Hoschana Rabba – Der siebte Tag des Laubhüttenfestes


Psalm 118,25

Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR, gib doch Gelingen!


Hoschana Rabba, der siebte Tag des Laubhüttenfestes (Sukkot), ist der feierliche Abschluss des Festzyklus im Herbst und zugleich der letzte Festtag des HERRN. Dieser Tag ist geprägt von intensiven Gebeten um göttlichen Beistand und Rettung. Er vereint biblische Traditionen, die Gottes Schutz und Versorgung betonen, mit späteren rabbinischen Bräuchen, die auf das göttliche Gericht über das kommende Jahr hinweisen. In dieser Kombination spiegelt sich die tiefe geistliche Verbindung zwischen menschlicher Demut und göttlicher Gnade wider.

 

Name

Hoschana Rabba (הושענא רבה) 

= „großes Hoschana“ oder „großes Hilf uns doch“

 

Der Name stammt von der bei den Umzügen mit den Torarollen vorgetragenen Bitte „Hoschana“ für „hilf doch“ (Ps 118,25; in deutschen Bibelübersetzungen als „Hosianna“ oder „Hosanna“ bekannt).

 

Der Name setzt sich aus zwei hebräischen Wörtern zusammen:

 

„Hoschana“ ist eine Kombination aus „hoschia“, mit der Wortwurzel „jascha“, was „rette“ oder „hilf“ bedeutet, und „na“, einer höflichen Aufforderung oder Bitte, die etwa „doch“ oder „bitte“ bedeutet. Es wird oft in Gebeten als Flehen um Rettung und Hilfe verwendet. Im Kontext der Feiertage ist es eine zentrale Bitte um göttlichen Beistand.

 

Rabba“ bedeutet „groß“ oder „viel“. Es wird verwendet, um die Bedeutung und Intensität der Bitten an diesem besonderen Tag hervorzuheben.

 

Zusammen ergibt sich aus Hoschana Rabba also „das große Hoschana“ oder „das große Hilf uns doch“, was auf die wichtigen Gebete und Bitten an diesem Tag hinweist.

 

Andere Bezeichnungen sind:

 

Siebter Tag der Weide = Jom ha-Schevi'i schel Arawa (יום השביעי של ערבה)

In der Zeit des Tempels zeichnete sich dieser Tag dadurch aus, dass sieben Umrundungen (Hakafot) mit dem Lulaw um den Altar gemacht wurden (anstatt der einen Umrundung, die an den anderen Tagen des Festes durchgeführt wurde), und dass Weidenzweige um die Seiten des Altars aufgestellt wurden. In der Mischna, der Niederschrift der mündlichen Tora, wird der Tag daher als „der siebte Tag der Weide“ bezeichnet (Sukka 4:3).

 

Tag des Schlagens der Palmzweige = Jom hibbut ha-Rajot (יום חיבוט חרייות)

Laut Rabbi Jochanan ben Beroka wurden Palmzweige auf den Boden geschlagen, weshalb der Tag auch als „der Tag des Schlagens der Palmzweige“ bekannt ist (Sukka 4:6).

 

Wann

September–Oktober (21. Tischri/Ethanim)

 

Hoschana Rabba wird jährlich am 21. Tischri im Herbst, am letzten Tag des Laubhüttenfestes, begangen.

 

Nach jüdisch-biblischer Zeitrechnung beginnt der Tag um 18:00 Uhr abends und endet um 18:00 Uhr am nächsten Abend. Der Tag beginnt also am Abend und endet am Abend. Mit den Festen ist es genauso. Es beginnt abends (bei Sonnenuntergang) und endet am nächsten Abend (bei Abenddämmerung).

 

2024/5785: Sonnenuntergang, Di. 22. Oktober – Abenddämmerung Mi. 23. Oktober (21. Tischri)

2025/5786: Sonnenuntergang, So. 12. Oktober – Abenddämmerung Mo. 13. Oktober (21. Tischri)

2026/5787: Sonnenuntergang, Do. 1. Oktober – Abenddämmerung Fr. 2. Oktober (21. Tischri)

2027/5788: Sonnenuntergang, Do. 21. Oktober – Abenddämmerung Fr. 22. Oktober (21. Tischri)

2028/5789: Sonnenuntergang, Di. 10. Oktober – Abenddämmerung Mi. 11. Oktober (21. Tischri)

 

Hinweis: Vor dem babylonischen Exil hieß der Monat Ethanim.

 

Das Laubhüttenfest dauert sieben Tage, der erste und der siebte Tag sind hohe Feiertage (Ruhetage, Schabbat Schabbaton 3Mo 23,36.39), die Tage dazwischen Halbfeiertage.

 

Die Tage zwischen dem Laubhüttenfest und Schemini Azeret (zweiter bis siebter Tag; in der Diaspora dritter bis siebter Tag) werden von den Juden „Chol ha-Moed“ genannt, was so viel wie, „die dazwischenliegenden Tage des Festes“ bedeutet. Dies tritt bei den zwei siebentägigen Festen Passah und Laubhütten auf. Obwohl der siebte Tag vom Laubhüttenfest, Hoschana Rabba, einen eigenen Namen hat, ist er Teil von Chol ha-Moed.

 

Am Abend nach Hoschana Rabba beginnt dann das Fest von Schemini Azeret.

 

Bibelstellen

Psalm 118,25

 

Synagogenlesungen:

Tora: 4Mo 29,26-34 | Haftara: Jes 32 | NT: Joh 7,1-2; 37-44 (nur messianische Gemeinden)

 

Es gibt vier Alijot (einzelne Personen, die zur Lesung aus der Tora aufgerufen werden) an Hoschana Rabba:

 

Abschnitt:

4. Mose 29,26-34

 

Leser 1: 4Mo 29,26-28

Leser 2: 4Mo 29,29-31

Leser 3: 4Mo 29,32-34

Leser 4: 4Mo 29,29-34

 

In 4. Mose 29,26-34 geht es um die Opfer, die an den verschiedenen Tagen des Laubhüttenfestes dargebracht werden. Diese Verse beschreiben detailliert die Anzahl und Art der Tiere, die als Brandopfer, Speiseopfer und Sündopfer an den jeweiligen Festtagen im Heiligtum dargebracht werden sollen.

 

Hintergrund

Um den Hintergrund von Hoschana Rabba und seinen Ursprung zu verstehen, ist es hilfreich, das Laubhüttenfest im biblischen Kontext zu betrachten.

 

Hoschana Rabba ist der siebte und letzte Tag des Laubhüttenfestes (Sukkot) und bildet den Höhepunkt der Feste des HERRN. In der Bibel wird das Laubhüttenfest als ein Ernte- und Dankfest beschrieben, das Gott für die Ernte dankt und gleichzeitig an die Zeit erinnert, in der das Volk Israel vierzig Jahre lang in der Wüste in Laubhütten lebte (3Mo 23,33-43; 5Mo 16,13-17). Während dieser Zeit versorgte und beschützte Gott das Volk Israel (3Mo 23,42-43; 5Mo 8,15-16; Neh 9,19-21).

 

Obwohl die Tora Hoschana Rabba nicht gesondert hervorhebt, hat er sich durch rabbinische Traditionen zu einem bedeutsamen Feiertag entwickelt. Seine Wurzeln liegen in den Zeremonien und Bräuchen des Laubhüttenfestes, das sowohl ein Erntefest als auch ein Fest der Danksagung und des Gebets um Regen für die kommende landwirtschaftliche Saison ist.

 

In den Tempelzeiten fanden an diesem Tag die intensiven Bittprozessionen um den Altar statt, bei denen sieben Umrundungen durchgeführt wurden, begleitet von Gebeten um göttlichen Segen und Regen für die kommende landwirtschaftliche Saison. Während an den ersten sechs Tagen des Festes die silbernen Trompeten dreimal geblasen wurden, erklangen sie am letzten Tag siebenmal hintereinander jeweils dreimal. Auch die Priester zogen an den anderen Tagen nur einmal um den Altar, doch an diesem Tag umrundeten sie ihn siebenmal. Dabei sangen sie den „Hoschana-Vers“ (Ps 118,25), und das Volk schwenkte Palmzweige. Aus diesem Grund wird dieser Tag „Hoschana Rabba“, das „große Hoschanna“, genannt. Der Gedanke an den dringend benötigten Regen und die messianische Hoffnung, die in Psalm 118 zum Ausdruck kommt, erreichten an diesem Tag ihren Höhepunkt.

 

Nach rabbinischen Traditionen wird angenommen, dass an Hoschana Rabba das göttliche Urteil, das an Rosch ha-Schana gefällt und an Jom Kippur besiegelt wurde, endgültig vollstreckt und überbracht wird. Nun sind die Gebete oft besonders intensiv und fokussieren auf Vergebung und göttliche Gnade. Daher gilt Hoschana Rabba als eine letzte Chance, göttliche Gnade und Barmherzigkeit zu erlangen, bevor das Urteil über das kommende Jahr endgültig überbracht wird. Dieser Tag wird oft als „zweiter Jom Kippur“ betrachtet und symbolisiert den Abschluss der „Tage der Ehrfurcht“ (Jamim Nora'im).

 

Ein wichtiger Aspekt von Hoschana Rabba ist das Gebet um Regen, das eng mit den landwirtschaftlichen Zyklen verbunden ist. Gleichzeitig ist dies der Zeitpunkt, in der das Volk sehnsüchtig auf Regen wartet. In der Zeit Tempels in Jerusalem wurde am Laubhüttenfest ein Wassertrankopfer dargebracht, um den göttlichen Segen für die kommende Regenzeit zu erbitten. Auch heute ist der Tag eng mit den Bitten um Regen und Fruchtbarkeit verbunden. Die jüdische Tradition besagt, dass Gott an Hoschana Rabba entscheidet, ob es im kommenden Jahr Regen geben wird, was für die landwirtschaftliche Versorgung von zentraler Bedeutung ist.

 

Hoschana Rabba, als letzter Tag des Laubhüttenfestes, ist der geistliche Höhepunkt und markiert das Ende des Festzyklus des HERRN im Herbst. Dieser Tag bietet eine besondere Gelegenheit, um für Regen und den Segen der Ernte zu beten, was die tiefe Verbindung zwischen der jüdischen Gemeinschaft und der Abhängigkeit von göttlichem Segen für die landwirtschaftliche Versorgung betont. Hoschana Rabba vereint biblische Traditionen, die auf die Bitte um göttliche Versorgung ausgerichtet sind, mit rabbinischen Bräuchen, die sich auf Gottes endgültiges Urteil über das kommende Jahr beziehen. Der Tag symbolisiert demnach sowohl die Demut des Menschen als auch das Vertrauen in Gottes Schutz, Versorgung und Gnade.

 

Jüdischer Brauch

Hoschana Rabba ist ein Tag intensiver Gebete und besonderer Bräuche, die tief in der jüdischen Tradition verwurzelt sind. Die Bräuche sind eine Fortsetzung und Vertiefung der Rituale, die während des Laubhüttenfestes praktiziert wurden und enthalten sowohl biblische als auch nachbiblische Elemente. Obwohl Hoschana Rabba ein Tag intensiver Gebete ist, ist er gleichzeitig auch ein freudiger Tag, da er zum Laubhüttenfest gehört, das traditionell als „Zeit unserer Freude“ bezeichnet wird. So sind die Prozessionen und Gebete von einer feierlichen, aber auch hoffnungsvollen Atmosphäre geprägt.

 

Die wichtigsten Bräuche an diesem Tag sind die Nacht der Vorbereitung, die Hoschanot-Prozessionen, das Schlagen der Weidenzweige und das Lesen der Psalmen.

 

Der Vorabend – Tikkun Leil Hoschana Rabba

Am Vorabend von Hoschana Rabba gibt es in vielen jüdischen Gemeinden den Brauch, die Nacht im Gebet und Torastudium zu verbringen und symbolisiert eine Art Nachtwache. Dies wird als „Tikkun Leil Hoschana Rabba“ bezeichnet, was so viel wie „die Nacht der geistlichen Vorbereitung für Hoschana Rabba“ bedeutet. Der Brauch, die gesamte Nacht hindurch wach zu bleiben, erinnert stark an die Tradition des „Tikkun Leil Schawuot“, die am Wochenfest praktiziert wird. In beiden Fällen wird die Nacht im Studium der Tora und anderer heiliger Schriften verbracht, um sich geistlich auf den Feiertag vorzubereiten.

 

In vielen Gemeinden ist es daher üblich, die ganze Nacht Tora zu lernen und das Buch 5. Mose (Dewarim) zu rezitieren, das als Rückblick auf die gesamte Tora verstanden wird. Auch werden Selichot-Gebete gesprochen, in denen um Vergebung gebeten wird. Ein weiterer zentraler Brauch ist das Lesen des gesamten Buches der Psalmen (Tehillim). Die Psalmen sind in fünf Abschnitte unterteilt, wobei nach jedem Abschnitt besondere Gebete rezitiert werden.

 

Danach folgt häufig ein festliches Beisammensein, bei dem gesungen und gefeiert wird.

 

Wer die Mitzwot (Gebote) besonders genau befolgen will, taucht vor der Morgendämmerung in ein Tauchbad (Mikwa) dessen Wasser nicht der Hygiene, sondern der Reinigung von ritueller Unreinheit durch Untertauchen dient.

 

Morgengebete und Prozessionen

Der Tag beginnt mit dem Morgengebet (Schacharit), das oft länger dauert als an den vorherigen Tagen des Laubhüttenfestes. Die Gemeindevorsteher (Vorbeter; Chasan oder auch Kantor) tragen an diesem Tag einen weißen Kittel, das sogenannte Sterbegewand, ähnlich wie am Versöhnungstag, um die geistliche Bedeutung des Tages als Tag des Urteils zu betonen. Während des Gebets wird der Psalm 118,25 („Ach, HERR, hilf doch! Ach, HERR, gib doch Gelingen!“) rezitiert, der den zentralen Ruf des Tages widerspiegelt: „Hoschana“ – „Hilf uns doch!“.

 

Die Bittprozessionen (Hoschanot)

Im Mittelpunkt steht die Hoschanot-Prozession, ein feierlicher Bittumzug, bei dem die Gemeinde mit Lulaw (Palmenzweig) und Etrog (Zitrusfrucht) siebenmal um den Tora-Lesepult (Bima) zieht und dabei Bittgebete um Rettung und Regen spricht. Dabei geht es um das wiederholte Rufen der Bitte „Hoschana“ („Hilf doch, rette doch“), während die Gemeinde um das Lesepult in der Synagoge zieht.

 

Zu Beginn der Prozession wird die Tora aus dem Toraschrein (Aron ha-Kodesch) genommen und auf den Lesepult in der Mitte der Synagoge gelegt. Die Tora bleibt während der gesamten Prozession auf dem Pult.

 

Jeder Teilnehmer hält einen Lulaw (Palmenzweig) und einen Etrog (Zitrusfrucht) in den Händen.

 

An den ersten sechs Tagen des Laubhüttenfestes wird die Bima nur einmal umkreist, aber an Hoschana Rabba erfolgt die Prozession sieben Mal. Diese sieben Umrundungen (Hakafot) symbolisieren die Intensivierung der Gebete an diesem besonderen Tag. Der Ruf „Hoschana“ bedeutet „Hilf uns doch!“ und symbolisiert die tiefe Abhängigkeit der Menschen von göttlichem Schutz und Segen.

 

Die Gemeinde beginnt, sich um die Bima zu bewegen. Traditionell wird die Tora auf der Bima als der zentrale Punkt betrachtet, um den die Teilnehmer kreisen.

 

Während der ersten Umrundung sprechen die Teilnehmer die Hoschanot-Gebete, wobei der Lulaw in verschiedene Richtungen geschwungen wird.

 

Nach den sieben Umrundungen kehrt die Gemeinde zu ihren Plätzen zurück. Die Prozession endet mit einem abschließenden Gebet, das oft einen Segen für die kommende Erntezeit und die Bitten um den göttlichen Segen für das bevorstehende Jahr umfasst.

 

Das Schlagen der Weidenzweige (Chibbut Aravot)

Nach der Hoschanot-Prozession folgt das Schlagen der Weidenzweige. Diese Weidenzweige, die traditionell für Fruchtbarkeit und Wasser stehen, werden fünfmal auf den Boden geschlagen, um symbolisch für den göttlichen Segen für die kommende Ernte zu beten. Das Schlagen der Weidenzweige symbolisiert das Abwerfen von Sünden und die Buße sowie Hingabe an Gott sowie die Bitte um Regen und göttliche Versorgung.

 

Nach der Prozession und dem Schlagen der Weidenzweige wird die Tora zurück in den Toraschrein gelegt, und ein Segen wird gesprochen, um das Ritual zu beenden.

 

Toralesungen und zusätzliche Gebete

An Hoschana Rabba gibt es eine besondere Toralesung aus 4. Mose 29,26-34, welche die Opfer beschreibt, die während des Laubhüttenfestes dargebracht werden. Diese Lesung wird von mehreren Personen durchgeführt (Alijot).

 

In einigen Gemeinden findet auch eine Haftara-Lesung statt, die aus Jesaja 32 stammt und Themen von Gerechtigkeit, Frieden und göttlicher Führung enthält.

 

Gemeinschaftliche Mahlzeiten

Hoschana Rabba ist der letzte Tag des Laubhüttenfestes, an dem Mahlzeiten in der Laubhütte (Sukka) eingenommen werden. Es ist üblich, dass an diesem Tag traditionelle Speisen wie Kreplach (gefüllte Teigtaschen) serviert werden. Diese letzte Mahlzeit in der Sukka symbolisiert den feierlichen Abschluss des Laubhüttenfestes.

 

Übergang zu Schemini Azeret

Am Abend nach Hoschana Rabba beginnt das Fest von Schemini Azeret, das als eigenständiger Feiertag gilt. Das Abendgebet (Ma'ariv) markiert den Übergang zu diesem Fest. Während Hoschana Rabba den Abschluss des Laubhüttenfestes darstellt, leitet Schemini Azeret eine neue geistliche Phase ein, die mit Stille und Sammlung verbunden ist.

 

Messianische Bedeutung

An einem Hoschana Rabba geschah im Tempelhof etwas Außergewöhnliches. Während die Priester ihren Dienst verrichteten, erhob sich eine kraftvolle Stimme: 

 

Johannes 7,37-38

37 Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen

 

Der Mann, der diese Worte sprach, war Jesus Christus (Jeschua ha-Maschiach). Mit dieser Aussage stellte er sich als die Quelle des „lebendigen Wassers“ dar, ein Bild, das tief in den jüdischen Ritualen des Laubhüttenfestes verwurzelt ist. Während des Festes wurde Wasser aus dem Teich Siloa geschöpft, um Gottes Segen für den Regen der kommenden Saison zu erbitten – ein entscheidender Moment für die Ernte und das Wohl des Volkes. Doch Jesus Christus bezog sich nicht nur auf den physischen Regen, sondern auf eine geistliche Quelle: Er selbst ist das „lebendige Wasser“, das ewiges Leben bringt.

 

Dieser symbolische Zusammenhang wird auch in den Prophezeiungen des Alten Testaments gesehen. In Jesaja 12heißt es: 

 

Jesaja 12,3

Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils.

 

Jesus griff dieses Bild auf und lehrte, dass Er das Wasser des Lebens schenkt, das den Durst der Seele für immer stillt (vgl. Joh 4,14). Der „Regen des Segens“, von dem Er sprach, deutet auf den Heiligen Geist hin, der das geistliche Leben in den Gläubigen erfrischt und erneuert.

 

Die Reaktion der Menge im Tempel war gespalten: Einige erkannten in Ihm den Messias, während andere zweifelten. Doch mit Seinen Worten zeigte Jesus deutlich, dass Er gekommen war, um das wahre Heil zu bringen, die endgültige Erfüllung der messianischen Verheißungen.

 

Speisen & Getränke

An Hoschana Rabba spielt das Essen in der Sukka für viele Juden eine wichtige Rolle, denn es ist der letzte Tag, an dem man in der festlich geschmückten Hütte isst. Die Mahlzeiten an diesem Tag erinnern oft an Rosch ha-Schana, mit der Symbolik der runden Challot sowie Äpfeln und Honig, die für das Verlangen nach einem süßen und segensreichen Jahr stehen.

 

Ein besonders beliebtes Gericht an Hoschana Rabba ist Kreplach, eine Art jüdischer Ravioli, bei der der Teig mit Fleisch gefüllt ist. Oft wird Kreplach in Suppe serviert.

 

In manchen Gemeinden gibt es auch den Brauch, an Hoschana Rabba gekochten Kohl zu essen.

 

Festtagsgrüße (Zusprüche)

• Piska Tava (פתקא טבא)

• G'mar Chatima Tova (גמר חתימה טובה)

 

An Hoschana Rabba ist es üblich, sich gegenseitig mit dem Ausdruck „Piska Tava“ zu segnen, was „eine gute Eintragung“ bedeutet. Dieser Gruß bezieht sich auf das Gebet, dass jeder im Buch des Lebens für das kommende Jahr eingetragen sei.

 

Ein weiterer Gruß lautet „G'mar Chatima Tova“ was wörtlich „Möge dein Eintrag (im Buch des Lebens) gut abgeschlossen werden“ bedeutet.


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen