Was ist Sünde?

Habakuk 1,13

"Du hast zu reine Augen, um Böses mitansehen zu können, und Verderben vermagst du nicht anzuschauen"

 

1. Johannes 3,4

"Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit"


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■ Einleitung
■ Definition und Wesen von Sünde
■ Freigekauft
■ Ursprung von Sünde
■ Folgen von Sünde
■ Strafe für den, der sündigt
■ Erlösung von Sünde
■ Stolz: Die große zentrale Sünde
• Definition von Stolz
• Satan fiel durch Stolz

Die Botschaft der Bibel gilt in erster Linie den Menschen. Deswegen benutzt sie Worte und Begriffe, die Menschen verstehen können. Ihr Zentralthema und Hauptanliegen ist das geistliche Wohlergehen des Menschen und letztendlich die Wiederherstellung der verlorenen Gemeinschaft mit Gott.

 

Die Bibel ist das einzige Buch auf der ganzen Welt, das klar und korrekt die Ursache für die Not und das Leid der Menschen diagnostiziert. Das Wort Gottes stellt bei allen Menschen die Diagnose, dass wir an einer Krankheit des Herzens leiden, die "Sünde" heißt (Jer 17,9-10). Sie besteht darin, dass wir eine geistliche Haltung des Stolzes und Rebellion Gott gegenüber eingenommen haben, und dies tritt wiederum als ungehorsames Verhalten zutage. Ohne Ausnahme leiden wir alle an dieser Krankheit, die tödlich verläuft, wenn sie nicht behandelt wird.

 

Das Wort Gottes spricht über das Wesen und die Folgen der Sünde und zeigt den Weg auf, wie man durch den Glauben an den, der Sünde nicht kannte, nämlich Jesus Christus, von dieser tödlichen Krankheit und ihren Folgen befreit werden kann.

 

Römer 5,12.19

"12 Darum, wie durch einen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben 19 Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen (Adam) die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen (Jesus) die Vielen zu Gerechten gemacht"

 

Römer 6,23

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn."

 

Sünde ist so schwerwiegend, dass nur der Sühnetod des Sohnes Gottes sie wegnehmen kann (Joh 1,29).

Definition und Wesen von Sünde

Zunächst müssen wir zwischen Sünden (Mehrzahl) und Sünde (Einzahl) unterscheiden. Sünden sind die sündhaften Taten, die Menschen begangen haben. Jesus wurde bestraft, damit uns diese sündhaften Taten vergeben würden. Sünde hingegen ist jene unheilvolle Macht, jene Unheil bringende Natur, die uns dazu veranlasst, Sünden zu begehen.

 

Sünde ist eine innerliche, geistliche Haltung des Stolzes und Rebellion gegenüber Gott, die sich in äußerlich sichtbaren Handlungen des Ungehorsams ausdrückt. Sünde ist ein abweichendes Verhalten; eine Abweichung von dem, was Gott sagt, das in Verirrungen führt (sich in Sünde verstricken).

 

Das Wesen der Sünde liegt primär nicht darin, Böses zu tun, sondern es liegt in dem Verlangen, von Gott unabhängig zu sein.

 

Sünde ist Absonderung von Gott und ist sowohl Abfall von dem Treueverhältnis zu Gott, als auch Ungehorsam gegenüber Seiner Gesetze und Gebote, denn jeder der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit (1Joh 3,4). 

 

Der Begriff Gesetzlosigkeit beinhaltet mehr, als Gottes Gesetz zu übertreten. Er vermittelt den eigentlichen Kern der Rebellion, d.h. so zu leben, als gäbe es kein Gesetz oder die bestehenden Gesetze zu ignorieren (Jak 4,17). Gesetzlosigkeit bedeutet, dass man sich Gott nicht unterordnet, seinen eigenen Weg gehen will und sich weigert, den Herrn als rechtmäßigen Herrscher anzuerkennen. Im Grunde stellt man damit den eigenen Willen über den Willen Gottes. Gesetzlosigkeit bedeutet Widerstand gegenüber dem Lebendigen, der das Recht hat, Gehorsam zu fordern.

 

Das zuerst in der Bibel vorkommende Wort für Sünde (hebr. chatta'ah) in 1. Mose 4,7 bedeutet Zielverfehlung, ebenso ist das griechische "hamartia" zu übersetzen. Indem man alle Begriffe für Sünde im Alten und Neuen Testament zusammennimmt, erhält man die Essenz des Sündenbegriffes: Sünde ist Zielverfehlung. Das Ziel ist in diesem Fall der Vollkommenheitsmaßstab, den Gott festgelegt und Jesus bestätigt hat. In diesem Licht wird klar, dass wir alle, ohne den Herrn, Sünder sind.

 

Römer 3,23

"denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes"

 

Sünde heißt, dass die Richtung falsch ist und zwar weg von Gott. Diese verkehrte Richtung ist die Ursache für alles Verkehrte im Leben des Menschen und für alles Unheil in dieser Welt (5Mo 28,15-68). 

 

Menschen sündigen alle auf diese Weise, und durch unseren sündhaften Lebenswandel rauben wir Gott die Ehre, die ihm zusteht. So richtet sich jede Sünde zuerst gegen Gott (1Mo 39,9).

 

In Zusammenhang mit Sünde denken wir oft nur an Verbrechen und Mord. Die Bibel meint mit Sünde jedoch alles, was Gottes Maßstab der Vollkommenheit nicht entspricht. Sünde ist alles, was nicht an Gottes Vollkommenheit heranreicht. Das meint die Bibel, wenn es heißt: "Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Röm 3,23). Das erinnert uns daran, dass Gott absolut vollkommen ist. Der Mensch ist ohne Gott nicht vollkommen und ein Sünder (Röm 5,8). Deshalb sind wir alle vor Gott schuldig.

 

Sünde ist Auflehnung gegen Gott (1Joh 3,4-10). Sünde ist, dass wir nicht an den Sohn Gottes Jesus Christus glauben (Joh 16,9). Sünde ist alles, was nicht aus biblischen Glauben heraus geschieht: "Alles, was nicht aus Glauben getan wird, ist Sünde" (Röm 14,23). Sünde ist alles, was wir tun, obwohl wir wissen, dass es nicht in Ordnung ist: "Alle Ungerechtigkeit ist Sünde" (1Joh 5,17). Das bloße Fehlen der Gerechtigkeit ist Sünde, weil das Wort Gottes gerecht ist (Ps 119,172). Sünde ist alles, was wir unterlassen, obwohl wir wissen, dass wir es tun sollten: "Wer Gutes tun könnte und es nicht tut, dem ist es Sünde" (Jak 4,17). Sünde ist aller Eigenwille und Unabhängigkeit von Gott, wenn wir zu Gott sagen: "Nicht dein Wille, sondern mein Wille soll geschehen" (Mt 6,10). Nicht nur unsere Gedanken, Worte und Taten sind sündig, sondern unser ganzes Innenleben ist von Geburt an voller Sünde (1Mo 8,21; 6,5-6; Ps 51,5-7; Pred 9,1-3).

 

Sünde gibt vor, ein Genuss zu sein, welcher temporär ist. Der Genuss der Sünde bringt nie Frieden, befriedigt nie und hat nie genug.

 

Frei von Sünde sein ist totale Befriedigung, angekommen sein, nicht mehr getrieben sein, FRIEDEN haben. Sünde versucht zu befriedigen was dadurch nie befriedigt werden kann und das Schlimmste: Sie beraubt.

 

Wer nicht die Kurskorrektur durch Umkehr und Vergebung (1Joh 1,9) erfährt, der erlebt die Folge der Zielverfehlung als unabänderliches Gesetz: "Der Lohn der Sünde ist der Tod" (Röm 6,23).

 

Jesus Christus kam, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Er, der selbst ohne Sünde war, nahm unsere Sünde auf sich, starb stellvertretend für uns, und erstand wieder von den Toten, damit uns vergeben würde und wir ewiges Leben, durch den Glauben daran, empfangen können.

Freigekauft

Durch das Blut Jesu bin ich aus der Hand des Teufels erlöst worden.

 

Der Begriff "erlösen" bedeutet so viel wie "zurückkaufen". Wir waren Sklaven, die auf dem Sklavenmarkt Satans zum Verkauf angeboten wurden. Der Apostel Paulus sagt: "Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft" (Röm 7,14). Wenn zur Zeit der Römer jemand als Sklave verkauft wurde, verkaufte man ihn, wie man damals sagte, "unter dem Speer". Er musste auf einem Holzblock stehen. Aus einem Pfahl hinter ihm ragte ein Speer über seinem Kopf nach vorne. Wenn man jemanden so dastehen sah, wusste man augenblicklich, dass diese Person als Sklave verkauft wurde.

 

Paulus will damit Folgendes sagen: „Meine Sünde ist der Speer über meinem Kopf; sie ist verantwortlich dafür, dass ich als Sklave auf dem Sklavenmarkt verkauft werde.“ Und dort war jeder einzelne von uns – jeder von uns wurde wegen seiner Sünde wie Paulus als Sklave verkauft.

 

Doch eines Tages ging Jesus auf diesen Sklavenmarkt und sagte: „Ich kaufe sie. Ich kaufe ihn.“ Um welchen Preis? Sein Blut. Wir wurden aus dem Reich Satans freigekauft und in das Reich Gottes gebracht.

 

Ein Sklave hat keine Entscheidungsfreiheit. Er kann sich nicht aussuchen, welche Tätigkeit er oder sie für seinen oder ihren Herrn ausführen wird. Ein Sklave wird vielleicht Koch, eine Sklavin Prostituierte – das ist einzig und allein die Entscheidung des Herrn. Bei uns war es auch nicht anders. Einige von uns waren vielleicht gute, respektable Sklaven, aber sie waren auch nicht besser als jene, die nicht respektabel waren. Verachten Sie Prostituierte oder Alkoholiker nicht, denn es war die Entscheidung ihres Herrn, also des Sklavenhalters, die sie als Sklaven zu dem machte, was sie waren. Satan entschied, was aus ihnen werden würde, aber das Blut Jesu bricht seinen Zugriff, setzt sie frei und entreißt sie der Hand Satans.

Ursprung von Sünde

Auf Grund von Jesaja 14 und Hesekiel 28 erfahren wir, dass sich die allererste Sünde im Himmel zugetragen hat. Luzifer, der mächtige Engelfürst, erhob sich in seinem Stolz über Gott und wollte ihm gleich sein.

 

Jesaja 14,12-14

"12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen! 13 Und du, du sagtest in deinem Herzen: "Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. 14 Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleichmachen."

 

Er wird seitdem in der Bibel als der Teufel oder der Satan bezeichnet. In 1. Mose 3 lesen wir von der ersten Sünde, die sich auf der Erde zugetragen hat. Sie geschah im Garten Eden. Gott hatte Adam und Eva nachdrücklich geboten, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen zu essen. Sie waren aber ungehorsam und aßen davon. Durch ihren Entschluss und die Tat wurden sie in ihrem Wesen zu Sündern.

 

1. Mose 2,16-17

"16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; 17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!"

Folgen von Sünde

Sünde hat grundlegende Folgen:

 

Erstens: Inneren, geistlichen Tod, bzw. Trennung von Gott (Jes 59,2) - Dadurch Versklavung (Joh 8,31-36, Röm 6,1-23; 7,14).

Zweitens: Den physischen Tod unseres Körpers

Drittens: Endgültige und ewige Verbannung aus der Gegenwart Gottes an einen Ort der Finsternis und Qual (Eph 5,3-7)

 

• Innerer, geistlicher Tod, bzw. Trennung von Gott (Jes 59,2)

Die Strafe für den Sünder ist der Tod. Im selben Augenblick, als Adam und Eva sündigten, starben sie geistlich. Sie wurden von Gott getrennt und konnten keine Gemeinschaft mehr mit ihm haben. Beide erkannten, dass sie nackt waren, und sie versuchten, sich vor Gott zu verstecken (1Mo 3,7-10). Gleichzeitig wurden sie auch unter die Gesetzmäßigkeit des Ieiblichen Todes gestellt.

 

• Versklavung unter die Sünde (Joh 8,34)

Durch den Sündenfall kam die Versklavung unter die Sünde (Joh 8,31-36, Röm 6,1-23; 7,14).

 

• Physischer Tod unseres Körpers

2. Im selben Augenblick, als Adam und Eva sündigten, starben sie geistlich und wurden somit von Gott getrennt. Gleichzeitig wurden sie auch unter die Gesetzmäßigkeit des Ieiblichen Todes gestellt.

 

• Vererbung von Sünde

Adams sündige Natur wurde an die ganze Menschheit vererbt. Jeder Nachkomme Adams, das heißt jedes Kind, das geboren wird, ist schon von Geburt an ein Sünder. Adams ältester Sohn Kain wurde zum Mörder, weil seine Werke böse waren (1Joh 3,12). Da nun alle Menschen bereits von Geburt an Sünder sind, sind sie auch alle geistIich tot und dazu verurteilt, eines Tages Ieiblich zu sterben.

 

• Fluch über die gesamte Schöpfung

Die Sünde des Menschen hat einen Fluch über die gesamte Schöpfung gebracht. Dornen und Disteln sind ein sprechender Beweis dafür. Andere Folgen dieses Fluches finden wir in 1. Mose 3,14-19. Solange wir Kriege, Gefängnisse, Krankenhäuser und Friedhöfe haben, brauchen wir keine weiteren Beweise dafür, dass Sünde in der Welt ist. Krankheiten, Schmerzen, Kummer, Sorgen, Tränen und Tod sind ebenso schmerzliche Folgen der Sünde.

Strafe für den, der sündigt

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod!" (Röm 6,23). Gott hat gesagt, dass der Tod die Strafe für die Sünde ist. Dieser Tod ist sowohl geistIich als auch leiblich. Die Strafe muss bezahlt werden. Gott muss den, der sündigt, bestrafen. Solange wir in unseren Sünden leben, sind wir geistlich tot. Der leibliche Tod steht uns unausweichlich bevor. Sterben wir und haben noch keine Vergebung unserer Sünden erhalten, werden wir in den ewigen Tod gehen. Wir werden für ewig von dem Angesicht Gottes verbannt sein und im Feuer- & Schwefelsee ewige seelische und körperliche Schmerzen erleiden. Dies ist der zweite Tod, von dem in Offenbarung 20,14 gesprochen wird.

Erlösung von Sünde

Gott liebt die Welt, darum hat er eine wunderbare Erlösung geschaffen, so dass der Mensch nicht unausweichlich die Strafe der Sünde tragen und ewig verlorengehen muss. Gott schickte seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, um den Menschen Erlösung zu bringen. Er wurde von der Jungfrau Maria geboren. Er hat keinen Menschen zum Vater, so erbte er nicht die sündige Natur Adams. Jesus war der einzige Mensch ohne Sünde, der jemals gelebt hat. Er war bereit, die Strafe für die Sünden verlorener Menschen zu erleiden und starb für Sünder am Kreuz auf Golgatha. Damit erfüllte er alle Forderungen eines heiligen Gottes. Weil Jesus Christus die Strafe auf sich nahm, schenkt Gott jedem Menschen ewiges Leben, der sich als Sünder erkennt, seine Sünden bekennt und Jesus Christus als seinen Herrn und Erlöser annimmt.

 

Jeder, der seine Sünden bekennt, sein Vertrauen im Glauben auf den Herrn Jesus setzt, dass der heilige Gottessohn für die Sünden von verlorenen Menschen starb, darf wissen, von der Krankheit, Macht und Strafe der Sünde erlöst zu sein. Das bedeutet nicht, dass so jemand nun nicht mehr sündigen kann, sondern dass ihm alle Sünden die der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft vergeben worden sind. Wir erhalten die Kraft, für Gott zu leben und nicht mehr den Verlockungen der Sünde nachzugeben. Die Bibel nennt uns von dem Augenblick an "Kind Gottes". "Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" (Joh 1,12). Wir dürfen uns somit als an Jesus Christus Gläubige bekennen und sind aus er Stellung von Sünder in die Stellung von Heiligen versetzt.

 

Was geschieht aber nun, wenn ein Gläubiger sündigt? Die Gemeinschaft mit Gott wird gestört und getrübt. Das innige Verhältnis zwischen dem himmlischen Vater und seinem Kind ist unterbrochen. Diese Gemeinschaft wird erst dann wiederhergestellt, wenn der Gläubige Gott die Sünde bekennt und aufhört, sie zu tun. In 1. Johannes 1,9 lesen wir "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er [Gott] treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aIler Ungerechtigkeit."

Stolz: Die große zentrale Sünde

In Hesekiel 28,17 lesen wir über Luzifer:

 

"Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit..."

 

Luzifer war so schön, dass er darauf stolz wurde. Wir alle sollten uns stets vergegenwärtigen, dass die beiden ersten Sünden in der Geschichte nicht Mord oder Ehebruch, sondern Stolz und Rebellion waren. Was für eine Offenbarung das doch ist.

 

• Definition von Stolz

Stolz ist alles was sich über Gottes Gedanken überhebt.

 

Stolz erhebt sich über andere und zeichnet sich dadurch aus, sich selbst zu erheben. Das Wesen Satans entspricht dem Wesen von Stolz, da er sich über Gott selbst hinwegsetzte, durch diese Haltung zu Fall kam und deshalb den Menschen im Sündenfall anleiten konnte.

 

Es ist wichtig anzuerkennen, dass der Mensch ohne die Liebe Gottes, die in ihrem Wesen Wahrheit ist, in der angeborenen Sündhaftigkeit stolz ist. Stolz gehört ebenfalls zu den angeborenen Zuständen, die einem Menschen nicht durch Erziehung allein vermittelt werden. 

 

Stolz im Sinne von Hochmut ist Anmaßung, Überheblichkeit, Arroganz, Einbildung, Blasiertheit, Prätention; veraltet Hoffart oder Dünkel. Ein Verhalten, das von Hochmut zeugt, ist das Angeben, Prahlen, Großtun und Wichtigtun. Der Gegensatz zum Hochmut ist die Demut.

 

• Satan fiel durch Stolz

Der Satan fiel durch Stolz/Hochmut. Dies ist die große zentrale Sünde. Stolz/Hochmut ist die Wurzel allen Übels. Luzifer war der höchste und schönste Engel. Bis er fiel. Luzifer war für die Heiligtümer Gottes im Himmel verantwortlich gewesen. Er war für die Anbetung zuständig. Er ist Musikexperte und benutzt heute noch sehr viel Musik um Menschen zu fesseln und zu faszinieren. Er war der Cherub gewesen, der den Ort, an dem sich die Gegenwart Gottes manifestiert hat, bedeckte. Er war für die Musik verantwortlich. Er war ein Künstler. Er war äußerst fähig. Dann rebellierte er und fiel. Stolz!

 

Satan, der gefallene Engel, der Feind Gottes und der Menschen, schlug zurück. Er hegte aus zweierlei Gründen mit den Menschen eine besondere Feindseligkeit. Zum einen konnte er das Bild Gottes im Menschen angreifen. Der Grund hierfür war, dass der Mensch gegenüber dem Rest der Schöpfung Gott repräsentierte. Gott selbst konnte von Satan nicht angegriffen werden, doch er konnte Krieg gegen das Bild Gottes im Menschen führen. Es war ihm eine große Freude, dieses Bild zu beschmutzen, es zu zerstören, es herabzuwürdigen – und daran hat er unermüdlich gearbeitet. Zum anderen hatte Satan auf den Menschen deshalb eine so rasende Wut, weil dieser dazu bestimmt war, den Herrschaftsplatz Satans einzunehmen. Vom Augenblick der Erschaffung des Menschen an sah Satan diesen als Rivalen, den es auszulöschen galt.

 

Ironischerweise verursachte Satan den Fall des Menschen mithilfe derselben Motive, die seinen eigenen Fall verursacht haben.

 

Das Hauptziel Satans in unserem Leben ist die Heilige Schrift zu unterminieren. In einem allmählichen Prozess versucht der Satan unseren Glauben an das Wort Gottes abzubauen, aufzuweichen, auszuhöhlen, zu durchlöchern, zu unterhöhlen, herabzusetzen, zu zersetzen und letztendlich komplett zu zerstören.

 

Wenn der Satan uns an den Punkt gebracht hat, wo wir nicht länger an die Autorität der Schrift/das Wort Gottes glauben und sie nicht akzeptieren, dann sind wir verloren. Das ist alles was er erreichen muss und er geht dabei sehr listig vor.

 

Die Bibel sagt:

1. Mose 3,1a

"Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes..."

 

Die Schlange, als Sprachrohr Satans dargestellt, stellte das Wort Gottes in Frage. Der Satan hat seine Taktik bis heute nicht geändert. Wieso sollte er? Er ist doch damit so erfolgreich.

 

Wir dürfen uns nicht von unserem Glauben an das Wort Gottes abbringen lassen. Der Satan fängt vielleicht nicht damit an, dass er das Wort direkt angreift. Wahrscheinlich fängt er damit an, dass er es in Frage stellt. Wenn wir über diese Infrage-Stellung nachdenken, werden wir dieselben Probleme bekommen wie Eva. Evas Reaktion könnte man mit drei Worten zusammenfassen:

 

1. Zweifel: Zunächst einmal zweifelte sie am Wort Gottes

2. Unglauben: Dann glaubte sie nicht mehr

3. Ungehorsam: Dann hat sie ihm nicht mehr gehorcht

 

Dies sind die drei Schritte nach unten: Zweifeln, Nichtglauben und Nichtgehorchen.

 

Nachdem sie diese drei Schritte gegangen war, war sie verloren. Wenn wir diese drei Schritte nach unten gehen, wird es uns ganz genau so ergehen.

 

Satan benutzte so etwas wie eine Motivation um Eva zu überreden. Seine Motivation war zunächst, dass er Eva an Gottes Güte zweifeln lassen wollte. Danach wollte er ihr vermitteln, dass sie und Adam wie Gott sein könnten. Der letzte Köder war, sie könnten wie Gott sein, ohne von Gott abhängig zu sein.

 

Das Problem war nicht, dass sie wie Gott sein wollten. Dies ist kein schlechtes Motiv, aber sie wollten wie Gott sein ohne von Gott abhängig zu sein.

 

Satan tat das was er immer tut. Er fing an den Charakter Gottes zu diskreditieren. Er sagte zu ihnen:

 

"Gott sei ein Tyrann. Gott hat euch hier in diesen Garten gestellt; natürlich ist es ein schöner Garten - ihr habt alles was ihr braucht, ihr macht eure Sache gut, ABER...

Denkt doch mal darüber nach wie es wäre, wenn ihr frei sein würdet. Wenn ihr einfach nur tun und lassen könntet was ihr wolltet, wenn ihr eure eigenen Antworten finden könntet, dann müsstet ihr euch nicht mehr auf Gott verlassen. Gott behandelt euch doch hier wie Menschen zweiter Klasse. Gott behandelt euch nicht so wie ihr es verdient hättet. Ihr habt mehr verdient."

 

Darauf reagiert Eva. Und diese Motivation, diese Vorstellung wie Gott sein zu können ohne von Ihm abhängig zu sein, packte sie.

 

Der grundlegende Irrtum von Adam und Eva war ihr Wunsch unabhängig von Gott gut sein zu wollen. Sie traten in eine Beziehung, Unabhängigkeit von Gott, ein. Wenn die Bibel vom alten Menschen spricht, dann geht das zurück auf den alten Adam. Adam bekam erst als Rebell Kinder. Jeder Nachkomme Adams wird seither mit Rebellion in seinem Herzen geboren. Das Wesen der Rebellion ist der Wunsch von Gott unabhängig zu sein. Dies ist die Wurzel unser aller Probleme.

 

Manche Menschen reisen um die halbe Welt um vor ihrem Problem zu fliehen, doch sie werden es nie schaffen, weil sie ihr grundlegendes Problem mitschleppen, wohin sie auch gehen. Das grundlegende Problem ist in ihnen. Man kann nicht davor weglaufen. Sie können um die ganze Welt reisen, aber sie nehmen es immer mit.

 

Dieses grundlegende Problem, das die Bibel Fleisch, fleischliches Wesen, alter Mensch, oder alter Adam nennt, ist der Wunsch von Gott unabhängig zu sein. 

 

Unabhängig von Gott ist Sünde.


Quellen:

  • Derek Prince - Grundsteine
  • Derek Prince - SÜHNE - Ihre persönliche Begegnung mit Gott
  • Derek Prince - Das Wort Gottes proklamieren
  • Derek Prince - Unabhängigkeit ist Sünde
  • emmaus Fernbibelkurs
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen