Artikel mit dem Tag "Fasten"



In der Bibel wird das Fasten immer von Gebet begleitet. Biblisches Fasten ist NIEMALS eine eigenständige Handlung. Fasten ist nicht vom Beten zu trennen, sonst wäre es nur eine Diät oder ein Hungerstreik. Wenn man alle Stellen in der Bibel bezüglich des Fastens vergleicht, wird man feststellen, dass das Fasten an keiner Stelle allein steht. Es wird immer vom Gebet begleitet oder von einer anderen Möglichkeit, um in tiefere Gemeinschaft mit Gott zu kommen.
Die Bibel betrachtet das Fasten als einen normalen Teil des christlichen Lebens, und die Kirchengeschichte zeigt, dass die Urgemeinde nach der Himmelfahrt mehrere Jahrhunderte lang regelmäßig fastete. Fasten ist ein wichtiger Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben. Es ist in der ganzen Bibel zu finden, wurde aber von der Kirche immer mehr verdrängt. Wenn das Fasten mit den richtigen Motiven und in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Bibel praktiziert wird, hat es unermessliche Kraft.
Assara be-Tebet ist ein kleiner Fasttag der an die 18-monatige Belagerung Jerusalems durch König Nebukadnezar von Babylonien im Jahr 588 v.Chr. und den Beginn des Endes des Ersten Tempels sowie den damit verbundenen Fall Jerusalems erinnert. Ein fast zweijähriger Kampf zerstörte 586 v.Chr. den Ersten Tempel, der von König Salomo erbaut worden war, was zur Babyloniens Eroberung des Königreichs Juda und zur Verbannung des jüdischen Volkes ins 70-jährige babylonische Exil führte.
Das Gedalja-Fasten ist ein Kleiner-Fasten-Tag am 3. Tischri, der an die Ermordung Gedalja ben Ahikams im Jahr 582/581 v.Chr. erinnert. Seine Ermordung bedeutete ein vorläufiges Ende der nationalen Hoffnungen und für viele Jahre das Ende der jüdischen Besiedlung in Juda. Zu Lebzeiten wurden die Bemühungen Gedaljas um den Wiederaufbau jüdischen Lebens nicht richtig gewürdigt, nach seinem Tod betrauerte man ihn wie einen Helden und begeht seinen Todestag mit einem Fastentag.
Seit biblischen Zeiten und bis in die Gegenwart spielt das Fasten für das Volk Gottes eine bedeutende Rolle. Fasten ist Selbstverleugnung und bedeutet, dass man aus geistlichen Gründen freiwillig auf Nahrung verzichtet. Neben Jom Kippur, der als einziger Fasttag in der Bibel zum Zweck der Umkehr erwähnt wird, gibt es noch weitere Fastentage, die in der jüdischen Gemeinde weltweit allgemein anerkannt sind.
Tischa be-Ab – Gedenktag an die Tempelzerstörung
Tischa be-Ab ist ein großer jüdischer Fasten- & Gedenktag, an dem das jüdische Volk die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels betrauert, die einst auf dem Tempelberg in Jerusalem standen. Dieser Tag ist nach Jom Kippur der zweitwichtigste Fastentag im Judentum und wird als heiliger Tag begangen. Es ist zugleich der traurigste Tag im jüdischen Kalender und überschattet alle anderen Fastentage, womit er zum Synonym für Trauer und Tragödie wurde.

Tzom Tammuz – Schiwa Assar be-Tammuz (17. Tammuz)
Der 17. Tammuz (hebr. Schiwa Assar be-Tammuz) ist ein kleiner Fastentag mit großer Bedeutung, an dem des Durchbruchs der Jerusalemer Stadtmauer gedacht wird, was der Zerstörung der Stadt Jerusalem und des Ersten Tempels im Jahr 586 v.Chr. durch die Babylonier sowie des Zweiten Tempels im Jahr 70 n.Chr. durch die Römer vorausging.

Ta'anit Bechorot ist ein besonderer jüdischer kleiner Fastentag, der in der Regel auf den Tag vor Pessach (Passah) fällt und an die Erlösung der israelitischen Erstgeborenen während der Erstgeborenenplage in Ägypten erinnert.
Um an das Fasten in der Ester-Geschichte zu erinnern, wird einen Tag vor dem eigentlichen Purimfest, also am 13. Adar, noch ein Fastentag eingeschoben, welcher Ta'anit Ester genannt wird. Dieser Fastentag steht dafür, dass die Juden im persischen Reich in Schuschan (Susa) Ester auf ihrem schwierigen Gang zum König durch Fasten und Gebet unterstützten.
Der große Versöhnungstag (Jom Kippur)
Jom Kippur, mit der Bedeutung „Versöhnungstag“ oder „Tag der Bedeckung“, ist die Versöhnungsfeier mit Gott. Es ist der absolute Höhepunkt des biblischen Jahreszyklus und Festjahres; der heiligste und höchste Tag im Jahr. Es ist der Tag des Eintritts in die Herrlichkeit des Herrn. Der Versöhnungstag ist der Tag, an dem wir durch den Schlüssel der Buße und Umkehr die Tür zur Freude und Herrlichkeit öffnen, worauf das fünf Tage später beginnende Laubhüttenfest hinweist.