Jesaja – Das Buch der Ankündigung des leidenden Erlösers und Königs


Jesaja 9,5

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst


Stellung im Kanon

Das 23. Buch der Bibel

Das 23. Buch im Alten Testament

Das 1. Buch der (großen) Propheten

 

Einordnung

Das Buch Jesaja ist das 23. Buch der Bibel und des Alten Testaments. Zudem ist es das 1. Buch im vierten Teil des deutschsprachigen Kanons, der als Prophetenbücher bezeichnet wird und zugleich das 1. Buch der großen Propheten. „Groß“ bezieht sich auf die Länge ihrer Prophezeiungen, im Vergleich zu den Werken der kleinen Propheten. Im Bibelkanon folgt Jesaja dem Hohelied und liegt hinter Jeremia.

 

Im Tanach, der jüdischen oder hebräischen Bibel, wird das Buch Jesaja zur zweiten Kanongruppe (Nevi’im = Propheten) gezählt, die in vordere Propheten (oder frühe; hebr. Nevi’im Rischonim), hintere Propheten (oder späte; hebr. Nevi’im Aharonim) sowie in die zwölf Propheten (hebr. Trei Assar) unterteilt wird. Hier steht Jesaja innerhalb der Nevi’im an 5. und unter den hinteren Propheten an 1. Stelle.

 

Umfang

| 66 Kapitel | 1.292 Verse | 37.036 Wörter | Jes |

 

Titel

Hebräisch: Jeschajahu (יְשַׁעְיָהוּ) 

Griechisch: Esaias (Ἠσαΐας)

Latein: Iësaias

Englisch: Isaiah

Deutsch: Jesaja

 

 

Wie alle Prophetenbücher ist das Buch Jesaja nach seinem Verfasser benannt. Die Bedeutung des Namens gibt den Inhalt des Buches treffend wieder. Neben Jeremia, Hesekiel und Daniel ist Jesaja der erste der vier großen Propheten.

 

Der hebräische Titel dieses Buches lautet „Jeschajahu“ und bedeutet „Hilfe ist Jahwe“ oder „Geholfen hat Jahwe“ oder auch „Jahwe hat gerettet“ und entspricht den Namen Josua, Elisa und Jesus.

 

Der griechische Titel in der Septuaginta (Abk. LXX) – die älteste Übersetzung des Alten Testaments in die griechische Sprache – lautet „Esaias“.

 

In der Vulgata – der lateinischen Übersetzung der Bibel – lautet der Titel „Iësaias“.

 

In deutschsprachigen Bibeln wird der Titel „Jesaja“ verwendet.

 

Verfasser & Abfassungszeit

Gott durch Jesaja um ca. 700–681 v. Chr.

 

Bereits sehr früh schrieb die Überlieferung dem Propheten Jesaja das Buch zu. Heute gibt es Theorien, dass Kapitel 40–66 ein zweiter Autor verfasst habe, der in Jesajas Tradition geschrieben hat. Jedoch ist es äußerst bezeichnend, dass die ältesten Manuskripte, die wir vom Buch Jesaja besitzen, alle 66 Kapitel des Textes in einem vollständigen, ununterbrochenen Stück enthalten. Das Buch entstand zur Blütezeit der assyrischen Weltherrschaft.

 

Unter der Leitung des Heiligen Geistes schrieb Jesaja alles nieder (2Tim 3,16; 2Petr 1,21).

 

 

▪︎ Profil Jesaja (hebr. Jeschajahu)

Namensbedeutung: „Hilfe ist Jahwe“ oder „Geholfen hat Jahwe“ auch „Jahwe hat gerettet“

Der Name „Jesaja“ kommt 16-Mal vor (Jes 1,1; 2,1; 7,3; 13,1; 20,2.3; 37,2.5.6.21; 38,1.4.21; 39,3.5.8)

 

Nicht zu verwechseln mit sechs anderen Männern gleichen Namens: dem Sohn Hananjas, ein Nachkomme Davids (1Chr 3,21), dem Sohn Jeduthuns (1Chr 25,3.15), dem Sohn Rechabjas (1Chr 26,25), dem Sohn Athaljas (Esr 8,7), ein Merariter (Esr 8,19), ein Benjaminiter (Neh 11,7).

 

Die persönliche Biografie des Propheten ist eng mit seiner Botschaft verbunden.

 

Heimatort: Wahrscheinlich Jerusalem

 

Familie: Sohn des Amoz (nicht des Propheten Amos); wahrscheinlich mit Judas Königshaus verwandt; mit einer Frau verheiratet, die er „die Prophetin“ nennt (Jes 8,3); Vater von zwei Söhnen (Jes 8,18), Schear-Jaschub (ein Überrest wird um(zurück)kehren; Jes 7,3) und Maher-Schalal-Hasch-Bas (schnelle Plünderung, eilige Beute; Jes 8,3).

 

Zeitgenosse: Micha

 

Berufung: Prophet im Südreich. In den ersten Jahren ein Beamter und Schreiber von König Usija in Juda; später von Gott zum Propheten berufen. Sein Prophetendienst dauerte etwa 40 Jahre.

 

Besondere Bedeutung: Sein Wirken umfasste die Regierungszeiten von fünf Königen. Er kündigte als Prophet den kommenden Messias mit vielen Einzelheiten an. Jesus fand im Bericht von Jesajas Berufung eine Voraussage auf seine eigene Ablehnung durch das Volk zu seiner Zeit. Er blieb seiner Berufung trotz kaum positiver Reaktion treu.

 

Jesaja war der erste große Schriftprophet der Bibel und diente Juda und Jerusalem in den Tagen der judäischen Könige Usija, Jotham, Ahas, Hiskia und Manasse (Jes 1,1). Er wirkte zwischen 740 und 701 v. Chr. im damaligen Südreich Juda und verkündete diesem wie auch dem Nordreich Israel und dem anrückenden Großreich Assyrien das Gericht Gottes.

 

Während Jesaja in Juda als Prophet tätig war, befand sich das Königreich, besonders in den Tagen des Königs Ahas, in einem moralisch bedauerlichen Zustand. Fürsten und Volk waren voller Auflehnung, und in den Augen Gottes war die Nation an Herz und Haupt krank. Er verhieß den Israeliten aber auch eine endzeitliche Wende zum Heil, zu universalem Frieden sowie Gerechtigkeit, und kündigte erstmals einen zukünftigen Messias als gerechten Richter und Retter an. Seine Prophezeiungen in seinen Ankündigungen des Messias richteten sich somit an die ganze Welt.

 

Jesaja verwendet oft Bilder aus der Landwirtschaft (Jes 5,1-7; 10,33-11,2; 53,6). Aber er schreibt auch über die Stadt, und er beschränkt sich dabei nicht auf Jerusalem, dass früher gottesfürchtig war und Gott verlassen hat. 56-Mal finden sich die Wörter Stadt oder Städte im Jesajabuch. Städte gaben die Gruppenidentität von Völkern wieder. Themen aus dem Stadtleben werden angesprochen, u.a. Justiz, Politik und Wirtschaft. Hauptstädte sind Symbole für ein ganzes Land oder Reich: Jerusalem steht für Juda, Samaria für Israel, Ninive für Assyrien, Damaskus für Syrien. Die Prophezeiungen weisen auf die vollkommene Wiederherstellung Jerusalems hin (Jes 1,26; 4,3-6; 66,20).

 

Jesaja schrieb offensichtlich nicht nur das nach ihm benannte Buch, sondern auch mindestens ein geschichtliches Buch, die Angelegenheiten des Königs Usija, das ohne Zweifel zu den Staatsurkunden gehörte (2Chr 26,22). Da er als Prophet das ihm von Gott aufgetragene Werk gewissenhaft durchführte, übte er einen starken Einfluss auf die Geschichte der Nation aus. Das zeigte sich besonders in Verbindung mit dem Rat und den Richtlinien, die er dem gerechten König Hiskia gab.

 

Heute wissen wir, dass sich viele Prophezeiungen Jesajas durch den Messias und sein Königreich erfüllt haben. Im Neuen Testament wird mindestens 50-Mal aus dem Buch Jesaja zitiert oder darauf Bezug genommen. In vielen Fällen wenden die Schreiber des Neuen Testaments Prophezeiungen Jesajas auf Jesus Christus an oder weisen darauf hin, dass sie sich in ihrer Zeit erfüllten.

 

Der Prophet Jesaja sah die Welt in einem globalen Kontext. So sollten auch heutige Christen das Buch lesen und seine Botschaft für das heutige Leben anwenden. 

 

Lebensende: Der Überlieferung zufolge starb Jesaja möglicherweise unter König Manasse als Märtyrer und wurde zersägt (vgl. Hebr 11,37-38). Jesaja floh vor Manasse, nachdem er zum Tode verurteilt worden war, weil er die Wahrheit gesagt hatte. Von den Soldaten des Königs verfolgt, habe er sich im Stamm einer Zeder versteckt, worauf der König den Baum durchsägen ließ. So wird Jesaja anonym als Glaubenshelden in Hebräer 11 aufgeführt.

 

Jesajas Geschichte wird in 2. Könige 19–20 erzählt. Darüber hinaus wird er in 2. Chronik 26,22; 32,20.32, Matthäus 3,3; 8,17; 12,17-21, Johannes 12,38-41 und Römer 10,16.20.21 erwähnt.

 

 

▪︎ Zeitabschnitt von Jesaja

Die Geschehnisse im Buch Jesaja decken einen Zeitraum von ca. 54 Jahren ab.

 

Der Eingangsvers des Buches informiert uns über den Propheten Jesaja und über die Zeit seines öffentlichen Dienstes.

 

810–759 (790) v. Chr. – Usija/Ussija wird König von Juda (Südreich)

758–743 v. Chr. – Jotam wird König von Juda (Südreich)

760 v. Chr. – Jesaja wird Anfang 760 v. Chr. geboren

(735) v. Chr. – Micha beginnt seinen Prophetendienst

(740) v. Chr. – Jesaja beginnt seinen Prophetendienst

742–727 v. Chr. – Ahas wird König von Juda (Südreich)

722 v. Chr. – Untergang des Nordreiches: Sargon II. von Assur/Assyrien zerstört Samaria, die Hauptstadt des Nordreiches, und erobert Israel (Nordreich); im 9. Jahr Hoseas (= 6. Jahr Hiskias; 2Kön 18,10) ging das Nordreich unter (2Kön 17)

727–698 (715) v. Chr. – Hiskia wird König von Juda (Südreich)

701 v. Chr. – Sanherib von Assur/Assyrien belagert Jerusalem

697–643 v. Chr. – Manasse wird König von Juda (Südreich)

641–610 (640) v. Chr. – Josia wird König von Juda (Südreich)

(627) v. Chr. – Jeremia beginnt seinen Prophetendienst

608 v. Chr. – Untergang des Assyrischen Weltreiches; Beginn der Babylonischen Weltherrschaft

606 v. Chr. – 1. Wegführung ins Exil nach Babylon (Dan 1); Nebukadnezar plündert den Tempel, nimmt die Gegenstände mit sich und bringt sie in den babylonischen Tempel in Sinear/Schinar; adlige junge Männer werden verschleppt (2Kön 23,36–24,6; 2Chr 36,5-8; Dan 1)

597 v. Chr. – 2. Wegführung ins Exil nach Babylon (Hes 1); Nebukadnezar kehrt zurück und plündert den Tempelschatz erneut (2Kön 24,8-16; 2Chr 36,7-10; Jer 52,28; Hes 1,2)

586 v. Chr. – 3. Wegführung ins Exil nach Babylon (2Kön 24,18–25,21; 2Chr 36,11-21; Jer 52,29); Untergang des Südreiches unter König Zedekia: Nebukadnezar von Babylon erobert Jerusalem ein drittes Mal und zerstört Jerusalem und den salomonischen Tempel komplett; das Südreich Juda fällt an Babel, und die Juden werden in Gefangenschaft geführt (im 11. Jahr Zedekias (2Kön 24,18) ging das Südreich unter. Dieses Jahr entsprach dem 19. Jahr Nebukadnezars (2Kön 25,2.8) = 586 v. Chr.)

582 v. Chr. – Vierte Wegführung (Jer 52,30)

539 v. Chr. – Kyrus erobert Babylon; Eroberung Babylons durch die Perser und Meder im Herbst unter Kyrus (Dan5)

538 v. Chr. – Heimkehredikt des Kyrus von Persien, in der Folge jüdische Heimkehr aus dem Exil in Babylon unter persischer Oberaufsicht (2Chr 36,22-23; Esr 1)

(Biblische Bücher, die in diese Zeit fallen: Jeremia; Klagelieder; Hosea; Joel; Amos)

 

Hinweis: Die verwendeten Jahreszahlen folgen einer alternativen, aber strikten biblischen Chronologie, bei der nur Zeitangaben aus der Bibel verwendet werden, ohne sie als Abschreibe- oder Übersetzungsfehler bezeichnen zu müssen. Die Zeitangaben der traditionellen Chronologie sind in Klammern gesetzt.

 

Empfänger

1. Das Volk Israel (Juden)

2. Alle anderen Völker (Heiden; jeder, der an das Evangelium von Christus glaubt)

 

Der Prophet Jesaja schrieb vor dem Exil an das Volk im Südreich „zurzeit der Könige Usija, Jotham, Ahas und Hiskia“ (Jes 1,1). Seine Zuhörerschaft bestand aus Juden, die unter der Herrschaft dieser vier Könige dienten. Usija regierte 52 Jahre lang und tat, was in den Augen Gottes recht war (2Chr 26,4), ebenso wie Jotham (2Chr 27,2) und Hiskia (2Chr 29,2). Aber König Ahas war ein böser König, der „auf dem Weg der Könige von Israel wandelte“. Er verbrannte sogar seinen Sohn als Opfer, so wie es die Völker taten, die der Herr vor dem Volk Israel vertrieben hatte (2Kön 16,3-4).

 

Römer 1,16

„Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen“

 

Da Christus und sein Evangelium Mittelpunkt jedes biblischen Buches sind, stehen als Empfänger an erster Stelle die Juden, die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die Heiden, die Menschen aus allen anderen Völkern, welche an das Evangelium von Christus glauben. Bei der obigen Aussage „für den Griechen“ sind somit die nichtjüdischen Völker gemeint, die zumeist Heiden waren und deren Hauptsprache damals das Griechische war. Wenn hier also von „Griechen“ gesprochen wird, dann ist damit die gesamte heidnische Welt im Gegensatz zu den Juden gemeint. Dieser Gegensatz ist nach Galater 3,28 und Epheser 2,14 durch Jesus Christus aufgehoben.

 

Hintergrund & Umfeld

Jesaja lebte und wirkte in einer schweren Zeit. Während der gedeihlichen Jahre der Regierung Usijas entwickelte sich Juda zu einem wirtschaftlich und militärisch starken Staat mit einem Handelshafen am Roten Meer und mit Mauern, Türmen und Befestigungsanlagen (2Chr 26,3-5.8-10.13-15). Doch hinsichtlich des geistlichen Zustands war diese Zeit eine Periode des Niedergangs Judas.

 

So kann man drei Phasen des Dienstes von Jesaja unterscheiden:

1. unter der Regierung Usijas (2Kön 15; 2Chr 26) und Jothams (2Kön 15; 2Chr 27);

2. unter der Regierung des Ahas (2Kön 16; 2Chr 28): Jes 7–12;

3. unter der Regierung Hiskias (2Kön 18–20; 2Chr 29–32).

 

Diese drei Perioden waren verschieden geprägt. So wechselten die Umstände, unter denen Jesaja weissagte, aber leicht war es nie. Die Herausforderungen waren immer groß, von welcher Seite sie auch kamen: vom Königshof, wenn ein Gottloser wie Ahas auf dem Thron Davids saß, oder vom Volk, das bei aller religiösen Betriebsamkeit im Herzen dem HERRN weit entfremdet war (Jes 29,13), oder von äußeren Feinden, die Land und Stadt bedrohten wie zurzeit Hiskias (Jes 36–37).

 

Die Zeit der Könige Usija (ca. 810–759 / 790 v. Chr.) und Jotham (ca. 758–743 v. Chr.) war geprägt von politischem und wirtschaftlichem Wohlergehen (Jes 2,7). Der innere Zustand des Volkes aber war schlecht. Es diente Gott nur mit den Lippen, während sein Herz Ihm entfremdet war (Jes 29,13). Darum war Ihm dieser ganze Gottesdienst unerträglich (Jes 1,10-15). Jesaja sagt, das Volk sei vom HERRN abgefallen und vom Scheitel bis zur Sohle, ja, im Herzen geistlich krank (Jes 1,2-6). Assyrien begann unter Tiglat-Pileser III. (745–727 v. Chr.; 2Kön 16,7) als neue internationale Macht aufzusteigen, während Jotham König war (2Kön 15,19). Außerdem zog Juda sich während seiner Regierung den Widerstand Israels und Syriens (Aram) im Norden zu (2Kön 15,37). Jotham war ein Baumeister und Kämpfer wie sein Vater, aber die geistliche Verdorbenheit herrschte im Land immer noch vor (2Kön 15,34-35; 2Chr 27,1-2).

 

Ahas war ein ausgesprochen gottloser König, der die Gegenwart Gottes unter seinem Volk so geringschätzte, dass er die Türen des Hauses des HERRN schließen ließ (2Kön 16,2-4; 2Chr 28,24). Gott züchtigte sein Volk, indem er Feinde – Ephraim und Syrien (Aram) – gegen Juda sandte und ihnen Gefangene in die Hand gab (2Chr 28,5-8; Jes 7,1). Ahas trotzte der züchtigenden Hand und rief Assyrien um Hilfe an (2Kön 16,7-9). Darum wollte er das Zeichen Schear Jaschub (= der Überrest wird umkehren) nicht verstehen (Jes 7,3), und darum wollte er auch kein Zeichen vom HERRN erbitten, das von Errettung spricht (Jes 7,13-14). Hätte er um ein solches Zeichen gebeten, hätte er gezeigt, dass er Gottes Hilfe brauchte und auf Gottes Heil hoffte. Da Ahas Gottes Hilfe verschmähte, kündigte ihm der Prophet schlimme Tage an, die Juda unter der assyrischen Macht erleiden würde (Jes 7,17; 8,5-8). Der Schreiber der Chronika hat das so zusammengefasst: „Denn der HERR demütigte Juda, um Ahas’, des Königs von Israel, willen, weil er in Juda zügellos gehandelt und sich ganz treulos gegen den HERRN erwiesen hatte. Und Tilgat-Pilneser, der König von Assyrien, kam gegen ihn und bedrängte ihn und stärkte ihn nicht. Denn Ahas beraubte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und der Obersten und gab das Geraubte dem König von Assyrien; aber er war ihm nicht zur Hilfe“ (2Chr 28,19-21). Während seiner Regierung eroberte Assyrien Samaria, die Hauptstadt des Nordreiches, und verschleppte viele der fähigsten Israeliten in Gefangenschaft (2Kön 17,6.24).

 

Hiskia (ca. 727–698 / 715–686 v. Chr.) war im Gegensatz zu seinem Vater ein gottesfürchtiger König. Das zeigt sich als erstes daran, dass er das Haus des HERRN wieder öffnete und so den Zugang zu Gott wieder freimachte (2Chr 29,3). Als starker Beter erwies er sich der Nation als eine wahre Säule in der Stunde größter Bedrohung (2Chr 32,20-21). Er vertraut ‒ anders als manche seiner Vorgänger auf dem Thron Davids ‒ nicht auf Ägypten oder Assyrien, sondern allein auf den HERRN, der sein Vertrauen belohnte und sich durch eine große Errettung verherrlichte. Aber auch Jesaja musste dem Druck der assyrischen Bedrohung standhalten, als der König in seiner Not Auskunft beim Propheten erbat, was zu tun sei (Jes 37,1-2). Wie groß muss ihm die Versuchung gewesen sein, sich auf das Friedensangebot des assyrischen Unterhändlers einzulassen! Aber der Prophet blieb fest. Zwei Großmächte nahmen zurzeit Jesajas Einfluss auf die Geschichte Israels und Judas: Assyrien und Ägypten. Im Jahre 701 v. Chr. fiel Sanherib, der assyrische König, in die Küstenregion Israels ein und marschierte entlang der Südflanke Israels in Richtung Ägypten. Auf dem Weg überfiel er viele judäische Städte, plünderte sie und verschleppte viel Volk zurück nach Assyrien. Während er Lachis belagerte, sandte er einige Truppen aus, um auch Jerusalem zu belagern (2Kön 18,17–19,8; Jes 36,2–37,8). Im Hintergrund lauerte als dritte Macht Babel, die erst später zur Großmacht werden sollte.

 

▪︎ Assyrien

Assyrien kam unter König Tiglat-Pileser mit Hilfe einer brutalen Militärmaschinerie zu großer Macht (vgl. Jes 10,13). Das verleitete Juda unter König Ahas dazu, bei ihm Hilfe gegen das angreifende Nordreich Israels zu suchen (2Kön 16,7-9). Die Hilfe wurde gewährt: Israel wurde durch die Assyrer in Schranken gehalten, im Jahr 722 v. Chr. sogar erobert und verschleppt. Damit ereilte das Nordreich das von den Propheten längst angedrohte Ende (Hos; Am 2,13-16; 3,9-15). Aber diese Stärkung Assyriens wandte sich bald gegen Juda. Der Helfer wurde zum Angreifer, die Hilfe zum Fallstrick. Im Jahr 702 v. Chr. (also zurzeit Hiskias) nahm der Assyrerkönig Sanherib 46 befestigte Städte Judas ein und marschierte gegen Jerusalem. Jesaja 10,28-32 beschreibt die Anmarschroute des assyrischen Heeres.

 

▪︎ Babel

Assyrien hatte das Nordreich zerstört und Juda und Jerusalem bedroht, aber es war Babel, das das Südreich zerstören und Jerusalem ins Exil führen sollte. Entsprechend großes Gewicht hat Babel in den Weissagungen Jesajas. Im ersten Teil des Buches (Jes 1–35) spielt Assyrien die Hauptrolle, im dritten Teil (Jes 40–66) hingegen Babel. Das Mittelstück (Jes 36–39) handelt zuerst von Assyrien (Jes 36–37) und am Schluss von Babel (Jes 39) und schlägt so die Brücke zwischen dem ersten und dem dritten Teil des Buches.

 

▪︎ Ägypten

Seit Salomo bestanden freundschaftliche Beziehungen zu Ägypten (1Kön 3,1). Diese waren allerdings nicht frei von Gefahren. Oft ließ sich Juda von der Macht und vom Reichtum Ägyptens blenden und hoffte auf dessen Hilfe statt auf den HERRN. Dieses falsche Vertrauen wird von dem Propheten gerügt (Jes 20,1-6; 30,1-5; 31,1- 3). Es brachte keine Hilfe, sondern Verderben: So nahm der Pharao Neko den jüdischen König Joahas gefangen mit nach Ägypten, legte dem Land einen hohen Tribut auf und setzte einen neuen König ein, dem er einen neuen Namen gab (2Kön 23,31-35).

 

Assyrien, Babel und Ägypten waren geographisch größer und militärisch weit stärker als das kleine Juda. Eingekeilt zwischen diesen drei Mächten wäre das Vertrauen auf den Gott Israels seine einzige Sicherheit gewesen, aber gerade diese verschmähten die meisten Könige in Jerusalem (vgl. Jes 8,6; 30,15-16). Sie suchten ihre Stärke in Allianzen mit einer der drei Großmächte (Jes 28,15, das mit Dan 9,27 und 11,37-38 zu vergleichen ist) und ernteten damit genau das, was sie hatten verhindern wollen: Alle drei drangen der Reihe nach in Juda ein, verheerten es und zerstörten es am Ende. Umsonst hatte Jesaja seine Weherufe über jedes Vertrauen auf Assyrien, Babel und Ägypten ausgestoßen (Jes 30,1; 31,1). Nicht einmal Hiskia, der die assyrische Bedrohung durch ausschließliches Vertrauen auf Gott überstanden hatte, konnte der Versuchung widerstehen, sich durch Freundschaft mit Babylon für spätere mögliche Angriffe Assurs abzusichern (Jes 39).

 

Die einzige Sicherheit des Christen ist Christus; die Feinde des Christen sind die Sünde, die Welt und der Teufel; Befreiung und Bewahrung vor ihnen findet der Christ allein im Glauben an den Christus Gottes, der im Evangelium Gottes verkündigt wird.

 

Schlüsselorte

■ Schlüsselorte

Jerusalem

 

Jesaja predigte und schrieb im Wesentlichen in Jerusalem.

 

Schlüsselereignisse

Die Verurteilung Judas, die Berufung Jesajas, das Kommen des Messias, Anklagen gegen andere Nationen, die zukünftige Bedrängnis und das Königreich, Anklage gegen Israel und Juda, Anklage gegen Sanherib, die Größe Gottes, die Erlösung des Knecht-Messias, der Plan Gottes für den Frieden

 

Schlüsselpersonen

Jesaja = „Hilfe ist Jahwe“ oder „Geholfen hat Jahwe“ auch „Jahwe hat gerettet“

Er diente als Prophet während der Regierungszeit von mehreren Königen Judas; seine Botschaft umfasste sowohl Gericht, als auch Hoffnung (Jes 1–66). Man könnte das gesamte Buch mit der Überschrift „Durch Gericht zum Heil“ überschreiben, denn es gibt keine Erneuerung ohne vorherige Umkehr. Das ist ein Grundprinzip Gottes, das man in der ganzen Bibel findet.

 

Schear-Jaschub = „ein Überrest wird um(zurück)kehren“

Der erste Sohn Jesajas diente als lebendiger Anschauungsunterricht über Gottes Treue gegenüber den Gläubigen unter dem Volk (Jes 7,3; 8,18; 10,21)

 

Maher-Schalal-Hasch-Bas = „schnelle Plünderung, eilige Beute“

Zweiter Sohn Jesajas (Jes 8,1.3.18)️

 

▪︎ Die beiden Söhne Jesajas

Schear-Jaschub war in den Tagen des Königs Ahas alt genug, um seinen Vater zu begleiten, als dieser dem König eine Botschaft überbrachte. Sein Name war prophetisch, denn so sicher, wie Jesaja einen Sohn hatte, dem dieser Name gegeben worden war, sollte das Königreich Juda schließlich gestürzt werden, und nur ein Überrest sollte nach einer bestimmten Zeit aus dem Exil zurückkehren (Jes 7,3; 10,20-23). Diese Rückkehr eines kleinen Überrestes erfolgte im Jahr 537 n. Chr., als der Perserkönig Kyrus einen Erlass herausgab, der den Juden gestattete, Babylon nach 70-jährigem Exil zu verlassen (2Chr 36,22-23; Esr 1,1; 2,1-2).

 

Ein anderer Sohn Jesajas namens Maher-Schalal-Hasch-Bas erhielt seinen Namen schon vor seiner Empfängnis. Der Name wurde auf eine Tafel geschrieben und von zuverlässigen Zeugen bestätigt. Offenbar wurde die Sache bis zur Geburt des Sohnes geheim gehalten. Danach konnten die Zeugen hervortreten und bestätigen, dass der Prophet die Geburt vorhergesagt hatte, was bewies, dass die Sache von prophetischer Bedeutung war. Es wurde gesagt, dass, ehe dieser Sohn zu rufen wisse: „Mein Vater!“ und: „Meine Mutter!“, der Reichtum von Damaskus und die Beute Samarias vor dem König von Assyrien hergetragen werden wird (vgl. Jes 8,1-4).

 

Aus der Prophezeiung ging hervor, dass für Juda bald Hilfe kommen würde. Diese Hilfe kam auch, als Assyrien in den Feldzug eingriff, den König Rezin von Syrien und König Pekach von Israel gegen Juda führten. Die Assyrer nahmen Damaskus ein, und später (740 v. Chr.) plünderten und verwüsteten sie das Königreich Israel, wodurch sich die prophetische Bedeutung des Namens des Jungen vollständig erfüllte (vgl. 2Kön 16,5-9; 17,1-6). Statt aber auf Gott zu vertrauen, hatte König Ahas versucht, die durch Syrien und Israel heraufbeschworene Gefahr abzuwenden, indem er dem König von Assyrien ein Bestechungsgeschenk gesandt hatte, um dessen Unterstützung zu gewinnen. Gott ließ deshalb zu, dass die Assyrer für Juda zu einer großen Gefahr wurden, ja dass sie das Land überfluteten und bis vor Jerusalem kamen, wie Jesaja warnend vorhergesagt hatte (Jes 7,17-20).

 

Jesaja sprach mehrmals von „Zeichen“, die Gott geben werde; dazu gehörten seine beiden Söhne, und in einem Fall diente er selbst als Zeichen. Gott gebot ihm, „drei Jahre als Zeichen und Vorzeichen gegen Ägypten und gegen Äthiopien nackt und barfuß“ umherzugehen, was andeuten sollte, dass sie vom König von Assyrien in die Gefangenschaft geführt würden (vgl. Jes 20,1-6; mit Jes 7,11.14; 19,20; 37,30; 38,7.22; 55,13; 66,19).

 

Schlüsselverse

(Jes 1,18; 2,4; 6,8; 9,5; 7,14; 40,31; 53,5-6; 55,8)

 

Jesaja 1,18

„... Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden“

 

Jesaja 2,4

„Und er wird Recht sprechen zwischen den Heiden und viele Völker zurechtweisen, sodass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden werden und ihre Speere zu Rebmessern; kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr erlernen“

 

Jesaja 6,8

„Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!“

 

Jesaja 9,5

„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst“

 

Jesaja 7,14

„Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird ihm den Namen Immanuel geben“

 

Jesaja 40,31

„aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden“

 

Jesaja 53,5-6

„5 Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. 6 Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der HERR warf unser aller Schuld auf ihn“

 

Jesaja 55,8

„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR“

 

Schlüsselworte

Licht = hebr. „or“ (Jes 2,5; 5,30; 10,17; 13,10; 30,26; 45,7; 58,10; 60,20)

 

Segen = hebr. „berakah“ (Jes 19,24.25; 44,3; 51,2; 61,9; 65,8.16; 66,3)

 

Knecht = hebr. „ebed“ (Jes 20,3; 24,2; 37,35; 42,1; 44,21; 49,5; 53,11)

 

Knecht des HERRN: Im Plural ist es ein Hinweis auf das Volk Israel. Im Singular ist dieser Ausdruck jedoch oft kein Hinweis auf Israel, sondern auf den verheißenen Messias. Dies wird besonders deutlich in den vier Liedern, die man in diesem Buch über den Knecht des HERRN findet (Jes 42,1-7; 49,1-7; 50,1-11; 52,13-15; 53,1-12).

 

Rettung/Heil = hebr. „jeschuah“ (Jes 12,2; 25,9; 33,6; 49,6; 51,8; 59,11; 62,1)

 

der Heilige Israels = hebr. „kadosch israel“ (Jes 12,6; 30,12.15; 41,14.20; 43,3.14)

Dieser Ausdruck kommt 25-Mal vor; 12-Mal im ersten Teil (Jes 1–39) und 13-Mal im zweiten Teil (Jes 40–66). Derselbe Ausdruck kommt auch 3-Mal in den Psalmen (Ps 71,22; 78,41; 89,18), 2-Mal in Jeremia (Jer 50,29; 51,5) und 1-Mal im 2. Buch der Könige (2Kön 19,22).

 

Herrlichkeit = hebr. „kavod

Gott handelt in Schöpfung, Gericht und Erlösung zur Verherrlichung seines Namens. Er gibt seine Ehre keinem anderen (Jes 42,8). Daher kommt der Begriff „Herrlichkeit“ (und die dazugehörigen Wörter „herrlich“ und „verherrlichen“) ganze 44-Mal vor. Kernaussagen finden sich in folgenden Versen: (Jes 4,2; 6,3; 11,10; 24,16.23; 26,15; 28,5; 35,2; 40,5; 44,23; 46,13; 49,3; 55,5; 58,8; 59,19; 60,1.2.13.21; 63,14; 66,18.19).

 

• Gott wirkt das Heil von sich aus und um seinetwillen (Jes 37,35; 43,25; 48,9.11);

• Gott wirkt das Heil allein (Jes 41,4; 44,24-28; 45,5-7; 46,9-10);

• Gott wirkt das Heil an Blinden und Tauben (Jes 6,10; 35,5; 42,7.16.18.19; 43,8; 59,10, an Toten: 26,14.19 25,8; 59,10, an Unreinen: 64,5)

 

Schlüssellehren

Christus, der leidende Knecht (Jes 49,1–57,21; Ps 68,19; 110,1; Mt 26,39; Joh 10,18; Apg 3,13-15; Phil 2,8.9; Hebr 2,9)

Der leidende Knecht (Jes 53). Jesaja 41–53 enthält mehrere Passagen über den „Gottesknecht“, die im leidenden Knecht von Jes 52,13–53,12 ihren krönenden Abschluss finden. Darin finden wir die beste Darstellung von Person und Werk Jesu bei seinem ersten Kommen (vgl. Mk 10,45). Manche dieser Details erfahren wir nicht einmal in den Evangelien. Schon Jesaja wusste, niemand würde seiner Verkündigung glauben (Jes 53,1).

 

Das erste Kommen des Messias (Jes 7,14; 8,14; 9,1.5-6; 11,1-2; Hes 11,16; Mt 1,23; Lk 1,31; 2,34; Joh 1,45; 3,16; Röm 9,33; 1Petr 2,8; Offb 12,5)

 

Die Jungfrauengeburt des Immanuel (Jes 7,14; Mt 1,23)

Diese Vorhersage der Jungfrauengeburt ist die erste der „Immanuelverheißungen“ (Jes 7–12). In der gesamten Bibel wird der Name „Immanuel“ nur auf den Messias angewandt. Seine Bedeutung ist „Gott mit uns“, was man von keinem anderen behaupten kann.

 

Das zweite Kommen des Messias (Jes 4,2; 11,2-6.10; 32,1-8; 49,7; 52,13.15; 59,20-21; 60,1-3; 61,2-3; Jer 23,5; Sach 3,8; Mt 25,6; 26,64; Röm 13,11-12; Phil 4,5; Offb 3,11)

 

Errettung in Christus (Jes 9,5-6; 12,2; 52,13-15; 53,1-12; Ps 103,11-12; Lk 19,9; Joh 3,16; Apg 16,31; Röm 3,21-24; 1Tim 1,15)

Vergleich der Botschaften der vier großen Propheten:

• Jesaja: die Errettung des HERRN

• Jeremia: das Gericht des HERRN

• Daniel: das Königtum des HERRN

• Hesekiel: die Herrlichkeit des HERRN.

 ▸ Errettung ist also das Hauptthema des Propheten Jesaja. In keinem anderen Buch der Bibel wird so oft von Rettung (oder Heil) gesprochen wie in Jesaja. Jesaja spricht jedoch nicht nur von Errettung, sondern auch von Gericht, und das mit einer Eindringlichkeit, die der Jeremias oder Hesekiels kaum nachsteht.

 

Der Sturz Luzifers (Jes 14,4-20)

 

Die ständige jüdische Präsenz im Land Israel (Jes 6,10-13)

 

Gottes Wesen im Buch

Der Gott, der Allerhöchste und Herrliche

 

Zugänglich (Jes 55,3.6), Ewig (Jes 9,5), Zuverlässig (Jes 49,7), Herrlich (Jes 2,10; 6,3; 42,8; 48,11; 59,19), Heilig (Jes 5,16; 6,3; 57,15), Gerecht (Jes 45,21), Freundlich (Jes 54,8.10; 63,7), Licht (Jes 60,19), Langmütig (Jes 30,18; 48,9), Liebend (Jes 38,17; 43,3-4; 49,15-16; 63,9), Barmherzig (Jes 49,13; 54,78; 55,3.7), Mächtig (Jes 26,4; 33,13; 41,10; 43,13; 48,13; 52,10; 63,12), Hält seine Versprechen (Jes 1,18; 43,2), Vorhersehend (Jes 10,5-17; 27,3; 31,5; 44,7; 50,2; 63,14), Rechtschaffen (Jes 41,10), Treu (Jes 25,1; 38,19; 65,16), Einzigartig (Jes 43,10; 44,6; 46,5.9), Einer (Jes 44,6.8.24; 45,58.18.21-22; 46,9-11), Unergründlich (Jes 40,28), Weise (Jes 28,29; 40,14.28; 42,9; 44,7; 46,10; 47,10; 66,18), Zornig (Jes 1,4; 3,8; 9,11b-13.18; 13,9; 26,20; 42,24-25; 47,6; 48,9; 54,8; 57,15-16; 64,8)

 

▪︎ Der „Heilige Israels“ (Jes 1,4; 5,19 usw.)

An 25 Stellen im gesamten Buch nennt Jesaja den HERRN den „Heiligen Israels“, eine sonst seltene Bezeichnung (vgl. Schlüsselwörter). Sie ergibt sich aus seiner Beauftragung in Jesaja 6,3, wo die Seraphim den HERRN der Heerscharen als „heilig, heilig, heilig“ vorstellen. Inmitten eines unreinen Volkes wurde Jesaja die kompromisslose Heiligkeit Gottes vorgeführt. Infolge dieser Heiligkeit ist Gott auch der „Mächtige Israels“ (Jes 1,24) und der „Herr der Heerscharen“ (54-Mal in Jesaja 1–39 und nur 6-Mal in 40–66). Gottes Heiligkeit und Macht ergänzen einander. Alle folgenden Gerichts- und Heilsbotschaften knüpfen an diesen Merkmalen Gottes an, der mächtig ist zu retten, der jedoch keinen Kompromiss mit dem Bösen eingeht. Die Schau des dreimal heiligen Gottes kehrt erst in Offenbarung 4,8 wieder, wo ebenfalls sechsflügelige Wesen sie zum Beginn der Trübsalsgerichte aussprechen. Im Kern dieser Heiligkeit und Macht steht jedoch sein Heilswirken, denn „der HERR hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Heiden“ (Jes 52,10).

 

 

▪︎ Der „Erlöser“ Israels (Jes 41,14–63,16)

Dieser Gottesname ist ebenfalls für Jesaja typisch (13-Mal, jedoch nur in der zweiten Hälfte). Im übrigen Alten Testament begegnen wir ihm nur 5-Mal. Das Neue Testament wendet ihn nie auf den HERRN an, indirekt jedoch wird an 17 Stellen über das Erlösungswerk Christi darauf angespielt. Der Ausdruck leitet sich vom Zeitwort „gaal“ (lösen) ab. Ein „Erlöser“ (goel) löst oder kauft auf dem Markt einen Menschen oder einen Besitz (z.B. 3Mo 25; 27). In Jesaja bezieht sich die „Erlösung“ vor allem auf die nationale Errettung Israels als ein Volk von blinden und tauben Flüchtlingen, unterjocht von fremden Mächten (Jes 41,14ff; 44,24ff; 54,5ff). Jesaja spricht aber auch von geistlicher Erlösung für alle, die „vom Treuebruch umkehren“ (Jes 59,20).

 

Folgendes sind weitere Namen Gottes, in denen Er sich mit Israel verbindet:

• Der Mächtige Israels (Jes 1,24)

• Das Licht Israels (Jes 10,17)

• Der Gott Israels (Jes 21,10.17; 24,15; 29,23; 37,16.21; 41,17; 45,3.15; 48,2; 52,12)

• Der Fels Israels (Jes 30,29)

• Der Erretter Israels (Jes 43,3)

 ▸ Den Ausdruck „Retter“ (jascha) verwendet Jesaja 8-Mal (Jes 43,3.11 usw.). Er wird im Neuen Testament oft auf Christus übertragen.

• Der Schöpfer Israels (Jes 43,15)

• Der König Israels (Jes 44,6)

 

Christus im Buch

Das Buch Jesaja ist eines der eindrucksvollsten Beispiele messianischer Prophetie im Alten Testament. Kein Buch des Alten Testaments zeichnet ein so vollständiges und umfassendes Bild von Christus wie Jesaja. Er verwendet eine sehr lebhafte Bildersprache, um zu beschreiben, wie der zukünftige Christus wie „ein Lamm zur Schlachtbank geführt wird“ (Jes 53,7) und „viele gerecht machen, und ihre Sünden tragen wird“ (Jes 53,11).

 

Sein erstes Kommen als leidender Diener des HERRN und auch sein zweites Kommen als König über alle Könige werden im Detail hervorgehoben. Jesaja spricht über die Geburt des Herrn Jesus, über sein Leben, seinen Tod, seine Auferstehung, seine Rückkehr und sein Friedensreich. All das finden wir in diesem Bibelbuch.

 

Hier folgen die messianischen Prophezeiungen aus Jesaja und ihre neutestamentlichen Erfüllungen: Jes 7,14 (Mt 1,22-23); Jes 9,1-2 (Mt 4,12-16); Jes 9,5 (Lk 2,11; Eph 2,14-18); Jes 11,1 (Lk 3,23.32; Apg 13,22-23); Jes 11,2 (Lk 3,22); Jes 28,16 (1Petr 2,46); Jes 40,3-5 (Mt 3,1-3); Jes 42,1-4 (Mt 12,15-21); Jes 42,6 (Lk 2,29-32); Jes 50,6 (Mt 26,67; 27,26.30); Jes 52,14 (Phil 2,7-11); Jes 53,3 (Lk 23,18; Joh 1,11; 7,5); Jes 53,4-5 (Röm 5,6.8); Jes 53,7 (Mt 27,12-14; Joh 1,29; 1Pt 1,18-19); Jes 53,9 (Mt 27,57-60); Jes 53,12 (Mk 15,28); Jes 61,1 (Lk 4,17-19.21)

 

Inhalt & Themen

Das Buch der Ankündigung des leidenden Erlösers und Königs: von der Offenbarung des Messias

 

▪︎ Kernaussage: Der kommende Messias wird die Menschen von ihren Sünden erlösen.

 

▪︎ Ziel und Zweck: Die Rettung kommt vom HERRN – national wie persönlich

Die vielen Einzelaussagen Jesajas könnte man unter zwei große Rubriken zusammenfassen, die mit den Messiasbezeichnungen überschrieben sind: „der Heilige Israels“ und „der leidende Knecht“. Dieser zweifache Zweck kommt im Thema des Buches zum Ausdruck: „Die Rettung kommt vom Herrn“ – nicht von den Götzen oder weltlichen Bündnissen.

 

Warnung Israels vor dem bevorstehenden Gericht wegen ihres Götzendienstes und ihrer weltlichen Bündnisse. Erinnerung der Nation an Gottes Heilsplan, vor allem die Errettung durch den Messias der zuerst als leidender Knecht, dann jedoch als König der Könige kommen wird (Jes 52,13–53,12). Die Menschen im Reich Juda zu Gott zurückrufen und Gottes Erlösung durch den Messias zu predigen. Der Prophet Jesaja war hauptsächlich dazu berufen für das Königreich von Juda zu prophezeien. Juda ging durch Zeiten des Aufschwungs und Zeiten der Rebellion. Juda wurde durch Assyrien und Ägypten bedroht, wurde aber aufgrund von Gottes Gnade von der Zerstörung verschont. Jesaja verkündete eine Botschaft der Umkehr von Sünden und der hoffnungsvollen Erwartung von Gottes Erlösung in der Zukunft.

 

Das Buch des Propheten Jesaja steht am Anfang der Prophetenbücher im Alten Testament – nicht nur, weil Jesaja zeitlich der erste der „großen Propheten“ war, sondern auch, weil dieses Buch die umfassendste und reichhaltigste Botschaft aller Prophetenbücher enthält. Mit seinen 66 Kapiteln ist Jesaja eines der längsten Bücher und inhaltlich das umfangreichste prophetische Buch der Bibel. Es steht nach den Psalmen an zweiter Stelle, was die Anzahl der Kapitel angeht.

 

Kein anderer Prophet enthüllt so viel von Gottes Heilsgedanken wie Jesaja. Seine Vorhersagen reichen von Israels unmittelbarer Situation über den Untergang des Nord- und Südreiches, die Verschleppung nach Babylon und Heimführung durch die Perser, das Kommen des Messias in Niedrigkeit, sein Leben und seinen stellvertretenden Tod für sein Volk, die zweite Zerstreuung des Volkes über die ganze Erde und die Zusammenführung in Buße bis hin zum messianischen Segen im Tausendjährigen Friedensreich. Jesajas Verheißungen über das Messianische Reich umfassen alle Lebensbereiche: den geistlichen, nationalen, internationalen, wirtschaftlichen, geographischen, kosmischen und zoologischen. Jesajas Gottessicht ist die umfassendste und gründlichste des gesamten Alten Testaments.

 

Der literarische Stil des Buches wechselt zwischen Prophetie in Versform und historischem Bericht. Der Inhalt kann herausfordern: Die Sprache ist gehoben, und die Bilder, die in dem Buch verwendet werden, sind manchmal schwer zu verstehen. Dennoch ist das Buch Jesaja flüssig zu lesen und beeindruckend in Sprache und Weite der Gedanken.

 

Das Buch Jesaja besteht aus drei Hauptteilen:

 

Der erste Teil befasst sich mit den Gerichten Gottes gegen die Menschen an verschiedenen Orten (Kapitel 1–35).

 

Der zweite Teil umfasst einen kurzen Abschnitt, der aus den Kapiteln 36–39 besteht. In diesem Abschnitt versucht Sennacherib, die Stadt Jerusalem zu besiegen, doch Gott rettet die Stadt. Dann wird König Hiskia krank und man sagt ihm, er werde sterben. Er ruft Gott an, der daraufhin zustimmt, sein Leben zu verlängern. In Kapitel 39 kommen Besucher aus Babylon in Jerusalem an, welche die künftige Zerstörung Jerusalems durch dieses Reich voraussagen lassen.

 

Der dritte Abschnitt befasst sich mit Gottes zukünftiger Rettung für sein Volk (Jes 40–66). Es wird aus der babylonischen Gefangenschaft befreit werden (Jes 40–48). Der Messias, der leidende Knecht aus Kapitel 53, wird kommen, um sein Volk zu erlösen, was zu vielen Veränderungen führen wird (Jes 49–57). In den Kapiteln 58–66 geht es dann um die künftige Herrlichkeit des Volkes Gottes, einschließlich des Schicksals Jerusalems und der endgültigen Erhörung der Gebete Israels durch Gott.

 

Wer das Buch Jesaja aufmerksam liest, wird beeindruckt sein von der Aktualität und Kraft seiner Botschaft für uns in der heutigen Zeit.

 

 

▪︎ Praktische Verwendung

Das Buch Jesaja präsentiert uns den Retter in nicht zu verleugnendem Detail. Er ist der einzige Weg in den Himmel, das einzige Mittel, um Gottes Gnade zu erhalten, der einzige Weg, die einzige Wahrheit, das einzige Leben (Joh 14,6; Apg 4,12). Wissend welchen Preis Christus für uns bezahlt hat, wie können wir „so großes Heil nicht achten“? (Hebr 2,3) Wir haben nur ein paar kurze Jahre auf dieser Erde, um zu Christus zu finden und die Rettung, die Er uns anbietet, anzunehmen. Es gibt nach dem Tod keine zweite Chance. Die Ewigkeit in der Hölle ist eine lange Zeit.

 

Kennst du Leute, die behaupten Christen zu sein, die aber an Christus nicht wirklich glauben und Heuchler sind? Das ist vielleicht die beste Zusammenfassung, wie Jesaja die Nation von Israel gesehen hat. Israel hatte den Anschein von Gerechtigkeit, aber es war nur eine Fassade. Im Buch Jesaja fordert der Prophet Jesaja Israel heraus, Gott mit ihrem Herzen zu gehorchen und nicht nur äußerlich. Jesajas Wunsch war es, dass die, die seine Worte hören und lesen, davon überzeugt würden, dass sie von ihren Sünden umkehren und sich Gott für Vergebung und Heilung zukehren sollen.

 

Wissenswertes

Jesaja wird „der Evangelist des Alten Testaments“ genannt und das Buch Jesaja wird als „fünftes Evangelium“ bezeichnet. Die gute Botschaft – das bedeutet das Wort „Evangelium“ – die Segen und Trost enthält (Jes 40,1), geht sowohl an Israel als auch an die Nationen (Jes 49,6). Diese Botschaft steht in direktem Zusammenhang mit dem großen und zentralen Thema des prophetischen Wortes: dem Messias, dem Herrn Jesus Christus.

 

Das Buch Jesaja wird auch als eine Miniaturausgabe der Bibel beschrieben, da sich das Buch ganz natürlich in zwei Hauptteile, Kapitel 1–39 und Kapitel 40–66, unterteilt, was den neununddreißig Büchern des Alten Testaments und den siebenundzwanzig Büchern des Neuen Testaments entspricht. Jesaja 1–39 konzentriert sich auf das Versagen der Menschheit, während Jesaja 40–66 die Hoffnung auf den kommenden Messias betont.

 

 

▪︎ Der Sturz Luzifers (Jes 14,4-20)

Zwar ist in der Bibel oft vom Satan die Rede („Satan“ wird er 18-Mal im Alten und 35-Mal im Neuen Testament genannt, „Teufel“ – „diabolos“ – 35-Mal im Neuen Testament), doch erfahren wir nur aus Jesaja 14 und Hesekiel 28 von seiner Erschaffung und Vollkommenheit sowie seinem Sturz. In Jesaja 14,4 verbirgt er sich hinter dem „König von Babel“, in Hesekiel 28,12 hinter dem „König von Tyrus“, wohl aufgrund ihrer satanischen Macht. Durch Daniel wissen wir überdies vom „Fürsten von Persien“ und dem „Fürsten von Griechenland“ (Dan 10,20), die gegen den Erzengel Michael kämpften und offenbar für die bösen Geister hinter diesen heidnischen Nationen stehen. Die Darstellung des „Königs von Babel“, der dem Höchsten gleich sein wollte, doch vom Himmel fiel und in die tiefste Grube geworfen wurde, geht weit über einen Menschen wie Nebukadnezar hinaus, der in Daniel nach der Bestrafung wegen seines Stolzes sogar den Höchsten pries (Dan 4,31). Ähnlich verhält es sich mit dem Spottlied über den „König von Tyrus“ in Hesekiel 28,12ff, der mit übermenschlichen Zügen ausgestattet wird. Gemeint ist Luzifer, der „alle Reiche der Welt“ für sich beanspruchte (Mt 4,8), als er dem Herrn Jesus in der Wüste begegnete. Für Jesaja ist er das Urbild des Geschöpfes, das sich selbst gegen den Schöpfer erhebt.

 

 

▪︎ Handschriftenfund in Qumran

21 Handschriften von Jesaja: Höhle I: 2; Höhle IV: 18; Höhle V: 1

Datierung: von 125 v. Chr. (1QIsa a) – 60 n. Chr. (4QIsa c); 1QIsa b: = protomasoretischer Text

 

1QIsa a (125 v. Chr.): vollständig, alle 66 Kapitel (inkl. Jesaja 53); Länge: 7,32 m; Höhe: 29,9 cm; Orthografie etwas modernisiert durch Andeutung von Vokalen durch Konsonanten; 17 zusammengenähte Ziegenhäute

 

Die große Jesaja-Rolle (1QIsaa) ist eine der ursprünglich sieben Schriftrollen vom Toten Meer, die 1947 in Qumran entdeckt wurden. Sie ist die größte und am besten erhaltene aller biblischen Schriftrollen und die Einzige, die fast vollständig ist. Die 54 Spalten enthalten alle 66 Kapitel der hebräischen Version des biblischen Buches Jesaja. Sie stammt aus der Zeit um 125 v. Chr. und ist damit eine der ältesten Schriftrollen vom Toten Meer, etwa tausend Jahre älter als die ältesten uns bekannten Manuskripte der hebräischen Bibel vor der Entdeckung der Schriftrollen. Die Version des Textes stimmt im Allgemeinen mit der masoretischen oder traditionellen Version überein, die in mittelalterlichen Kodizes wie dem Aleppo-Kodex kodifiziert ist, aber sie enthält viele unterschiedliche Lesarten, alternative Schreibweisen, Schreibfehler und Korrekturen. Im Gegensatz zu den meisten biblischen Schriftrollen aus Qumran weist sie eine sehr vollständige Orthografie (Schreibweise) auf, die zeigt, wie das Hebräische in der Zeit des Zweiten Tempels ausgesprochen wurde.

 

Kurze Gliederung

▪ 1. Kurzgliederung

1. Hauptteil 1: Prophetischer Teil (Jes 1–35)

2. Mittelteil: Historischer Teil (Jes 36–39)

3. Endteil: Prophetisch/Messianischer Teil (Jes 40–66)

 

 

▪ 2. Kurzgliederung

1. Gericht (Jes 1,1–35,10)

2. Historischer Einschub (Jes 36,1–39,8)

3. Heil (Jes 40,1–66,24)

 

Der historische Einschub in der Mitte des Buches (Jes 36–39) markiert den Übergang zwischen dem ersten und zweiten Teil. Entscheidend für das Verständnis des Zusammenhangs ist, dass wir die Situation verstehen, in der Jesaja seine Botschaft verkündigt hat. Dabei ergibt sich ein sehr wichtiger Unterschied: Im ersten Teil stand Juda unter der Bedrohung der Assyrer. Im zweiten Teil stand Juda unter der Bedrohung der Babylonier.

 

1. Die frühen Weissagungen (Jes 1–35)

 • Weissagungen während der Regierung von Usija, Jotham und Ahas (Jes 1–12)

 • Das Gericht über die Nationen und der künftige „Tag des HERRN“ (Jes 13–27)

 • Die sechs Weherufe. Gericht der Zerstörung und Wiederherstellung in Herrlichkeit (Jes 28–35)

 ▸ Jede Einheit der früheren Prophetien sagt große Gerichte voraus, aber jede Einheit endet auch mit der Vision von einem zurückgesammelten und wiederhergestellten Volk.

2. Historischer Einschub (Jes 36,1–39,8)

3. Die späteren Weissagungen (Jes 40–66)

 • In Babylon: Verheißung der Befreiung durch Kyrus (Jes 40–48)

 • Der Knecht Jahwes – sein Leiden und seine Herrlichkeit (Jes 49–57)

 • Die jüdische Geschichte in der Endzeit: Herrlichkeit Israels und des künftigen Zeitalters (Jes 58–66)

 ▸ Jede Einheit beginnt mit einem Kapitel, das den Schlüssel zu dem gesamten Abschnitt bildet. Alle enthalten sie eine Beschreibung der zwei Klassen, aus denen sich das Volk besonders in den letzten Tagen zusammensetzt. Es wird deutlich, dass es für die Gottlosen keinen Frieden, sondern nur Strafe geben wird.

 

▪ 3. Kurzgliederung

1. Gerichtsworte (Jes 1–35)

2. Trost- und Hoffnungsworte (Jes 40–66)

 

Detaillierte Gliederung

Teil 1: Anklage (Jes 1,1–39,8)

 

1. Anklage Judas (Jes 1,1–12,6)

▪ Die Verurteilung Judas (Jes 1,1–5,30)

 • Überschrift (Jes 1,1)

 • Gottes Anklage (Jes 1,2-23)

 • Gottes Versprechen der Wiederherstellung nach dem Gericht (Jes 1,24-31)

 • Die Herrlichkeit des zukünftigen Königreiches (Jes 2,1-4)

 • Die Reinigung (Jes 2,5–4,1)

 • Das Tausendjährige Reich (Jes 4,2-6)

 • Das Gleichnis vom Weinberg (Jes 5,1-30)

▪ Die Berufung Jesajas (Jes 6,1-13)

▪ Das Kommen des Messias (Jes 7,1–12,6)

 • Das Zeichen des Immanuel (Jes 7,1-25)

 • Das Zeichen des Schnell-Raub Eile-Beute (Jes 8,1-22)

 • Das Zeichen des Messias (Jes 8,23–9,6)

 • Gericht über Samaria (Jes 9,7–10,4)

 • Vergeltung (gegen Assur) und Umkehr (Israels) (Jes 10,5-34)

 • Die Herrschaft des Sprosses von Isai (Jes 11,1-16)

 • Ein Lobpreislied (Jes 12,1-6)

 

2. Anklagen gegen andere Nationen (Jes 13,1–23,18)

▪ Gegen Babel (Jes 13,1–14,23)

▪ Gegen Assur (Jes 14,24-27)

▪ Gegen Philistäa (Jes 14,28-32)

▪ Gegen Moab (Jes 15,1–16,14)

▪ Gegen Damaskus (Aram) und ihren Verbündeten, Israel (Jes 17,1-14)

▪ Gegen Kusch (Jes 18,1-7)

▪ Gegen Ägypten (Jes 19,1–20,6)

▪ Gegen Babel (Jes 21,1-10)

▪ Gegen Edom (Jes 21,11-12)

▪ Gegen Arabien (Jes 21,13-17)

▪ Gegen Jerusalem (Jes 22,1-25)

▪ Gegen Tyrus (Jes 23,1-18)

 

3. Die zukünftige Bedrängnis und das Königreich; Jesajas Offenbarung (Jes 24,1–27,13)

▪ Die Gerichte der Bedrängniszeit (Jes 24,1-23)

▪ Die Triumphe im Zeitalter des Königreiches (Jes 25,1-12)

▪ Lobpreis im Königreich (Jes 26,1-21)

▪ Israel im Königreich (Jes 27,1-13)

 

4. Anklage gegen Israel und Juda; Wehe und Segen (Jes 28,1–35,10)

▪ Wehe über Samaria (Jes 28,1-29)

▪ Wehe über Juda (Jes 29,1-31,9)

 • Wegen ihrer Heuchelei (Jes 29,1-24)

 • Wegen ihres Bundes mit Ägypten (Jes 30,1–31,9)

▪ Der Messias und sein Königreich (Jes 32,1-20)

▪ Assur und seine Gerichte (Jes 33,1-24)

▪ Harmagedon und seine Gerichte (Jes 34,1-17)

▪ Das Königreich und sein Segen (Jes 35,1-10)

 

5. Anklage gegen Sanherib (Jes 36,1–39,8)

▪ Der Spott aus Assur (Jes 36,1-22)

▪ Die Wahrheit von Gott (Jes 37,1-7)

▪ Die Bedrohung aus Assur (Jes 37,8-35)

▪ Der Triumph über Assur (Jes 37,36-38)

▪ Die Krankheit Hiskias (Jes 38,1-22)

▪ Die Dummheit Hiskias (Jes 39,1-8)

 

Teil 2: Trost (Jes 40,1–66,24)

 

1. Die Größe Gottes (Jes 40,1–48,22)

▪ Bei der Befreiung Judas aus der Gefangenschaft (Jes 40,1-11)

▪ Bei der Schöpfung (Jes 40,12-31)

▪ Im Vergleich zu Götzen (Jes 41,1-29)

▪ Bei der Sendung seines Knechtes (Jes 42,1-25)

▪ Bei der Wiederherstellung Israels (Jes 43,1–44,28)

▪ Indem er Kyrus gebraucht (Jes 45,1-25)

▪ Beim Gericht über Babel (Jes 46,1–47,15)

▪ Bei der Befreiung Judas aus Babel (Jes 48,1-22)

 

2. Die Erlösung des Knecht-Messias (Jes 49,1–57,21)

▪ Der Knecht wird berufen (Jes 49,1-26)

▪ Der Knecht steht im Gegensatz zum ungehorsamen Israel (Jes 50,1-11)

▪ Der Rest wird ermutigt und ermahnt (Jes 51,1–52,12)

▪ Das Leiden und der Triumph des Knechtes (Jes 52,13–53,12)

▪ Erlösung durch den Knecht (Jes 54,1–57,21)

 • Das Lied der Erlösung (Jes 54,1-17)

 • Die Einladung zu Erlösung (Jes 55,1-13)

 • Tausendjähriger Segen wird auf die Heiden ausgeweitet (Jes 56,1-8)

 • Zurechtweisung derer, welche die Erlösung ablehnen (Jes 57,9–57,21)

 

3. Der Plan Gottes für den Frieden (Jes 58,1–66,24)

▪ Der Kontrast zwischen richtigem und falschem Gottesdienst (Jes 58,1-14)

▪ Der Umgang mit der Sünde (Jes 59,1-21)

 • Beschreibung der Sünden Israels (Jes 59,1-8)

 • Erkenntnis der Sünden Israels (Jes 59,9-15)

 • Auslöschung der Sünden Israels (Jes 59,16-21)

▪ Die Herrlichkeit Israels im Tausendjährigen Reich (Jes 60,1-22)

▪ Der Friedensdienst des Messias während beider Ankünfte (Jes 61,1-11)

▪ Die Wiederherstellung Israels (Jes 62,1-12)

▪ Die Voraussetzung für Segen (Jes 63,1–65,16)

 • Gericht über Gottes Feinde (Jes 63,1-6)

 • Bekenntnis von Gottes Volk (Jes 63,7–64,11)

 • Reue über die Sünde (Jes 65,1-16)

▪ Die Eigenschaften des Königreiches (Jes 65,17-25)

▪ Der Vorwurf der Heuchelei (Jes 66,1-6)

▪ Die Wiedergeburt Israels (Jes 66,7-9)

▪ Die Freude in der Zukunft (Jes 66,10-24)

 

Zitate im Neuen Testament

Jesaja wird im Neuen Testament direkt über 65-Mal zitiert und ist somit der mit Abstand am häufigsten zitierte alttestamentliche Prophet. Namentlich wird er im Neuen Testament über 20-Mal erwähnt.

 

Ein Zitat kann sich auf ein direktes Zitat oder eine sinngemäße Wiedergabe des Textes (Paraphrase) sowie auf eine anderen Version des Alten Testaments beziehen.

 

Jes 1,9 – Röm 9,29

Jes 5,2 – Mk 12,1

Jes 6,9-10 – Mt 13,14-15

Jes 6,9-10 – Mk 4,12

Jes 6,9-10 – Lk 8,10

Jes 6,9-10 – Joh 12,40

Jes 6,9-10 – Apg 28,26-27

Jes 6,9-10 – Röm 11,8

Jes 7,14 – Mt 1,23

Jes 8,12-13 – 1Petr 3,14-15

Jes 8,14 – Röm 9,33

Jes 8,14 – 1Petr 2,8

Jes 8,17-18 – Hebr 2,13

Jes 9,1-2 – Mt 4,15-16

Jes 10,22-23 – Röm 9,27-28

Jes 11,4 – 2Thes 2,8

Jes 11,10 – Röm 15,12

Jes 12,3 – Joh 7,38

Jes 13,10 – Mt 24,29

Jes 13,10 – Mk 13,24

Jes 22,13 – 1Kor 15,32

Jes 22,22 – Offb 3,7

Jes 25,8 – 1Cor 15,54

Jes 27,9 – Röm 11,27

Jes 28,11-12 – 1Kor 14,21

Jes 28,16 – Röm 9,33

Jes 28,16 – Röm 10,11

Jes 28,16 – 1Petr 2,6

Jes 29,10 – Röm 11,8

Jes 29,13 – Mt 15,8–9

Jes 29,13 – Mk 7,6-7

Jes 29,14 – 1Kor 1,19

Jes 33,5-6 – Mt 11,5

Jes 33,5-6 – Lk 7,22

Jes 33,18 – 1Kor 1,20

Jes 40,3 – Mt 3,3

Jes 40,3 – Mk 1,3

Jes 40,3 – Joh 1,23

Jes 40,3-5 – Lk 3,4-6

Jes 40,6-8 – 1Petr 1,24-25

Jes 40,13 – Röm 11,34

Jes 40,13 – 1Kor 2,16

Jes 42,1-4 – Mt 12,18-21

Jes 44,6-7 – Offb 1,17-18

Jes 44,6-7 – Offb 2,8

Jes 45,23 – Röm 14,11

Jes 49,6 – Apg 13,47

Jes 49,8 – 2Kor 6,2

Jes 49,10 – Offb 7,16

Jes 52,53 – Mt 2,23

Jes 52,5 – Röm 2,24

Jes 52,7 – Röm 10,15

Jes 52,11-12 – 2Kor 6,17

Jes 52,15 – Röm 15,21

Jes 53,1 – Joh 12,38

Jes 53,1 – Röm 10,16

Jes 53,4 – Mt 8,17

Jes 53,4 – 1Petr 2,24

Jes 53,5 – 1Petr 2,24

Jes 53,7-8 – Apg 8,32-33

Jes 53,9 – 1Petr 2,22

Jes 53,11–12 – 1Petr 2,24

Jes 53,12 – Mk 15,28

Jes 53,12 – Lk 22,37

Jes 54,1 – Gal 4,27

Jes 54,13 – Joh 6,45

Jes 55,3 – Apg 13,34

Jes 56,7 – Mt 21,13

Jes 56,7 – Mk 11,17

Jes 56,7 – Lk 19,46

Jes 57,19 – Eph 2,17

Jes 59,7-8 – Röm 3,15-17

Jes 59,20-21 – Röm 11,26-27

Jes 61,1-2 – Lk 4,18-19

Jes 62,11 – Mt 21,5

Jes 64,3-4 – 1Kor 2,9

Jes 65,1-2 – Röm 10,20-21

Jes 66,1-2 – Apg 7,49-50

Jes 66,24 – Mk 9,48


Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen