Israel oder Palästina? Wie lautet der richtige Name für das Heilige Land? Wem gehört das Land?


Psalm 105,7-11

7 Er, der HERR, ist unser Gott; auf der ganzen Erde gelten seine Rechtsurteile. 8 Er gedenkt auf ewig an seinen Bund, an das Wort, das er ergehen ließ auf tausend Geschlechter hin; 9 [an den Bund,] den er mit Abraham geschlossen, an seinen Eid, den er Isaak geschworen hat. 10 Er stellte ihn auf für Jakob als Satzung, für Israel als ewigen Bund, 11 als er sprach: »Dir gebe ich das Land Kanaan als das Los eures Erbteils«


In diesem Beitrag geht es um das vielleicht kontroverseste Thema der heutigen Zeit. Israel oder Palästina? Wie lautet der richtige Name für das Heilige Land? Eine zweite Frage schließt sich der ersten an, nämlich wem das Land gehört?

 

Biblisch betrachtet, ist das „Heilige, Gelobte oder Verheißene Land“ unter dem Namen „Land Kanaan“ oder „Land Israel“ (Eretz Israel) bekannt. Fälschlicherweise wird es oft als „Palästina“ bezeichnet. Es widerspricht absolut biblischer Wahrheit, das Land „Palästina“ zu nennen. Der Name „Palästina“ kommt in der Bibel nicht vor. Im Koran, der „Heiligen Schrift“ des Islams, kommt der Name „Palästina“ ebenfalls nicht vor. Der Name „Jerusalem“ auch nicht.

 

Der Name „Palästina“ und „Jerusalem“

Oft hört man in muslimischen Ländern und Gemeinden, dass Juden „Besatzer“ im Heiligen Land sein sollen und widersprechen damit ihrem eigenen Propheten und dem Koran.

 

Im Gegenteil: Der Koran spricht mehrmals den Juden das Recht auf „Eretz“, das „Land“, zu – worunter der biblische Kontext das spätere „Land Israel“ meint.

 

Hinweis: Eretz Israel (אֶרֶץ יִשְׂרָאֵל) 

hebr. Eretz Jisra'el, dt. Land Israel(s) ist eine traditionelle, historische hebräische Bezeichnung für das Heilige Land.

 

Wir zitieren den Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi:

 

„Insgesamt zehnmal spricht der Koran von der Gabe des „Landes“ an die Kinder Israels. In dem ersten Vers der in Mekka offenbarten Sure 17 ist die Rede von dem „Land, das wir gesegnet haben“. Die muslimischen Korankommentatoren sind sich darüber einig, dass es sich dabei um das Land des biblischen Israel handelt. Im Zusammenhang mit dem Exodus, dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, ist in derselben Sure Folgendes zu lesen: „Und wir sagten zu den Kindern Israels: 'Bewohnt das Land!'“. Mit einem Imperativ wird den Israeliten das Land Israel zugewiesen, in das sie ausziehen sollen. Diesen Imperativ gibt es auch in der folgenden Koranstelle: „Nehmt diese Stadt zur Wohnung“. Die muslimische Koranexegese erwähnt hierbei Jerusalem.

 

Deutlicher spricht der Koran über die Gabe des „Landes“ an die Israeliten und die konkrete Verbindung dazu in einer der letzten in Mekka offenbarten Suren. Dort steht Folgendes: „Und wir gaben dem Volk, das unterdrückt worden war, die östlichen und westlichen Gegenden des Landes (d. h. das ganze Land) zum Erbe, das wir gesegnet haben. Und das schöne Wort (der Verheißung) deines Herrn ging an den Kindern Israels in Erfüllung (zum Lohn) dafür, dass sie geduldig waren.“

 

Das koranische Recht der Palästinenser auf das Land Israel entpuppt sich als ein Gerücht. Diese Behauptung wird durch antisemitische Verschwörungstheorien noch verstärkt.

 

Nirgendwo im Koran steht, dass dieses „Land“ den Muslimen heilig oder gar verheißen sei. Die religiöse Aufladung des Heiligen Landes und „Palästinas“ ist eine muslimische Projektion eigener Fantasien, die im Laufe der Zeit und vor allem nach der Gründung des Staates Israel entstanden ist.

 

Nach Mekka und Medina wird Jerusalem (arab. al-quds) als die dritte heilige Stadt der Muslime betrachtet. Aus der muslimischen Tradition wissen wir, dass die Gemeinde des Propheten nach der Auswanderung von Mekka nach Medina im Jahr 622 achtzehn Monate lang ihr Ritualgebet Richtung Jerusalem verrichtete. Wegen religiös-politischer Auseinandersetzungen zwischen dem Propheten Mohammed und den in Medina lebenden Juden wurde diese Praxis abgeschafft beziehungsweise geändert, und die Muslime begannen, Richtung Mekka zu beten.

 

Eine außerordentliche Wertschätzung wird Jerusalem als Schauplatz der nächtlichen Himmelsreise des Propheten zuteil. Der erste Vers der Sure 17 spricht davon, Gott habe Mohammed nachts von der heiligen Kultstätte in Mekka nach der fernen Kultstätte in Jerusalem reisen lassen. Daraus leiten die Muslime ihr Recht auf das Land Israel ab. Im Koran kommt jedoch weder der Name Jerusalem explizit vor, noch wird erwähnt, Jerusalem sei die Stadt der Muslime. Auch der Name „Palästina“, der für die Region spätestens ab römischer Zeit etabliert war, kommt im Koran nicht vor.

 

Ebenso enthält auch die Tradition des Propheten, als zweite kanonische Quelle des Islam, keinen Hinweis darauf, dass Jerusalem den Muslimen gehöre. Das religiöse und politische Wirken des Propheten zeigt deutlich, dass er kein Interesse an Jerusalem hatte. Daher kann kein muslimischer Anspruch auf Jerusalem erhoben werden. In seinem Werk „Anleitung für den Besuch Jerusalems“ betrachtet selbst der ultrakonservative Gelehrte Ibn Taimiyya (1263–1328) die Verehrung Jerusalems kritisch. Sie gilt ihm als unerlaubte Innovation, die mit dem islamischen Glauben nichts zu tun habe.“

 

Palästina – politisch korrekt, biblisch völlig falsch!

Abraham ist der Stammvater des Volkes Israel. Abraham wurde in der südmesopotamischen Stadt Ur in Chaldäa geboren und zog mit seinem Vater Terach, samt Familie, nach Haran in Nordmesopotamien. Dort wurde er von Gott berufen, in das Land der Verheißung, nach Kanaan, zu ziehen (1Mo 12).

 

Die Geschichte der Patriarchen umfasst die Geschichte Abrahams, Isaaks und Jakobs mit seinen zwölf Söhnen, die dann zu den Stamm- oder Erzvätern der 12 Stämme Israels wurden.

 

Zur Zeit der Patriarchen kannte man dieses Gebiet als „Land Kanaan“. Das ist der Name für das westlich des Jordan gelegenen Gebietes vor der Einwanderung der Israeliten. In diesem Land wohnten verschiedene Völkerschaften, die ihrer Abstammung nach den Hamiten (Ham ist einer der drei Söhne Noahs) zugeordnet werden. Diese kleinen Völker bildeten in Kanaan nie eine politische oder staatliche Einheit, sondern bildeten zumeist voneinander unabhängige Stadtstaaten.

 

Später, nach der Eroberung durch die Israeliten unter Josua, wurde es das „Land Israels“ genannt. Dieser Name wird auch im Neuen Testament noch gebraucht (Mt 2,20), obwohl es zu jener Zeit eine Provinz des Römischen Reiches war.

 

Der Name „Judäa“ und „Palästina“

In römisch-biblischer Zeit war Judäa eine römische Provinz. Sie umfasste die Großregion südlich der Provinz Syria bis gegen Ägypten. „Judäa“ bedeutet „Land der Juden“. Im Hebräischen wird zwischen „Judäa“ und „Juda“ nicht unterschieden. Im Deutschen werden die Bewohner des Gebiets als „Judäer“ und als „Juden“ bezeichnet. Der moderne Name von Judäa lautet Israel. Jesus war auch kein „Palästinenser“, sprich kein Araber, wie viele fälschlicherweise behaupten; Araber kamen erst ab dem siebten Jahrhundert an diesen Ort.

 

Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. stand die Bezeichnung „Juda“ in ihrer griechischen Form, „Judäa“, für das ganze Gebiet, das sich unter jüdischem Einfluss befand. Dies galt bis zur Herrschaft von Herodes dem Großen. Herodes war König der Juden und regierte in der Zeit von 37–4 v. Chr. von Jerusalem aus über das gesamte Land der Bibel. Er war in seinen Entscheidungen jedoch von der Weltmacht Rom abhängig, die das Land zu dieser Zeit besetzt hatte. Mit Unterstützung der Römer war er an die Macht gekommen und befolgte deshalb treu die Weisungen der amtierenden römischen Kaiser. Nach dessen Tod wurde sein Reich aufgeteilt. Zur Zeit von Jesus war das Gebiet schließlich eine römische Provinz, die von einem Regierungsbeamten verwaltet wurde.

 

Die Differenzen zwischen der jüdischen Bevölkerung und der römischen Obrigkeit führten während dieser Zeit immer wieder zu Konflikten. Nach dem jüdischen Bar-Kochba-Aufstand 132–135 n. Chr. verfolgte Kaiser Hadrian schließlich eine konsequente antijüdische Politik, in deren Rahmen der Name „Syria Palästina“ etabliert wurde. Das gesamte Gebiet wurde von Kaiser Hadrian von „Judäa“ in „Palästina“ (Syria Palästina; Palästinensisches Syrien) umbenannt.


Diese Region wurde viele Jahre lang von vielen Menschen als „Palästina“ bezeichnet. Doch die meisten Menschen – darunter Nahostpolitiker, Journalisten, Historiker und sogar Lexikographen – wissen wenig über die Geschichte des Namens „Palästina“ oder darüber, welches Territorium er zu einem bestimmten Zeitpunkt umfasste. Es wird allgemein angenommen, dass sich der Begriff „Palästina“ nur auf das Land zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer bezieht. In zahllosen Büchern und Karten heißt es, dass Israel mit der Eroberung des Westjordanlands und des Gazastreifens im Sechstagekrieg von 1967 „ganz Palästina“ in Besitz genommen hat. Das ist jedoch nicht korrekt. Der Begriff „Palästina“ wurde jahrtausendelang ohne eine genaue geografische Definition verwendet. Das ist nicht ungewöhnlich – denken wir an „Transkaukasus“ oder „Mittlerer Westen“. Für Palästina gab es keine genaue Definition, weil keine erforderlich war. Seit der römischen Ära hatte der Name keine politische Bedeutung mehr. Keine Nation hatte jemals diesen Namen.


Für Christen war der Begriff als Synonym für das „Heilige Land“ von Bedeutung. Für die Juden war er gleichbedeutend mit „Eretz Israel“, was der hebräische Begriff für das „Land Israel“ ist. Wie der palästinensische Gelehrte Muhammad Y. Muslih in „The Origins of Palestinian Nationalism“ feststellt, verwendeten arabische Sprecher manchmal die arabischen Wörter für „Heiliges Land“, prägten aber nie einen eindeutig arabischen Namen für das Gebiet. „Filastin“ ist die arabische Aussprache der römischen Bezeichnung. „Palästina wurde auch als „Surya al-Janubiyya“ (Südsyrien) bezeichnet, weil es Teil des geografischen Syriens war“, schreibt Muslih. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg sagten Gelehrte manchmal auch, Palästina sei die Region südlich von Syrien.


Der Begriff „Palästina“ bezog sich auf eine Region, die 400 Jahre lang vor dem Ersten Weltkrieg Teil des Osmanischen Reiches war. In diesem Reich war es auf mehrere Provinzen und Gouvernements aufgeteilt und bildete nie eine Verwaltungseinheit.


Während des Ersten Weltkriegs (1914–1918) kämpfte das Osmanische Reich, zu dem auch Palästina gehörte, an der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns gegen die Alliierten. Dadurch wurde das Heilige Land aus britischer Sicht zum Feindesland, und Großbritannien übernahm die Führung bei der Eroberung des Landes. Nach dem Ende des Krieges teilten die siegreichen Alliierten den ehemals osmanischen Nahen Osten in neue politische Einheiten auf. Im April 1920 übertrugen sie Frankreich das Mandat zur Verwaltung Syriens, einschließlich des Libanon. Großbritannien erhielt zwei Mandate, eines für Mesopotamien (heute Irak) und eines für Palästina. Die Grenzen für die drei Gebiete waren noch nicht festgelegt.


Im November 1917 gab die britische Regierung die Balfour-Erklärung heraus, in der sie versprach, in Palästina eine nationale jüdische Heimstätte zu schaffen.

 

Der Name „Palästina“ bedeutet „Land der Philister“. Er hasste die Juden so sehr, dass er beschloss, seine römische Provinz, welche die Großregion südlich der Provinz Syria bis gegen Ägypten umfasste, nicht mehr Israel zu nennen, sondern Palästina (Philisterland) – bewusst nach den biblischen Erzfeinden Israels, den Philistern. 

 

Jerusalem nannte er in „Aelia Capitolina“ um  und erhielt die Form einer typischen römischen Stadt. Den Juden wurde verboten, dort oder im näheren Umfeld zu siedeln. Somit wurde die Heilige Stadt zur römischen Militärkolonie. 

 

Ziel dieser Umbenennungen Judäas und Jerusalem war, den konkreten Bezug auf das jüdische Volk zugunsten der eher geographischen Bezeichnung Palästina aufzugeben. So sollte jede Erinnerung an das jüdische Leben in der Region ausgelöscht werden, um den konkreten Bezug auf das jüdische Volk zum Land in Vergessenheit geraten zu lassen.

 

Herodes wurde damals von den Römern zum König von Judäa gekrönt. Eigentlich hätte Herodes doch „König von Palästina“ sein oder heißen müssen. Aber Er war eben König von Judäa. Auf alten Karten zwischen 700 und 1800 wird Israel eigentlich immer als Judäa bezeichnet und nicht als Palästina.

 

Die heute in Israel lebenden Araber, oft fälschlich „Palästinenser“ genannt, haben mit den Ureinwohnern Kanaans nichts zu tun. Wären die sogenannten Palästinenser ein kanaanitisches Urvolk, sprächen sie Hebräisch. Bis zur islamischen/muslimischen Eroberung Israels im 7. Jahrhundert n. Chr. lebten keine Araber im Land Israel. Erst dann kamen sie ins Land, waren immer nur ein Teil der Bevölkerung und hatten auf dem Gebiet Israels nie einen eigenen Staat. Der historische Anspruch der Araber, auf dem Boden Israel einen eigenen arabischen Staat zu errichten, hat demnach für keinen Zeitpunkt der Geschichte eine historische Berechtigung.


Die meisten heutigen „Palästinenser“ sind Erbflüchtlinge von Arabern, die aus umliegenden arabischen Staaten zuwanderten, nachdem dieser unwirkliche Ort von Juden zu einer wirtschaftlichen Blüte gebracht wurde.

 

So kam es, dass anschließend von den meisten weiteren heidnischen Herrschern, einschließlich der Briten, der Name „Palästina“ weiter verwendet wurde, um zu bekräftigen, dass die Juden keinen Anspruch mehr auf das Land hatten. Es war also ein bewusst gewählter, antijüdischer Begriff.

 

Der Begriff das „Heilige Land“ wurde von den Christen etwa vom 5. Jahrhundert an gebraucht. Nach Beendigung der britischen Mandatsregierung im Jahr 1948 kam das Land an zwei Staaten. Aus einem Teil wurde der Staat Israel, und der andere Teil kam zum Königreich Jordanien.

 

Wer die Entwicklungen im Nahen Osten verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass im November 2012 die Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedete, in der den Palästinensern der Status eines „palästinensischen Staates“ zugesprochen wurde. Dies scheint ein Sieg für Menschenrechte zu sein, aber im Kern bedeutet es eine Belohnung für Hass und Terror. Außerdem kompromittiert es die Rechte des jüdischen Volkes auf ein Leben in Frieden und Sicherheit. Die Nationen, die dafür gestimmt haben, werden sich dafür verantworten müssen. Denn Gott wird niemanden für schuldlos erklären, der direkt oder indirekt seinen erstgeborenen Sohn Israel angreift und das Land Israel teilt (Joel 4,1-16).

 

Die Nationen dieser Welt scheinen nicht die geringste Ahnung zu haben von der Tiefe, der Wurzel und des Kerns dieses zutiefst geistlichen Konfliktes. Sie scheinen nicht zu erkennen, dass die Führer der Palästinenser und ihre islamischen/muslimischen Verbündeten nur darauf aus sind, den jüdischen Staat Israel zu delegitimieren und zu zerstören. Sie haben letztlich eine klare Agenda: einen judenfreien, vollständig arabisch-islamischen/muslimischen Staat Palästina auf dem gesamten Gebiet des heutigen Israel, einschließlich der gesamten Stadt Jerusalem.

 

Der derzeit vorgeschlagene palästinensische Staat im Westjordanland, im Gazastreifen und Ostjerusalem ist nur der erste Schritt ihrer Strategie. Sie fordern die Dinge in „Salamitaktik“, einer Taktik, mit der politische Ziele durch zunächst kleinere Forderungen und entsprechende Zugeständnisse der Gegenseite erreicht werden sollen. Und am Ende wollen sie alles. Aber wenn man die Bibel ernst nimmt, dann weiß man, dass Gott solche Bemühungen nicht ungestraft lässt. Christen sollten beten für die Wiederherstellung der jüdischen Nation, für die Wiederherstellung der „zerfallenen Hütte Davids“ (Apg 15,16-17), für den Frieden Jerusalems (Ps 122,6) und für das Kommen des Messias nach Jerusalem (Lk 1,33). Das ist der Fokus, den die Bibel setzt.

 

Christen sollten auch für Ägypten, Syrien und alle arabischen Nachbarländer beten, damit auch dort Gottes Heilsversprechen erfüllt werden (Jes 19,23-25). Christen sollten für ihre Kirchen/Gemeinden und Regierungen beten, damit die Blindheit von ihren Augen genommen wird, und Christen samt den Regierungen der Völker anfangen, Israel zu segnen und sich zu Israel zu stellen.

 

Vor allem aber gilt: Der heutige Staat Israel hat ein völkerrechtlich verbrieftes Existenzrecht. Israel ist ein Staat der Völkergemeinschaft wie beispielsweise Deutschland, Südafrika oder Chile auch. Das bedeutet: Das Land Israel ist das Land des jüdischen Staates, so wie das Land Deutschland das Land des deutschen Staates ist. Israel ist der Besitzer des Landes. Dies gilt auch angesichts der umstrittenen Landesteile, die immer wieder in der Diskussion sind – die Siedlungsfrage eingeschlossen. Israel gehört Israel.

 

▪︎ Ein Crashkurs zur Geschichte des „palästinensischen Staates“ Palästina

 

Israel hat 1948 seine Unabhängigkeit ausgerufen. Was war vorher?

 

1. Vor Israel gab es ein britisches Mandat, nicht einen palästinensischen Staat;

2. Vor dem britischen Mandat gab es das Osmanische Reich, nicht einen palästinensischen Staat;

3. Vor dem Osmanischen Reich gab es den islamischen Staat der Mamelucken in Ägypten, nicht einen palästinensischen Staat;

4. Vor dem islamischen Staat der Mamelucken in Ägypten gab es das arabisch-kurdische Reich der Ayyubiden, keinen palästinensischen Staat;

5. Vor dem ayyubidischen Reich gab es das fränkische und christliche Königreich Jerusalem, keinen palästinensischen Staat;

6. Vor dem Königreich Jerusalem gab es die Reiche der Umayyaden und Fatimiden, keinen palästinensischen Staat;

7. Vor dem Reich der Umayyaden und Fatimiden gab es das byzantinische Reich, keinen palästinensischen Staat;

8. Vor dem byzantinischen Reich gab es die Sassaniden, keinen palästinensischen Staat;

9. Vor dem Sassanidenreich gab es das byzantinische Reich, nicht einen palästinensischen Staat;

10. Vor dem byzantinischen Reich gab es das Römische Reich, keinen palästinensischen Staat;

11. Vor dem Römischen Reich gab es den hasmonäischen Staat, keinen palästinensischen Staat;

12. Vor dem hasmonäischen Staat gab es den seleukidischen Staat, keinen palästinensischen Staat;

13. Vor dem Seleukidenreich gab es das Reich von Alexander dem Großen, keinen palästinensischen Staat;

14. Vor dem Reich Alexanders des Großen gab es das persische Reich, nicht einen palästinensischen Staat;

15. Vor dem persischen Reich gab es das babylonische Reich, nicht einen palästinensischen Staat;

16. Vor dem babylonischen Reich gab es die Königreiche Israel und Juda, keinen palästinensischen Staat;

17. Vor den Königreichen Israel und Juda gab es das Königreich Israel, nicht einen palästinensischen Staat;

18. Vor dem Königreich Israel gab es die Theokratie der zwölf Stämme Israels, nicht einen palästinensischen Staat;

19. Vor der Theokratie der zwölf Stämme Israels gab es eine Agglomeration unabhängiger kanaanitischer Stadtkönigreiche, keinen palästinensischen Staat;

20. Eigentlich gab es in diesem Stück Land alles, außer einem palästinensischen Staat.

 

Israel und Jerusalem – Kern jüdischer Existenz

Der Bund mit ­Abraham, die Grundlage des jüdischen Volkes sowie alle anderen Bündnisse zwischen Gott und Israel sind ohne die Landesverheißungen nicht auszudenken:

 

1. Mose 15,18

An jenem Tag machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat

 

Mit anderen Worten: Als Bundesvolk Gottes sind Juden unzertrennlich mit dem Land Israel verbunden. Das bedeutet, dass ihre Existenz, ihr ganzes Sein, nur in Verbindung mit dem verheißenen Land Sinn ergibt. Das Land Israel ist Teil des jüdischen Volkes.

 

Das den Juden verheißene Land ist in der Bibel immer geographisch.

 

Ebenso spielt Jerusalem für Juden eine sehr wichtige Rolle, sogar im alltäglichen Leben des Volkes. Beide stehen im ­Zentrum der Anbetung, des Gebets, der Gedanken und der Theologie. Wenn Juden beten, auch in den Synagogen, drehen sie sich immer Richtung Israel und in Israel in Richtung Jerusalem. Jeden Tag richten sie ihre Augen nach Israel. Es ist der geographische Fokus ihres Gebetslebens!

 

Außerdem gehört Israel zum Kern der messianischen, endzeitlichen Erwartungen und Hoffnungen. Wenn der Messias kommt (in messianischer Überzeugung zurückkommt), wird er nach jüdischen und biblischen Aussagen Israel als Volk im verheißenen Land wiederherstellen. Die jüdische Zukunft und Hoffnung sind ohne das Land nicht auszudenken. Daher ist es sowohl für Juden als auch für an Jesus (Jeschua) Gläubige von großer Bedeutung, da es mit der Wiederkunft des Messias in Verbindung steht. In der zukünftigen Welt wird die Lehre (Weisung) aus Jerusalem kommen und das Land ein Pilgerort für Menschen im messianischen Reich sein, von wo aus der Messias geographisch gesehen regiert.

 

Deshalb ist Israel aus jüdischem Leben nicht wegzudenken, sowohl aus dem Leben als Juden als auch aus dem Leben aller Nachfolger Jesu (Jeschuas).

 

Aus geopolitischer Perspektive ist Israel für Juden auch sehr bedeutend, da Israel als Staat gegründet wurde, unter anderem damit Juden im Hinblick auf den Holocaust einen geschützten Lebensraum haben. Als solches ist es das einzige Land für die Juden heutzutage. Betrachtet man den Staat heute aus einer politischen Perspektive, ist es (noch) kein Staat der perfekten Gerechtigkeit – genauso wie alle anderen Staaten dieser Welt. Er ist nicht vollkommen, vertritt aber gute demokratische Wertevorstellungen.

 

Jerusalem

Bis heute wird Jerusalem international nicht einheitlich als alleinige Hauptstadt Israels anerkannt.

 

Die „Palästinensische Befreiungsorganisation“ (PLO) wurde von den Vereinten Nationen zum Vertreter des „palästinensischen Volkes“ ernannt. Die PLO verfolgt bis heute das Ziel, den jüdischen Staat Israel zu zerstören. Die palästinensische Nationalcharta bestreitet die Legitimität des jüdischen Staates Israel, lehnt jede historische Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land ab und befürwortet die gewaltsame Vertreibung aller Juden, um „Palästina“ zu befreien. Dieser Hass gegen Juden (und auch Christen) wird von Europa bzw. der Völkergemeinschaft oft auch noch belohnt und unterstützt, ob bewusst oder unbewusst.

 

Die Palästinenser hätten so lange schon in Frieden mit Israel zusammenleben können. Aber ihre Führer kennen nur eine Lösung: Israel von der Landkarte zu wischen und die Juden ins Mittelmeer zu treiben.

 

Israel das Existenzrecht streitig zu machen ist nicht nur verkehrt, sondern antisemitisch. Denn: Wer fordert, Palästina solle vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer reichen, lehnt nicht nur eine Zwei-Staaten-Lösung ab, sondern spricht Israel das Recht ab, zu existieren. Zwischen Fluss und Meer befinden sich heute Israel, der Gazastreifen und das Westjordanland. Ein „freies Palästina“ in diesem ganzen Gebiet, wie in der antisemitischen Parole „From the river to sea, Palestine will be free!” gefordert wird, würde die Auslöschung des einzigen jüdischen Staates und somit des einzigen Schutzraums für das jüdische Volk bedeuten. Das ist keine harmlose Forderung. 

 

Dies ist ein Slogan, der nicht etwa dafür steht, die Palästinenser von der Terror-Herrschaft der Hamas zu befreien, sondern für die Auslöschung des jüdischen Staates, an dessen Stelle der palästinensische Staat treten soll. Es ist also kein Friedens-Slogan, sondern ein Aufruf zur Gewalt gegen Israel.

 

Israelhass und Antisemitismus sind fester Bestandteil der islamistischen/muslimischen Ideologie. Im Zentrum der antisemitischen Agenda von Islamisten steht ausnahmslos die Delegitimierung des Existenzrechts Israels.

 

Frieden entsteht jedoch nicht durch eine bloße Aufteilung des Landes. Frieden braucht eine Grundlage in den Herzen, Bereitschaft zur gemeinsamen Existenz, ein Anerkennen des anderen und nicht zuletzt den unbändigen Willen zum Frieden. Diese Voraussetzungen sind momentan längst nicht in ausreichendem Maß geschaffen. Hier ist noch viel Versöhnungs- und Beziehungsarbeit nötig. Auf der anderen Seite gibt es eine Vielzahl ermutigender Beispiele, wo Juden und Palästinenser zusammenstehen, zusammen arbeiten und zusammen leben, wo Frieden im Kleinen bereits gelingt.

 

Bisher wurden aber alle Lösungsversuche von Palästinensern abgelehnt, stattdessen wurde Israel mit Krieg und Terrorismus überzogen – von den Palästinensern wie auch ihren Verbündeten. So lehnten die Palästinenser den UN-Plan 1947 ab. Mehrere Nachbararmeen griffen 1948 den neugeborenen Staat Israel an und lösten den Krieg aus, der das bis heute anhaltende „Flüchtlingsproblem“ verursachte. Weitere Kriege folgten 1956 (Sueskrise), 1967 (Sechstagekrieg) und 1973 (Jom-Kippur-Krieg). Die Palästinenser lehnten jeden Friedensvorschlag der Ministerpräsidenten Barak und Olmert in den Jahren 2000 und 2007 ab – trotz des enormen Entgegenkommens Israels. Sie unterstützen konsequent die Hisbollah und die Hamas, die Raketen auf israelische Zivilisten abfeuern, und sind in keiner Weise kompromissbereit oder lösungsorientiert.

 

Als das jüdische Land noch unter islamischer Herrschaft war, hatte sich 1.400 Jahre lang kein „Palästinenser" für Jerusalem interessiert. Erst mit der Rückkehr der Juden im 20. Jahrhundert begannen sich die Araber dafür zu interessieren. Jordanien besetzte illegal das Westjordanland von 1948 bis 1967, aber selbst damals beanspruchten die Palästinenser Jerusalem nicht. Mahmoud Abbas hat mehrmals erklärt, dass er die Juden aus allen zukünftigen palästinensischen Gebieten loswerden wolle, einschließlich Ost-Jerusalem. „Ethnische Säuberung“ heißt der Begriff dafür.

 

Dies würde mit Sicherheit geschehen, wenn die gegenwärtige Situation auf die „Grenzen“ vor 1967 zurückgedreht würde, wie es vielfach gefordert wird. In dieser Zeit wurden alle Juden aus der Altstadt vertrieben. Dutzende jüdischer Häuser und Synagogen wurden zerstört und geschändet, einige davon in öffentliche Toiletten umgewandelt, Jüdische und christliche heilige Stätten würden nicht mehr den Schutz haben, den sie jetzt unter dem Staat Israel genießen.

 

Gott hat jedoch einen ewigen Bund mit der Stadt Jerusalem geschlossen. Nicht mit dem himmlischen Jerusalem, sondern mit dem irdischen Jerusalem wie in Psalm 132,13-14 steht: „13 Denn der HERR hat Zion erwählt, hat sie zu seiner Wohnung begehrt: 14 Dies ist für immer meine Ruhestatt, hier will ich wohnen; denn ich habe sie begehrt.“

 

Gott will in Jerusalem, in seinem Tempel auf Zion, wohnen. Doch im Jahr 70 n. Chr. wurde der Tempel von den Römern zerstört und Zion entweiht.

 

Im Zuge des Sechs-Tage-Krieges wurde die Stadt Jerusalem am 27. Juni 1967 von israelischen Soldaten befreit. Am 30. Juli 1980 verankerte Israel im Gesetz, dass die wiedervereinigte Stadt die offizielle Hauptstadt des unabhängigen jüdischen Staates Israel sein sollte. Der östliche Teil der Stadt war 19 Jahre lang (1948 bis 1967) von Jordanien besetzt. 1967 befreite Israel Ostjerusalem von der Besatzungsmacht Jordaniens, unter der die Stadt seit 1948, kurz nach der Unabhängigkeitserklärung Israels, gelitten hatte. Israel hat Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt des unabhängigen jüdischen Staates erklärt. Das ist der Grund, warum manche sagen, dass die „Zeiten der Heiden“, von denen Jesus in Lukas 21,24 spricht, im Jahr 1967 endeten. Aber ist das wirklich der Fall? Gibt es in Jerusalem keine Heiden mehr, die die Stadt mit Füßen treten? Doch die gibt es. Das Herz der Stadt, der Tempelberg, ist noch von Arabern, islamischen „Heiden“ besetzt, die in diesem Sinne die Stadt immer noch mit Füßen treten.

 

Was macht Jerusalem so besonders? Jerusalem ist der Ort, den Gott als Wohnung für seinen Namen gewählt hat (5Mo 12,10-11; 16,5-6; 1Kön 11,36; 2Chr 6,6; 33,4; Ps 135,21). Dieser heilige Ort, der Berg Zion, macht Jerusalem zu Jerusalem, dem Zentrum der ganzen Erde. Aber an dem Ort, an dem der Tempel einst stand, stehen nun zwei islamische „Heiligtümer“, zwei Moscheen (der Felsendom & die Al Aksa Moschee). Hier regieren die Araber. Bis heute haben Juden keinen Zugang zum heiligsten Ort Jerusalems im Herzen der Stadt. Im Oktober 2016 hat die UNESCO sogar erklärt, dass es dort nie einen jüdischen Tempel gegeben habe – der Geschichtsfälschung der islamischen Behörden folgend. Wenn Juden und Christen überhaupt die Erlaubnis bekommen, den Tempelplatz zu betreten, ist es verboten, dort zu beten. Die islamische Welt kontrolliert den Tempelberg. Und das heißt in der Praxis: für Juden verboten. Erst beim Kommen des Messias, der Rückkehr von Jesus Christus, werden die Zeiten der Heiden, die über Jerusalem herrschen, vorbei sein. Wir sind auf dem Weg zu diesem wundervollen Moment. Die Juden kehren wieder ins verheißene Land zurück, nach Israel, nach Jerusalem. Die Stadt Jerusalem feierte im Jahr 2017 ihren 50. Jahrestag als wiedervereinigte Stadt und 2023 ist das Jubiläumsjahr des 75-jähriges Bestehens Israels als unabhängigem jüdischem Staat. Doch der Messias ist noch nicht wieder da und so warten wir noch auf die endgültige Erlösung Jerusalems.

 

Israels Nachbarn

Es gibt noch einige unerfüllte Prophezeiungen in der Bibel. Viele sprechen von Kriegen im Nahen Osten, wie zum Beispiel Jesaja 17:

 

Jesaja 17,1-2

1 Die Last über Damaskus: Siehe, Damaskus hört auf, eine Stadt zu sein, und wird zu einer verfallenen Ruine. 2 Verlassen sind die Städte von Aroer, den Herden werden sie zuteil; die lagern sich dort, und niemand scheucht sie auf.

 

▪︎ Syrien (Damaskus)

Diese Weissagung spricht von einer vollständige Zerstörung der Hauptstadt Syriens, Damaskus, die man von den Golanhöhen in Israel aus bei klarem Himmel sehen kann. Dies hat sich in der Geschichte noch nicht so ereignet, aber in den anhaltenden Turbulenzen in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens ist vor allem Syrien mit der Hauptstadt Damaskus fast täglich in den Nachrichten. Wird dies am Ende zu seiner totalen Zerstörung führen? Noch nie in der Geschichte war Damaskus vollständig zerstört. Aber eines Tages wird es so sein, weil es so in der Bibel steht. Wie oder durch wen bleibt offen: Durch ein Erdbeben? Durch Bomben während eines Krieges? Die Prophezeiung sagt es nicht, aber das Endergebnis ist klar: totale Vernichtung.

 

▪︎ Ägypten

In Jesaja 19,16-17 zittert Ägypten vor Angst wegen dem, was die Hand des Herrn in Ägypten durch Israel tun wird. Im Krieg zwischen Ägypten und Israel im Jahr 1956 stand die israelische Armee innerhalb weniger Tage an der Grenze zum Suezkanal. Aber dies war noch nicht die endgültige Erfüllung dieser Prophezeiung. Denn das Endergebnis wird sein, dass die Ägypter nicht mehr Allah anbeten, sondern den Gott Israels. Jesaja 19,22 sagt: „Und der Herr wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum Herrn, und er wird sich von ihnen bitten lassen und sie heilen.“

 

Irak (︎Assyrien)

In Psalm 83,1-18 lesen wir über eine weitere unerfüllte Prophezeiung über den ersten Kreis von Nationen um Israel – mit Assyrien (dem heutigen Irak) im Hintergrund, Zusammen vereint, vereint durch ihren Hass gegen Israel und das jüdische Volk, erklären sie; „Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!“ Der Psalmist kennt die wahre Natur des Antisemitismus: Der Hass gegen Israel und die Juden ist im tiefsten Inneren ein Hass gegen den Gott Israels. „Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei Dir sich bergen [...] Ja, sie haben einmütig beraten und haben einen Bund wider Dich gemacht“

 

▪︎ Türkei, Iran, Sowjetrepubliken & Russland

In Hesekiel 38 und 39 lesen wir über einen zweiten, breiteren Ring von Nationen um Israel, die Israel von der Karte streichen wollen. Mit der Türkei, dem Iran, den ehemaligen Sowjetrepubliken und mit Russland im Hintergrund? Vereint mit dem islamischen „Dschihad“ gegen Israel? Oder schauen wir ins Buch Sacharja. In Sacharja 12,1-3.14, wo alle Nationen – heutzutage könnten wir auch von den Vereinten Nationen sprechen – versuchen werden, den unbeweglichen Stein Jerusalem zu bewegen, Dazu sagt Gott: „Siehe, ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher, und auch Juda wird's gelten, wenn Jerusalem belagert wird. Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn wegheben wollen, sollen sich daran wund reißen; alle Völker auf Erden werden sich gegen Jerusalem versammeln.” Und was ist mit der Prophezeiung in Hesekiel 35-36 über Edom, das heutige Jordanien « wird Jordanien am Ende zerstört? In dieser Art gibt es noch viele unerfüllte Prophezeiungen. 

 

Es ist naheliegend, darin einen Dominoeffekt zu erkennen. Es beginnt mit Syrien. Israel mit dem Rücken zur Wand schlägt zurück und zerstört Damaskus. Dann schreitet Ägypten ein und wird auch geschlagen. Danach mischt sich der erste Ring um Israel ein und Israels Überleben steht auf dem Spiel. Dann schließt sich der zweite Ring diesem „Dschihad“ an – gegen solche überwältigenden Kräfte wird sich Israel nicht mehr behaupten können. Aber dann kämpft Gott für sein Volk und die Macht Allahs wird öffentlich gebrochen. Danach werden alle Nationen, ja die ganze Welt mitmischen. Aber auch hier handelt Gott für sein Volk Israel, sodass die Völker erkennen, wer der wahre Gott ist: der Gott Israels, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Vater unseres Herr Jesus Christus. Im Vergleich zu ihm erweisen sich alle anderen „Götter“ als Götzen.

 

Ende gut, alles gut, könnte man sagen. Aber man muss vorsichtig sein, denn auf diese Weise erschafft man sich wieder seinen eigenen Plan für die Endzeit. Die Bibel ist aber kein prophetisches Bibelvers-Puzzle! Wie auch immer die Dinge sich im Detail abspielen werden: Am Ende steht das Kommen des Messias Israels, des Königs aller Könige und Herrn aller Herten, Jesus Christus. Dann werden alle Weissagungen erfüllt sein. Dann wird sich aber auch erfüllen, was Paulus in Philipper 2,9-11 schreibt, dass nämlich „in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“.

 

Gaza

Manchmal fragen sich Leute, ob Gaza tatsächlich Teil des verheißenen Landes ist. Die Bibel redet eindeutig darüber. In Josua 15,45-47, wo es um das Erbe der verschiedenen Stämme geht, kann man über das Erbe des Stammes Juda nachlesen, dass der Gazastreifen dazugehört. Der Bach von Ägypten ist höchstwahrscheinlich das Wadi el-Arish im nördlichen Teil der Sinai-Wüste, also tief in Ägypten. So weit erstreckt sich das Land, das Juda verheißen wurde.

 

Gaza wird eines Tages entvölkert und dem Überrest von Juda gehören. Das sagt der Prophet Zefanja 2,4-6. Und wem wird der Gazastreifen schließlich gehören? Darauf antwortet Zefanja 2,7: „Und es wird ein Landstrich für den Rest des Hauses Juda sein. Sie werden darauf weiden und sich am Abend niederlegen in den Häusern Aschkelons, denn der Herr, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Geschick wenden“.

 

Auch Jordanien wird in diesem Zusammenhang erwähnt, nämlich in Zefanja 2,8-10. Dort ist von Moab und Ammon die Rede (heutiges Jordanien). Es heißt dort: „Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Ja, Moab soll wie Sodom werden und die Söhne Ammon wie Gomorra, ein von Unkrautüberwucherter Boden und eine Salzgrube und ein Ödland für ewig. Der Rest meines Volkes wird sie ausplündern und der Rest meiner Nation sie als Erbteil besitzen. Dies geschieht ihnen für ihren Hochmut, weil sie das Volk des Herrn der Heerscharen geschmäht und gegen es großgetan haben“. Zweieinhalb Stämme lebten früher im heutigen Jordanien, dem Ostufer des Jordan: Ruben, Gad und die Hälfte des Stammes Manasse (Jos 13). Dieses Gebiet gehörte also früher zu Israel. Das biblische Baschan wiederum, auch in dieser Bibelstelle erwähnt, bezieht sich auf die heutigen Golanhöhen. Damit gehört auch dies zu dem Land, das der Herr Israel verheißen hat.

 

Was immer der Gott Israel verheißen hat, wird er auch Israel gegenüber erfüllen, und alles, was er seiner Kirche/Gemeinde versprochen hat, wird er ihnen gegenüber erfüllen. Alles, was er den Nationen versprochen hat, wird er ihnen erfüllen. Alles, was er uns persönlich versprochen hat, wird er uns persönlich erfüllen. Alles zu seiner Zeit und auf seine Weise. Gott steht zu seinem Wort. Er hält alle seine Verheißungen treu ein.

 

Wem gehört das Land?

Wir müssen uns nun mit einer Frage auseinandersetzen, die in der heutigen Politik höchst umstritten ist. Es geht dabei um ein relativ kleines Stück unserer Erde, das als „Kanaan“, „Land Israel“, das „Heilige Land“, das „Verheißene Land“, das „Gelobte Land“ oder auch „Palästina“ bekannt ist. Ein Teil dieses Landes ist heute im Besitz des Staates Israel, den Rest besitzen die vier Nationen, die Israel umgeben: Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten. Diese Nationen stehen zusammen mit den anderen arabischen Nationen des Nahen Ostens Israel feindselig gegenüber. Die meisten von ihnen bestreiten, dass Israel überhaupt ein Recht auf Palästina hat.

 

Von beiden Seiten, Israel und den arabischen Nationen, werden immer wieder verschiedene Ansprüche aufgestellt und mit verschiedenen Abschnitten der historischen Entwicklung des Landes begründet. Es ist allerdings nach Lage der Dinge zweifelhaft, ob es in der heutigen Zeit irgendeinen menschlichen Gerichtshof gibt, der anhand der verschiedenen Ansprüche, der verschiedenen beteiligten Parteien und der Geschichte der Vergangenheit ein Urteil fällen könnte, das alle Beteiligten befriedigt. Deshalb wollen wir hier eine höhere Autorität befragen: Die Bibel, Gottes Wort! Wer die Autorität der Bibel anerkennt, für den gibt es keinerlei Zweifel, wem das Land gehört.

 

Zunächst einmal erklärt die Bibel etwas Grundsätzliches über alles Land dieser Erde:

 

Dem Herrn gehört die Erde und ihre Fülle, der Erdkreis und seine Bewohner“ (Ps 24,1).

 

Durch das Schöpfungsrecht ist Gott der Besitzer der gesamten Erde und allem, was darauf ist. Deshalb hat Gott auch das absolute Recht, die ganze Erde oder Teile davon bestimmten Menschen oder Völkern zu geben. Obwohl also Gott die gesamte Erde gehört, gibt es ein Stück, auf das Er besondere Ansprüche erhebt: Das Land Israel. Es gibt eine ganze Anzahl Stellen in der Bibel, wo Gott gerade dieses Gebiet „Mein Land“ nennt. Für unsere Zwecke soll es genügen, wenn wir uns zwei dieser Stellen ansehen.

 

In der ersten Stelle, die wir im Buch Hesekiel finden, steht, dass Israel am Ende der Zeit von Norden her durch den Staatenbund von Gog und Magog angegriffen wird. Gott sagt hier:

 

Hesekiel 38,16

Du wirst gegen Mein Volk Israel heranziehen wie eine Wetterwolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich gegen Mein Land zu Felde ziehen lasse, damit die Heidenvölker Mich kennen lernen, wie Ich Mich vor ihren Augen an dir, Gog, als der Heilige erweise.

 

Wir finden hier, dass Gott eindeutig von „Meinem Volk Israel“ und von „Meinem Land“ redet.

 

Die zweite Stelle finden wir in Joel 4. Auch hier redet Gott durch den Propheten:

 

Joel 4,2

Da will Ich alle Heidenvölker versammeln und sie in das Tal Josaphat hinabführen, um dort mit ihnen ins Gericht zu gehen wegen Israel, Meines Volkes und Meines Eigentums, weil sie es unter die Heiden zerstreut und Mein Land aufgeteilt haben.

 

Aus den beiden eben aufgeführten Bibelstellen erkennen wir, dass Gott an dem Land Israel besondere Eigentumsrechte geltend macht. Und zwar betont Er dies vor allem, wenn Er, wie in diesen Stellen, von den anderen Nationen spricht. So, als wolle Er den anderen Nationen besonders klar machen, dass sie hier keine Rechte haben, sondern allein Israel. Somit gehört das Land Israel Gott und wurde dem Volk Israel zum ewigen Besitz gegeben! (1Mo 17,8; 28,13; 35,12; 3Mo 25,23; Hes 11,17; 36,28: 37,25; Joel 4,2; Am 9,14-15)

 

▪︎ Ein ewiger Bund

Als absoluter Eigentümer des Landes Kanaan hat Gott es einer besonderen Gruppe gegeben, nämlich Abraham und seinen Nachkommen. Dies macht Gott durch die folgen Worte aus 1. Mose 17 ganz klar:

 

1. Mose 17,7-8

Ich will Meinen Bund errichten zwischen Mir und dir und deinen Nachkommen nach dir, Geschlecht für Geschlecht, als einen ewigen Bund, um dein Gott zu sein und deiner Nachkommen nach dir. Und Ich will dir und deinen Nachkommen nach dir das Land, in dem du als Fremdling weilst, nämlich das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz geben und will ihr Gott sein“.

 

Gott benutzt deutliche Worte, um Seinen Willen klarzumachen. Er sagt, das „ganze Land“ und „zum ewigen Besitz“. In der weitergehenden Geschichte finden wir dann, dass es sich bei Abrahams Nachkommen, die das Land besitzen sollten, um Isaak, nach ihm Jakob (Israel) und das aus seinen Kindern entstehende Volk handelt. Auch Isaak, nicht Ismael, verspricht Gott das Land, nachdem Abraham gestorben ist, noch einmal ganz eindeutig:

 

1. Mose 26,3-4

Bleibe als Fremdling in diesem Lande wohnen; Ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will Ich alle diese Länder geben und so den Eid erfüllen, den Ich deinem Vater Abraham geschworen habe: „Ich will deine Nachkommen so zahlreich werden lassen wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben; und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.

 

Zweimal benutzt Gott den Ausdruck: „Alle diese Länder“, um damit zu zeigen, dass es Gebiete waren, die zu jener Zeit noch von verschiedenen Völkern bewohnt waren. Auch Jakob (Israel) bekommt als Enkel Abrahams die Verheißung, das Land von Gott erhalten zu haben, nochmals ausdrücklich von Gott bestätigt:

 

1. Mose 35,11-12

Weiter sagte Gott zum ihm: ,Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk, ja eine ganze Menge von Völkern soll aus dir werden, und Könige sollen unter deinen leiblichen Nachkommen sein. Und das Land, das Ich Abraham und Isaak gegeben habe, will Ich dir geben und es auch deiner Nachkommenschaft nach dir verleihen‘.

 

Wenn wir diese drei Stellen aus 1. Mose zusammen betrachten, wird ganz klar, dass Gott das Versprechen gegenüber Abrahams Nachkommen Isaak und Jakob (Israel) übertragen hat und auf dessen Nachkommen, die, wie wir alle wissen, das Volk Israel sind. Und dieser Bund Gottes mit Abraham, ihm das Land zu geben, wird in der Bibel immer wieder als „Ewiger Bund“ beschrieben. Besonders klar wird das an folgender Bibelstelle:

 

Psalm 105,7-11

Er, der Herr, ist unser Gott, über die ganze Erde ergehen Seine Gerichte. Er gedenkt Seines Bundes auf ewig, des Wortes, das Er geboten auf tausend Geschlechter, des Bundes, den Er mit Abraham geschlossen, und des Eides, den Er Isaak geschworen, den für Jakob Er als Satzung bestätigt und für Israel als ewigen Bund, da Er sprach: ,Dir will ich Kanaan geben, das Land, das Ich euch als Erbbesitz zugeteilt‘.

 

Zwei wichtige Punkte wollen wir in diesem Abschnitt beachten. Wieder betont Gott, dass der mit Abraham geschlossene Bund im Blick auf das Land über Abrahams Nachkommen auf das Volk Israel übergeht.

 

Als zweites hebt Gott ausdrücklich hervor, dass dieser mit Abraham geschlossene Bund ein ewiger Bund ist, den Gott mit Seinem Eid bestätigt hat. Dem Volk Israel also ist das Land als Besitz für immer von Gott zugesagt, ganz gleich, was sich im Verlauf der Geschichte auch ereignet hat, wodurch Israel für längere oder kürzere Zeit nicht im Besitz des Landes Kanaan war, an seinem Eigentumsrecht hat sich durch solche Ereignisse nichts geändert. Im Gegenteil, Gott scheint im Blick auf die Endzeit wieder besonders auf diese Tatsache hinweisen zu wollen, als ob Israel das Land Kanaan, je näher das Ende dieses Zeitalters rückt, um so fester in Besitz nehmen würde:

 

Amos 9,15

Dann will Ich sie in ihren Boden fest einpflanzen, und sie sollen nicht wieder ausgerissen werden aus ihrem Grund und Boden, den Ich ihnen gegeben habe, der Herr, dein Gott, hat es verheißen.

 

Hier spricht Gott wiederum klar von Israels Wiederherstellung in der letzten Zeit. Diese Verheißung wurde vor rund 2800 Jahren gegeben und ist von der wachsenden Macht der arabischen Staaten und ihrer Absicht, den Staat Israel wieder zu zerstören, nicht zu beeinflussen. Im Gegenteil, Gott scheint, gerade weil Er wusste, welche Widerstände sich in der letzten Zeit gegen den neuerstandenen Staat Israel aufmachen würden, Seine Verheißungen so häufig wiederholt und noch verstärkt zu haben, damit niemand an Seiner Entschlossenheit, Seinen Willen zum Ziel zu bringen, zweifelt.

 

▪︎ Israel und alle Nationen

Wir müssen noch einige Augenblicke darüber nachdenken, warum Gott gerade bei einem so relativ kleinen Land wie Israel solchen Nachdruck auf die Besitzverhältnisse legt. Erstens natürlich, weil Er, wie wir schon sahen, ein Gott ist, der Sein Wort und Seinen Bund hält, den Er mit Abraham geschlossen hat. Doch ich glaube, es gibt noch einen zweiten Grund, den wir in 5. Mose 32 angedeutet sehen:

 

5. Mose 32,8

Als der Höchste den Völkern ihren Erbbesitz zuteilte, als Er die Menschenkinder voneinander schied, da setzte Er die Gebiete der Stämme fest nach der Zahl der Kinder Israel.

 

Gott hat also den Wohnplatz der einzelnen Völker nicht dem Zufall überlassen, sondern hat ihn bestimmt. Wie ist Er dann bei der Einteilung der Gebiete für die einzelnen Nationen verfahren? Mose sagt hier, nach dem Maßstab der „Zahl der Kinder Israel“. Das heißt doch, dass die Besitzverhältnisse in dem Land, das Gott dem Volk Israel zugedacht hat, im unmittelbaren Zusammenhang mit den Besitzverhältnissen aller anderen Länder stehen, weil Gott sie danach eingeteilt hat. Im Neuen Testament finden wir in der Predigt des Apostels Paulus einen ähnlichen Vers:

 

Apostelgeschichte 17,26

Gott hat auch gemacht, dass das ganze Menschengeschlecht von einem einzigen Stammvater her auf der ganzen Oberfläche der Erde wohnt, und hat für sie bestimmte Zeiten ihres Bestehens und auch die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt.

 

Wir sehen hier, dass Gott nicht nur bestimmte, wo die einzelnen Völker wohnen sollen, sondern auch wann. Aber nach 5. Mose 32,8 sind Gottes Beziehungen zu den anderen Nationen immer auch von Seinen Beziehungen zu Israel und dem Land Israel aus zu sehen. Um richtig zu verstehen, was ich meine, möchte ich ein einfaches Beispiel verwenden. Nehmen Sie an, jemand zieht einen Mantel oder ein Hemd mit vielen Knöpfen an. Er wird entweder oben oder unten mit dem Zuknöpfen anfangen. Wenn er nun den ersten Knopf in das falsche Knopfloch bringt, wird der Mantel oder das Hemd nie sitzen, egal, was er sonst auch anstellen mag. Es ist zunächst wichtig, dass der erste Knopf richtig zugeknöpft wird.

 

Genauso ist es mit Israel und den anderen Nationen. Israel ist sozusagen der „erste Knopf Gottes“. Deshalb können die Beziehungen und Verhältnisse unter den anderen Völkern nur dann nach und nach richtig stimmen, wenn Israel an seinem von Gott bestimmten Platz ist. Aus diesem Grunde sollte niemand sagen: „Israels Schicksal geht uns nichts an.“ Das stimmt nicht, denn von Israels Ergehen her bestimmt Gott auch das Ergehen aller anderen Nationen.

 

Die Rückkehr Israels in sein eigenes Land ist mit vielen Spannungen, Aufruhr und Krieg verbunden. In Kapitel 3 habe ich kurz berichtet, was meine Familie und ich selbst während der ersten Periode der Wiederherstellung des Staates Israel in den damaligen Wirren in Jerusalem mit erdulden mussten. Viele andere haben in dieser Zeit ähnliches und noch mehr leiden müssen und manche müssen es bis heute noch, ganz gleich, ob es Juden, Araber oder andere sind.

 

Ich glaube, dass große Teile dieser verwirrenden Umstände dadurch zustande gekommen sind und heute noch eintreten, weil Satan verhindern will, dass Gottes Plan im Blick auf Israel zum Ziel kommt. Doch auch Gott benutzt diese Schwierigkeiten und Leiden, die aus all diesen Wirren entstehen, um Seine Pläne auszuführen. Es geschieht ja alles im Nahen Osten mit dem Ziel, Israel wieder an seinen von Gott bestimmten richtigen Platz zu bringen. Also wird Gott damit so lange fortfahren, bis Sein gesamtes prophetisches Wort in Erfüllung gegangen ist. Diese Gewissheit gibt mir innere Ruhe inmitten all des Aufruhrs, den wir miterleben müssen.

 

Ich bin weder Jude noch Araber. Doch aus den vorstehend angeführten Gründen kann ich nicht neutral bleiben. Alle Menschen, ich mit eingeschlossen, sollten sich folgender Tatsache bewusst sein: Gott ist auf Erden am Wirken, vor allem im Nahen Osten, um Seinen Plan mit Israel auszuführen. Am Ende hängt das Wohlergehen aller Völker auch von der Erfüllung des göttlichen Plans mit Israel ab.

 

▪︎ Wir und der Wille Gottes

In all den Jahren, in denen ich im Lichte des Wortes Gottes über die Lage im Nahen Osten nachgedacht und gebetet habe, ist mir immer wieder aus einem kurzen Satz im Neuen Testament Mut und Trost zugeflossen: „Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1Joh 2,17). Hier ist eine klare Verheißung völliger und ewiger Sicherheit. Um in dieser Sicherheit leben zu können, sind zwei Schritte nötig:

 

Erstens müssen wir uns bemühen, Gottes Willen, wie er uns in der Bibel gezeigt wird, zu erkennen. Ist dies geschehen, müssen wir uns zweitens durch eine entschlossene Entscheidung unter diesen Willen Gottes stellen. Und zwar gilt dies für unser persönliches Leben genauso, wie für das Geschick Israels und aller anderen Nationen. Wenn wir wirklich so bereit sind, den Willen Gottes zu tun und damit beginnen, werden wir dadurch innere Festigkeit und Sicherheit gewinnen, die nicht durch die Unordnung und Angst, die wir um uns herum sehen und die in dieser Welt heute an der Tagesordnung sind, erschüttert werden können.

 

Eines ist sicher: Gott wird Seinen Plan mit Israel und allen anderen Nationen, so wie das prophetische Wort der Bibel ihn zeigt, unerschütterlich ausführen. Doch so wie Er einen Plan mit den Völkern hat, hat Er auch einen Plan mit jedem einzelnen Menschen. Und auch da sollten wir in der Bibel im Blick auf unser eigenes Leben nach Gottes Willen forschen und nach dem Willen Gottes handeln. Gleichgültig, aus welchem ethnischen oder religiösen Umfeld wir kommen, ob wir Juden, Araber, Afrikaner, Asiaten, Amerikaner oder Europäer sind, wir sollten uns von allen Plänen und Wegen abwenden, die gegen den Willen Gottes sind und sollten alles tun, was wir können, unseren von Gott bestimmten Platz in Seinem Willen zu finden.

 

Natürlich sind Gottes Pläne für die einzelnen Nationen und für die einzelnen Menschen unterschiedlich. Abgesehen davon, dass es Gottes absolute Absicht ist, dass jeder einzelne Mensch durch Jesus Christus von seinen Sünden erlöst und gerettet wird und sich entscheidet, Christus als Herrn seines Lebens anzunehmen. Sonst aber hat Gott für uns alle viele verschiedene Aufgaben und Pläne, wie Er sie auch mit den einzelnen Nationen hat. Doch Friede und Harmonie auf dieser Erde kann nur dann kommen, wenn sich alle Nationen dem Willen Gottes beugen und sich in Seine Pläne einfügen lassen. Und dies gilt auch für jeden einzelnen, für Sie und mich. Nur so, wenn wir den Willen Gottes tun, können Frieden und Harmonie in unser Leben kommen.

 

Die Einzelheiten in Gottes Plan – ganz gleich ob mit den Nationen oder mit den einzelnen Menschen – mögen unterschiedlich sein. Doch in einem Punkt gleichen sie sich alle: Gott verlangt Unterordnung unter Seinen in der Bibel geoffenbarten Willen. Hier haben wir nur zwei Möglichkeiten – Gehorsam oder Ungehorsam. Die Entscheidung, vor die wir dadurch gestellt sind, fasst der Apostel Paulus mit der für ihn charakteristischen Logik mit folgenden Worten zusammen:

 

Römer 2,6-11

Gott wird einem jeden nach seinen Werken vergelten, nämlich ewiges Leben denen, welche im guten Werk standhaft ausharrend, nach Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit trachten; dagegen Zorn und Grimm denen, welche starrsinnig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit dienen. Trübsal und Angst wird über die Seele jedes Menschen kommen, der das Böse tut, wie zunächst über den Juden, so auch über den Griechen (Heiden); dagegen Herrlichkeit, Ehre und Frieden einem jeden der das Gute tut, wie zunächst dem Juden, so auch dem Griechen. Den bei Gott ist kein Ansehen der Person.


Quellen

  • Derek Prince - Warum Israel
  • eigene Anmerkungen

Dieser Beitrag basiert auf einer Offenbarungslehre von Derek Prince.

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen