Artikel mit dem Tag "Fastentag"



Assara be-Tebet ist ein kleiner Fasttag der an die 18-monatige Belagerung Jerusalems durch König Nebukadnezar von Babylonien im Jahr 588 v.Chr. und den Beginn des Endes des Ersten Tempels sowie den damit verbundenen Fall Jerusalems erinnert. Ein fast zweijähriger Kampf zerstörte 586 v.Chr. den Ersten Tempel, der von König Salomo erbaut worden war, was zur Babyloniens Eroberung des Königreichs Juda und zur Verbannung des jüdischen Volkes ins 70-jährige babylonische Exil führte.
Das Gedalja-Fasten ist ein Kleiner-Fasten-Tag am 3. Tischri, der an die Ermordung Gedalja ben Ahikams im Jahr 582/581 v.Chr. erinnert. Seine Ermordung bedeutete ein vorläufiges Ende der nationalen Hoffnungen und für viele Jahre das Ende der jüdischen Besiedlung in Juda. Zu Lebzeiten wurden die Bemühungen Gedaljas um den Wiederaufbau jüdischen Lebens nicht richtig gewürdigt, nach seinem Tod betrauerte man ihn wie einen Helden und begeht seinen Todestag mit einem Fastentag.
Seit biblischen Zeiten und bis in die Gegenwart spielt das Fasten für das Volk Gottes eine bedeutende Rolle. Fasten ist Selbstverleugnung und bedeutet, dass man aus geistlichen Gründen freiwillig auf Nahrung verzichtet. Neben Jom Kippur, der als einziger Fasttag in der Bibel zum Zweck der Umkehr erwähnt wird, gibt es noch weitere Fastentage, die in der jüdischen Gemeinde weltweit allgemein anerkannt sind.
Tischa be-Ab – Gedenktag an die Tempelzerstörung
Tischa be-Ab ist ein großer jüdischer Fasten- & Gedenktag, an dem das jüdische Volk die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels betrauert, die einst auf dem Tempelberg in Jerusalem standen. Dieser Tag ist nach Jom Kippur der zweitwichtigste Fastentag im Judentum und wird als heiliger Tag begangen. Es ist zugleich der traurigste Tag im jüdischen Kalender und überschattet alle anderen Fastentage, womit er zum Synonym für Trauer und Tragödie wurde.