Jesus – Das Wort Gottes

Johannes 1,1.14

"1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott 14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns..."

 

Hebräer 1,1-2

"1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn"

 

Offenbarung 19,13

"und er  [Jesus] ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes"


Die Geschichte hat bewiesen, dass das Geschriebene oft mächtiger ist als das Schwert. Worte haben Weltreiche bewegt, unterdrückten Völkern Freiheit gebracht und haben den Verlauf der Geschichte nachhaltig geändert. Worte geben auch Hinweise auf die Person, die sie äußert. Sie zeigen uns Gedanken und Einstellungen. Worte sind das Hauptkommunikationsmittel. Wir können Zeichen und Gesten benutzen und grundlegende Gefühle ausdrücken, aber ohne Worte können wir nie den wahren Inhalt unseres Herzens miteinander kommunizieren.

 

Jesus Christus – Der Logos

Das Wort Gottes“ ist ein Name, ein Titel, den die Bibel dem Herrn Jesus Christus zuschreibt. Von keinem Menschen ist das je ernsthaft gesagt worden.

 

Die Griechen haben drei Begriffe für „Wort“. Der eine meinte den „stimmhaften Klang“, der andere die „sprachliche Äußerung“. Der dritte aber ist derjenige, von dem in unserem Beitrag die Rede ist. Es ist eines der großen Worte des in Griechisch abgefassten Neuen Testaments und heißt „logos“. 

 

Der Begriff „logos“ beinhaltet etwas auszudrücken, gleichzeitig ist darin auch Weisheit eingeschlossen. „Logos“ bezeichnet sowohl eine Vorstellung, eine Idee, einen Gedankengang oder eine Verkörperung eines Gedankens, als auch das gesprochene oder geschriebene Wort, das Ideen, Vorstellungen oder Gedankengängen Ausdruck verleiht und sie anderen mitteilt oder offenbart. Der Gedankengang bleibt unsichtbar und unbekannt, bis er hörbar oder sichtbar durch „das Wort“ (logos) ausgedrückt wird. „Logos“ bedeutet demnach Geist, es bedeutet Rat und umfasst ein ganzes Verständnis. Das ist die exakte, die wunderbare Beziehung zwischen der ersten (Vater) und der zweiten Person (Sohn) der Gottheit (Joh 14,8-11; Kol 1,15; Hebr 1,3).

 

Gleich zum Anfang heißt es im Johannesevangelium über Jesus Christus:

 

Johannes 1,1

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott"

 

Auf Griechisch lautet der Vers wie folgt:

"en archē ēn ho Lógos kaì ho Lógos ēn pròs tòn Theòn kaì Theòs ēn ho Lógos"

 

Zu beachten ist, dass in Johannes 1,1 „das Wort“ (logos) dreimal verwendet wird. Derjenige, der mit diesem Namen und Titel beschrieben wird, ist Jesus in Seiner ewigen Natur, nicht Jesus, der Sohn der Maria, sondern Jesus, der Sohn Gottes. Derjenige, der ewig vor der Schöpfung mit Gott dem Vater war. Derjenige, der selbst Gott ist, die zweite Person der Dreieinigkeit.

 

Das griechische Wort für „bei“ in Johannes 1,1 heißt eigentlich „zu jemand hin“, „von Angesicht zu Angesicht“. Das beschreibt die vollkommene, ungetrübte Gemeinschaft von Vater und Sohn, von Angesicht zu Angesicht. Niemand hat je Gott gesehen, sagt die Schrift. Der, der im Schoß des Vaters ist, hat ihn verkündet (Joh 1,18). Der Einzige, der dem Vater direkt ins Angesicht sehen kann, ist der Sohn Gottes. Im Anfang haben wir also diese vollkommene Gemeinschaft von Vater und Sohn.

 

Dann lesen wir weiter in Johannes 1,14:

"Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

 

Auch hier ist „das Wort“ ein Name und/oder Titel für Jesus. Er ist der einzige Sohn Gottes, der ewige, gezeugte Sohn, nicht erschaffen, sondern gezeugt. Ewig, eins in Wesen und Natur mit dem Vater selbst – und als solcher wurde Er, das Wort, Fleisch – das ist die „Fleischwerdung“. Das ewige Wort Gottes, der Logos, wurde Fleisch und lebte unter uns.

 

Das ist es, was Jesus ist. Er ist nicht nur ein gesprochenes Wort, sondern Er ist der ganze Verstand und Rat Gottes. Alles, was Gott weiß, alles, was Gott sagen will, alles, was Gott tun will, ist in Jesus, dem Wort Gottes, verpackt und wird durch Jesus ausgedrückt. Jesus ist das personifizierte lebendige Wort Gottes. Der „Logos“ ist das ewige Wort in Aktion.

 

Im Alten Testament wird das „Wort Gottes“ oft personifiziert als Ausübung von Gottes Willen (Psalm 33,6; 107,20; 119,89; 147,15-18). Für jüdische Leser verweist Jesus als das „Wort“ auf das Alte Testament, wo „Logos“ bzw. das Wort Gottes mit Gottes Offenbarungen in Verbindung gebracht wird. Und in der griechischen Philosophie wurde der Begriff „Logos“ verwendet, um zu beschreiben, wie Gott materielle Dinge geschaffen hat und mit ihnen kommuniziert.

 

Im Grunde hat Johannes hier diese Terminologie verwendet, damit Juden sowie Heiden der damaligen Zeit sprachlich das gleiche Konzept verstehen konnten und hat es somit als Anfangspunkt verwendet, um Jesus Christus vorzustellen. Aber Johannes geht über dieses bekannte Verständnis der Juden und Heiden des Wortes „Logos“ hinaus und präsentiert Jesus Christus nicht als reines vermittelndes Prinzip (wie die Griechen verstanden hätten), sondern als Persönlichkeit, völlig Gott und dennoch völlig Mensch. Christus war auch nicht einfach die Verkörperung einer Offenbarung von Gott (wie die Juden das verstanden), sondern tatsächlich Gottes Offenbarung seiner selbst in Fleisch und Blut, so dass Johannes die eigenen Worte von Jesus hierzu an Philippus festhielt: „Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?“ (Joh 14,9). Indem Johannes das Wort „Logos“ oder „Wort“ in Johannes 1,1 verwendet, übermittelt er seinen Lesern ein bekanntes Konzept, erweitert dieses und stellt den Lesern den wahren „Logos“ von Gott durch Jesus Christus vor, dem lebendigen Wort Gottes, völlig Gott und trotzdem völlig Mensch, der kam, um den Menschen Gott näherzubringen und all diejenigen, die an ihn glauben, von ihren Sünden zu erlösen.

 

So werden uns am Anfang des Johannesevangeliums fünf einzigartige Wahrheiten über „das Wort“ mitgeteilt (Johannes 1,1-2.14): 

 

1. Seine Ewigkeit: "Am Anfang", 

2. Seine Gemeinschaft mit Gott: "bei Gott",

3. Seine Gottheit: "war Gott, 

4. Seine Schöpfertätigkeit: "alles ist durch das Wort geworden",

5. Seine Menschwerdung: "ist Fleisch geworden".

 

Die Offenbarung Gottes – Jesus, das Wort Gottes

Wenn Gott redet, drückt Er im Wort Seinen Willen, Seine Planung aus. Durch das Wort übermittelt Er Seine Gedanken. Das geschieht in souveräner, absolut verbindlicher und verantwortlich machender Art. Was Er meint, das sagt Er, und was Er sagt, das meint Er auch wirklich. Wenn Er spricht, geschieht etwas. Nie fehlt dabei die Liebe, die erkennbare Zuneigung.

 

Jesus wird von Gott dem Vater als Wort Gottes offenbart. Gott offenbart sich auf viele Arten – in der Schöpfung, in der Geschichte und auf andere Weise, aber wenn Gott wirklich sagen will, was in Seinem Herzen ist, hat Er nur einen Weg, es zu sagen: Er sagt es durch seinen Sohn Jesus. Jesus ist die volle und endgültige Offenbarung Gottes. Nur Er kennt Gott vollkommen. Als Wort wurde Gott in Christus hörbar. 

 

Hebräer 1,1-2

"1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten [oder durch die Propheten], 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn [d. h. in der Person des Sohnes]"

 

Die Propheten hatten damals eine Stück-für-Stück-Entfaltung der göttlichen Botschaft, nun aber gab Gott Seine eigentliche, umfassende Botschaft durch Seinen Sohn. Christus wurde das entscheidende und endgültige Mittel der Kommunikation zwischen Gott und Mensch. Durch Christus spricht Gott zum Menschen in einer neuen und lebendigen Sprache: der Sprache des Lebens Christi. Jesus ist Gottes höchste Mitteilung an den Menschen.

 

Als Wort wurde Christus der sichtbare Gott. Ein Wort offenbart, erhellt, erklärt. Es schließt uns das Denken des Redenden auf. Als Wort Gottes zeigt uns Christus das Herz und die Gedanken Gottes. Er entschleiert den geheimnisvollen Gott. Er macht den jenseitigen Gott diesseits wohnhaft bei den Menschen. So widerspiegelt Christus für uns den sonst unzugänglichen und unsichtbaren Gott. Er offenbart und zeigt uns Gott. Jesus ist die Sichtbarwerdung der Person des Vaters. Jesus ist die exakte Darstellung Gottes.

 

Kolosser 1,15a

"Dieser [Jesus] ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes..."

 

Hebräer 1,3

"er [Jesus], der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist..."

 

Christus ist das Wort Gottes in Person

Die Bibel bezeichnet sich selbst durchgängig als „Wort Gottes“. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Bibelstellen, wo dieselbe Bezeichnung – „das Wort“ oder „das Wort Gottes“ – für Jesus Christus gebraucht wird:

 

Johannes 1,1

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott"

 

Johannes 1,14

"Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater ..."

 

Offenbarung 19,13

"Und er [Christus] ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes"

 

Diese Namensgleichheit verrät eine Wesensgleichheit. Die Bibel ist das Wort Gottes, und Christus ist das Wort Gottes. Beide sind gleichermaßen die vollkommene, autoritative Offenbarung Gottes. Eins stimmt völlig mit dem anderen überein. Die Bibel offenbart auf vollkommene Weise Christus; Christus erfüllt auf vollkommene Weise die Bibel. Die Bibel ist das geschriebene Wort Gottes; Christus ist das Wort Gottes in Person und Aktion. Vor Seiner Menschwerdung war Christus das ewige Wort beim Vater. Durch Seine Menschwerdung ist Er das fleischgewordene Wort. Derselbe Heilige Geist, der Gott durch Sein geschriebenes Wort, die Bibel, offenbart, offenbart Ihn auch im fleischgewordenen Wort, als Jesus von Nazareth.

 

Jesu Worte in Johannes 5,39

"Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen"

 

Jesus ist es, der uns zeigt, wie Gott wirklich ist. Er ist es, der das Herz, die Natur und das ureigenste Wesen Gottes aufschließt. Er ist es, der uns die Barmherzigkeit, Treue und Weisheit Gottes offenbart. Er ist es, der uns ein wahres Bild von Gott gibt. Jesus offenbart, wie der Vater ist.

 

Alles, was Gott weiß, alles, was Gott sagen will, alles, was Gott tun will, ist in Jesus, dem personifizierten Wort Gottes und tritt so in Aktion.


Quellen:

  • IBL- geistlich-fit
  • Derek Prince - Fundamente des christlichen Glaubens
  • Derek Prince - Das Wesen Gottes entdecken
  • Henry Gariepy - 100x Jesus Christus - Die Namen Jesu Christi im Alten und Neuen Testament
  • John A. Witmer - Immanuel - Wahrer Mensch und wahrer Gott
  • Dieter Boddenberg - Einzigartig - Unvergleichlich - Namen und Titel Jesu Christi
  • gotquestions.org
  • eigene Anmerkungen

 

Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und  vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

 

Amen