Die zwei Festzyklen


3. Mose 23,4

Das sind aber die Feste des HERRN, die heiligen Versammlungen, die ihr zu festgesetzten Zeiten einberufen sollt


Im biblischen Jahreskreislauf gibt es zwei Festzyklen, welche tief in der Heilsgeschichte Gottes verwurzelt sind. Diese Zyklen dienen dazu, sowohl die Vergangenheit als auch die zukünftigen Pläne Gottes für sein Volk und die Welt zu offenbaren. Sie reflektieren Gottes Handeln in der Geschichte Israels, in der Menschheit und in der Erlösung, die durch den Messias, Jesus Christus, gekommen ist und noch kommen wird.

 

Der Frühjahrszyklus (Zeitzyklus der Erlösung)

Heilsgeschichtlich betrachtet, spricht der Frühjahrszyklus (Zeitzyklus der Erlösung; 2Mo 12,1-3; 34,18), von dem, was sich bereits erfüllt hat und enthält die ersten vier Feste des HERRN. Dieser erste Festzyklus wird bzw. ist durch die Ereignisse beim ersten Kommen des Messias erfüllt. Das erste Kommen Jesu war das Kommen des leidenden Messias, des Opferlammes. Abgeschlossen wurde der Frühjahrszyklus mit der Sendung des Heiligen Geistes zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot).

 

Die Zwischenzeit – Vier Monate (Zeit der Gemeinde)

Nach dem Frühjahrszyklus gibt es ein Intervall von etwa vier Monaten, in dem keine biblischen Feste gefeiert werden. Diese Zeit wird oft als die „Zeit der Gemeinde“ oder die „Zeit der Sommerhitze“ beschrieben. Sie symbolisiert die Zeit, in der die Gemeinde Jesu auf der Erde aktiv ist, nachdem der Heilige Geist zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) gegeben wurde, die Zeit, in der wir aktuell leben. Es ist eine Zeit des Wachstums und der Mission, in der die Botschaft des Evangeliums in die Welt hinausgetragen wird. In dieser Zeit lebt die Gemeinde in Erwartung des zweiten Kommens des Messias, während sie ihre Aufgabe erfüllt, das Evangelium zu verbreiten und geistliche Früchte zu sammeln, ähnlich wie der Sommer die Zeit der Erntevorbereitung ist.

 

Insgesamt symbolisiert die Zwischenzeit die „Zeit der Gnade“, in der die Gemeinde auf der Erde ihre Aufgabe erfüllt, bis die Endzeitereignisse, die durch die Herbstfeste symbolisiert werden, eintreten.

 

Der Herbstzyklus (Zeitzyklus des Segens)

Der Herbstzyklus (Zeitzyklus des Segens; 1Mo 1,27-28) enthält die verbleibenden drei Feste des HERRN und steht prophetisch für das zweite Kommen des Messias, für das, was noch kommen wird, wenn Jesus als der königliche Messias wiederkehrt.

 

Der Zeitraum für die Abfolge dieser noch bevorstehenden Feste ist interessanterweise weniger als halb so lang wie die 50 Tage, die vom Passahfest (Pessach) bis zum Wochenfest/Pfingsten (Schawuot) vergehen. Es sind nur 22 Tage! Das lässt deutlich erkennen, dass alles sehr schnell geschehen wird und die kommenden Ereignisse in rascher Folge eintreten werden.

 

Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Erfüllung der einzelnen Feste des HERRN:

 

Die Frühjahrsfeste

Die Frühjahrsfeste umfassen die ersten vier Feste des biblischen Kalenders und konzentrieren sich auf Ereignisse, die sich bereits erfüllt haben:

 

Passahfest (Pessach) – Der Tod des Messias für unsere Sünden

 

Das Fest der ungesäuerten Brote (Chag ha-Mazzot) – Begräbnis Jesu; das Opfer seines sündlosen Leibes und Blutes, sein Leib verweste nicht im Grab (Ps 16,10). Die Heiligung der Gläubigen

 

Das Fest der Erstlingsfrüchte (Chag ha-Bikkurim) – Die Auferstehung des Messias

 

 

Das Wochenfest/Pfingsten (Chag ha-Schawuot) – Kommen des Heiligen Geistes, die Gründung der Gemeinde

 

Die vier Monate Intervall – Die Zeit der Gemeinde und der Sommerhitze


Die viermonatige Pause zwischen den Frühlings- und Herbstfesten in der Bibel, wie in 3. Mose 23 beschrieben, markiert eine Zeit der Gnade und Mission der Gemeinde. 


In 3. Mose 23,22 wird „nebenbei“ erwähnt, dass zwischen den ersten vier und den letzten drei Festen des HERRN eine viermonatige Pause liegt. Während dieser Zeit verlief das alltägliche Leben weiter, geprägt von sommerlicher Feldarbeit, die auf die bevorstehende Sommer- und Herbsternte ausgerichtet war.


3. Mose 23,22

„Wenn ihr aber die Ernte eures Landes einbringt, so sollst du dein Feld nicht bis an den Rand abernten und keine Nachlese deiner Ernte halten, sondern es dem Armen und dem Fremdling überlassen. Ich, der HERR, bin euer Gott“


Dieser Vers unterbricht zwar scheinbar die Aufzählung der Feste des HERRN, hat jedoch eine tiefere Bedeutung, da er das gegenwärtige Zeitalter symbolisiert, in dem wir heute leben. Dies markiert eine Zeit der Gnade und Mission der Gemeinde, das Evangelium zu verkünden. Jesus verweist in Johannes 4 auf diese Zeit, indem er die bevorstehende Ernte als Bild für die reifen Seelen verwendet.


Johannes 4,35

„Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte.“


Die Herbstfeste

Die Herbstfeste umfassen die letzten drei Feste des biblischen Kalenders und konzentrieren sich auf Ereignisse, die sich noch erfüllen werden:

 

Der Tag des Posaunenblasens (Rosch ha-Schana/Jom Terua) – Die Auferstehung aus den Toten und Entrückung der Heiligen

 

Der Versöhnungstag (Jom Kippur) – Tag des zweiten Kommens des Messias sowie nationaler Tag der Versöhnung und Vergebung für Israel

 

Das Laubhüttenfest (Chag ha-Sukkot) – Das tausendjährige messianisches Zeitalter/tausendjähriges Reich (Millennium)

 

▸ Lies auch unseren Beitrag „Die Feste des HERRN im Überblick


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Gottes Segen Euch allen!

 

1. Thessalonicher 5,23

„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus!“

 

Amen und Amen