Das neutestamentliche Ysop

Im Neuen Testament hat Gott uns etwas gegeben dass dem Ysop entspricht, mit dem wir das Blut Jesu anwenden und uns somit den totalen Schutz und alles was uns Gott durch das Blut zur Verfügung stellt, zu eigen machen.

Lukas 10, 17-19
"17 Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. 18 Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. 19 Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden"

Die Dämonen zählen zu den Repräsentanten des unsichtbaren Reiches der Finsternis. Sie zählen auch zu diesen Personen ohne Körper. Die Jünger waren ausgesprochen froh darüber, dass als sie als Repräsentanten Jesu, von Ihm ausgesandt, und in Seiner Autorität hingingen, ihnen diese unsichtbaren Personen, diese bösen Geister ohne Körper, gehorchen mussten, als sie ihnen im Namen Jesu geboten. Deshalb sagten sie, "Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen." Er sprach aber zu ihnen, "Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen."

Wie ich es verstehe wurde hier vielleicht zum ersten Mal im größeren Stil der Sieg Jesu von Seinen Nachfolgern in die Praxis umgesetzt.

Doch dann sagt Jesus etwas, was von ganz entscheidender Bedeutung ist:

Lukas 10,19
"Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden."

Diese Worte sollten wir auf uns wirken lassen! Wenn wir Repräsentanten des Reiches Gottes werden, gibt uns Gott, durch Jesus, die Autorität, Schlangen und Skorpione, die Repräsentanten des bösen Reiches Satans, niederzutreten und die ganze Kraft des Feindes zu überwinden.

Beachte, dass wir die totale, umfassende Autorität haben. Wir, als Nachfolger Jesu, als Seine Jünger, als Repräsentanten Seines Reiches, sind jetzt mit dem totalen Sieg Jesu und der totalen Autorität ausgestattet. Und damit wir keine Angst bekommen und damit sich keine Angst in unser Herz schleicht, wenn wir uns diese Konflikte vor Augen führen, schließt Jesus mit den folgenden Worten ab: "...und nichts soll euch schaden!" Das galt nicht nur der Ermutigung jener Jünger Jesu.
Das gilt für jede nachfolgende Generation von Gläubigen. Wir gehen hinaus im Namen Jesu, um den Sieg Jesu und die Autorität Jesu über alle Repräsentanten des Reiches Satans in die Praxis umzusetzen. Jesus sagt hier sinngemäß: Ihr braucht keine Angst zu haben. Glaubt an mich und ihr werdet sehen wie mein Sieg in eurem Leben Gestalt annimmt.

Da unser Kampf geistlicher Natur ist, müssen auch unsere Waffen geistlicher Natur sein.

2. Korinther 10,4-5
"4 denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir überspitzte Gedankengebäude 5 und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi"

Unsere Waffen sind göttlich und mächtig. Die Kraft Gottes selbst steckt in ihnen und sie versetzen uns in die Lage, Satans Festungen zu zerstören. Es ist zu beachten, dass die Bibel uns nicht als diejenigen darstellt, welche in der Defensive sind, sondern als diejenigen, die in der Offensive sind.

Wir kauern nicht hinter unseren Festungsmauern und fragen uns was Satan gegen uns ausrichten kann. Wir sind im Angriff. Wir greifen Satans Festungen an und zerstören sie. Wo auch immer Satan eine Festung baut, etwas hohes, etwas hochmütiges, stolzes und arrogantes, etwas dass sich selbst behauptet, etwas das sein Reich und seine Ansprüche bekräftigt, gehen wir dagegen vor, mit den Waffen, die Gott uns gegeben hat und damit zerstören wir diese Festungen. Gott hat uns viele wunderbare Waffen zur Verfügung gestellt.

Folgende Verse folgen unmittelbar auf die Offenbarung Satans als Drache und Schlange.

Offenbarung 12,10-11
"10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen ; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!"

Das ist ein Bild des totalen, endgültigen Sieges der Gläubigen über Satan und sein Reich. Beachte, dass es die Gläubigen sind, die den Sieg davontragen. In dieser Beschreibung des Sieges sehen wir die wunderbaren Waffen die den Sieg gebracht haben.

Schauen wir uns einige Aspekte aus der Schriftstelle in Offenbarung 12,10-11 genauer an.

Erstens: "Sie haben ihn überwunden". Sie, dass sind die Gläubigen, mit ihn ist Satan gemeint. Mit anderen Worten: Es gibt eine direkten Konflikt mit den Gläubigen auf der einen und Satan auf der anderen Seite. Gläubige gehen in die direkte und persönliche Konfrontation mit Satan.

Zweitens ist hier von absoluter Hingabe die Rede. Es heißt sie, die überwindenden Gläubigen, haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod. Das ist ganz wesentlich. Es sind nur die voll und ganz hingegebenen, welche die Autorität haben, um diese Waffen zu führen. Dies ist, wie bei einem Soldaten in der Armee. Er dient nicht mit dem Vorbehalt am Leben bleiben zu müssen, sondern ist bereit notfalls auch sein Leben hinzugeben. Und genau diese Hingabe brauchen wir in diesem Kampf gegen Satan. Beachte als nächstes die Waffen, die hier genannt werden. Das Blut des Lammes, das Wort Gottes und das Zeugnis der Gläubigen. Diese drei Waffen wirken zusammen.


Befassen wir uns zunächst mit dem Blut des Lammes. Es ist sehr wichtig genau zu verstehen was damit gemeint ist. Diese Formulierung hat ihren Hintergrund im Alten Testament. Jeder jüdische Leser, der die Formulierung, das Blut des Lammes hört, denkt als erstes an das Pessach. Beim Pessahfest, denken sie daran, dass sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit wurden. Sie feiern dieses Fest jedes Jahr, als ständige Erinnerung an diese Befreiung und an diesen Sieg.

Schauen wir uns eine Stelle an, in der diese Pessachfeier beschrieben wird. Dabei wird uns der Stellenwert des Blutes des Lammes vor Augen geführt.

2. Mose 12,21-23
"21 Und Mose berief alle Ältesten Israels und sagte zu ihnen: Macht euch daran und nehmt euch nach der Größe eurer Sippen Schafe und schlachtet das Passah. 22 Dann nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und streicht etwas von dem Blut, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Türpfosten. Ihr aber - von euch darf bis zum Morgen keiner zur Tür seines Hauses hinausgehen. 23 Und der HERR wird durch das Land gehen, um die Ägypter zu schlagen. Sieht er dann das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, wird der HERR an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, euch zu schlagen."

Anmerkung: Das Bestreichen der Schwellen war ein Hinweis auf die beiden Balken des Kreuzes Jesu. Das Gefäß ist ein Hinweis auf die Ehrerbietung vom Blut des Lammes. Ysop ist ein Zeichen für Demut, da es übersetzt "Zwergkraut" bedeutet. Nur dem Demütigen gibt der Herr Gnade (Spr 3,34 i.V.m. 1Petr 5,5; Jak 4,6).

Der ganze Schutz Israels hing von dem Lamm ab das geschlachtet werden sollte und von dessen Blut. Nur das Blut des Passahlammes bot Schutz. Jeder israelitische Vater nahm das Lamm für sein Haus und schlachtete es. Er fing jeden Tropfen des Blutes des Lammes in einem Gefäß auf. Das Lamm war also geschlachtet und das Blut war im Gefäß. Doch das Blut schützte niemanden solange es im Gefäß war. Gott ist sehr konkret. Das Blut musste von dem Gefäß dorthin gebracht werden wo der Schutz erforderlich war. Zum Haus des Vaters und es musste an die Hauseingänge gestrichen werden. An die Oberschwelle und an die beiden Türpfosten, aber nicht auf die untere Schwelle, denn wir dürfen nie über das Blut gehen, denn dazu ist es zu heilig. Erst wenn das Blut in dieser Art und Weise und sichtbar außen an das Haus gestrichen worden war, war der Schutz, für jene die im Haus waren, intakt - vorausgesetzt sie blieben im Haus, das heißt hinter dem Blut. Es gab nur eine Möglichkeit das Blut vom Gefäß an die Tür zu bekommen. Mit einem Büschel Ysop. Einer kleinen Pflanze die im Nahen Osten sehr weit verbreitet und überall zu finden ist. Nachdem das Lamm geschlachtet und sein Blut im Gefäß aufgefangen worden war musste der Hausvater ein Büschel Ysop nehmen, es ins Blut tauchen und dann das Blut mit dem Ysopbüschel an der Oberschwelle und an die beiden Türpfosten streichen, bzw. es dort versprengen. Ysop war etwas ganz einfaches und sehr weit verbreitet. Jeder konnte es sich besorgen und dennoch war es von entscheidender Bedeutung, denn ohne Ysop wäre das Lamm umsonst geschlachtet worden und ohne Ysop hätte für die jeweils israelitische Familie kein Schutz erwirkt werden können.

Im Neuen Testament hat Gott uns etwas gegeben dass dem Ysop entspricht, mit dem wir das Blut Jesu anwenden und uns somit den totalen Schutz und alles was uns Gott durch das Blut zur Verfügung stellt, zu eigen machen.

Im folgenden werden wir sehen, was im Neuen Testament dem Ysop entspricht. Womit wir in einer Art und Weise vom Blut Jesu gebrauch machen können, so dass wir vollkommen Schutz vor dem Zerstörer, dem Feind haben. Wir werden sehen, was es für uns heißt die Autorität auszuüben, die uns gegeben ist um das Blut für uns zu nutzen.

Es gibt also im Neuen Testament etwas, das dem Ysop entspricht, mit dem das Blut des Passahlammes vom Gefäß an dem Ort übertragen wurde, wo es gebraucht wurde.

Vorab muss eines klargestellt werden: Das Neue Testament zeigt klar und deutlich das dass Pessachlamm, ein Sinnbild für Jesus das Lamm Gottes war, und das alles was in Form eines Typus über das Pessachlammes offenbart worden war, sich Tatsächlich und konkret in Jesus, dem Lamm Gottes und in Seinem Tod am Kreuz erfüllte. Hierzu zwei Bibelstellen.

Johannes 1,29
"Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!"

Johannes wies aufgrund von Offenbarung seine Zeitgenossen darauf hin, dass Jesus als das Lamm Gottes, die Sünde der Welt wegnimmt. Jeder Israelit, der die Formulierung "das Lamm Gottes" hörte, erinnerte sich aufgrund seiner Herkunft, seiner Tradition augenblicklich an die einzigartige und heilige Feier des Passah.

Im Korinther sagt Paulus etwas, das eine noch konkretere Anwendung aufzeigt.

1. Korinther 5,7
"Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet."

Dies ist eine historische Tatsache. Als Jesus am Kreuz starb, war Er das Lamm Gottes, dass die Sünde der Welt wegnahm. Er war das Passahlamm, das geschlachtet wurde, damit dem gesamten Volk Gottes, durch Sein Blut Schutz und der umfassende Sieg zur Verfügung gestellt würde.

In der Pessachzeremonie des Alten Testaments musste das Blut des Lammes in einem Gefäß aufgefangen werden. Im Gefäß stand es dann zur Verfügung. Doch das Blut im Gefäß bot keinem Israeliten Schutz. Um den Schutz zu erwirken musste das Blut vom Gefäß zum Haus gebracht werden, also an den Ort wo die Personen lebten und somit an dem Ort wo der Schutz gebraucht wurde. Dies konnte nur mit dem Büschel Ysop gemacht werden. Der Vater tauchte das Büschel Ysop ins Blut, das sich im Gefäß befand und strich es an die Oberschwelle und die Türpfosten.

Das gleiche Prinzip gilt, wenn es darum geht, das Blut Jesu, das Pessachlammes, das für uns geschlachtet wurde, anzuwenden. Sein Blut wurde vergossen. Durch dieses vergossene Blut stehe dem Volk Gottes Schutz und der totale Sieg zur Verfügung.

Doch um noch einmal den Vergleich mit dem Pessach zu bemühen. Das Blut Jesu, das am Kreuz vergossen wurde, steht zunächst nur zur Verfügung. Es befindet sich gewissermaßen noch im Gefäß. Es ist da, es steht bereit. Es wird alles bewirken was wir brauchen. Doch um in den Genuss des Schutzes und des Sieges zu kommen, der uns durch das Blut zugänglich gemacht wurde, müssen wir das Blut auf unser eigenes Leben übertragen. Das heißt, an den Ort bringen, an dem wir leben. Wir müssen es auf uns persönlich anwenden.

In der Zeremonie des Pessach verwendete man dazu Ysop. Das tun wir ganz offensichtlich nicht. Doch Gott hat uns etwas bereitgestellt, das genau so real und effektiv ist wie Ysop.

Offenbarung 12,11
"Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!"

Um das Blut Jesu an den Ort zu bringen wo wir Schutz und Sieg brauchen, gebrauchen wir kein Ysop, sondern unser persönliches Zeugnis. Unser Zeugnis nimmt im Neuen Testament den Platz des Ysop ein. Deshalb übertragen wir das Blut Jesu auf unser Leben, indem wir persönlich Zeugnis darüber ablegen, was das Blut Jesu der Aussage des Wortes Gottes zufolge für uns tut. Unser Zeugnis ist der Ysop, der das Blut Jesu, das am Kreuz vergossen wurde und bereit steht, nimmt, und auf unser eigenes Leben anwendet.

Es sind also drei Elemente, drei verschiedene Waffen, die den totalen Sieg bringen:

1. Das Blut des Lammes
2. Das Wort Gottes
3. Unser persönliches Zeugnis, was wir selbst mit unserem Mund sagen

Da Jesus geschlachtet wurde ist das Blut des Lammes immer im Gefäß vorhanden. Es steht immer zur Verfügung. Das Wort Gottes ändert sich nie. Das variable an dieser Transaktion ist unser Zeugnis. Unser Zeugnis entspricht dem Ysop. Es ist etwas ganz einfaches und schlichtes. Es ist etwas das jedem zur Verfügung steht und doch ist es absolut entscheidend. Ohne Ysop bewirkte im Alten Testament das Blut des Passahlammes für niemanden etwas. Es stand zur Verfügung aber es war ineffektiv. Analog dazu gilt: Im Neuen Testament steht das Blut Christi ohne unser Zeugnis zur Verfügung. Alles was wir jemals brauchen ist im Blut enthalten. Alles was es uns bereitstellt wird durch das Wort offenbart. Aber es ist unser Zeugnis und einzig und allein unser Zeugnis wodurch all das erst wirksam wird.

Satan, durch das Blut des Lammes und durch das Wort unseres Zeugnisses, zu überwinden bedeutet, dass wir unser persönliches Zeugnis einsetzen und mit unserem persönlichem Zeugnis dasselbe über das Blut Jesu sagen, was auch das Wort Gottes sagt. Wir sprechen aus, das dass Blut Jesu all das für uns tut, was es dem Wort Gottes zufolge tut. Wenn wir das auf uns persönlich beziehen, wenn wir das kühn mit unseren Lippen aussprechen, wenn wir das vor der gesamten unsichtbaren Welt bekräftigen, wenn wir sagen: Das ist es, was das Blut Jesu dem Wort Gottes zufolge für mich tut und es tut genau das jetzt für mich, dann ist dies der Ysop, der das Blut nimmt und uns zur Verfügung stellt und uns durch das Blut vollkommenden Schutz und Sieg schenkt.


Gottes Segen Euch allen!

 1. Thessalonicher 5,23
"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!"

Amen