiche; er errichtete Götzenbilder und setzte nichtlevitische Priester ein

(1Kön 11,43–12,24; 14,21-31)

 

Jerobeam = „Streiter des Volkes“

ein böser König der nördlichen zehn Stämme Israels; er errichtete Götzenbilder und setzte nichtlevitische Priester ein

(1Kön 11,24–14,20)

 

Elia = „mein Gott ist Jahwe“

ein Prophet Israels; er vollbrachte außerordentliche Glaubenstaten, als er den Propheten Baals gegenüberstand

(1Kön 17,1–19,21; 21,17-28)

 

Ahab = „Vaters-Bruder“

Achte und verdorbenste, böseste König Israels; beging mehr schlechte Taten als jeder andere König in Israel

(1Kön 16,28–17,1; 18,1–19,1; 20,1–22,40)

 

Isebel = „Wo ist Hoheit?“️

heiratete Ahab und wurde Königin in Israel; sie warb dafür, Baal anzubeten

(1Kön 16,31; 18,4-19; 19,1-2; 21,5-27)

 

Schlüsselverse

(1Kön 2,3; 3,9; 9,5; 17,1)

 

1. Könige 2,3

„Und befolge die Anordnungen des HERRN, deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst, seine Satzungen, seine Gebote, seine Rechte und seine Zeugnisse hältst, wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, damit du Gelingen hast in allem, was du tust und wohin du dich wendest“

 

1. Könige 3,9

„so gib du deinem Knecht doch ein verständiges Herz, dass er dein Volk zu richten versteht und unterscheiden kann, was Gut und Böse ist. Denn wer kann dieses dein großes Volk richten?“

 

1. Könige 9,5

„so will ich den Thron deines Königtums über Israel auf ewig befestigen, wie ich es deinem Vater David versprochen habe, indem ich sagte: Es soll dir nicht fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels!“

 

1. Könige 17,1

„Und Elia, der Tisbiter, von den Einwohnern Gileads, sprach zu Ahab: So wahr der HERR lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, es soll in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, es sei denn, dass ich es sage!“

 

Schlüsselworte

Baal = hebr. „baal“ (1Kön 16,31; 18,19.21.26.40; 19,18; 22,54)

 

Flehen = hebr. „techinnah“ (1Kön 8,28.33.45.47.52.54.59; 9,3)

 

Name = hebr. „shem“ (1Kön 1,47; 3,2; 5,19; 7,21; 8,17; 9,3; 11,36; 18,24)

 

Gold = hebr. „zahab“ (1Kön 6,21.28; 7,49; 9,28; 10,14; 12,28; 15,15; 20,3)

 

Schlüssellehren

Gottes Gericht über die abgefallene Nation (1Kön 9,3-9; 5Mo 4,26; 28,37; 2Sam 14–16; 2Chr 7,19-20; Ps 44,15; 89,31; Jer 24,9; Hos 5,11-12; Mt 23,33-36; Joh 3,18-19; 12,48; Röm 2,5-6; 2Petr 3,10; Offb 18,10)

 

Erfüllte Verheißungen Gottes (1Kön 13,2-5; 22,15-28; 4Mo 27,17; 2Kön 23,15-20; 2Chr 18,16; Mt 9,36; Mk 6,34; Joh 2,18)

 

Gottes Treue hinsichtlich seines Bundes mit David (1Kön 11,12-13.34-36; 15,4; 2Sam 7,12-16; Lk 1,30-33; Apg 2,22-36)

 

1. Könige beschreibt den Bau des Tempels in Jerusalem und zeigt, wie wichtig der richtige Gottesdienst ist. Gottes Treue zu seinem Volk zeigt sich darin, dass er Propheten sandte, vor allem Elia, um sie davor zu warnen, anderen Göttern zu dienen.

 

Wie der Name des Buches vermuten lässt, wird in diesem Bericht die Hauptaufmerksamkeit auf die Könige Israels und ihre Haltung zu Gott und seinem Gesetz gelegt. Die geistliche Aussage dieses ernsten Buches ist: Wer Gott treu ist und sein Wort achtet, erfährt Segen und die Hilfe Gottes in aller Bedrängnis. Wer dagegen von Gott abweicht, stürzt in Not und Verderbnis.

 

Gottes Wesen im Buch

Der Gott des Königreichs Israel

 

Erfüllt Himmel und Erde (1Kön 8,27), Herrlich (1Kön 8,11), Gnädig (1Kön 8,23), Hält seine Versprechen (1Kön 8,56), Vorhersehend (1Kön 21,19; 22,30.34.37-38)

 

Christus im Buch

Wie David ist auch Salomo einer der größten Vorbilder Christi im Alten Testament, der den Messias in seiner zukünftigen Herrschaft auf Erden darstellt. Salomo tut dies besonders, da sein Ruhm, seine Herrlichkeit, sein Reichtum und seine Ehre von Christus in seinem irdischen Reich sprechen. Salomos Weisheit ist ein Typus auf Christus, „der uns Weisheit geworden ist von Gott“ (1Kor 1,30; Kol 2,3). Im 1. Buch Könige werden wir jedoch Zeugen, wie Salomo sein Königreich in den Abfall führt, indem er viele fremde Frauen heiratete (1Kön 11,1). Christus hingegen stellt fest, dass er „größer als Salomo“ ist (Mt 12,42). Das zukünftige Königreich Jesu wird nie vergehen.

 

Elia und Elisa erinnern uns durch die Gegensätzlichkeit ihres Wesens und ihres Auftrags an Johannes den Täufer und unseren Herrn Jesus Christus.

 

Der Dienst Elisas war ein Dienst des Segnens und Heilens. Darin war er ein Typus auf Christus. Wir finden darüber hinaus im Leben und in den Wundertaten Elisas eine Reihe wunderbarer Lehren für das christliche Leben und den christlichen Dienst.

 

Inhalt & Themen

Das Buch über die Regierung Salomos und das geteilte Königreich: von der Teilung der einzigen, geeinten Nation in die getrennten Königreiche Israel und Juda

▪︎ Kernaussage: Israel teilt sich in die rivalisierenden Reiche des Nordens und des Südens.

 

▪︎ Ziel und Zweck: Salomos Größe und die Gefahr des Götzendienstes. Der stufenweise Verfall des Königreiches.

 

Das Buch zeigt, wie wichtig es ist, dass Gottes Volk den Bund mit Gott hält An der Stellung zu diesem Buch entwickeln sich die Gründe für den Aufstieg und den Niedergang des Königreiches. Aufstieg war immer Folge der Treue des Volkes und seines Königs gegenüber Gott. Niedergang war das Ergebnis von Götzendienst, sittlichem Verfall und von Korruption.

 

Anhand der Geschichte der Könige von Israel und von Juda den Unterschied verdeutlichen, der zwischen dem Leben von Menschen, die für Gott leben, und dem Leben derer, die ihn ablehnen, besteht. Dieses Buch ist die Fortsetzung von 1. und 2. Samuel und beginnt die Aufzeichnung über Salomons Aufstieg als König nach dem Tod von David. Die Geschichte beginnt mit einem vereinten Königreich, aber endet mit einer geteilten Nation in zwei Königreiche, bekannt als Juda und Israel. Die beiden Königsbücher verfolgen ein zweifaches Ziel, ein literarisches und ein geistliches. Der literarische Zweck, den der Autor im Auge hatte, war eine vollständige Darstellung der Geschichte des Davidreiches, welche bereits zuvor in den Samuelbüchern in Angriff genommen worden war. Wie 2. Samuel mit dem Erwerb des Tempelplatzes durch David endet, beginnt 1. Könige mit den Bauvorbereitungen durch Salomo, während 2. Könige die Geschichte bis zur Vernichtung des Tempels fortsetzt. Das geistliche Ziel besteht in der Klarstellung des Zusammenhangs zwischen Bundestreue und Geschichtsverlauf. Der vom Geist geleitete Autor will dem Volk eine Botschaft in das Exil im Jahr 586 v. Chr. mitgeben: Gehorsam und Segen sowie Ungehorsam und Fluch sind untrennbar miteinander verbunden. Während die späteren Chronikbücher zur Aufrichtung der Gedemütigten gedacht sind, legen die Königsbücher das Hauptgewicht auf die Notwendigkeit von Buße und Umkehr zum Bundesgott, um Erneuerung zu erwirken und den Segen des Bundes zu bringen.

 

Das Buch 1. Könige besteht aus 22 Kapiteln und umfasst zwei Hauptabschnitte:

 

Der erste Abschnitt beschreibt die Geschichte der Könige des vereinigten Königreichs, insbesondere das Ende der Herrschaft Davids und die Geschichte der Herrschaft Salomos in den Kapiteln 1–12. Salomo kommt unter angespannten Umständen an die Macht (1Kön 1–2). Seine Weisheit wird jedoch schon früh deutlich, was zeigt, dass Gott mit ihm war. Nach den Vorbereitungen für den Bau des Tempels in Jerusalem (1Kön 5) wird in den Kapiteln 6–9 der Bau des Tempels und des Hauses Salomos sowie weitere Bauprojekte beschrieben.

 

In Kapitel 10 wird Salomos Reichtum detailliert beschrieben, einschließlich eines Besuchs der Königin von Saba. Kapitel 11 zeigt jedoch, dass Salomo dem Herrn nicht vollständig folgte, sondern dass seine vielen heidnischen Frauen sein Herz in die Irre führten und er neben Gott auch anderen Göttern folgte.

 

Der zweite Abschnitt beschreibt dann in den Kapiteln 12–22 die Teilung der einzigen, geeinten Nation in die getrennten Königreiche Israel und Juda. Die Teilung des Königreichs führt dazu, dass Jerobeam König von Israel wird und die Götzenanbetung weit verbreitet ist. Anschließend wird über verschiedene Könige berichtet, wobei in Kapitel 16 die weit verbreitete Baalsanbetung erwähnt wird.

 

Als Ergebnis der Untreue Salomos wird das Reich unter seinem Sohn Rehabeam geteilt, und die Nachkommen Davids regieren künftig nur noch über Juda. Israel, das Zehnstämmereich im Norden, nimmt unter Jerobeam eine verhängnisvolle Entwicklung, weil dieser einen eigenmächtigen Gottesdienst mit zwei goldenen Kälbern einrichtet. Die Könige Israels sind allesamt untreu und verfallen immer mehr dem Götzendienst, während in Juda gottesfürchtige Könige mit bösen abwechseln (Kapitel 12–22).

 

In Kapitel 17 wird der Prophet Elia vorgestellt. Er sagt eine dreijährige Dürre voraus, vollbringt Wunder und fordert am Ende der drei Jahre die Propheten Baals heraus, um herauszufinden, wer der wahre Gott ist. Als Gott auf Elias Opfer mit Feuer antwortet, werden 450 Baalspropheten getötet. Obwohl dies ein großer Sieg für Gott ist, beschließt die böse Königin Isebel, Elia zu töten. Er flieht, doch Gott spricht zu Elia und verspricht ihm, dass es noch gottesfürchtige Menschen gibt. Gott sendet Elia dann aus, um neue Könige in Syrien und Israel zu salben und Elisa an seine Seite zu holen, um ihm zu dienen. Das Buch endet mit dem Tod von Ahab und der Herrschaft von Ahasja in Israel und Joschafat in Juda.

 

Die Geschichte wird im Buch 2 Könige fortgesetzt; ursprünglich waren diese beiden Bücher ein einziger kombinierter Text.

 

 

▪︎ Praktische Verwendung

Das Buch 1. Könige hat viele Lektionen für Gläubige. Wir sehen eine Warnung über mit wem wir verkehren, besonders mit wem wir enge Beziehungen pflegen und wen wir heiraten. Die Könige von Israel die, wie Salomon, fremde Frauen heirateten, umgaben sich selbst und ihr Volk mit Bösem und Abgöttischen. Als Gläubige an Christus müssen wir vorsichtig sein, wen wir als Freunde, Geschäftspartner und Ehepartner aussuchen. „Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten.“ (1Kor 15,33)

 

Elias Erlebnis in der Wildnis lehrt uns auch eine wertvolle Lektion. Nach seinem unglaublichen Sieg über 450 Propheten von Baas auf dem Berg Karmel, veränderte sich seine Freude in Trauer, als die Königin Jezebel ihn verfolgen lies und er um sein Leben rannte. Solche Höhepunkte im Leben sind oft gefolgt von Enttäuschung, Depression und Entmutigung. Wir müssen auf solche Erfahrungen in unserem christlichen Leben vorbereitet sein. Aber unser Gott ist treu und er wird uns nie im Stich lassen. Die leise milde Stimme, die Elia ermutigt hat, wird auch uns ermutigen.

 

Wissenswertes

Das 1. Buch der Könige führt die von Gott inspirierte Geschichte Israels im Anschluss an die Samuelbücher weiter.

 

Die Königsbücher schildern die Geschichte des Königtums in Israel von seinem Höhepunkt unter David und Salomo bis hin zu dessen Untergang zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Was Gott dem Menschen in seiner Verantwortung anvertraut, führt sehr oft wieder zum Untergang. Im Gegensatz zum tragischen Niedergang in den Büchern der Könige steht das kommende Königreich des Messias Jesus, das ewig und vollkommen sein wird.

 

Das Buch 1. Könige beginnt mit dem Tod von König David und der Herrschaft seines Sohnes Salomo, der „alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit übertraf“ (1Kön 10,23). Salomos Untreue in seinem späteren Leben bereitete den Boden für den allgemeinen Abfall des Volkes. Die harte Politik seines Sohnes Rehabeam führte zum Aufstand der nördlichen Stämme und zur Spaltung Israels. Die nördlichen Stämme wurden später Israel genannt, während die südlichen Stämme Juda genannt wurden.

 

 

▪︎ Die sechs Bücher der Königszeit

In der hebräischen Bibel sind die sechs Bücher (1Sam & 2Sam; 1Kön & 2Kön; 1Chr & 2Chr) nur drei, denn jedes Paar bildet nur ein Buch. Samuel und die Könige beschreiben eine chronologisch aufeinander folgende Geschichte, und das Schlüsselthema beider ist das Reich. Die beiden Chronikbücher wiederholen die Geschichte vom 2. Buch Samuel und von 1. und 2. Könige aus einem anderen Blickwinkel. Ihr Schlüsselthema ist die Theokratie oder Gottesherrschaft. Vom Auszug aus Ägypten bis zur Königsherrschaft unter Saul war Israel eine Theokratie. Die Chronikbücher befassen sich ausschließlich mit dem Königreich Juda und erzählen die Geschichte, soweit sie den Tempel und die Verehrung Gottes berührt.

 

 

▪︎ Politische Geschichte

Gott verhieß David in 2. Samuel 7, dass er seine Söhne, die ihm auf den Königsthron folgen würden, züchtigen werde, wenn sie nicht gehorsam sein würden. Die Bücher der Könige zeigen, wie sich dies in trauriger Weise so erfüllte. Nach Salomos schwerem Versagen spaltete sich Israel (12 Stämme) in zwei Königreiche: 10 Stämme im Norden (Nordreich) und 2 Stämme im Süden (Südreich). Das Nordreich Israel, das sich ganz dem Götzendienst hingab und deswegen schließlich unterging, während das Volk nach Assyrien deportiert wurde. Im Südreich Juda waren die meisten Könige untreu, doch es gab wunderbare Ausnahmen.

 

1. Das vereinte Königreich (1Kön 1,1–11,43)

Als Salomo zum König gesalbt wurde, beseitigte er jeden Widerstand gegen den Thron, baute den Tempel, etablierte ein starkes Heer und wurde der reichste und weiseste König in der Geschichte Israels. Aber seine nichtjüdischen Frauen verleiteten ihn später zum Götzendienst, was zur Folge hatte, dass er die Nation in den geistlichen Niedergang führte. Auch wenn wir in unserem Leben eine hohe Position erlangen, sind wir ständig in Gefahr zu stürzen; deshalb müssen wir immer vor der Sünde und der Versuchung auf der Hut sein.

 

2. Das geteilte Königreich (1Kön 12,1–22,53)

Nach Salomos Tod rebellieren die nördlichen Stämme und teilen Israel in zwei getrennte Nationen. Jede Nation erleidet durch böse Könige katastrophale Konsequenzen. Elia tritt auf und stellte diese Könige wegen ihrer Sünde zur Rede. Gott greift energisch gegen die Sünde ein. Das Gericht scheint manchmal nur verzögert einzutreffen, aber Gott wird das Böse schließlich streng richten.

 

 

▪︎ Geistliche Geschichte

Großreich unter David und Salomo (von Ägypten bis zum Euphrat). Untergang beider Reiche durch Götzendienst. Aufstieg der Weltmacht Assyrien führt zum Untergang des Nordreiches. Danach folgt der Aufstieg des Babylonischen Reiches, was zum Untergang des Südreiches führt. Erweckungen unter 8 judäischen Königen (Asa, Joschafat, Joas, Amazja, Ussija, Jotham, Hiskia, Josia). Hier lernen wir die biblischen Voraussetzungen für Erweckungen kennen, nämlich die Rückkehr zu Gott und seinem Wort.

 

 

▪︎ Die Wunder im Leben des Propheten Elia

• Die von Elia gewirkten Wunder

1. Kein Regen (1Kön 17,1; Jak 5,17)

2. Vermehrung von Mehl und Öl (1Kön 17,16)

3. Auferweckung des Sohnes der Witwe

4. Feuer vom Himmel (1Kön 18,38)

5. Regen vom Himmel (1Kön 18,45; Jak 5,18)

6. Feuer vom Himmel und Tod der 51 (2Kön 1,10)

7. Feuer vom Himmel und Tod der 51 (2Kön 1,12)

8. Teilung des Jordan (2Kön 2,8)

 

• Wunder Gottes an Elia

1. Ernährung durch Raben (1Kön 17,6)

2. Übernatürliche Läuferkraft (1Kön 18,46)

3. Übernatürliche Läuferkraft (1Kön 19,8)

4. Entrückung im feurigen Wagen (2Kön 2,11)

 

 

▪︎ Die Könige Israels und Judas

Die Zeit der Königreiche Israel und Juda beschreibt eine ca. 510 Jahre lange Zeitepoche, welche die Jahre 1096–586 v. Chr. umfasst. In dieser Zeit finden wir drei Reiche vor:

 

• das ungeteilte Reich unter Saul, David und Salomo (1096–975 v. Chr.; ca. 120 Jahre);

• das Nordreich Israel (975–721 v. Chr.);

• das Südreich Juda (975–586 v. Chr.)

 

390 Jahre später – im Jahr 586 v. Chr. – endet die Königszeit in dem noch übriggebliebenen Südreich Juda

durch die Zerstörung Jerusalems mittels der Babylonier (Nebukadnezar).

 

Königreich/König | Regierungsjahre | Bibelstelle

 

• Vereinigtes Königreich

Saul – 40: 1096–1056 v. Chr. (Apg 13,21; 1Sam 9,1–31,13)

David* – 40: 1056–1016 v. Chr. (1Kön 2,11; 2Sam)

Salomo* – 40: 1016–976 v. Chr. (2Chr 9,30; 1Kön 2,1–11,43)

 

1096 v. Chr. = Beginn des Königtums in Israel

 

• Könige des Südreichs (Juda)

Bibelstellen: 1Kön; 2Kön; 1Chr

 

1. Rehabeam^ – 17 Jahre: 976–959 v. Chr. (1Kön 14,21; 1Kön 12,1–14,31; 2Chr 10,1–12,16)

2. Abija/Abia – 3 Jahre: 958–956 v. Chr. (1Kön 15,1-8; 2Chr 13,1-23)

3. Asa* – 41 Jahre: 956–915 v. Chr. (1Kön 15,9-24; 2Chr 13,23–16,14)

4. Joschafat/Josaphat* – 25 Jahre: 915–890 v. Chr. (1Kön 22,41-51; 2Chr 17,1–20,37)

5. Joram – 8 Jahre/+4 Jahre: 889–887 v. Chr. (2Kön 8,16-24; 2Chr 21,1-20); war in seiner 8-jährigen Regierungszeit 4 Jahre Mitherrscher von Joschafat/Josaphat (898–894 Vize; 893–890 Mitregent, 889–887 Alleinherrscher)

6. Ahasja – 1 Jahre/TBJ: 886 v. Chr. (2Kön 8,25-29; 2Chr 22,1-9)

7. Atalja/Athalja (Königin) – 7 Jahre: 885–879 v. Chr. (2Kön 11,1-16; 2Chr 22,1–23,21)

8. Joasch/Joas^ – 40 Jahre: 879–840 v. Chr. (2Kön 12,1-2; 2Kön 11,17–12,22; 2Chr 23,16–24,27)

9. Amazja^ – 29 Jahre: 839–811 v. Chr. (2Kön 14,1-22; 2Chr 25,1-28)

10. Usija/Ussija* (Asarja) – 52 Jahre: 810–759 v. Chr. (2Kön 15,1-7; 2Chr 26,1-23)

11. Jotam* – 16 Jahre: 758–743 v. Chr. (2Kön 15,32-38; 2Chr 27,1-9)

12. Ahas – 16 Jahre: 742–727 v. Chr. (2Kön 16,1-20; 2Chr 28,1-27)

13a. Hiskia* (vor dem Untergang des Nordreiches) – 6 Jahre: 727–722/721 v. Chr. (2Kön 18,1–20,21; 2Chr 29,1–32,33)

 

BIS HIER INSGESAMT 261 JAHRE

(Durch unterschiedliche Zählweisen hat man eine vermeintliche Diskrepanz zwischen Nordreich und Südreich im Jahr 722/21 v. Chr. von 20 Jahren, die manchen oft Kopfzerbrechen bereitet hat (siehe unten zur Erklärung).

 

13b. Hiskia (nach dem Untergang des Nordreiches) – 23 Jahre: 722/721–698 v. Chr. (2Kön 18,1–20,21; 2Chr 29,1–32,33)

14. Manasse^ – 55 Jahre: 697–643 v. Chr. (2Kön 21,1-18; 2Chr 33,1-20)

15. Amon – 2 Jahre: 642–641 v. Chr. (2Kön 21,19-26; 2Chr 33,21-25)

16. Josia* – 31 Jahre: 641–610 v. Chr. (2Kön 22,1–23,30; 2Chr 34,1–35,27)

17. Joahas – 3 Monate: 609 v. Chr. (2Kön 23,31-33; 2Chr 36,1-4)

18. Jojakim – 11 Jahre: 609–598 v. Chr. (2Kön 23,34–24,7; 2Chr 36,5-8)

19. Jojachin – 3 Monate und 10 Tage: 598/597 v. Chr. (2Chr 36,9-10; 2Kön 24,8-16)

20. Zedekia – 11 Jahre: 597–586 v. Chr. (2Kön 24,17–25,21; 2Chr 36,11-21)

 

Total: 394 Jahre, 6 Monate und 10 Tage.

Hinweis: Wenn man die Regierungszeiten in Juda ohne Beachtung von Co-Regentschaften zusammenrechnet, ergeben sich 394 Jahre, 6 Monate, 10 Tage. Hinzu kommt noch das Jahr, das in der Bibel als das „Jahr der Gefangenschaft“ (597/596 v. Chr.; Hes 1,2) bezeichnet wird. So ergeben sich zunächst 395 Jahre, 6 Monate, 10 Tage. Aufgrund von Co-Regentschaften muss man jedoch davon einige Jahre abziehen: Aus 2. Könige 3,1; 8,16; 8,25 und 9,29 geht hervor, dass Joschafat/Josaphat und sein Sohn während 4 Jahren gleichzeitig herrschten. Dies abgezogen, kommt man auf 391 Jahre, 6 Monate, 10 Tage. Joram, Ahasja und Atalja/Athalja, haben alle im Jahr der Gefangenschaft regiert (886 v. Chr.). Diese Regierungszeit wurde bisher als 3 Jahre gezählt, wobei tatsächlich nur 1 Jahr vergangen ist. Man muss 2 Jahre abziehen, um auf 1 Jahr Regierungszeit zu kommen. Zieht man diese zwei Jahre ab kommt man auf 389 Jahre, 6 Monate und 10 Tage. Das Ende des Königtums von Juda fällt damit in das 390. Jahr nach dem Tod Salomos. Diese Zeitspanne wird durch Hesekiel 4,4-5 bestätigt:

 

Hesekiel 4,4-5 

„4 Du aber lege dich auf deine linke Seite und lege die Missetat des Hauses Israel darauf. Für die Zahl der Tage, die du darauf liegst, sollst du ihre Schuld tragen. 5 Ich aber habe dir die Jahre ihrer Schuld in ebenso viele Tage verwandelt, nämlich 390 Tage; so lang sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen.“

 

▸ 975 Jahre – 586 Jahre = (inklusiv!) 390 Jahre.

 

Im 11. Jahr Zedekias (2Kön 24,18) ging das Südreich unter. Dieses Jahr entsprach dem 19. Jahr Nebukadnezars (2Kön 25,2.8) = 586 v. Chr.

 

Das Südreich Juda hatte insgesamt 20 Herrscher, welche alle in Jerusalem regierten. Es waren insgesamt 19 Könige, die ausnahmslos Nachkommen Davids waren. Die einzige Königin Atalja war eine Tochter Omris, des Königs aus dem Nordreich Israel. Von den 20 Herrschern lässt sich über 14 sagen, dass sie nicht taten, was Gott wohlgefällig war.

 

Insgesamt 6 Könige haben das Zeugnis, dass sie ungeteilten Herzens mit und für Gott lebten:

Asa (1Kön 15,10; 2Chr. 14,1), Joschafat (1Kön 22,43), Usija (2Kön 15,3; 2Chr 26,4), Jotam (2Kön 15,34; 2Chr 27,2), Hiskia (2Kön 18,3; 2Chr 29,2), Josia (2Kön 22,2; 2Chr 34,2).

 

Diese Auflistung lässt die Frage stellen: Gab es im Südreich mehr gottesfürchtige oder gottlose Könige? Fasst man alle Jahre zusammen ergibt sich folgende Aufstellung:

Es waren nur 6 gottesfürchtige aber mindestens 10 gottlose Könige. Von 4 Königen wissen wir, dass sie teilweise gottesfürchtig waren. Berechnet man die Jahreszahlen ihrer Regierung, überrascht das Ergebnis: Auch wenn es weniger gottesfürchtige Könige gab, beträgt die Gesamtherrschaft der gottesfürchtigen Könige 258 Jahre. Viel geringer fällt dabei die Zeit unter gottlosen Königen aus: es handelt sich hierbei lediglich um 136 Jahre. Ein gottloser König regierte somit im Durchschnitt nur 5,9 Jahre. Die gottesfürchtigen hingegen können mit einer Regierungszeit von durchschnittlich 25,8 Jahren das Vielfache aufweisen.

 

Hinweise:

* Prinzipiell gottesfürchtiger König; bedeutet nicht, dass diese Könige wirklich eine aufrichtige und lebendige Beziehung zu Gott hatten (vgl. 2Kön 12,3; 14,3)

^ teilweise gottesfürchtig König

Zu 1: 976 v. Chr. = 40. Jahr Salomos = Thronbesteigungsjahr (TBJ) von Rehabeam

Zu 5: Joram heiratete Atalja/Athalja, die Königstochter von Ahab und Isebel. Dieser Einfluss aus dem Norden wirkte sich auf die Zählweise im Süden aus (kein TBJ mehr); Einfluss des Nordreiches: Zählungswechsel (7 Jahre); 898–894 Vize; 893–890 Mitregent, 889–887 Alleinherrscher.

Zu 7: 887 Vize; 886 Alleinherrscher.

Zu 13a: Vor dem Untergang des Nordreiches

Zu 13b: Nach dem Untergang des Nordreiches

 

 

• Könige des Nordreichs (Israel)

Bibelstellen: 1Kön; 2Kön

Regierungszeit in Jahren; 9 Dynastien bzw. 10 Dynastien**

 

1. Jerobeam I. – 22 Jahre: 975–954 v. Chr. (1Kön 12,25–14,20; 2Chr 10,1–12,16)

2. Nadab – 2 Jahre: 954–953 v. Chr. (1Kön 15,25-31)

3. Bascha/Baesa – 24 Jahre: 953–930 v. Chr. (1Kön 15,32–16,7)

4. Ela – 2 Jahre: 930–929 v. Chr. (1Kön 16,8-14)

5. Simri – 7 Tage: 929 v. Chr. (1Kön 16,15-20) / Tibni – 3 Jahre (1Kön 16,21-22)

6. Omri – 12 Jahre: 929–918 v. Chr. (1Kön 16,21-28)

7. Ahab – 22 Jahre: 918–897 v. Chr. (1Kön 16,29–22,40)

8. Ahasja – 2 Jahre: 898–897 v. Chr.; mit Ahab (1Kön 22,52-54; 2Kön 1,1-18)

9. Joram – 12 Jahre: 897–886 v. Chr. (2Kön 2,1–8,15)

10. Jehu – 28 Jahre: 886–858 v. Chr. (2Kön 9,1–10,36)

11. Joahas – 17 Jahre: 857–841 v. Chr. (2Kön 13,1-9)

12. Joasch/Joas – 16 Jahre: 840–825 v. Chr. (2Kön 13,10-25) 843–841 Vize, 840–825 Alleinherrscher.

Interregnum (Zwischenherrschaft oder Zwischenregierung; bezeichnet im Allgemeinen einen Zeitraum ohne anerkannten Herrscher) – 784–773 v. Chr.

13. Jerobeam II. – 41 Jahre: 825–785 v. Chr. (2Kön 14,23-29)

14. Secharja/Sacharja – 6 Monate: 773 v. Chr. (2Kön 15,8-12)

15. Schallum – 1 Monat: 772 v. Chr. (2Kön 15,13-15)

16. Menahem – 10 Jahre: 772–762 v. Chr. (2Kön 15,16-22)

17. Pekachja/Pekahja – 2 Jahre: 761–760 v. Chr. (2Kön 15,23-26)

18. Pekach/Pekah – 20 Jahre: 759–740 v. Chr. (2Kön 15,27-31)

Interregnum (Zwischenherrschaft oder Zwischenregierung; bezeichnet im Allgemeinen einen Zeitraum ohne anerkannten Herrscher) – 739–731 v. Chr.

19. Hoschea/Hosea – 10 Jahre: 731–722/721 v. Chr. (2Kön 17,1-41)

 

Total: 241 Jahre, 7 Monate und 7 Tage

 

Im Nordreich Israel herrschten insgesamt 20 Könige**, die allesamt gottlos waren. Im 9. Jahr Hoscheas/Hoseas (= 6. Jahr Hiskias; vgl. 2Kön 18,10) ging das Nordreich unter (vgl. 2Kön 17).

 

Hinweise:

* Prinzipiell gottesfürchtiger König

^ teilweise gottesfürchtig König

** mit der Parallelherrschaft von Tibni; 2Kön 16,21

 

Wichtiger Hinweis zur Zählung:

Bei der Erfassung der Könige Israels und Judas ist es wichtig zu beachten, dass es unterschiedliche Zählungen gibt. In Juda rechnete man mit einem Thronbesteigungsjahr (TBJ), in Israel jedoch nicht. Das Thronbesteigungsjahr fällt mit dem angefangenen Jahr des Vorgängers zusammen. Die biblischen Regierungsjahre werden immer von Nissan bis Nissan gerechnet (März/April–März/April) (vgl. BT, Rosch Haschana 1.1 / AT: vgl. 2Sam 11,1-2: Im Frühjahr – nach der Regenzeit vom Herbst bis ins Frühjahr – begann das neue Regierungsjahr und auch die Zeit der Kriege; 2Chr 29,3.17; 30,1-5.13.15: Der erste Monat des ersten Regierungsjahres unter Hiskia war der Passahmonat Nissan im Frühjahr; Jer 36,1.9.22: Der 9. Monat von Jojakims 5. Regierungsjahr war ein Wintermonat. Dies ist nur möglich, wenn man ab dem Frühjahr und nicht ab dem Herbst zählt).

 

Zählweise:

Juda | Thronbesteigungsjahr (TBJ) | Jahr 1 | Jahr 2 | Jahr 3 | Jahr 4 |

Israel | 1 | Jahr 2 | Jahr 3 | Jahr 4 | Jahr 5 |

 

Beispiel 1: Ein König in Juda kommt im Oktober an die Macht. In diesem Jahr aber herrschte noch sein Vater. Die Zeit zwischen Oktober und dem darauffolgenden Nissan (März/April) des nächsten Jahres ist das sogenannte Thronbesteigungsjahr, das in Juda nicht als Regierungszeit gezählt wird. Ab Nissan des nächsten Jahres zählt man dann das erste Jahr, das zweite Jahr usw. Im Nordreich Israel hingegen bediente man sich bei den zehn Stämmen, die abgefallen waren, einer anderen Zählweise.

 

Beispiel 2: Ein König in Israel kommt im Oktober an die Macht. Das wird konsequent schon als 1. Regierungsjahr gezählt, und ab Nissan des nächsten Jahres beginnt dann das 2. Regierungsjahr.

 

Achtung: Bei der Zählung in Israel (Nordreich) begeht der Bibelleser leicht den Fehler, dass er das angebrochene Regierungsjahr eines bestimmten Königs und das angebrochene erste Regierungsjahr des jeweiligen Nachfolgers als zwei Jahre anstatt als nur ein Jahr berechnet. Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel aus der Zeitperiode der ersten Könige Israels:

 

Juda (Südreich)

Rehabeam ▸ Regierungszeit: 17

Abija/Abia ▸ Regierungszeit: 3

Asa ▸ Regierungszeit: 41

Joschafat/Josaphat ▸ Regierungszeit: 18

Insgesamt: 79 Jahre

 

Israel (Nordreich)

Jerobeam I. ▸ Regierungszeit: 22 | Tatsächliche Jahre: 21

Nadab ▸ Regierungszeit: 2 | Tatsächliche Jahre: 1

Bascha/Baesa ▸ Regierungszeit: 24 | Tatsächliche Jahre: 23

Ela ▸ Regierungszeit: 2 | Tatsächliche Jahre: 1

Omri ▸ Regierungszeit: 12 | Tatsächliche Jahre: 11

Ahab ▸ Regierungszeit: 22 | Tatsächliche Jahre: 21

Ahasja ▸ Regierungszeit: 2 | Tatsächliche Jahre: 1

Insgesamt: 86 Jahre | Tatsächliche Jahre: 79

 

Wenn man sich jetzt den Übergang von Jerobeam zu Nadab ansieht, fällt folgendes auf:

Jerobeam hat 22 Jahre regiert. Nach der Zählweise Israels begann das erste Jahr Nadabs schon im 22. Jahr Jerobeams. Obwohl das 22. Jahr Jerobeams und das erste Jahr Nadabs im gleichen Jahr sind, werden sie als zwei verschiedene Regierungsjahre gerechnet. Bei der Zählung in Juda hätte man folgendermaßen gerechnet: 22 Jahre Jerobeam, danach das Thronbesteigungsjahr Nadabs und danach das erste Regierungsjahr. Ohne dieses Wissen kam der Bibelleser für das Nordreich auf mehr Jahre. Die tatsächlichen Regierungsjahre waren kürzer. Die vermeintliche Diskrepanz zwischen Nord- und Südreich, die zu falschen Jahreszahlen führte, ist hiermit gelöst.

 

Auffallend ist, dass es in Juda nur Könige aus der Dynastie (Familie) Davids gab, während in Israel verschiedene Dynastien herrschten. Das ist einer der Gründe für den schnelleren Zerfall des Nordreiches. Die Herrschaftswechsel in beiden Reichen geschahen oft durch gewaltsame Umstürze. Der Zerfall ist eine Folge der Uneinigkeit (vgl. Mk 3,24).

 

Kurze Gliederung

▪ 1. Kurzgliederung

 • Das vereinte Königreich: Salomos Regierung (1Kön 1,1–11,43)

 • Das geteilte Königreich: Die Könige von Israel und Juda (1Kön 12,1–22,53)

 

Detaillierte Gliederung

1. Das vereinigte Königreich (1Kön 1,1–11,43)

▪︎ Der Regierungsantritt Salomos; 2Chr 1,1-17 (1Kön 1,1–3,1)

 • Der Kampf um die Nachfolge (1Kön 1,1-53)

 • Der letzte Auftrag Davids an Salomo (1Kön 2,1-12)

 • Die von Salomo angeordnete Säuberungsaktion (1Kön 2,13-46)

 • Die Heirat Salomos (1Kön 3,1)

▪ Die Weisheit Salomos (1Kön 3,2–5,14)

 • Salomon Bitte um Weisheit (1Kön 3,2-15)

 • Salomo zeigt Weisheit; das salomonische Urteil in der Frage, zu welcher Frau ein Kind gehört (1Kön 3,16-28)

 • Salomos Verwaltung (1Kön 4,1–5,8)

 • Salomos Berühmtheit (1Kön 5,9-14)

▪ Der Tempel Salomos; 2Chr 1,18–7,22 (1Kön 5,15–8,66)

 • Vorbereitungen für den Tempel (1Kön 5,15-32)

 • Beschreibung und Errichtung des Tempels (1Kön 6,1-38)

 • Errichtung anderer Gebäude (1Kön 7,1-12)

 • Ausstattung des Tempels (1Kön 7,13-51)

 • Weihe des Tempels (1Kön 8,1-66)

▪ Die Größe Salomos; 2Chr 8,1–9,28 (1Kön 9,1–10,29)

 • Sein Bund mit Gott (1Kön 9,1-9)

 • Seine Gabe an Hiram (1Kön 9,10-14)

 • Seine Zwangsarbeiter (1Kön 9,15-25)

 • Seine Flotte (1Kön 9,26-28)

 • Sein Empfang der Königin von Saba (1Kön 10,1-13)

 • Sein Reichtum (1Kön 10,14-29)

▪ Der Fall Salomos (1Kön 11,1-43)

 • Die Ursachen (1Kön 11,1-8)

 • Die Warnung (1Kön 11,9-13)

 • Die Widersacher (1Kön 11,14-28)

 • Die Prophezeiung Ahijas (1Kön 11,29-40)

 • Der Tod Salomos (1Kön 11,41-43)

 

2. Das geteilte Königreich (1Kön 12,1–22,53)

▪ Der Riss im Königreich (1Kön 12,1-24)

 • Die Bitte der Nordstämme (1Kön 12,1-4)

 • Die Antwort Rehabeams (1Kön 12,5-15)

 • Der Aufstand der Nordstämme (1Kön 12,16-24)

▪ Jerobeams Herrschaft in Israel; 931–910 (1Kön 12,25–14,20)

 • Wie er geistliche Zentren und Anbetung einführte (1Kön 12,25-33)

 • Wie er dem Mann Gottes begegnete (1Kön 13,1-32)

 • Wie er Nichtleviten zur Priesterschaft einsetzte (1Kön 13,33-34)

 • Wie er die Erkrankung seines Sohnes und Ahijas Prophezeiung erlebte (1Kön 14,1-18)

 • Wie er starb (1Kön 14,19-20)

▪ Rehabeams Herrschaft in Juda; 931–913; 2Chr 10,1–12,16 (1Kön 14,21-31)

 • Die Abtrünnigkeit in Juda (1Kön 14,21-24)

  • Der Angriff Schischaks von Ägypten (1Kön 14,25-28)

 • Der Tod Rehabeams (1Kön 14,29-31)

▪ Abijas Herrschaft in Juda; 913–911; 2Chr 13,1-22 (1Kön 15,1-8)

▪ Asas Herrschaft in Juda; 911–870; 2Chr 13,23–16,14 (1Kön 15,9-24)

 • Seine Reformen (1Kön 15,9-15)

 • Sein Krieg mit Bascha (1Kön 15,16-24)

▪ Nadabs Herrschaft in Israel; 910–909 (1Kön 15,25-31)

▪ Baschas Herrschaft in Israel; 909–886 (1Kön 15,32–16,7)

▪ Elas Herrschaft in Israel; 886–885 (1Kön 16,8-14)

▪ Simris Herrschaft in Israel; 885 (1Kön 16,15-20)

▪ Omris Herrschaft in Israel; 885–874 (1Kön 16,21-28)

▪ Ahabs Herrschaft in Israel; 874–853 (1Kön 16,29–22,40)

 • Der Beginn der Herrschaft Ahabs (1Kön 16,29-34)

 • Elia sagt die Dürre voraus (1Kön 17,1)

 • Elia wird von Gott versorgt (1Kön 17,2-24)

 • Elia fordert die Baalspriester heraus (1Kön 18,1-46)

 • Elias flieht zum Horeb (1Kön 19,1-18)

 • Elia beruft Elisa (1Kön 19,19-21)

 • Ahabs Siege über die Aramäer (1Kön 20,1-43)

 • Ahabs Verlangen nach Nabots Weinberg (1Kön 21,1-29)

 • Ahabs letzte Schlacht (1Kön 22,1-40)

▪ Joschafats Herrschaft in Juda; 873–848; 2Chr 17,1–20,37 (1Kön 22,41-51)

▪ Ahasjas Herrschaft in Israel; 853 (1Kön 22,52-54)

 

Zitate im Neuen Testament

Ein Zitat kann sich auf ein direktes Zitat oder eine sinngemäße Wiedergabe des Textes (Paraphrase) sowie auf eine anderen Version des Alten Testaments beziehen.

 

1Kön 2,10 – Apg 13,36

1Kön 8,1-61 – Apg 7,47

1Kön 8,11 – Offb 15,8

1Kön 10,1 – Mt 12,42

1Kön 16,31 – Offb 2,20

1Kön 17,1 – Jak 5,17-18

1Kön 17,1 – Offb 11,6

1Kön 17,1.9 – Lk 4,25-26

1Kön 17,1-24 – Hebr 11,35

1Kön 18,1.2 – Lk 4,25-26

1Kön 18,41 – Jak 5,17-18

1Kön 19,1 – Hebr 11,35

1Kön 19,10.14 – Röm 11,3

1Kön 19,18 – Röm 11,4

1Kön 19,14 – Röm 11,3

1Kön 19,18 – Röm 11,4

1Kön 21,23 – Offb 2,20


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen